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Dividendenstrategien mit ETFs

156 ANTWORTEN

Chris81
Experte
80 Beiträge

@t.w. 

Ja, aber da die Kurse guter Unternehmen in der Regel mit wachsen, musst du für die 105 Euro nächstes Jahr mehr bezahlen. Daher kommt doch auch das Dividendenwachstum. 

Und auf einen längeren Zeitraum gesehen sind die Unterschiede entsprechend größer und imposanter. 

 

GetBetter
Legende
8.087 Beiträge

@Chris81  schrieb:

@GetBetter  du sagst dass es keine Garantien für die Entwicklung gäbe... Ein Aristokraten Etf zum Beispiel definiert sich doch aber dadurch, dass ausschließlich Werte enthalten sind, die ihre Dividende erhöhen ( also Aristokraten)... 

Werte, die das nicht können , werden aus diesem entfernt, sodass diese Definition stets erfüllt ist. 


Deine Überlegungen sind alle richtig, enden allerdings vor dem letzten Schritt.

 

Ein solcher ETF enthält zwar nur Unternehmen, die für sich betrachtet langjährig kontinuierliche Dividendensteigerungen vorweisen können, allerdings

  • ist seine Zusammensetzung nicht statisch und
  • gibt es keine Vorgaben zum Umfang der Steigerung (es gibt Beispiele, wo die Jahresausschüttung um 1 Cent gesteigert wurde nur um den Titel nicht zu verlieren)

Daher kann es beispielsweise passieren, dass ein bislang enthaltener Aristokrat plötzlich die Bedingungen nicht mehr erfüllt. Das solche Fälle möglich sind hat man in letzter Zeit beispielsweise bei RDS oder auch einigen REITs gesehen.

 

Wenn dann ein Schwergewicht mit hohem ETF-Anteil und 8% Dividendenrendite die Bedingungen nicht mehr erfüllt, folglich aus dem ETF fliegt und dort durch ein anderes Unternehmen mit geringerer Gewichtung und nur noch 2% Divdendenrendite ersetzt wird, dann hat das natürlich auch Auswirkungen auf die Ausschüttungsquote des ETFs.

 

Daher gibt es auch bei einem solchen ETF (z.B. A1JKS0) keine Garantie für langfristige jährliche Dividendensteigerungen von 10%.

 

Das Problem eventueller Wechselkursschwankungen ist dabei noch gar nicht angesprochen. Viele dieser Aristokraten sind nämlich US-Firmen, die ihre Geschäfte haupsächlich im Inland abwickeln und bilanztechnisch nicht oder nur eingeschränkt von solchen Währungsschwankungen profitieren können.

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@Chris81 du siehst das Problem glaube ich nicht.

 

Ja, Dividenden wachsen und ja, der Kurs der Unternehmen wächst und ich muss mehr bezahlen. Aber egal ob du Dividenden reinvestierst oder erst sehr spät viel Geld investierst: Du hast ein Gesamtvermögen, und anhand dessen hast du eine Anzahl von Anteilen und anhand der Anteile bekommst du Dividende.

 

Spiel es gedanklich durch: du bekommst eine Ausschüttung, dafür kaufst du Anteile. Zu dem derzeit gültigen Preis. Das machst du immer wieder, das heißt, dass du mehr Ausschüttungen bekommst weil die Dividende steigt aber du auch für jedes neue Anteil mehr bezahlen musst, weil der Kurs steigt.

Du baust so dein Vermögen auf. Aber am Ende ist es völlig egal, wie viel Dividende du bekommen hast, da dein Gesamtvermögen zählt:

Du hast X Anteile zu einem Kurs von Y Euro im Depot. Meinetwegen 1000 Anteile zu 200 Euro.

Diese 1000 Anteile hast du mit Dividenden UND deinem Sparpotential erworben, Stück für Stück.

Und dafür erhältst du nun Dividende.

 

In derselben Zeit habe ich aber mit einer anderen Strategie ein Vermögen aufgebaut, mit dem ich 1500 Anteile erwerben kann. Dann bekomme ich für 1500 Anteile Dividende, egal ob ich vorher schon investiert war oder nicht.

 

Dein einziger Vorteil ist, dass du im Laufe der Zeit so viel Dividende kassiert hast, dass du praktisch "deinen Einsatz schon wieder rausgeholt hast". Da kann man sich Amortisierungsgrade ausrechen etc pp - völlig belanglos wenn man mich fragt. Tut aber ja keiner 😄

Das habe ich aber auch durch Kurszuwächse, das vergisst man leider schnell 😉

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

GetBetter
Legende
8.087 Beiträge

@Chris81  schrieb:

Ja, aber da die Kurse guter Unternehmen in der Regel mit wachsen, musst du für die 105 Euro nächstes Jahr mehr bezahlen. Daher kommt doch auch das Dividendenwachstum. 

Und auf einen längeren Zeitraum gesehen sind die Unterschiede entsprechend größer und imposanter. 


Du machst den Fehler, dass Du die Dividendenrendite auf den irgendwann mal gezahlten Einsatndspreis beziehst. Da die gleiche Anzahl Aktien vor 20 Jahren natürlcih weniger gekostet hat als heute hast Du für die gleichen Ausschüttungsbetrag weniger investieren müssen und so eine gefühlt höhere Rendite.

 

Für sich betrachtet ist das auch alles richtig. Es blendet aber den Fakt, dass auch der späte Investor in den letzten 20 Jahren mit dem Geld was hätte tun und Rendite erwirtschaften können. Das ist der Punkt, den @Crazyalex  oben als "den Weg" beschrieben hat.

 

In Deinem Vergleich stellst einem Dividendeninvestor einen Sparbuchanleger gegenüber. Da gewinnt natürlich der Investor – aber eben nicht weil die Dividendenstrategie so gut sondern weil das Sparbuch so schlecht ist.

huhuhu
Legende
8.776 Beiträge

...also bei uns steht ein teil der Dividenden in der Garage 🛵/🏍 und im Garten 🍌 ...😉

 

schönes Wochenende

 

Grüße

P.....

NordlichtSH
Mentor ★★
2.004 Beiträge

Am Ende muss aber doch jeder die Strategie wählen, mit der er sich wohlfühlt.

 

Und @Chris81  möchte offensichtlich regelmäßige und steigende Dividenden und ist dafür bereit, auf ein paar Prozent mehr Rendite, die er mit nicht ausschüttenden Wertpapieren erzielen könnte, zu verzichten. 

 

P.S.: Ist doch so ähnlich wie die Frage, ob man einen größeren Geldbetrag unverzinst auf einem Tagesgeld- oder Girokonto parkt, statt das Geld komplett anzulegen und damit Rendite zu erzielen. Weil man, falls man plötzlich Geld braucht, keine Aktien/ETF/sonstige zu womöglich ungünstigen Kursen verkaufen möchte. 

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@NordlichtSH  schrieb:

 

Und @Chris81  möchte offensichtlich regelmäßige und steigende Dividenden und ist dafür bereit, auf ein paar Prozent mehr Rendite, die er mit nicht ausschüttenden Wertpapieren erzielen könnte, zu verzichten. 


Mir kommt es aber ehrlich gesagt so vor, als würde er denken, dass die beiden Strategien in etwa gleich performen und das Wachstum der Dividende prinzipiell bei bestimmten ETFs/aktiven Fonds gesichert (siehe Dividendenaristokraten). Zudem könne er durch die Dividenden (Zinseszinseffekt) mehr Vermögen aufbauen und dadurch später höhere Dividenden ansammeln. 

 

Und dass dem nicht einfach so ist haben z.B. @GetBetter oder @Crazyalex oder @t.w. oder auch ich gekontert. 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Chris81
Experte
80 Beiträge

@Zilch 

Hey, 

Nochmal : 

Wir haben als einen großen Teil unserer Altersvorsorge einen stinknormalen Welt Etf. Da ist mittlerweile ein sechstelliger Betrag drin und dieser wird noch zusätzlich monatlich besparrt. 

Sodass der Unterschied zwischen den beiden Strategien mir durchaus bewusst ist.

Die Überlegung bei der Dividendenstrategie ist einfach, dass man die Anteile in der Zukunft möglichst nicht veräußert , sondern einfach von den Dividenden profitiert. Diese Papiere dann hoffentlich sogar irgendwann Mal an seine Kinder vererbt,.sodass diese vom Dividenden"Schneeball" profitieren können. 

Nun war die Idee( siehe ersten Post von mir) von Einzelaktien ein wenig auf ETFs zu switchen.

Natürlich mache ich mir Gedanken und versuche einen ausschüttenden Etf zu finden, der möglichst nah an der Performance eines Welt etfs liegt und dabei eine gute Dividendenrendite/ ein gutes Dividendenwachstum hat. Ich wäre ja blöd, wenn ich einfach irgendwas machen würde. 

Daher die Ausgangsfrage hier von mir. 

Irgendwie hat sich das sofort Richtung eines Vergleiches von unterschiedlichen Anlagestrategien entwickelt. Dabei war das von mir gar nicht so beabsichtigt 😉 

Crazyalex
Legende
9.375 Beiträge

Wir können nur helfen und erklären bzw. Möglichkeiten aufzeigen.

Verstehen muss es der Adressat schon selber.

Wenn 4 Leute mit einer gewissen Erfahrung übereinstimmend die gleiche Ansicht vertreten uns auch unterschiedlich erläutern sollte ich das zumindest mal kritisch prüfen - bestenfalls indem ich meinen Standpunkt verlasse und somit einen anderen Betrachtungswinkel nutze.

 

Letztendlich ist es sein Geld und seine Entscheidung. Er muss damit glücklich werden (was durchaus auch nicht unwichtig ist!).

 

Die Mehrheit muss nicht immer recht haben. Aber deren These sollte man zumindest ergenbnisoffen prüfen

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Chris81
Experte
80 Beiträge

@Crazyalex 

Wer sagt denn dass ich das nicht mache ???

Ich habe vorhin geschrieben, dass ich es toll finde, sich hier austauschen zu können und andere Meinungen/ Sichtweisen dargelegt zu bekommen. 

Aber nochmal: es ging mir hier nie um einen Anlage Strategie Vergleich ... Sondern meine Frage war eine ganz andere.... Und das empfinde ich jetzt gerade schon fast als böswillig mir zu unterstellen, ich würde eure Punkte ignorieren. 

Es wird doch erlaubt sein meine Aspekte darzulegen und darüber ins Gespräch zu kommen, ohne dass ich sofort "ja" und " Amen" zu allem sage!? 

 

Und obwohl diese Diskussion jetzt nicht meine Intention war, finde ich sie sehr hilfreich und interessant. Selbstverständlich profitiere ich hier vom wissen aller und bin dankbar dafür.