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Depotwechsel und vorher in Anspruch genommene Sparer-Pauschbeträge

Rapaz feliz
Autor ★★★
61 Beiträge

Liebe Community,

leider konnte ich zu meiner Frage nichts in den vorhandenen Beiträgen finden, obwohl sich das bestimmt schon Leute gefragt haben müssen.

Also:
Ich habe mein Depot von Ebase zu Comdirect übertragen lassen.
Bei Ebase habe ich mit einem Sparplan vor ein paar Jahren bei Null angefangen, so dass die ersten Gewinne dort innerhalb des Sparer-Pauschbetrags lagen, also steuerfrei waren.

 

In der Steuersimulation hier bei Comdirect sehe ich eine prognostizierte Gesamtsteuer im Falle eines Verkaufs, die mir sehr hoch erscheint.

Werden die in der Vergangenheit in Anspruch genommenen Pauschbeträge in irgendeiner Form beim Depotwechsel übertragen, sind sie durch das System "Tax Box" berücksichtigt? Und kann ich als Kunde diese Information irgendwo einsehen?

Die einzelnen Anschaffungswerte sehe ich in der Steuersimulation, interessanterweise weichen sie etwas von den damaligen Sparraten ab. Aber zu bereits gezahlten Steuern oder in Anspruch genommenen Freistellungsaufträgen finde ich nichts.

Liegt bei mir ein Verständnisfehler vor? 🙂
Allerbesten Dank!

10 ANTWORTEN

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

Nabend!

 

Schon mal deinen Freistellungsauftrag bei der comdirect geprüft oder gar angelegt? Die ebase gibt dir im Kontoauszug eine  Angabe über den noch möglichen Freibetrag. Ich weiß nicht ob beim automatischen Wechsel so etwas beachtet wird, ich konnte ihn nicht nutzen bzw. die ebase finden weshalb ich es manuell gemacht habe.

In der Steuersimulation wird das angezeigt (ob Freibetrag angelegt bzw beachtet wurde). Der Freibetrag wird beim Wechsel, wenn ich mich nun nicht irre, um deine durch den Wechsel realisierten Gewinne reduziert. Du verkaufst ja praktisch alle Positionen und legst neu bei einer neuen Bank an. Es kann also gut sein, dass du deinen Freibetrag auch einfach ausgeschöpft hast (bei mir waren es nun beim wechsel mit einem Schlag knappe 400€).

Schau mal unter "Persönlicher Bereich", dann "Verwaltung" und dann "Steuerübersicht" ob überhaupt einer angelegt ist. Schau zudem auf den letzten Kontoaustug von der ebase was der dazu sagt. Wenn da noch ein restlicher Freibetrag aufgelistet ist lege diesen an. Überprüfe die Steuersimulation dann noch mal.

 

Ich hoffe das hilft weiter.

 

Beste Grüße!

-Zilch

 

Edit: Ach ja, vergangene Freibeträge aus vorherigen Jahren sind uninteressant. Jedes Jahr hast du 801€

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

GetBetter
Legende
7.307 Beiträge

@Rapaz feliz 

Alle früheren Jahre bis einschließlich 2019 kannst Du vergessen. Die sind was den Freistellungsauftrag angeht abgehakt und Geschichte.

 

 


@Rapaz feliz  schrieb:

In der Steuersimulation hier bei Comdirect sehe ich eine prognostizierte Gesamtsteuer im Falle eines Verkaufs, die mir sehr hoch erscheint.


DIe Steuer ergibt sich aus den Kursgewinnen zwischen damaliger Anschaffung und heute. Da Du das seit ein paar Jahren machst und die Börse in der Zeit ganz gut gelaufen ist kann sich da natürlich ganz schön was ansammeln.

 

 


@Rapaz feliz  schrieb:

Bei Ebase habe ich mit einem Sparplan vor ein paar Jahren bei Null angefangen, so dass die ersten Gewinne dort innerhalb des Sparer-Pauschbetrags lagen, also steuerfrei waren.


Nur sicherheitshalber: Dir ist bewußt, dass nur tatsächliche Gewinne (Ausschüttungen sowie durch Verkauf realisierte Gewinne) vom Pauschbetrag erfasst werden, oder?

Nicht realisierte Kursgewinne (Buchgewinne) spielen steuerlich zunächst keine Rolle sondern werden erst beim Verkauf voll berücksichtigt.

 

 


@Rapaz feliz  schrieb:

Werden die in der Vergangenheit in Anspruch genommenen Pauschbeträge in irgendeiner Form beim Depotwechsel übertragen,


Nein, ist auch nicht nötig.

Frühere Jahre sind wie gesagt nicht mehr wichtig (s.o.).

Und auch für das aktuelle Jahr muss nichts übertragen werden da der Pauschbetrag ja nicht am Wertpapier höngt sondern an der Bank.

 

 


@Rapaz feliz  schrieb:

Die einzelnen Anschaffungswerte sehe ich in der Steuersimulation, interessanterweise weichen sie etwas von den damaligen Sparraten ab. Aber zu bereits gezahlten Steuern oder in Anspruch genommenen Freistellungsaufträgen finde ich nichts.


Warum es zu Abweichungen kommt kann ich spontan nicht beantworten.

Bereits gezahlte Steuern sind aber nicht wichtig da sie nur anfallen wenn Du eine Ausschüttung bekommen oder Anteile verkauft hast. In beiden Fällen haben die Gewinne aber keinen Bezug mehr zu den jetzt noch im Depot befindlichen Anteilen.

 

 


@Rapaz feliz  schrieb:

Liegt bei mir ein Verständnisfehler vor? 🙂


Mein Bauchgefühl sagt Ja Smiley (zwinkernd)

 

 

PS: Bei all dem habe ich die Vorabpauschale nicht berücksichtigt. DIe ist aber ohnehin so gering dass Sie keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis hat.

 

PS2: Falls Du weitere Fragen hast, dann nenne bitte mal die WKN des/der Wertpapiere/s. Wenn man weiß ob es sich um ausschüttende oder thesaurierende Papiere handelt kann man konkreter antworten.

Bitte auch dazuschreiben ob Anteile aus der Zeit vor 2009 stammen.

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

Moin!

 

@GetBetter sehr schöne Antwort. Ich möchte eine kleine Anmerkung dazu machen:

 


@GetBetter  schrieb:

 

 


@Rapaz feliz  schrieb:

Werden die in der Vergangenheit in Anspruch genommenen Pauschbeträge in irgendeiner Form beim Depotwechsel übertragen,


Nein, ist auch nicht nötig.

Frühere Jahre sind wie gesagt nicht mehr wichtig (s.o.).

Und auch für das aktuelle Jahr muss nichts übertragen werden da der Pauschbetrag ja nicht am Wertpapier höngt sondern an der Bank.

 

 


Das ist etwas missverständlich, weil es bedeuten würde ich könnte 5 verschiedene Depots mit 5 Pauschbeträgen á 801€ haben. Der Pauschbetrag ist, ganz simpel, Personengebunden. Du musst den Sparer-Pauschbetrag (Freibetrag) auf alle Depots verteilen. 

Dies könnte nun beim Wechsel simpel dazu führen, dass er seinen Freibetrag auch einfach ausgeschöpft hat - beim Wechsel werden die Anteile aus Depot "A" verkauft und in Depot "B" reinvestiert. Dadurch realisiert er gewissermaßen die Gewinne und da kann schnell was zusammenkommen. Ich vermute mal, wenn er größer und richtig bespart hat in "den paar Jahren" (ich gehe davon aus nichts vor 2009) so hat er keinen Freibetrag oder nicht viel übrig. Oder keinen Freibetrag angelegt 😉

 

Bis dann! 🙂

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Rapaz feliz
Autor ★★★
61 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

Nur sicherheitshalber: Dir ist bewußt, dass nur tatsächliche Gewinne (Ausschüttungen sowie durch Verkauf realisierte Gewinne) vom Pauschbetrag erfasst werden, oder?

Nicht realisierte Kursgewinne (Buchgewinne) spielen steuerlich zunächst keine Rolle sondern werden erst beim Verkauf voll berücksichtigt.

 


PS2: Falls Du weitere Fragen hast, dann nenne bitte mal die WKN des/der Wertpapiere/s. Wenn man weiß ob es sich um ausschüttende oder thesaurierende Papiere handelt kann man konkreter antworten.

Bitte auch dazuschreiben ob Anteile aus der Zeit vor 2009 stammen.


Ah! Jetzt! Ja! 😄


Auf diesem Weg bin ich zwar um ein paar zukünftige Euronen ärmer, aber um eine Erkenntnis reicher geworden.
Daher auch der Tipp, mit einem ausschüttenden Fonds zu beginnen, solange die Höhe der Ausschüttungen noch innerhalb des Sparer-Pauschbetrags liegt.

 

Angefangen hatte ich mit einem ausländischen thesaurierenden Fonds, dem DB Xtrackers MSCI World Swap (WKN: DBX1MW ISIN: LU0274208692) und immer nur per Sparplan eingezahlt, also niemals Gewinne realisiert.

Später kam noch ein weiterer thesaurierender Xtracker auf den Stoxx Europe 600 hinzu, das war's dann auch.

Die Antworten ergeben für mich Sinn, vielen Dank dafür! 🙂

GetBetter
Legende
7.307 Beiträge

@Rapaz feliz  schrieb:

Daher auch der Tipp, mit einem ausschüttenden Fonds zu beginnen, solange die Höhe der Ausschüttungen noch innerhalb des Sparer-Pauschbetrags liegt.


Yeap, exakt aus dem Grund Smiley (zwinkernd)

Kannst ja mal drüber nachdenken bis auf Weiteres auf ausschüttende ETFs umzustiegen.

 

 


@Rapaz feliz  schrieb:

Angefangen hatte ich mit einem ausländischen thesaurierenden Fonds, dem DB Xtrackers MSCI World Swap (WKN: DBX1MW ISIN: LU0274208692) und immer nur per Sparplan eingezahlt, also niemals Gewinne realisiert.

Später kam noch ein weiterer thesaurierender Xtracker auf den Stoxx Europe 600 hinzu, das war's dann auch.


Somit hast Du also tatsächlich ziemlich hohe Buchgewinne angehäuft die steuerlich alle noch unberücksichtigt sind (die Vorabpauschale lassen wir wieder außen vor). Somit kann es also durchaus sein, dass bei einem jetzigen Verkauf eine hohe Steuer anfällt. Die Freibeträge der vergangenen Jahre sind ja wirkungslos verpufft und der für dieses Jahr reicht dann scheinbar nicht aus.

GetBetter
Legende
7.307 Beiträge

@Zilch 

Ich hätte zur Verdeutlichung schreiben sollen, dass der eingereichte Freistellungsauftrag an der Bank und nicht am Wertpapier hängt. Das der eingereichte Betrag bzw. die Summe aller eingereichten Beträge nicht über der zulässigen Grenze liegen sollte habe ich als selbstverständlich vorausgesetzt. Smiley (zwinkernd)

Zilch
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7.851 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

@Zilch 

Ich hätte zur Verdeutlichung schreiben sollen, dass der eingereichte Freistellungsauftrag an der Bank und nicht am Wertpapier hängt. Das der eingereichte Betrag bzw. die Summe aller eingereichten Beträge nicht über der zulässigen Grenze liegen sollte habe ich als selbstverständlich vorausgesetzt. Smiley (zwinkernd)


Ich gehe immer von mir aus - einem unerfahrenen Anfänger 😄 Bisher musste ich mich ja auch nie um solche Sachen kümmern; bei der ebase hatte ich ausschüttende ETFs und Fonds die immer gleich wieder automatisch re-investiert wurden oder den ein oder anderen thesaurierenden, Steuerfreibetrag wurde nie voll ausgeschöpft.

Dann der Wechsel - schwupps, ca. 400€ Freibetrag auf einmal weg. Deshalb war mein erster Gedanke bei dem Thread auch "Freibetrag nicht eingerichtet oder schon ausgeschöpft". 

Auf jeden Fall hat die comdirect bei ihrem Freistellungsauftrag schön groß hingeschrieben, dass man die Freibeträge auf alle Depots aufteilen muss. Da ich mich vorher nicht damit beschäftigen musste war es eine völlig neue Information für mich 😉

Nun ist es für jeden absoluten Anfänger (wie mir) verständlich - teamwork 🙂

 

Sodele und schönen Sonntag! 🙂

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Rapaz feliz
Autor ★★★
61 Beiträge


Yeap, exakt aus dem Grund Smiley (zwinkernd)

Kannst ja mal drüber nachdenken bis auf Weiteres auf ausschüttende ETFs umzustiegen.

 

Somit hast Du also tatsächlich ziemlich hohe Buchgewinne angehäuft die steuerlich alle noch unberücksichtigt sind (die Vorabpauschale lassen wir wieder außen vor). Somit kann es also durchaus sein, dass bei einem jetzigen Verkauf eine hohe Steuer anfällt. Die Freibeträge der vergangenen Jahre sind ja wirkungslos verpufft und der für dieses Jahr reicht dann scheinbar nicht aus.


Ja, vielen Dank noch einmal. Damit hätte ich ein paar ToDos für mich:

  • Einrichten des Freibetrags hier bei Comdirect (eh eine Selbstverständlichkeit)
  • Recherche nach geeigneten Fonds, muss nicht zwingend auf MSCI als Indexgeber basieren. Und Umstellen des Sparplans.
  • Grobe Abschätzung, wie weit es sinnvoll ist, bestehende Fondsanteile umzuschichten. Hin und her macht ja bekanntlich die Taschen leer und Rechenbeispiele gibt es hier genügend.

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

@Rapaz feliz  schrieb:


Yeap, exakt aus dem Grund Smiley (zwinkernd)

Kannst ja mal drüber nachdenken bis auf Weiteres auf ausschüttende ETFs umzustiegen.

 

Somit hast Du also tatsächlich ziemlich hohe Buchgewinne angehäuft die steuerlich alle noch unberücksichtigt sind (die Vorabpauschale lassen wir wieder außen vor). Somit kann es also durchaus sein, dass bei einem jetzigen Verkauf eine hohe Steuer anfällt. Die Freibeträge der vergangenen Jahre sind ja wirkungslos verpufft und der für dieses Jahr reicht dann scheinbar nicht aus.


Ja, vielen Dank noch einmal. Damit hätte ich ein paar ToDos für mich:

  • Einrichten des Freibetrags hier bei Comdirect (eh eine Selbstverständlichkeit)
  • Recherche nach geeigneten Fonds, muss nicht zwingend auf MSCI als Indexgeber basieren. Und Umstellen des Sparplans.
  • Grobe Abschätzung, wie weit es sinnvoll ist, bestehende Fondsanteile umzuschichten. Hin und her macht ja bekanntlich die Taschen leer und Rechenbeispiele gibt es hier genügend.

 

Warum überhaupt umschichten? Warum nicht einfach laufen lassen, Kosten sparen und neue anfangen zu besparen? Nur weil die vielleicht thesaurierend sind heißt es ja nicht, dass die schlecht sind und keine weiteren Kursgewinne machen 😉

Ansonsten bleibt nur zu sagen: Viel Erfolg und viel Spaß und wenn noch Fragen bestehen einfach raus damit 🙂

Schönen Abend!

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