Comdirect aktion 3,90€ für Bestandskunden ?

[MHBroker]

Hi, weiß jemand, ob die 3,90€ auch für bestandkunden gelten sollen ?

Mittlerweile ziehe ich ein nach dem anderen Wertpapier aus meinem Comdirect Konto zu anderen Brokern ab, die mit Ordergebühren von </= 1,00 € aufwarten.

Viele Grüße,

Martin

[Zilch]

Netter Beitrag, danke fürs teilen! 🙂

Ja, Bedürfnisse ändern sich. Die Zukunft wird zeigen, wie die Banken damit umgehen. Solange sich Geld verdienen lässt wird an anderen Schrauben als Gebühren gedreht, zumal Neukundengewinnung forciert wird. 

Aber wenn man als Neukunde gilt, wenn man innerhalb der letzten sechs Monate kein Depot hatte, wäre eine Überlegung: Depot kündigen, halbes Jahr warten, und dann wieder eines eröffnen wenn eine gute Neukundenaktion stattfindet. Und der Broker kann sich innerhalb eines Jahres massive Neukundengewinnung auf die Fahne schreiben 😉 

[Kio]

@Zilch 

Das mit den Neukunden alleine ist es nicht. Der Punkt ist das Girokonto und die 4% für alle. Wenn die Leute ihr Gehalt oder ihren Lohn, solange sie nichts ausgeben, mit 4% verzinst bekommen ohne sich um irgendetwas kümmern zu müssen und sie obendrein noch wegen der geringen Gebühren mit kleinen Summen Aktien handeln können, wird es eng für Banken, die so gut wie keine Zinsen zahlen und 10 Euro Gebühren nehmen. Also ich bekäme da langsam kalte Füße und würde überlegen, wie ich dem begegnen werde.

Das erinnert an den Kampf zwischen den klassischen Supermärkten und den Discountern. Bei den klassischen Supermärkten habe ich immer die Wahl zwischen verschiedenen Herstellern bei einem Produkt. Ausserdem werden mir die ganze Zeit Produkte angeboten, die ich weder haben will, noch brauchen kann. Trotzdem werde ich hin und wieder verführt und habe was im Wagen liegen, was ich nicht geplant hatte. Am Ende ist es meistens teuer. Die wenigen Billig-Produkte (Eigenmarken) ändern daran nicht wirklich etwas.

Andererseits die Discounter. Mittlere gute Qualität, kleine Auswahl, wenig Schnick-Schnack, aus Mangel an Gelegenheiten kaum ungeplanter "Beifang" im Wagen und so richtig teuer ist es eigentlich nie, wenn man wegen der niedrigen Preise nicht zu gierig und unvorsichtig wird.

Trotzdem gehe ich sehr oft im klassischen Supermarkt einkaufen, weil irgend etwas in mir glaubt, dass das irgendwie besser ist. Da sollte ich vielleicht mal genauer drüber nachdenken. 🤔

Gruß kio

[Floppy85]

Klingt natürlich erstmal alles toll, aber man sollte seine Bank nicht allein nach den Lockangeboten und niedrigen Ordergebühren bewerten bzw. auswählen - zumal bei diesen neuen Neo-Brokern und N26 / C26 etc. natürlich das Marketing erstmal gut klingt, aber wenn man ein wenig liest, ist nicht alles Gold das glänzt.

[Kio]

@Floppy85 

Das ist zwar richtig, ändert aber nichts an daran, dass die auf jeden Cent Guthaben 4% zahlen. Die meisten, die ein Gehaltskonto haben, interessieren sich erst einmal nicht für die Börse. Aber 4% zu bekommen, ohne irgendwelche Tricks und Extrakonten und ohne das man sich verar**** fühlt, weil man irgendeine Aktion nicht mitbekommen hat, das ist schon interessant. Wenn dann erst einmal das Konto da ist, wird später auch darüber an der Börse gehandelt.

Die Nachteile der Neobroker wird auf diese Entwicklung kaum Einfluss haben. Vor allem, weil das Nachteile sind, die nur objektiv betrachtet auffallen. Aber die meisten Kunden von TR und Co fühlen sich gut aufgehoben, haben also gefühlt keine Nachteile und betrachten das deswegen auch nicht objektiv.

Gruß kio

Gruß kio

[CurtisNewton]

Insbesondere muss man ja auch sehen das nicht alle Angebote für alle Kunden relevant sind.

Wer einmal im Monat mit 100 Euro den MSCI World bespart brauch keine Bank die Auslandsorder in Sydney oder Tokio anbietet, und die Frage ob der Contrarian Funds von Fidelity oder die Managed Futures von Dunn mit reduziertem Ausgabeaufschlag gehandelt werden können spielt auch keine Rolle. Umgekehrt spielen für mich die 4% Zinsen keine große Rolle, parke ich das Geld halt in einem Discount Zertifikat. Die Frage welches Angebot für einen Kunden sinnvoll ist, ist zwangsweise immer subjektiv.

Insofern sind die Angebote der meisten Neo Broker für die "Brot und Butter" Kunden, also das C Segment, ja durchaus akzeptabel.

Was letztendlich für die etablierten Anbieter nicht mehr funktionieren wird ist das zahlenmäßig große C Segment wie in der Vergangenheit mit Premium Preisen abzufischen. Insofern werden sich die Preise für Standardprodukte entweder angleichen oder die etablierten Anbieter werden einen größeren Teil ihrer Kunden verlieren, was nicht zwangsweise schlecht für das Geschäft ist, da man typischerweise mit den 20% A Kunden 80% des Umsatzes macht. Irgendwann muss sich die Geschäftsstrategie halt mal entscheiden in welche Richtung man will. Die Vorstellung der breiten Masse für jede Order 10 Euro abzuknüpfen oder 0,75% Zinsen zu zahlen wird jedenfalls nicht mehr auf Dauer funktionieren.

[MHBroker]

@CurtisNewton 

Ich stimme Dir da weitgehend zu, bis auf den Unterschied, dass ich finde, dass Neo Broker bei den etablierten Bank fischen und nicht umgekehrt. Die etablierten Banken haben/hatten ja den Kundenstamm und die entsprechenden Depotgrößen und lassen sich diese nun in Ihrem "Schönheitsschlaf" von den Neo-brokern abfischen.

@Kio

Ich finde den Vergleich mit den Supermärkten nicht schlecht. Ich bin alles andere als asketisch und "geizig" und gebe gerne Geld für gutes Essen und Reisen aus, bzw. zahle auch einen Mehrpreis, wenn das "Einkaufserlebnis" stimmt. Wenn ich mir aber bei einem WP-Kauf mit 3 clicks in 30sekunden in nahezu identischen Webumgebungen auswählen kann, ob ich 99ct, 1€ oder dann doch 10.-€/bzw. 12,50€ zahlen kann/muss, werde ich emotionslos.

@Zilch

Kurz auf die Frage nach kleinen Positionen als "Erinnerungs-/Spiel-aktien". Klar hatte ich auch Musterdepots und es macht eindeutig keinen Sinn, 10% in Ordergebühren bei kleinen Käufen zu stecken. Aber hier hat sich halt meine Gewohntheit in den letzten Jahren gewandelt und eine Position in einem echten Depot betrachte ich doch anderst als im Musterdepot

Es ist nnicht so, dass ich auf jeden Zug aufspringe, der 1ct günstiger ist. Der Rückzug aus dem comdirect Depot ist schleichend... seit Jahren. Ich habe bei TR und SC seit jeweils ca. 2019 depots... ganz bewußt langsam angefangen als Test-Ballon, weil ich dem plötzlich so neuen und günstigen Neobrokern nicht traute. Es gibt Gründe, warum ich einzelnes noch bei comdirect halte und Dinge, die ich ganz bewußt bei comdirect gut finde und bei den Neo-schlecht.

ein paar Beispiele:

comdirect:

- orderkosten

+ dividendenzahlungen

+ Frontend

scalable:

- dauer von dividendenhutschriften

-- Abrechnugnen zu dividendengutschriften

+ frontend

+Auswertung (insights)

+ gebühren

TradeRepublic.

- katastrophales App-Frontend nach dem Re-design

+ gebühren

just my 5ct´s... Und natürlich würde ich gerne ein bisschen noch bei comdirect bleiben...aber bitte stellt nicht Neukunden 2-Jahre lang deutlich besser als langjährige Bestandskunden.

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[Zilch]

@Kio wir haben aneinander vorbei geredet. Ich spreche von Neukundenkonditionen bei comdirect. Depot bei comdirect kündigen, nach sechs Monaten auf gute Neukundenkonditionen warten und neues Depot eröffnen, weil man für die comdirect dann als Neukunden gilt.

Zu Trade Republic habe ich keinen Bezug genommen, außer, dass ich den Artikel interessant fand.

Edit: was nicht heißt, dass du Unrecht hast oder so. Es heißt nur, dass meine Aussage ebenfalls nicht entkräftet wird: solange die Banken wie comdirect trotz dieser sich ändernden Umstände Geld verdienen ist es denen egal 😕