Anpassung der Anlagestrategie (AKTIV vs. PASSIV)

[CK7985]

Hallo,

ich hätte gern eine Meinung/Einschätzung zu meinen aktuellen Überlegungen.

Seit Ende 2017 investiere ich aktiv an der Börse (Stock Picking).
Ich habe mittlerweile ein breit diversifiziertes Depot über verschiedene Länder und Branchen (knapp 70 Titel), das entsprechend Aufwand mit sich bringt. Es ist auch nicht ganz starr in seiner Ausrichtung sondern ich tausche auch ab und an mal einen Titel.

Mittlerweile sind auch ein paar ETFs mit ca. 6% Depotanteil beigemischt wobei ich von einer Mischstrategie gefühlt auch nicht so viel halte und die ETF Auswahl wirkt auch noch nicht ganz ausgewogen (Momentum, Nasdaq, Asia)

Gleichwohl gelang es mir seitdem nie, den Markt bzw. meinen persönlichen Benchmark (All World bzw. Core Satellite All World + Nasdaq) zu schlagen. Erst war das Depot zu konservativ bis Mitte 2020, mittlerweile scheint es fast zu wachstumsorientiert bzw. offensiv ausgerichtet zu sein. Mir ist nicht ganz klar worin die strukturellen und strategischen Schwächen des Depots bestehen. Allein ist es für mich enorm schwer, objektiv und außerhalb des persönlichen Tunnels eine fundierte Analyse durchzuführen.

Ich grüble schon seit Langem, warum und ob ich mir die ganze Arbeit neben Fulltime Job und Kleinkindern noch machen oder einfach auf eine rein passive, automatisierte Anlagestrategie wechseln soll, bedenkt man dass ich noch einen Anlagehorizont von gut und gern 30 Jahren habe und sich die Performancelücke zukünftig ggf. noch weiter verstärkt zumal der Markt wie auch aktuell nicht vorhersehbar ist.

Ausschüttungen ließen sich mit entsprechenden ETFs ja ebenso erzielen, wenn man wert auf regelmäßige Erträge legt bzw. den Freibetrag auf diesem Weg ausschöpfen möchte.

Wir würdet Ihr in einem solchen Fall vorgehen wenn die Datenlage seit 11/2017 eine recht eindeutige Sprache spricht?

Viele Grüße
Christoph

[MMJ]

@CK7985 

Hast Du Lust Dich weiterhin mit einem zeitintensiven Anlegen zu beschäftigen? Dann reflektiere Deine bisherige Anlagestrategie und prüfe, wo Du ggf.etwas verändern kannst.

Möchtest Du Deine Zeit lieber der Familie und anderen Hobbies widmen oder Deine Nerven schonen, dann entscheide Dich doch für eine "passive" Anlagestrategie. Beantworte Dir nur die ehrliche Frage, was Du erreichen möchtest und was Du bereit bist persönlich dafür zu investieren.

Die Anlage in Aktien kann genauso passiv sein, wie die in ETFs. Anders betrachtet kann die Anlage in ETFs genauso zeitaufwendig sein, wie in Aktien.

It´s up to you 😉

[Morgenmond]

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@CK7985  schrieb:..

Ich grüble schon seit Langem, warum und ob ich mir die ganze Arbeit neben Fulltime Job und Kleinkindern noch machen oder einfach auf eine rein passive, automatisierte Anlagestrategie wechseln soll, bedenkt man dass ich noch einen Anlagehorizont von gut und gern 30 Jahren habe und sich die Performancelücke zukünftig ggf. noch weiter verstärkt zumal der Markt wie auch aktuell nicht vorhersehbar ist.

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Wir würdet Ihr in einem solchen Fall vorgehen wenn die Datenlage seit 11/2017 eine recht eindeutige Sprache spricht?

Viele Grüße
Christoph

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Hi @CK7985 

ich persönlich (und dies ist nur meine Meinung die jeder anders sehen kann) würde mir den Aufwand nicht antun. Zumal da ja nicht mal ein Mehrwert bei raus kommt.

Ich habe auch nicht die Zeit (und Lust) mich intensiv mit Einzelaktien zu beschäftigen und bin darum zum Großteil "nur" in ETFs investiert.

Mir reicht dies und als Hobby beschäftige ich mich ein wenig mit Zertifikaten.

Ich will deine jetzige Strategie damit nicht irgendwie negieren denn letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden welchen Aufwand er/sie betreiben möchte und ob es für einen selbst lohnenswert ist.

Gruß Morgenmond

[Crazyalex]

@CK7985 

Meine Meinung:

Wenn Du nicht in der Lage bist den Markt zu schlagen dann lass den Markt einfach rennen und partizipiere mit dem passenden ETF (MSCI World oder A1JX52).

Alles andere ist Mehrarbeit ohne die Garantie des Mehrerstrags.

Gruß Crazyalex

[CK7985]

Hallo,

Wie sieht Deine ETF-Struktur aus und wie hast Du dazu gefunden?

Die Überlegung, konsequent umzustellen, stelle ich schon recht lange an.
Warum ich es bisher trotzdem nicht getan habe, ist mir nicht klar. Dazu zählen vermutlich auch Punkte wie:

- Was ist die für mich beste ETF-Struktur

- Steuerlast bei der Komplettumschichtung (wobei das der Markt wohl schnell aufholt)
- natürlich auch mentale Faktoren wie das krampfhafte aber überwiegend wohl irrationale Festhalten an Einzelaktien obwohl die Datenlage insgesamt eine eindeutige Sprache spricht.

[MMJ]

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@CK7985  schrieb:

Die Überlegung, konsequent umzustellen, stelle ich schon recht lange an.
Warum ich es bisher trotzdem nicht getan habe, ist mir nicht klar. Dazu zählen vermutlich auch Punkte wie:

- Was ist die für mich beste ETF-Struktur

- Steuerlast bei der Komplettumschichtung (wobei das der Markt wohl schnell aufholt)
- natürlich auch mentale Faktoren wie das krampfhafte aber überwiegend wohl irrationale Festhalten an Einzelaktien obwohl die Datenlage insgesamt eine eindeutige Sprache spricht.

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Die beste ETF-Struktur für Dich ist die, die Du verstehst und mit der Du Dich wohl fühlst.

Die Steuerlast hast Du so oder so. Entweder jetzt, wenn Du umschichtest oder später, wenn Du Dich von Deinen Aktien trennst, weil Du das Geld anderweitig benötigst.

Festhalten an Positionen obwohl, wie Du es so schön beschreibst, die Datenlage eine eindeutige Sprache spricht, ist ein typischer Fehler.

[NR]

Grundsätzlich machen für mich Einzelaktien nur Sinn, wenn Dir das Raussuchen/Verwalten/Pflegen Spaß macht. Als Hobby. Ist das nicht der Fall, raus mit den Aktien, rein mit den ETFs (da habe ich keine Ahnung, aber andere in diesem Forum schon), und die gewonnene Zeit entweder zum Geldverdienen oder zur Steigerung des Lebensqualität nutzen.

Wenn es eine speziellere Aktienauswahl sein soll, aber Du Dich nicht selber darum kümmern willst, könnte ja vielleicht auch ein wikifolio, dessen Prinzip Deinen Geschmack trifft, eine mögliche Komponente sein. Das wäre so ein Mittelweg.

[Morgenmond]

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@CK7985  schrieb:

Hallo,

Wie sieht Deine ETF-Struktur aus und wie hast Du dazu gefunden?

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- Was ist die für mich beste ETF-Struktur

- Steuerlast bei der Komplettumschichtung (wobei das der Markt wohl schnell aufholt)
- natürlich auch mentale Faktoren wie das krampfhafte aber überwiegend wohl irrationale Festhalten an Einzelaktien obwohl die Datenlage insgesamt eine eindeutige Sprache spricht.

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Hi @CK7985 

mein Hauptinvest ist ein World-ETF (LYX0AG) mit ca. 75% und der wird konsequent bespart. 15 % sind in einem Asia-ETF da ich keinen EM-ETF möchte.

10% sind in einem Branchen-ETF, der durchaus auch mal gewechselt wird.

Aber da musst du dir selber deine Strategie überlegen was dir gefällt.

Steuerlast ist m.M.n. ein geringeres Problem. Solange ich Steuern (auf meine Investments) zahlen darf weiß ich das ich Plus gemacht habe

Zum krampfhaften Festhalten kann ich leider nichts sagen, da dies bei mir nicht vorkommt. Die paar Aktien die ich habe sind mit Stopps ausgestattet, die immer mal wieder (wenn die Aktien sich positiv bewegt haben) angepasst werden.

Geht es in die andere Richtung werden sie gnadenlos ausgestoppt.

Gruß Morgenmond

[Fix1]

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@MMJ  schrieb:

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@CK7985  schrieb:

Die Überlegung, konsequent umzustellen, stelle ich schon recht lange an.
Warum ich es bisher trotzdem nicht getan habe, ist mir nicht klar. Dazu zählen vermutlich auch Punkte wie:

- Was ist die für mich beste ETF-Struktur

- Steuerlast bei der Komplettumschichtung (wobei das der Markt wohl schnell aufholt)
- natürlich auch mentale Faktoren wie das krampfhafte aber überwiegend wohl irrationale Festhalten an Einzelaktien obwohl die Datenlage insgesamt eine eindeutige Sprache spricht.

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Die beste ET

Die Steuerlast hast Du so oder so. Entweder jetzt, wenn Du umschichtest oder später, wenn Du Dich von Deinen Aktien trennst, weil Du das Geld anderweitig benötigst.

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Das ist meines Erachtens ein Trugschluss. Aus Rendite-Gesichtspunkten muss es ein Ziel sein, die Steuern so lange wie möglich hinaus zu zögern. Denn das Geld, das zum Finanzamt geflossen ist, kann nicht mehr für dich arbeiten. Insofern sollten steuerliche Überlegungen zumindestens eine (kleine) Rolle spielen. 

[Zilch]

Stimme prinzipiell @Fix1 zu, finde aber, dass bei einem kompletten Strategiewechsel sowas kein Punkt sein sollte. Du könntest jedes Jahr nur so viel verkaufen wie Freibeträge hergeben, aber wirklich Jahre zum umbauen brauchen will auch keiner.

Vielleicht hast du ja die Möglichkeiten mit Verrechnungstöpfen was zu machen, aber länger als zwei Perioden sollte der Umbau dann auch nicht dauern. 

Ach ja, die Struktur von @Morgenmond ist recht gut weil simpel und pflegeleicht 🙂