am 13.11.2017 21:59
Hallo in die Community,
als Neuling in dieser Runde möchte ich von 90.000 Euro gern 80% in ein Depot mit 3-4 ETF´s als Einmalanlage investieren und mit monatlich 400-600 Euro besparen.
MSCI World | ETF 110 | 300,00 | 50% |
MSCI World Emerging Markets (Hebel2) | ETF 128 | 125,00 | 20% |
ComStage 1 DAX UCITS ETF | ETF 9017 | 175,00 | 30% |
Was ist außerdem vom BCDI-Zertifikat (DT0BAC) zu halten ?
Die restlichen 20% könnten direkt in Aktien gehen, wobei ich dort den Rohstoffen und Nachhaltigkeit im Moment den Vorzug geben würde.
Nun habe ich gelesen, dass es sinnvoll sei, nach der 80/20 Regel vorzugehen, d.h. generell 80% zu investieren und 20% cash halten um nachzukaufen.
Das würde aber bedeuten, einiges an Zeit zu investieren, um z.B. monatlich neu auszubalancieren.
Meine Fragen lauten daher:
1. Ist das für das ETF´-Depot eine sinnvolle Strategie ?
2. Sind ca. 5 Aktien für die restlichen 20% ausreichend ?
3. Sollte ich als Anfänger vielleicht doch lieber 90% in ETF´s investieren ?
4. Wann ist für die o.g. ETF´s ein günstiger Zeitpunkt für eine Einmalanlage (Jahresende/Jahresanfang/egal) ?
5. Ist es besser die Einmalanlage auf mehrere Tranchen aufzuteilen ?
Über ein paar hilfreiche Meinungen würde ich mich sehr freuen.
Beste Grüße aus Dresden
sixtysix
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
14.11.2017 07:07 - bearbeitet 14.11.2017 07:11
Hallo sixtysix,
eine "Universallösung" gibt es nicht. Wenn ich mir deine geplanten ETFs anschaue, fällt mir auf, dass du EM hebeln willst - was ist der Grund dafür? Gibt es auch einen Grund, warum du deutsche Werte massiv übergewichten willst? Kann man alles machen, aber man sollte schon Gründe dafür haben... denn du musst da ja von gewissen Annahmen ausgehen (z.B. dass sich EM langfristig besser entwickeln wird als die entwickelte Welt => daher der Hebel). Der "Klassiker" mit 2 ETFs ist eine Mischung aus World und EM (nicht gehebelt), teilweise wird noch ein Europa-ETF dazugemixt.
Wie viel Cash man halten "sollte", ist auch Geschmacksache - grundsätzlich sollten "Notfälle" (kaputte Waschmaschine, etc.) problemlos vom Cash abgedeckt werden. Wie viel du dann für Nachkäufe zurückhalten willst, ist Ansichtssache - ich halte fast nichts zurück, bin also fast komplett investiert. Ich investiere aber hauptsächlich in ETFs, da ist das mit dem Market-Timing eh so eine Sache für sich 😄
Um jetzt konkret auf deine Fragen einzugehen:
1. Wenn du deine Auswahl begründen kannst, ist das okay. Ich hätte bei einer 3-ETF-Lösung den DAX durch Europa ersetzt und insbesondere EM in der nicht-gehebelten Variante ausgewählt.
2. Hier stellt sich die Frage, was du durch die Einzelaktien erzielen möchtest. Da diese nur 20% des Depotvolumens ausmachen, wird ihre Performance keinen nennenswerten Einfluss auf das Gesamtdepot machen (außer du wählst Werte aus, die massive Kursbewegungen erwarten lassen). Ich habe beispielsweise auch hauptsächlich in ETFs investiert und nebenbei ein paar Aktien (derzeit um die 10, das schwankt immer) zum "Spielen" im Depot.
3. Geschmacksache 🙂 Wenn du von den 90.000€ 90% in ETFs investierst, dann bleiben 9.000€ übrig - bei 5 Aktien also knapp 2.000€ pro Position. Das wäre auch von den Ordergebühren her in Ordnung. Bei 80% in ETFs bleibt dir natürlich mehr Geld für Einzelaktien übrig. Ein "richtig" oder "falsch" gibt es auch da nicht, das ist eher ein Ding der persönlichen Einstellung.
4. Eher egal 🙂
5. Netter Diskussionspunkt. Langfristig - so ist zumindest die Meinung von Gerd Kommer - ist es relativ egal, ob man in Tranchen oder alles auf einmal investiert. Bei der "Tranchen-Investition" stellt sich nämlich dann die Frage: Wie groß willst du den Abstand zwischen den Investitionen lassen? Rauscht zwischenzeitlich die Börse ab: Glück gehabt. Steigen die Indizes um xx%: Blöd gelaufen. Kann aber keiner vorhersehen. Macht also nur Sinn, wenn du davon ausgehst, dass in naher Zukunft die Kurse auf breiter Front fallen.
Von daher bin ich eher der Freund von Einmalanlage, also keine Aufteilung. Das betrifft allerdings nur den ETF-Part! Bei Einzelwerten kann das wieder ganz anders aussehen...
Generell: Ein "richtig" oder "falsch" gibt es aus meiner Sicht bei deinen Fragen nicht. Das Wichtigste: DU musst dich damit wohlfühlen (eine nachträgliche Anpassung ist aber auch immer möglich, ist aber ggf. mit Kosten verbunden).
Puh, ganz schön langer Text so vor dem Frühstück
Viele Grüße,
Jörg
am 14.11.2017 07:51
Moin @sixtysix
Ist echt früh und @Joerg78 hat noch was vergessen.
Wenn dein Depot schon kostenlos ist, spar den Sparplan und kaufe alle 2 Monate den ETF.
Im Sparplan kostet das für nicht Aktionsfonds 1,5% , bei einem Kauf für 1k € alle 2 Monate liegst du günstiger.
LG
TutsichGut
am 14.11.2017 08:07
Morgen,
genau so mache ich das übrigens auch 🙂
Viele Grüße,
Jörg
am 14.11.2017 10:00
Hallo sixtysix,
ich persönlich würde es wie folgt machen;
40.000.- in Fonds
hier kann ich nichts vorschlagen, da ich kein fundiertes wissen habe.
50.000.- in Aktien
diese würde ich aufteilen in 8 x je ca. 6.250.-
Allianz / BASF / Daimler / Vonovia
Amazon / Facebook
M.Harvest
Sberbank
Auch würde ich mir überlegen die Sparrate in Fonds zu halbieren.
Evt. wäre ein Aktien Sparplan für Dich interessant
Aus meiner Sicht kann ich Dir sagen das ich mit 95 % Aktien über sehr viele Jahre gut gefahren bin.
Aber wie Jörg schon erwähnte ist es schwer hier die jeweils richtige Anlageform zu empfehlen.
Grüße
kölle
am 14.11.2017 10:34
Anderer Ansatz:
du klickst auf der Comdirect-Webseite auf Geldanalage->Cominvest, gibst deine Daten (Betrag, Anlagedauer, Risikoneigung) dort ein, wählst das Angebot "Sie für sich" und danach "Fertigpaket mit Indexfonds".
Du erhältst nun einen auf dich zugeschnittenen Anlagevorschlag; diesen vergleichst du nun mit deiner Anlageidee und wägst jede Position gegeneinander ab.
am 14.11.2017 12:39
Da stimme ich allen Vorrednern zu - mit einer ganz kleinen Einschränkung: Ich würde die russische Sberbank-Aktie für einen Einsteiger nur in ganz, ganz geringen Dosen empfehlen - wenn überhaupt.
nmh
am 14.11.2017 13:38
OK, einverstanden
Alternative ; Coca-Cola
G.
k.
am 14.11.2017 13:50
Sehr gut. Coca-Cola ist ein sehr guter Wert auch für Einsteiger.
Ich würde auch ein bisschen nach Regionen streuen und nicht nur Deutschland und USA kaufen (und auch nicht Russland, siehe oben). Spontan fällt mir ein:
Iberdrola (Versorger, Spanien, WKN A0M46B)
Eiffage (Baukonzern, Frankreich, WKN 853452)
ING (Bank, Niederlande, WKN A2ANV3)
Prysmian (Kabelhersteller, Italien, WKN A0MP84)
Österreichische Post (WKN A0JML5)
Nestle (Nahrungsmittel, Schweiz, WKN A0Q4DC)
Allerdings sind die teilweise auch etwas riskanter, solche Aktien sollte man schon mindestens jedes Wochenende mal ansehen, ob noch alles passt.
nmh
am 14.11.2017 13:51
Offenbar haben wir einen User-Schwerpunkt in Dresden. Schließ Dich doch mal mit @haxo und mit @ehemaliger Nutzer kurz - auf ein Kühles (Bier habt Ihr ja keines) im Watzke oder wie das heißt.
Herzliche Grüsse nach Sachsen aus einem sonnigen, aber eiskalten München
nmh