am 28.02.2025 17:27
1. Ich habe es polemisch zugespitzt. Das soll niemanden angreifen, sondern nur verdeutlichen
2. Ich habe selbst ein paar Aktien - als Hobby! - die ich genau im Auge habe. Ich verstoße also selbst gegen mein Postulat. 😀 Ich weiß auch, daß Alkohol schädlich ist, aber ich trinke ab und zu auch mal ein Bier...
am 28.02.2025 17:30
so steht es natürlich in einem anderen Licht da.... danke Dir 😎
am 28.02.2025 17:46
@tobiaskh schrieb:Zurück zur Ursprungsfrage... Mal etwas ganz Grundsätzliches...
Jede Aktie ist ein Spekulationspapier und keine Langfristanlage!
Ein hoher Anteil von Aktien verschwindet (aus verschiedenen Gründen) nach n Jahren.
Es kann morgen etwas "Böses" bei der Allianz passieren und das Ding fällt um 1/3.
Meine "Lessons learnd" aus 30 Jahren Kapitalmarkterfahrung ist weltweite Diversifikation. Das ist mit Einzelaktien nicht leistbar, nur mit ETFs. Über die Diversifikationskriterien kann man sicher streiten, keine Frage, trotzdem ist das eher nebensächlich.
Die Entscheidung für Einzel-Aktien ist der Gier und der Anmaßung geschuldet, man sei schlauer als andere. Auch ein Spieltrieb spielt eine Rolle. Nur: Hobbies kosten Geld! Sagen wir so: Wer es sich leisten kann oder jung ist, kann etwas spielen
Ich bin Privatier und klarer Anhänger des "passiven" Investierens (siehe Beck und Kommer). Ich hasse das Risiko, weil ich aus meinem Vermögen leben muß.
Die Beantwortung der Ursprungsfrage ist dir, wie auch sonst in der Community, genau nicht gelungen @tobiaskh !
Viel heiße Luft ohne Aussagekraft zur Aktie in diesem Thema.
am 01.03.2025 01:02
Hallo,
das bedeutet, dass Du eher John C. Bogle folgst und eher nicht Warren Buffett, Peter Lynch oder Benjamin Graham.
All diese Ansätze sind hinlänglich bekannt, sagen aber nichts zur (rhetorischen) Ursprungsfrage aus.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
01.03.2025 03:47 - bearbeitet 01.03.2025 03:48
01.03.2025 03:47 - bearbeitet 01.03.2025 03:48
Stockpicking und Market timing funktionieren auf lange Sicht nicht. Das ist erwiesen.
Alles, was ich zum Thema geschrieben habe, paßt auf das Ur-Thema "Allianz-Aktie (Solide Langfristanlage oder Spekulationspapier?)"
am 01.03.2025 10:49
Die Allianzaktie hat sich, nach einer längeren Durststrecke, wieder zu einem soliden Topwerte mit Dividende entwickelt und eine Trendwende geschafft. In den schwachen Jahren entschädigte ein wenig die stets gute Dividende. In den vergangenen 10 Jahren hat sich der Aktienkurs mehr als verdoppelt mit einer Rendite von 8,2% p.a.. Über 90€ Dividende kamen in 10 Jahren noch dazu. Der Total Return liegt dann sogar über 11%. p.a..
Leider war die Aktien in den vergangenen Jahren auch von empfindlichen Rücksetzern begleitet. Meines Erachtens ist auch hier zielführend die Versicherungsbranche mit Diversifikation ins Portfolio zu holen und statt zu viel auf eine Aktie zu setzen, den Betrag auf mehrere zu verteilen. Noch im Blick Munich Re, Hannover Rück, Axa Progressive, Scor, Züricher Insurance, Swiss Re und.a. oder einen ETF (iShares STOXX Europe 600 Insurance IS.S.E.600 INSUR.U.ETF A.(A0H08K)), sollte man kleinere Beträge zur Verfügung haben.
am 01.03.2025 11:43
Hallo,
@tobiaskh schrieb:Stockpicking und Market timing funktionieren auf lange Sicht nicht. Das ist erwiesen.
Stock picking und Market timing gehen sicher in den seltensten Fällen gut und wieviele angeblich erfolgreiche Investoren sind dies nur, weil sie nicht genau genug unter Berücksichtigung aller Details nachrechnen?
Bewiesen wäre es aber nur, wenn es erwiesenermaßen unmöglich wäre, mit Stockpicking und Market timing netto den Markt zu schlagen.
Wollen wir Peter Lynch fragen? Mit dessen Überperformance hätte der nämlich auch im Deutschen Steuersystem den Markt geschlagen.
In meinen Experimenten ist es mir über ein gewisses Zeitfenster auch gelungen, netto nach Steuern den Markt zu schlagen, aber nicht die über der Marktperformance liegenden Renditen der 2-fach Hebel. Entsprechend habe ich mit den Aufwand in der Größenordnung eines Halbtagsjobs dann gespart.
Die Aussage, dass es erwiesen wäre, dass die Ansätze Markttiming und Stockpicking nicht funktionieren würden, kann ich auch beim allerbesten Willen nicht nachvollziehen.
Das hatten selbst Malkiels berühmte Affen (Burton Malkiel: A Random Walk Down Wall Street) geschafft!
Birger Schäfermeier lebt davon (wenn auch im Futures Markt und nicht im Aktienmarkt). Wollen wir den auch mal fragen?
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 01.03.2025 12:18
Die Affen haben Fama French gelesen. Im Vergleich zu einem nach Markkapitalisierung gewichteten Index wichtet man bei einer zufälligen Aktienwahl automatisch die Small Caps und Value Werte höher. Die Affen investieren Equal Weight.
am 01.03.2025 23:00
Erstaunlich wie auf einen unbewiesenen knappen Satz so viele Antworten hier eingestellt werden. Schon allein der Satzbau Markttiming und Stockpicking taugen auf lange Sicht nichts, dieses wäre erwiesen sind sogenannte totschlagargumente, welche jede Diskussion zum Erliegen bringen.
Hier hat @KWie2 natürlich recht, etwas ohne Nachweis zu behaupten ist eben auch recht einfach.
Hätte@tobiaskh etwa formuliert, dass seine ETFs einfacher zu händeln sind und dennoch mit beachtlicher Performance aufwarten, könnte der Leser einen Mehrwert davon haben.
z.B. der Hinweis dass eine Studie der Wells Fargo Bank (das ist die Bank, welche in den Western immer wieder überfallen wurde) zeigt, dass Zeitraum wichtiger wie der Zeitpunkt eines Kaufes.
Denn diese Studie zeigt, dass in einem Zeitraum von 30 Jahren der S+P500 im Schnitt 8,5% ohne Markttiming erwirtschaftet hat. Wer jedoch während der 10 besten Tage nicht investiert war, hat nur eine Rendite von 5,8% verdient. Und wer die besten 20 Tage verpasst hat, hat nur eine Rendite von 3,9%. Verfehlte man beim rein und raus jedoch die besten 30 Tage, kommt man nur noch auf magere 2,4% Rendite in dieser Zeit.
Bei der Allianz handelt es sich aber um ein deutsches Basispapier (es kann auch ersetzt werden durch die Telekom, Siemens oder Beiersdorf), was nichts mit einem Hype oder Trend , Markttiming oder Stockpicking zu tun hat, sondern einfach um einen Konzern, welcher seit Jahrzehnten unter Beweis stellt, dass er sein Handwerk versteht und den Aktionär am Gewinn beteiligt, und somit als Aktie für den Langzeitanleger bezeichnet werden kann.
Aktien sind eben für Kapitalanleger nachweislich die lukrativste Sparform, sofern diese mit schwankenden Kursen umgehen können.
Ein paar Zahlen verdeutlichen, dass mit zunehmendem Anlagehorizont auch die Sicherheit steigt:
52 Prozent aller Börsentage sind positiv, 48 Prozent negativ. Wer also auf einzelne Tage spekuliert, der hat quasi die Chance eines Münzwurfes. Monatlich betrachtet liegt die Gewinnchance aber schon bei 62 Prozent. Denkt man quartalsweise, so sind immerhin 68 Prozent der Zeitabschnitte positiv. Je langfristiger man denkt, desto eher wird man mit einem Gewinn abschneiden. 71 Prozent der Jahre enden im Plus, 88 Prozent aller 5-Jahres-Zeiträume sind positiv und wer 20 Jahre zugrunde legt, der hat bisher immer zu 100 Prozent gewonnen – die „Kaufen und Liegenlassen“- Strategie funktioniert also weiterhin, lassen wir uns also von den Möchtegernfachleuten nicht einreden – buy and hold ist out!
Dass es natürlich wesentlich bessere Aktien gibt, steht ja nicht zur Debatte, das ist unbestritten. Aber mit einem ETF erwartet auch niemand ernsthaft den Markt outperformen zu können.
Aber es geht in diesem Thread ja darum, dass die Allianz eine sorgenfreie Langzeitanlage mit schöner Dividende ist, und kein Spielball der Spekulanten, und kaum jemand welcher sich am Allianzkonzern beteiligt, hier auf eine Kursrakete hofft oder erwartet.
Grüßle - Shane
am 02.03.2025 01:03
Der Hinweis, daß Zeitraum wichtiger ist wie der Zeitpunkt eines Kaufes (market timing) ist völlig richtig und wichtig!
Man muss immer investiert sein!
Sie vermischen hier aber den Gesamt-"Markt" und Einzelaktien.
Es ist eben nicht so, daß die "Allianz eine sorgenfreie Langzeitanlage mit schöner Dividende ist". Sie ist nur eine beliebige Aktie, deren langfristriges Schicksal völlig ungewiss ist.
Die grössten Unternehmen des Jahres 1980:
| Rank | Company | Industry | Market cap (billion EUR) | Market cap (inflation adj.) |
| 1 | IBM | Technology | €32.29 | €119.55 |
| 2 | AT&T | Telecommunications | €31.17 | €115.41 |
| 3 | Exxon | Oil & Gas | €30.70 | €113.68 |
| 4 | Standard Oil | Oil & Gas | €19.13 | €70.83 |
| 5 | Shell | Oil & Gas | €18.38 | €68.07 |
| 6 | Mobil | Oil & Gas | €17.92 | €66.35 |
| 7 | General Motors | Automotive | €17.64 | €65.31 |
| 8 | Texaco | Oil & Gas | €17.54 | €64.96 |
| 9 | DuPont | Chemicals | €15.02 | €55.63 |
| 10 | Gulf Oil | Oil & Gas | €14.09 | €52.18 |
Es gibt unzählige Studien, die belegen, daß Stockpicking und market-timing hinter dem Markt zurückbleiben.
Wir sind hier nur Telnehmer an einem Forum und keine akademische Anstalt, die über Papers grübelt.
https://www.bwl.uni-mannheim.de/news/warum-stockpicking-eine-verliererstrategie-ist/