@Silver_Wolf schrieb:
An der NASDAQ wird dieses Zeug noch gehandelt.
Das ist zwar korrekt, aber ob comdirect's Broker eine Order über 1 Stück annimmt - welche zudem auch noch zwangsläufig in einem Negativerlös enden wird - ist fraglich.
Dazu kommt ja noch, dass man den Lagerstellenwechsel vorher machen müsste, und dessen Kosten kann man meines Wissens nicht steuerlich geltend machen.
Keine Ahnung was der kostet, aber wenn wir mal optimistisch von 10 Euro ausgehen sind das schonmal insgesamt rund 25 Euro, die für den Verkauf von einem Stück - welches bei rund 1 Dollar notiert - draufgehen. Ich denke wir können uns darauf einigen, dass das wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.
Und selbst wenn es tatsächlich zur Ausführung einer Order kommt: eine steuerliche Anrechnung gibt es dann auf Bankenseite wegen des Negativerlöses trotzdem nicht. Also kann man sich die 25 Euro auch sparen und direkt eine gegenwertlose Ausbuchung beauftragen. Steuerlich hat das denselben Effekt.
@Alpsbull schrieb:
Wegen höhe Verlust, hoffe ich, dass es irgendwie geht.
Wie oben gesagt: eine steuerliche Anrechnung bekommst du auf Bankenebene bei dem Kurs sowieso nicht, ob du nun in Deutschland verkaufen könntest (was aufgrund mangelnder Notierung nicht geht), oder in den USA.
Relevant ist hier das BMF Schreiben vom 19.05.2022 Rz 59:
Bei der Veräußerung von wertlosen Wirtschaftsgütern im Sinne des § 20 Absatz 1 EStG ist die Verlustverrechnungsbeschränkung nach § 20 Absatz 6 Satz 6 EStG zu berücksichtigen. Von einer Veräußerung eines wertlosen Wirtschaftsgutes ist regelmäßig auszugehen, wenn der Veräußerungserlös die tatsächlichen Transaktionskosten nicht übersteigt.
Und das ist hier der Fall (1 USD < 25 EUR).
Daher spielt es keine Rolle ob du einen Verkauf oder gegenwertlose Ausbuchung machst. Eine Anrechnung wäre so oder so nur beim Finanzamt möglich. Bevor man die beauftragt ist es aber bei dem Betrag sicherlich sinnvoll vorher einen Steuerberater zu Rate zu ziehen.
