Oof.
Anleihen sind ja nun eigentlich ein recht einfaches Konstrukt, aber hier gibt es wohl noch Verständnisprobleme.
Anleihen werden in % (Prozent) notiert, nämlich ein Prozentsatz der Nominale (nicht Stücke) die du kaufst. Der Nominalwert ist (vereinfacht gesagt) der Kreditbetrag den du dem Unternehmen finanzierst.
Du kaufst nicht "1 Stück zu 90 Euro" sondern "x Nominale zu 90 % des Wertes dieser Nominale".
Daher passt auch deine Rechnung nicht. Du gehst davon aus, dass du 3.000 Stücke zu 90 Euro = 270.000 Euro kaufst. Das ist aber falsch.
Die Mindestanlage ist 200.000 USD. Zur Vereinfachung ignorieren wir mal die Währungsumrechung.
200.000 Mindestanlage bedeutet bei einem Kurs von 90%, dass du mindestens 180.000 Euro reinstecken musst. Die Stückelung wird erst dann relevant, wenn du mehr als die Mindestanlage kaufst. Das steht übrigens auch in dem Infotext. Du könntest also auch 201.000 Nominale für 180.900 Euro oder 202.000 Nominale für 181.800 Euro kaufen.
Die Verzinsung erfolgt immer zum vollen Zinssatz, da gibt es keine Aufteilung egal wie oft die im Jahr Zinsen zahlen. Da der Zinssatz jahresbezogen gilt wird der Zins anhand der Laufzeit runtergerechnet. Bei den meisten Anleihen werden 360 Zinstage angenommen. Wenn die Anleihe also alle halbe Jahre zahlt, dann erhältst du 2x im Jahr die 2,5% Zinsen runtergerechnet auf 180 Tage.
Beispiel:
Du hältst 10.000 Nominale (was bei der Anleihe schonmal nicht geht aber das ignorieren wir mal) = 10.000 Euro.
Der Zinssatz beträgt 2,5%, das heißt du kriegst 10.000 * 2,5 / 100 = 250 Euro Zinsen pro Jahr.
Da wir von halbjährlichen Zahlungen reden wird das entsprechend der Tage runtergerechnet.
10.000 (Nominale) * 2,5 / 100 (Zinssatz) / 360 (Zinstage im Jahr) * 180 (Zinszeitraum) = 125 Euro pro Halbjahr.
Ja, man kann natürlich auch einfach halbieren, aber die Zinstage sind dann wichtig wenn du nicht genau am Zinstermin kaufst. Stichwort wäre hier Stückzinsen.
