am 20.08.2020 13:39
@Zilch schrieb:Vor allem der Faktor "Zeit", der ja bei Optionsscheinen ein Gegner ist, habe ich so nie betrachtet. Gehört auch zu dem zusätzlichem Etwas, von dem @yarp gesprochen hat 😉
Ich muss mir noch mal den ganzen Thread heute Abend in Ruhe durchlesen. Denn für mich kommt gerade die Frage auf warum man nicht Monat für Monat einen Schein wie von @marcus_mit_c oder @Gonzo71 vorgeschlagen kauft, 10% Gewinn im Monat macht, und das eine Jahresrendite von 213% ausmacht (aus 1.000€ werden nach 12x solcher Spielchen 3.138€). Selbst wenn man die Rendite noch weiter verringert und einen hohen Basiswert nimmt - die Jahresrendite dürfte die eines World ETF bei Weitem schlagen.
...kann es sein, dass der liebe Zilch schon wieder frei hat...nänänä
Kein Wunder das meine Rentenbezüge nicht steigen ![]()
P.hu
20.08.2020 13:47 - bearbeitet 20.08.2020 13:47
20.08.2020 13:47 - bearbeitet 20.08.2020 13:47
@Zilch schrieb:Denn für mich kommt gerade die Frage auf warum man nicht Monat für Monat einen Schein wie von @marcus_mit_c oder @Gonzo71 vorgeschlagen kauft, 10% Gewinn im Monat macht
Genau diese Frage habe ich auch. Eine Einschränkung wäre wohl, dass ich nicht immer so mutig wäre, gegen einen Anstieg von 900 Punkten zu wetten. Ein größerer Abstand würde dann die Rendite etwas (!) schmälern. Eine überdurchschnittliche Rendite wäre es dennoch.
am 20.08.2020 13:52
@huhuhu nein ich bin seit Mittags im Büro und mache den üblichen Bürokram: Aufmaße, Berichte, Rechnungen, sowas eben.
@marcus_mit_c irgendwo im Thread findet sich bestimmt die Antwort dazu 😉 ich suche später mal, erst die Arbeit dann das Vergnüngen 😄
am 20.08.2020 14:11
@Zilch und @marcus_mit_c :
Was Ihr beide beschreibt ist eine sehr erfolgreiche, aber uralte Rollstrategie, die viele professionelle Vermögensverwalter, so auch ich selbst, seit Jahrzehnten einsetzen. Die Idee ist, z.B. monatlich Optionen (Calls und Puts) an der Terminbörse zu verkaufen, in der Hoffnung, dass diese dann wertlos verfallen. Funktioniert natürlich auch, wenn man gleichzeitig Calls und Puts kauft. Als Fertigprodukt nennt sich das dann Discount-Zertifikat, Discount-Call oder Discount-Put.
Je nach Ausstattung der Optionen (verbrieft als Optionsschein) kann man damit tatsächlich jeden Monat eine sehr schöne Rendite erzielen. Die Kunst ist, die Basispreis der Optionen richtig zu wählen. Das ist Erfahrungssache.
Achtung: Grosses Risiko ist ein "schwarzer Schwan", zum Beispiel die Coronakrise. Dann werden aus den attraktiven, unspektakulären, aber stetigen Renditen schnell ein riesiger Verlust. Aber auf lange Sicht rechnet sich diese Strategie.
Wie gesagt, eine uralte Idee, die alle Profis in irgend einer Form umsetzen und die ich auch in unserer Community schon vielfach eingehend vorgestellt habe. Einfach mal ausprobieren, auch falls Ihr nicht an der Eurex handeln könnt!
nmh
am 20.08.2020 14:12
@Zilch schrieb:Denn für mich kommt gerade die Frage auf warum man nicht Monat für Monat einen Schein wie von @marcus_mit_c oder @Gonzo71 vorgeschlagen kauft, 10% Gewinn im Monat macht, und das eine Jahresrendite von 213% ausmacht (aus 1.000€ werden nach 12x solcher Spielchen 3.138€). Selbst wenn man die Rendite noch weiter verringert und einen hohen Basiswert nimmt - die Jahresrendite dürfte die eines World ETF bei Weitem schlagen.
Das Problem ist einfach, dass man einen Totalverlust hat, wenn der DAX dann doch mal stärker steigt als man erwartet hat. 900 Punkte in einem Monat ist nicht so unwahrscheinlich, das kam in letzter Zeit schon ab und zu mal vor. Dann machst du vielleicht 5 mal 10% Gewinn und im 6. Monat ist alles wieder weg.
Wenn du den Abstand zur Barriere höher wählst ist der Totalverlust unwahrscheinlicher und die Rendite kleiner - also so wie immer: Höhere Rendite bedeutet höheres Risiko.
am 20.08.2020 14:47
Vielen Dank, @nmh und @yarp ! Gut zu wissen, dass das ein alter Hut ist. Hätte ich damit eine neue Strategie erfunden, gingen bei mir alle Alarmlampen an. 😉
Ich nehme an, auch bei diesen Zertifikaten empfiehlt es sich einen (weiter gefassten) SL zu setzen? Wenn ja, sollte ich den ganz konkret anhand verschiedener Szenarien berechnen - oder lieber nach Gefühl auf eine untere Schmerzgrenze legen?
am 20.08.2020 14:52
Ja natürlich, gerade bei solchen Derivaten bitte immer einen Stopkurs setzen. Denn ein Totalverlust ist steuerlich problematisch. Wie ich schon oft geschrieben habe, setzen Profis den Stopkurs nicht für das Derivat, sondern für den Basiswert ("verkaufe das Derivat, wenn der DAX über ... steigt oder unter ... fällt"). Da das für Privatanleger nicht einfach umzusetzen ist, einfach "nach Gefühl" (oder mich fragen) einen Stopkurs nach eigenem Ermessen setzen.
nmh
am 20.08.2020 15:29
am 20.08.2020 16:30
Danke, @nmh - Ich habe versucht, einen SL per (zertifikateanleger.de/db/rechner) zu berechnen. Komme da aber auf keinen grünen Zweig. Ich muss ja sowohl Datum als auch DAX-Stand eingeben. Darüber kann ich aber keine Aussage treffen, da ich es ja notfalls in Kauf nehme, dass der DAX die Barriere reißt, danach aber wieder drunter sinkt, womit ich dann zwar keinen Gewinn mehr mache, aber immer noch nicht alles verloren habe. Meine Gedanken also:
1) Ein SL sehr, sehr weit unten, nur um den steuerlichen Problemen zu entgehen: 0,40 Euro (entspricht fast Totalverlust, vermeidet nur Steuerprobleme)
2) Ein SL, der bei Erreichen der Barriere (13.800) eine Woche vor Ablauf (11.9.20) anschlägt: 2,28 Euro (enormer Verlust, vermeidet Steuerprobleme)
3a) Ein SL, den ich mir nach Gefühl anhand des Zertifkat-Charts, orientiert an den Bewegungen der vergangenen Tage, gesetzt habe: 29,30 Euro (halte ich für zu gewagt, käme aber meinen money management entgegen)
3b) Ein SL, den ich mir nach Gefühl anhand des Zertifkat-Charts, orientiert an den Bewegungen der vergangenen Wochen, gesetzt habe: 16,80 Euro (halte ich für einen Mittelweg)
Mein Problem ist: Ich kann ja gut damit leben, dass das Zertifikat bei einem zwischenzeitlichen DAX-Anstieg kräftig sinkt. Ich gehe dennoch davon aus, dass es am Ende zur Einlösung mit 40 Euro kommt. Ich fürchte, dass ich mich mit einem zu engen SL nicht vor dem Totalverlust schütze, sonder unnötig früh ausstoppe, mich also selbst um die Rendite bringe. Also: was tun? 🙂
PS: Tausend Dank euch allen für eure ewige Geduld und euer Talent im Erklären. Das ist wirklich unbezahlbar!
am 20.08.2020 16:40
Wähle ein Zertifikat, das schon seit einigen Monaten notiert, und schau Dir an, in welchen Regionen der Kurs des Zertifikates so schwankt (in Abhängigkeit vom Basiswert). Dann bekommst Du ein Gefühl, wo man einen Stopkurs setzen kann. Wenn Du mir eine konkrete WKN nennst, gebe ich Dir gerne eine Empfehlung. Für das Papier PZ39UG bietet sich ein Stop bei 30 Euro an (da sehr kurze Restlaufzeit).
Bitte auch meinen obigen Beitrag vom 08.08.2020 um 18:46 nachlesen! (Seite 27 in diesem Thread)
nmh