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Junior Depot - Definition "Entnahme von Vermögen"

Tito
Experte ★
205 Beiträge

Hallo zusammen!

 

Ich werde wohl ein Junior Depot anlegen. Hatte auch außerhalb der Community etwas gegoogelt und folgenden Blogpost gefunden:

http://www.sparort.de/kids/meine-erfahrungen-mit-kinderdepot-test

 

Folgender Hinweis bzw. die entsprechende Umsetzung lässt mich etwas fragend zurück:

 

 

"Da das Vermögen der Eltern und des Kindes eindeutig getrennt ist, dürfen Verfügungen aus dem Kinderdepot nur zu Zwecken und Bedürfnissen des Kindes vorgenommen werden. Dieser Begriff wird zwar nicht eindeutig definiert, jedoch dürften Führerschein und Bildung aus meiner Sicht dazugehören."

 

Soweit klar, natürlich ist es mein Ziel für meinen Nachwuchs zu sparen. Trotzdem weiß man natürlich nie, was die Zeit so bringt... Vielleicht reißt er ja auch mit 16 von zuhause aus und möchte lieber auf der Domplatte leben... Naja, vielleicht arg übertrieben. Aber was auch immer man sich so ausdenken mag...

 

Nun ist es ja so, dass bis zum 18. Lebensjahr eben diese Verfügungsgewalt über das Kapital besteht. Und schliesslich ist ja auch das elterliche Referenzkonto hinterlegt.

 

Frage: Wer bzw. wie wird denn überwacht, ob ich vielleicht nach 10 Jahren doch auf die Idee kommen sollte alle angesparten Anteile zu verkaufen und mir das Geld auf mein Referenzkonto überweise?

 

8 ANTWORTEN

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

Entschuldige, dass ich hier schreibe, ohne etwas Substanzielles beitragen zu können. Ich wollte Dir nur mal für die Frage danken, da mir, wenn auch noch ohne Kinder, schon häufiger ähnliche Fragen durch den Kopf gingen. Ich bin also sehr gespannt auf die kompetenten Antworten. 

Tito
Experte ★
205 Beiträge

Ey, @t.w. du bist doch hier der Experte! Außerdem gibts nen Danke-Button! 😉

 

Nein, alles gut, bin ja froh, dass sich auch erfahrenere Trader wie du solche Fragen stellen, dann kann die Frage ja nicht ganz so blöde sein...

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

Naja, dieses "Experte" steht da ja nur, weil ich ein paar Beiträge geschrieben habe. Ob diese aber irgendeine Substanz hatten, spielt keine Rolle Smiley (zwinkernd)

So, genug Off-Topic von mir, dafür ist das Thema zu spannend. Ich freue mich auf die Antworten auf Deine Frage. 

 

Allen einen schönen Abend Smiley (fröhlich)

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

Ich weiß nicht, ob es in dem Sinne überwacht wird; also ob die Bank eingreifen würde, wenn ein Betrag zu erkennbar fremdnützigen Zwecken abfließt. Klar ist aber, daß das betroffene Kind zivilrechtlich Ansprüche geltend machen und auch Anzeige wegen Untreue stellen könnte.

dg2210
Legende
6.227 Beiträge

@Tito  schrieb:

 

Frage: Wer bzw. wie wird denn überwacht, ob


 

"Wer" ist einfach: das Finanzamt, denn dies ist die einzige Stelle, die daran verdienen kann. Ein beliebter Trick ist es ja, wenn Eltern eigenes Vermögen im Namen der Kinder verwalten, um die Freibeträge auszuschöpfen. Dies mag das Finanzamt gar nicht...

 

"Wie" : Frag' doch einfach bei deinem Finanzamt nach, ab welchen Summen diese ein Prüfungsverfahren einleiten.

nordlight
Autor ★★
32 Beiträge

Hallo @Tito,

 

nachfolgende Einschätzungen gelten ohne Gewähr, da ich kein Jurist bin. Allerdings durfte ich mich im Rahmen meiner Ausbildung intensiver mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) beschäftigen.

 

Dort ab § 1626 wird die elterliche Sorge und in folgenden auch die Vermögenssorge geregelt.

 

Grundsätzlich ist ein Kind zwar bis zur Vollendung des siebten Lebensjahres nicht geschäftsfähig, jedoch bereits ab Geburt rechtsfähig. Sprich, wenn Geld auf seinen Namen angelegt wird, ist es rein rechtlich sein Eigentum. Verwaltest du nun sein Eigentum ordentlich und setzt es stets zu seinem Vorteil ein, wird es dir niemand verwehren, wenn du Geld entnimmst.

 

Entziehst du deinem Kind, z. B. aufgrund deines genannten Beispieles, sein Eigentum "einfach so", kann er dich vor Gericht zerren und vermutlich die Herausgabe inkl. Folgewirkungen einklagen. Ob das funktioniert, wird ein Gericht sicherlich anhand des konkreten Einzelfalles festmachen.

 

Die Bank wird m. E. jedoch nicht prüfen oder gar Nachweise verlangen, falls du mal etwas vom Konto entnimmst.

 

Fazit: Wo kein Kläger, da kein Richter

 

Grüße

nordlight

 

 

 

Tito
Experte ★
205 Beiträge

Danke für eure Antworten, auch wenn die "garantiert richtige" Antwort eines "Wissenden" nicht dabei war... Vielleicht kommt ja noch was zu diversen "Überwachungstechniken" die da ggf. im Hintergrund laufen...

 

@nordlightDeine Antwort/Einschätzung klingt schlüssig... Spielraum ist sicher auch da vorhanden. Schliesslich müsste die Sparkasse ja auch genauer hinterfragen was mit dem Geld passiert, wenn ich das Geld meines Sohnes vom Sparbuch entnehme.

Matthias_com
Autor ★★
37 Beiträge

Hallo @Tito

 

Eltern dürfen das Geld nur verwalten. Nutzt Du es für eigene Zwecke kann es passsieren, dass Du nicht nur die gesparten Steuern (+Zinsen) nachzahlen darfst, sondern auch eine Strafe kassierst. In Zeiten wo alles elektronisch an das Finanzamt übermittelt wird (Dein Kind hat eine eigene Steuernummer) ein riskantes Unterfangen. Wofür Du das Geld verwenden kannst, erfährst Du sicherlich auf Nachfrage beim Finanzamt. Die Grenzen werden eng sein, Du bist sicherlich nicht der erste, der auf diese Idee gekommen ist, denn Steuern sparen ist des deutschen liebsten Hobby.

 

Eher unwahrscheinlich aber auch nicht ausschließbar, Dein eigenes Kind verklagt Dich und erhebt Schadenersatzansprüche, wenn Du das angesparte Geld zweckentfremdest.

 

Alle, die den Sparerpauschbetrag noch nicht annähernd ausgeschöpft haben, könnten alternativ auf eigenen Namen für das Kind sparen. Wenn dann irgendwann die kritische Summe erreicht wird, kann man immer noch auf Junior Depot switchen. Wer seinen Sparerpauschbetrag bereits voll selbst beansprucht und ein Junior Depot eröffnet, der kann nicht ausschließen, dass der Nachwuchs mit 18 mit dem Geld macht, was es für richtig hält, Malle ist dann vielleicht nicht nur ein Mal im Jahr.

 

Meist hilft ein Blick auf die Teens und Twens im eigenen Umfeld - traut man denen zu, verantwortungsvoll mit (viel?) Geld umzugehen? Auch wenn ich mein Kind noch so gut erziehe, es gibt keine Garantie, dass der Nachwuchs mit 18 finanziell reif genug ist.

 

Geschenktes Geld (nichts anderes ist Geldanlage für Kinder über das Junior Depot) ist geschenkt, welche Rolle die Steuern dabei spielen ist nicht immer die wichtigste Frage.

 

Viele Grüße,

Matthias