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Bausparvertrag als "Festgeldkonto" missbrauchen?

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

Hallo,

 

meine Freundin hat aus vergangenen Zeiten noch einen Bausparvertrag mit 2,5 % Zinsen, auf den ein kleiner Betrag VL von ihrem Arbeitgeber läuft und auf dem einige Tausend € angespart sind. Er wird nie zuteilungsreif werden und sie wird das Darlehen nie in Anspruch nehmen.

 

Sie hat derzeit auf einem Zweitkonto einen mittleren 5stelligen Betrag stehen und wir dikutieren immer wieder mal, was sie mit dem Geld machen sollte, denn derzeit liegt es da nur rum und wird immer weniger wert.

 

Unser Anlagehorizont sind mind. 12 Jahre, da wir dann 67 werden und in Rente gehen (ich befasse mich zurzeit für mich oder uns mit dem Thema "Entsparen"). Sie möchte aber auf keinen Fall das vorhandene Geld komplett oder zum großen Teil z.B. in einen MSCI World ETF investieren, da u.A. ihre Tochter noch studiert und sie auch mal notfalls kurzfristig etwas mehr Geld zur Verfügung haben möchte.

 

Ich kenne mich mit Bausparverträgen nicht gut aus, aber habe nun nachgelesen, dass es kein Problem zu sein scheint, den als "Festgeld" zu missbrauchen. Er kann die 2,5 % Zinsen erwirtschaften und wenn man das Geld braucht, kann man den Vertrag kostenlos und regulär mit 3 bis 6 Monaten Frist kostenlos kündigen. Ist das so? Kann man auch jederzeit Geld abziehen, ohne den Vertrag zu kündigen?

Um ihr Geld gut verfügbar und dennoch gewinnbringend bis zur Rente zu verwalten, habe ich meiner Freudin vorgeschlagen:

1.) Einige Tausend € auf dem Zweitkonto stehen lassen

2.) Einen 5stelligen Betrag x auf das Bausparkonto zahlen - so ne Art Festgeld mit 2,5 %

3.) Rest in einen MSCI World ETF bis zur Rente

 

Was haltet ihr von dem Konzept und wie verhält sich das mit dem Bausparvertrag? Kann man auch ohne den Vertrag zu kündigen "Geld abheben" oder muss man dann das angesparte vollständig auszahlen lassen?

 

Gruß

 

 

10 ANTWORTEN

baha
Mentor ★★★
2.784 Beiträge

Ja ist so. Alte Bausparer sind Schätze, die man nicht kündigen sollte (wobei 2,5% schon gut, aber bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange ist - kommt halt drauf an, wann abgeschlossen 🙂 ).

 

Allerdings wird es die Bausparkasse recht wahrscheinlich nicht zulassen, dass man auf einen Schlag eine so große Sonderzahlung leistet. Hängt natürlich auch von der Bausparsumme ab. Man kann es probieren, u.U. werden sie eben einen Teil wieder zurücküberweisen (meine Erfahrung). Dann weiß man auch gleich welche Summe man ggfs. 2021 wieder einzahlen könnte. Vielleicht könnt ihr das Limit auch aus euren Unterlagen entnehmen.

 

Ich würde außerdem darauf achten, nicht die Zuteilungsreife zu erlangen. Spätestens wenn diese erreicht ist, versuchen die Bausparkassen die Verträge so schnell wie möglich loszuwerden, egal ob rechtens oder nicht. Erspart einfach Ärger.

 

Kündigung ist notfalls auch ohne Frist möglich, u.U. muss man dann einen kleinen Vorfälligkeits-Obulus zahlen, ist aber kaum der Rede wert.

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

Danke erstmal. Es ist ein 70.000er Vertrag und die Einzahlung wäre in einem niedrigen 5stelligen Bereich. Es werden aber sicher nie 35.000 € erreicht werden.

 

Ich habe gelesen, dass die Vorfälligkeitsentschädigung 0,5 bis 1,0% der auszuzahlenden Summe pro Monat Vorfälligkeit ist. Im schlechtesten Fall bei 5 Monaten, 1,0% und 20.000 € wären das dann schon 1.000 €, wenn ich das richtig verstanden habe. Oder habe ich das nicht? Kommt mir gerade so viel vor. Wir müssen aber dazu wohl einfach mal in die Unterlagen schauen 😉

baha
Mentor ★★★
2.784 Beiträge

Beträge im Bereich über 10.000 wird man da eher nicht akzeptieren. Das Jahreslimit liegt bei der Bausparsumme eher im Bereich von unter 5000. Aber probieren geht da wirklich über studieren.

 

Die Zuteilungsgrenze muss übrigens nicht bei 50% liegen, ich habe hier auch Fälle, wo sie bei 60% liegt. Muss man einfach genau nachlesen.

 

Ehrlich gesagt kenne ich den Vertrag, den ihr da habt, ja nicht. Ich habe das mal bei meinen alten Bausparern erfragt und da lag die Vorfälligkeit im zweistellgen €-Bereich bei einer angesparten Summe im Vertrag im unteren fünfstelligen Bereich.

 

Aber deine Freundin will ja sowieso einen Teil ihres Ersparten flüssig halten (vermutlich Tagesgeld), sodass der Fall einer so dringenden Kündigung ja eher unwahrscheinlich sein sollte. Ist sowieso immer gut, so eine Reserve zu haben. Ohne die sollte man auch keine ETFs kaufen.

dg2210
Legende
6.917 Beiträge

@MatMiller  schrieb:

 

Ich kenne mich mit Bausparverträgen nicht gut aus, aber habe nun nachgelesen, dass es kein Problem zu sein scheint, den als "Festgeld" zu missbrauchen. Er kann die 2,5 % Zinsen erwirtschaften und wenn man das Geld braucht, kann man den Vertrag kostenlos und regulär mit 3 bis 6 Monaten Frist kostenlos kündigen.

 


Das hängt vom "Wohlwollen" der Bausparkasse ab. Diese sind in den letzten Jahren sehr kreativ geworden um solche Zweckentfremdungen zu verhindern.

Ich rechne damit, daß die die Bausparkasse kündigt, wenn du nun grössere Geldbeträge einzahlst.

 

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

Aber deine Freundin will ja sowieso einen Teil ihres Ersparten flüssig halten (vermutlich Tagesgeld), sodass der Fall einer so dringenden Kündigung ja eher unwahrscheinlich sein sollte. Ist sowieso immer gut, so eine Reserve zu haben. Ohne die sollte man auch keine ETFs kaufen.


Ja, was man sollte und was man macht, sind ja manchmal 2 Paar Schuh 😉 Viele leben von der Hand in den Mund und auch ich habe das den größten Teil meines Lebens gemacht. Irgendwie ging es immer und irgendwie konnten Urlaube, Autos, Anschaffungen, etc bezahlt werden mit manchmal großen Auf- und Ab auf dem Konto, aber meist ohne wirkliche Planung oder Rücklagenbildung.

 

Inzwischen lebe ich "vernünftiger" und ich bin froh, dass ich vor langer Zeit Lebens- und Rentenversicherungen abgeschlossen habe und die Beträge monatlich konsequent abgebucht wurden.

 

Eine Frage zum  Tagesgeld. Gibt es auf täglich verfügbares Geld irgendwie Zinsen? Denn ... wenn ich nach Tagesgeld suche, finde ich nur Angebote, bei denen auch nach dem Anlagezeittraum gefragt wird ... von z.B. 1 Monat bis z.B- 24 Monate. Aber wieso heißt das Tagesgeld, wenn es für einen bestimmten Zeitraum festgelegt wird? Oder ist das nur eine übliche Bezeichnung, weil es "nicht so lange" festgelegt wird, aber eben auch nicht täglich verfügbar ist?

 

Ich habe den Notgroschen auf meinem Zweitkonto, bei der Voba "VR-Flex-Konto" genannt. Da ist es nicht auf dem Girokonto, aber Zinsen bekomme ich dafür nicht.

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

@dg2210  schrieb:

@MatMiller  schrieb:

 

Ich kenne mich mit Bausparverträgen nicht gut aus, aber habe nun nachgelesen, dass es kein Problem zu sein scheint, den als "Festgeld" zu missbrauchen. Er kann die 2,5 % Zinsen erwirtschaften und wenn man das Geld braucht, kann man den Vertrag kostenlos und regulär mit 3 bis 6 Monaten Frist kostenlos kündigen.

 


Das hängt vom "Wohlwollen" der Bausparkasse ab. Diese sind in den letzten Jahren sehr kreativ geworden um solche Zweckentfremdungen zu verhindern.

Ich rechne damit, daß die die Bausparkasse kündigt, wenn du nun grössere Geldbeträge einzahlst.

 


Man kann sich ja gegen Kündigungen wehren, aber da muss ich wohl auch mal die Vertragsbedingungen studieren

baha
Mentor ★★★
2.784 Beiträge

@dg2210  schrieb:

@MatMiller  schrieb:

 

Ich kenne mich mit Bausparverträgen nicht gut aus, aber habe nun nachgelesen, dass es kein Problem zu sein scheint, den als "Festgeld" zu missbrauchen. Er kann die 2,5 % Zinsen erwirtschaften und wenn man das Geld braucht, kann man den Vertrag kostenlos und regulär mit 3 bis 6 Monaten Frist kostenlos kündigen.

 


Das hängt vom "Wohlwollen" der Bausparkasse ab. Diese sind in den letzten Jahren sehr kreativ geworden um solche Zweckentfremdungen zu verhindern.

Ich rechne damit, daß die die Bausparkasse kündigt, wenn du nun grössere Geldbeträge einzahlst.

 


Kann passieren ja, aber das muss man nicht hinnehmen. Ich würde es jedenfalls nicht (aber ich habe auch eine Rechtsschutzversicherung - aus Gründen...).

 

Die Argumentation der Bausparkasse wäre dann allerdings auch ganz interessant. Weil im Grunde wäre eine größere Einzahlung in diesen Vertrag eher der Versuch, die schon seit langem laufende Zweckentfremdung (nämlich ein Bausparvertrag, der mit viel zu niedrigen Einzahlungen läuft, um jemals zu Lebzeiten voll werden zu können) abzustellen 😉

 

Andererseits ist natürlich eine drohende Kündigung jetzt auch nicht besonders "schliimm". Denn was bringt einem der 2,5%-Vertrag, wenn man sowieso nicht nennenswert Geld darin einzahlt...

MatMiller
Experte ★
258 Beiträge

Andererseits ist natürlich eine drohende Kündigung jetzt auch nicht besonders "schliimm". Denn was bringt einem der 2,5%-Vertrag, wenn man sowieso nicht nennenswert Geld darin einzahlt...


Meine Freundin müsste ihrem Arbeitgeber dann etwas Anderes zur Gewährung der vermögenswirksamen Leistungen anbieten und der ist recht altmodisch Lachender Smiley  In die Tilgung des Kredites für eine vermietete Eigentumswohnung will er z.B. nicht zahlen, obwohl das eindeutig vl-fähig ist und ich glaube, bei einem vl-fähigen ETF-Sparplan würde er auch streiken 😉

Morgenmond
Mentor ★★★
2.103 Beiträge

@MatMiller  schrieb:

       ...

Eine Frage zum  Tagesgeld. Gibt es auf täglich verfügbares Geld irgendwie Zinsen? Denn ... wenn ich nach Tagesgeld suche, finde ich nur Angebote, bei denen auch nach dem Anlagezeittraum gefragt wird ... von z.B. 1 Monat bis z.B- 24 Monate. Aber wieso heißt das Tagesgeld, wenn es für einen bestimmten Zeitraum festgelegt wird? Oder ist das nur eine übliche Bezeichnung, weil es "nicht so lange" festgelegt wird, aber eben auch nicht täglich verfügbar ist?

...

Zunächst erstmal Tagesgeld ist täglich verfügbar.

Der angefragte Anlagezeitraum, der dich irretiert, bedeutet nicht das dein Geld solange festgelegt ist. Wäre ja sonst Festgeld.

Der Anlagezeitraum wird nur zur Veranschaulichung genommen um dir zu zeigen wieviel Zinsen du in diesem Zeitraum bekommst.

Also lass dich nicht verrückt machen und such dir nen nettes TG-Konto.

 

Gibt nen paar € mehr wie auf dem VoBa-Konto. Smiley (fröhlich)

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