Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Altersvorsorge Depot

Krügerrand
Mentor
902 Beiträge

Noch in diesem Jahr soll ein Gesetz verabschiedet werden, welches das Altersvorsorgedepot einführt. Ab dem 01.01.2026 soll es dann möglich sein ein solches zu eröffnen.

 

Zwar ist noch nichts beschlossen, aber es sickern immer mehr Einzelheiten zu den Plänen durch.

 

Wie soll das Ganze aussehen:

Ganz stark angelehnt an das Konzept der Riester Rente:

- Steuerlich abziehbare Sparbeiträge

- Zulagen vom Staat

 

Allerdings mit zwei wesentlichen Unterschieden:

- Keine Beitragsgarantie

- Keine lebenslange Rente

 

Die Umsetzung erfolgt in einem getrennten Vorsorgedepot. Investieren soll man in eine Positivliste an Anlageklassen können. Bisher wird oft von ETF, Fonds und Aktien gesprochen. Von Anleihen finde ich bisher noch nichts gesichertes. Derivateanbieter wünschen sich natürlich, dass Anlagezertifikate (Idexzertifikate, Aktienanleihen, Discountzertifikate u. ä.) erlaubt werden. Nicht auf dieser Liste werden offensichtlich gehebelte Produkte und Kryptoassets sein.

Ein weiterer Clou ist, dass Umschichtungen im AVD ohne ein Steuerabzug möglich sein sollen. Das bedeutet, dass es einen nicht zu vernachlässigenden Zinseszinseffekt gibt. Eine Verlustverrechnung wird es aber damit auch nicht geben.

Interessant ist aber, dass man auch Wertpapiere von einem regulären Depot übertragen können soll. Dadurch könnte man Positionen mit einem hohen Buchgewinn einfach in das AVD übertragen, um bei Verkauf den Steuerabzug zu vermeiden. Inwiefern man diese Einlagen von der Einkommensteuer abziehen können soll, ist noch nicht durchgesickert. Aus meiner Sicht passend wäre, wenn man den Einstandswert dieser Papiere als steuerlich abzugsfähig anrechnen würde. Das ist deswegen relevant, weil ein Steuerabzug dann in der "Rentenphase" kommt. Ebenfalls soll es möglich sein gegen Gebühr einen Riestervertrag einzubringen.

Es gibt noch nichts festes, was der geförderte Sparbetrag sein wird. Im Raum stehen 2.100 (wie beim Riester), und Beträge zwischen 3.000 und 6.000 EUR pro Jahr. Eine Beschränkung von nicht geförderten Beiträgen soll es nicht geben.

 

Wie auch beim Riester sind die Auszahlungen wohl komplett zu versteuern. Eine Auszahlung soll ab dem 65 Lebensjahr möglich sein. Diese soll als Rate bis zum 85. Lebensjahr, einer Einmalauszahlung möglich sein. Relevant wäre zu wissen, was mit Beiträgen verfahren wird, die über die steuerliche Abzugsfähigkeit sind, oder Wertpapierüberträge. 

 

Wer vorher an das Geld möchte, muss den Steuervorteil und die Zulagen zurückzahlen. Wie beim Riester soll aber eine wohnwirtschaftliche Verwendung (Kauf, Restschuldablöse) eines eigengenutzten Eigenheims wieder möglich sein. 

 

Quellen: Altersvorsorgedepot: Steuerfrei in ETFs investieren? | justETFAltersvorsorgedepot: Steuervorteile, Aktien, ETFs und mehr (extraetf.com)Das Altersvorsorgedepot – was Sie jetzt tun sollten! (finanzen.net)Neues Altersvorsorgedepot: Start ab 2026 geplant | Rente (t-online.de), Details von Lindner: So soll die neue private Rente funktionieren - WELT (Paywall), 

134 ANTWORTEN

CurtisNewton
Legende
4.946 Beiträge

@Infinity  schrieb:

 Aber guess what - Scalable hat bereits eine Warteliste für das Depot eröffnet und wird das garantiert deutlich günstiger anbieten. Die wissen nämlich genau wie preisbewusst die Leute sind und sie haben garantiert auch Interesse an den Milliarden aus den brachliegenden Riesterverträgen, die in das neue Depot umgeschichtet werden können.

 


Würde sich anbieten, wenn sie einfach ihren eigenen MSCI ACWI oder ihren Robo ins Rennen werfen - die ganze Infrastruktur für 100% Aktien oder 80/20 ist ja da und funktioniert. Muss halt nur der offizielle Stempel drauf 

--------------------
"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

Infinity
Autor ★★★
74 Beiträge

Bezieher von ALG 1 sowie Bürgergeld sind zulageberechtigt. Rentner nur wenn sie über die Regelaltersgrenze hinaus weiter arbeiten und durch "Opt-in" gegenüber ihrem Arbeitgeber auf die Versicherungsfreiheit verzichten, d.h. weiterhin in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Sonst nicht. Ebenfalls nicht berechtigt wären Personen, die ggf. ein paar Jahre zwischen Arbeitsleben und Rente als Privatier/e überbrücken.

dg2210
Legende
7.808 Beiträge

@Infinity  schrieb:

 Aber guess what - Scalable hat bereits eine Warteliste für das Depot eröffnet und wird das garantiert deutlich günstiger anbieten.


Gibt es diese Garantie auch irgendwo rechtsverbindlich?

Grundsätzlich: bei einem langlaufenden Produkt würde ich zu einem soliden Anbieter gehen, aber nicht zu einem billigen, bestenfalls 'halbseriösen'. 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

Floppy85
Mentor ★
1.385 Beiträge

Theorie: selbst bei den 1,5% wären die Leute, die in einen ETF sparen renditemäßig immernoch besser beraten, als traditionelle Sparprodukte wie Sparplan, LV und BSV. 

Krügerrand
Mentor
902 Beiträge

Ich hatte es bisher so gelesen, dass die maximal 1,5% nur beim "Standarddepot" gelten sollen. Ich werde mir das nochmal ansehen.

 

Abgesehen davon soll die Abschlussgebühr immer über die gesamte Laufzeit verteilt werden, und nicht auf die ersten 5 Jahre. Zusammen damit, dass der Übertrag zwischen Anbietern einfach sein soll, hätte ich erstmal kein Problem auch Mal einen Anbieter auszutesten.