am 18.12.2021 13:22
Nachdem die comdirect mich aufforderte sensible Informationen über meinen Bruder vor dem Hintergrund einer Überweisung auf mein Konto zu tätigen, bat ich um Erklärung.
Man informierte mich, es bestehe der Verdacht die Zahlung habe etwas mit Afghanistan zu tun und man gehe keine Geschäftsbeziehungen mit Afghanistan ein. Ich fragte wie man denn auf diesen Verdacht käme, mein Bruder und ich sind deutsche Staatsbürger. Die Erklärung blieb man mir solange schuldig, bis ich die Antidiskriminierungsstelle des Bundes einschaltete.
Eine Entschuldigung für das unhöfliche und teils inadäquate Verhalten seiner Mitarbeiter, die meine Erklärung ignorierten und an ihrer Narrative festhielten, lehnt die comdirect nach wie vor ab.
Auch im Jahr 2021 scheint es nach wie vor Unternehmen zu geben, die einen sensiblen Umgang mit Einwanderern ablehnen.
18.12.2021 15:16 - bearbeitet 18.12.2021 15:16
18.12.2021 15:16 - bearbeitet 18.12.2021 15:16
Mit Diskriminierung hat das nichts zu tun. Die Bank macht lediglich das, was vorgeschrieben ist. Es gibt Sanktionslisten für bestimmte Länder, mit denen kein Zahlungsverkehr zulässig ist. George W. Bush nannte sie "Schurkenstaaten" bzw. Terrorregimes. Afghanistan steht auf diesen Listen.
Insofern muss bei entsprechendem Verdacht nachgefragt und ggf. eine Transaktion abgelehnt werden.
am 18.12.2021 15:25
@A.Reda schrieb:Man informierte mich, es bestehe der Verdacht die Zahlung habe etwas mit Afghanistan zu tun und man gehe keine Geschäftsbeziehungen mit Afghanistan ein. [...] Die Erklärung blieb man mir solange schuldig, bis ich die Antidiskriminierungsstelle des Bundes einschaltete.
Eine Entschuldigung für das unhöfliche und teils inadäquate Verhalten seiner Mitarbeiter, die meine Erklärung ignorierten und an ihrer Narrative festhielten, lehnt die comdirect nach wie vor ab.
Auch im Jahr 2021 scheint es nach wie vor Unternehmen zu geben, die einen sensiblen Umgang mit Einwanderern ablehnen.
Naja, vielleicht kann man sich auch einfach erst mal etwas über die Hintergründe informieren bevor man die Rassismuskeule schwingt. Die ist im konkreten Fall nämlich völlig unangebracht.
Als Startpunkt einer Recherche kann ich die Webseiten der Bafin empfehlen.
am 18.12.2021 15:31
Noch eine Ergänzung @A.Reda : Anscheinend hast Du ja auch ein Konto in der Schweiz. Der Rat, für solche Zahlungen dieses Konto zu benutzen, ist nicht zielführend. Denn nach meiner Kenntnis gehen die Schweizer Banken genauso restriktiv vor. Bei solchen Transaktionen muss man darüber hinaus auch mit einer Kontokündigung rechnen.
am 18.12.2021 15:51
Ich glaube hier wird die Botschaft hinter meinem Beitrag völlig verkannt:
Dass die Bank nachfragt ist überhaupt kein Problem. Sie muss aber 1. erklären worum es geht und 2. respektvoll mit dem Kunden umgehen.
Die comdirect hat aber zunächst nicht erklärt warum sie sensible Daten der Überweisenden einfordert, also wie es zu diesem Verdacht kommt und hat auch nachdem ich sie informierte um wen es sich handelt nach wie vor an ihrer (falschen) Behauptung festgehalten.
Es handelte sich nicht um Rassismus oder Diskriminierung, wohl aber um Benachteiligung aufgrund des Namens. Wäre der Name des Überweisenden Klaus Fischer gewesen, es hätte keine Probleme gegeben.
18.12.2021 16:00 - bearbeitet 18.12.2021 16:06
18.12.2021 16:00 - bearbeitet 18.12.2021 16:06
Die Bank darf bei Verdacht gar keine Erklärung abgeben, da es sich unter Umständen um einen sicherheitsrelevanten Fall handelt, der entsprechend verfolgt werden muss. Der Name dürfte grundsätzlich keine Rolle spielen - es sei denn, er steht auf einer Sanktionsliste, was hier anscheinend das Problem ist.
am 18.12.2021 16:17
@A.Reda schrieb:...
Es handelte sich nicht um Rassismus oder Diskriminierung, wohl aber um Benachteiligung aufgrund des Namens. Wäre der Name des Überweisenden Klaus Fischer gewesen, es hätte keine Probleme gegeben.
Hi @A.Reda
Das ist nicht korrekt und wenn du mal richtig darüber nachdenkst würdest du auch zu dieser Erkenntnis kommen.
Es nervt wenn ständig die Rassismus und Diskriminierungskeule geschwungen wird und macht es denen die wirklich diskriminiert werden unnötig schwer ihre Belange kund zu tun.
Gruß Morgenmond
am 18.12.2021 16:17
Nun, es war jedoch der Name „Farah“ der hier die Problematik auslöste und als Verwendungszweck genutzt wurde. Dieser - wie sich herausstellte - ist sowohl ein Name, als auch eine Region in Afghanistan.
Ich informierte die Bank, dass das der Name meiner Schwester ist.
Nochmal: Nachfragen, kein Problem. Aber wenn der Kunde informiert, muss man ihn ernst nehmen und vor allem respektvoll bleiben.
Darum geht es.
am 18.12.2021 16:23
Ich sagte selber, dass es sich nicht um Rassismus oder Diskriminierung handelt.
Eine Benachteiligung aufgrund des Namens ist jedoch eindeutig.
am 18.12.2021 16:31
Ein Verwendungszweck kann in der Tat rote Lampen aufleuchten lassen. Ich erinnere mich noch an den Fall einer Kontokündigung, wo jemand aus Spass "für Koks und Nutten" verwendet hat.