am 09.11.2019 11:55
Wie sieht es eigentlich bei der Trade Republic mit der Quellsteuer in den USA aus.
Können die den ermäßigten Satz von 15% anbieten oder zahlt man 30% und muss es sich über die Steuererklärung wiederholen?
am 09.11.2019 12:11
@chi schrieb:
Frag mal in der Schweiz nach, was dort verschiedene Sachen kosten. 🙂 Übrigens gerade auch Bankdienstleistungen.
Was bei gefühlt doppelt so hohem Einkommen aber durchaus zu verschmerzen ist ![]()
am 09.11.2019 12:15
@Fadenkreuz:
Trade Republic ist kein "Qualified Intermediary" (bitte googeln!). Daher werden 30% Quellensteuer belastet. Achtung: Die Differenz kann man sich nicht in Deutschland "über die Steuererklärung" zurückholen (weil es Quellensteuer ist), sondern nur per Antrag in den USA. Viel Erfolg dabei.
Siehe dazu auch meine obigen, ausführlichen Erläuterungen zum Thema "Kapitalmaßnahmen".
Merke: ein vermeintlich niedriger Preis hat immer Nachteile an anderer Stelle. Sonst würden es alle so machen.
Beste Grüße aus einem herbstlichen München
nmh
09.11.2019 12:43 - bearbeitet 09.11.2019 12:43
09.11.2019 12:43 - bearbeitet 09.11.2019 12:43
Ja ich meinte ja "Qualified Intermediary", mir viel der Name nicht ein.
Denn scheidet das für mich schon aus. Hatte mir das Verfahren mal angeguckt, für ein paar Euro Dividende lohnt das nicht.
Na irgendwie muss ja der günstige Preis zustande kommen
am 09.11.2019 12:51
Wobei man dazu sagen muss, dass es für US-Aktien auch andere Broker mit "Dumping"-Preisen gibt (die sogar Qualified Intermediary) sind.
Bei DEGIRO kostet eine Order an einer US-Börse beispielsweise ca. 0,5€ und DEGIRO behält (bei Abgabe des W-8BEN-Formulars) nur 15% US-Quellensteuer ein.
Nachteil DEGIRO: Kein deutscher Broker, daher kein automatisches Abführen der Abgeltungssteuer.
09.11.2019 12:57 - bearbeitet 09.11.2019 12:59
09.11.2019 12:57 - bearbeitet 09.11.2019 12:59
DEGIRO hatte ich mir auch schon angesehen.
Aber ausländischer Broker, also wieder mehraufwand.
Wenn schon mehrere Depots hat will man sich nicht noch ein "Steuerhässliches" holen.
Mir fehlt echt ein Deutscher Broker mit Aktiensparplänen ohne Gebühren.
Die Comdirect ist ja sonst preislich ok.
Aber Aktiensparpläne sind ja immer etwas teurer. Wenn ich 2000€ anspare sind es schon 30€ Gebühren. Da lohnt eher ein Einzelkauf.
09.11.2019 13:05 - bearbeitet 09.11.2019 13:10
09.11.2019 13:05 - bearbeitet 09.11.2019 13:10
@TeePee schrieb:Was bei gefühlt doppelt so hohem Einkommen aber durchaus zu verschmerzen ist
Ich kenne die Problematik aus erster Hand und möchte bezogen auf Bankdienstleistungen zumindest dezent widersprechen. Dabei meine ich gar nicht unbedingt die unzähligen Gebühren für Konten und Karten, die entweder zu verkraften oder relativ einfach zu minimieren sind. Sondern Kosten, die die Teilnahme am Börsenhandel für Schichten mit geringem Einkommen unnötig erschweren. Sachen wie sehr satte Courtagen (weitab dem mit Kaufkraft Erklärbaren), Depotgebühren (meist 50chf pro Quartal) und vorallem inexistente Sparpläne.
am 09.11.2019 13:27
Ich weiß nicht, von welchen Brokern du sprichst (in Deutschland haben die klassischen Filialbanken ja auch sehr "interessante" Gebührenstrukturen), aber erstmal steht es auch Schweizern offen ihr Depot zB bei comdirect oder DEGIRO zu eröffnen.
Darüber sieht man in diesem Vergleich der NZZ, dass es auch Schweizer Broker mit niedrigeren Preisen gibt (wenn auch immernoch teurer als in DE).
https://www.nzz.ch/finanzen/brokervergleich-wie-komme-ich-am-besten-zu-einem-aktiendepot-ld.1466984
am 09.11.2019 14:08
@aland1 schrieb:Ich weiß nicht, von welchen Brokern du sprichst (in Deutschland haben die klassischen Filialbanken ja auch sehr "interessante" Gebührenstrukturen), aber erstmal steht es auch Schweizern offen ihr Depot zB bei comdirect oder DEGIRO zu eröffnen.
Ja, du hast völlig Recht. Ich wollte explizit nur von Schweizer Banken sprechen, nämlich ziemlich genau von den Brokern, die da aufgelistet sind. Davon hat genau einer keine Depotgebühren. Der wäre evtl. auch meine Wahl, abhängig davon, wie es sich mit Einladungen zu Hauptversammlungen (in der Schweiz Generalversammlung genannt) verhielte.
Ja, die 50chf Depotgebühren, die ich erwähnte, sind meist eher das Maximum, da prozentual. Trotzdem nicht nur bei Filialbanken, sondern z.B. auch beim Marktführer der Online-Broker. Darüber rege ich mich wahrlich etwas auf, entschuldigt bitte, denn es erscheint mir einfach vollkommen anachronistisch.
Es ist aber natürlich so, dass das in der Schweiz etwas weniger relevant ist, einen inländischen Broker zu haben, da es keine automatische Abgeltungssteuer gibt
Degiro ist praktisch, da sie einen Schweizer Ableger haben. Definitiv, ich würde jedem Schweizer bedenkenlos empfehlen, ein Depot bei comdirect zu eröffnen. Sobald man Währungen konvertieren will und ins Ausland überweist, muss man einfach die bekannten Dienste dazwischen schalten, sonst nagen wieder die klassischen Gebühren.
am 09.11.2019 16:16
@Fadenkreuz schrieb:DEGIRO hatte ich mir auch schon angesehen.
Aber ausländischer Broker, also wieder mehraufwand.
Wenn schon mehrere Depots hat will man sich nicht noch ein "Steuerhässliches" holen.
Gerade für die Heavy-Trader hier kann das aber auch ein Vorteil sein. Ihr Broker in Deutschland zapft bei jedem Gewinntrade unmittelbar 25 % (+x) Steuern ab; Geld mit dem sie nicht mehr arbeiten können.
Außerdem musst du darauf vertrauen, dass dein Broker auch wirklich alles richtig macht (gerade bei der Teilfreistellung soll es ja bereits desöfteren Probleme gegeben haben) oder du rechnest alles nach, aber dann könntest du das Ergebnis auch gleich in deine Steuererklärung eintragen.