Liebe Geldfälscher,
wer von Euch hat einen Farbkopierer? Alle? OK. Sicher hat jeder, der über ein solches Gerät verfügt, schon mal eine Banknote darauf gelegt, um zu versuchen, wie eine Farbkopie davon aussieht. Das Gerät macht jedoch keine Kopie, sondern mächtig Ärger: Es erscheint eine höfliche, aber bestimmte Meldung auf dem Display, dass Kopien dieses Dokuments nicht erlaubt seien und dass man den Unsinn doch bitte unterlassen solle. Klar, Geldscheine zu kopieren ist strafbar*, aber wie erkennt der Kopierer den Geldschein?
Seit kurzem sind die neuen 50-Euro-Noten im Umlauf. Der neue Schein kann nach Recherchen des Postillons bei den meisten Banken zum Preis von nur 50 Euro erworben werden (unverbindliche Preisempfehlung; bei Sparkassen ggf. 50 Euro + 0,29 Euro Gebühr; bei comdirect kosten 50-Euro-Scheine ab Ende April 2017 knapp 60 Euro, das steht hier). Aber Vorsicht: Wer den neuen Fünfziger mit einem alten 50-Euro-Schein bezahlt, besitzt danach immer noch nur einen (!) Schein (sog. Scheinkauf-Paradoxon). Der neue 50-Euro-Schein ist rechteckig -- Fans runder Scheine gehen wieder einmal leer aus. Der neue Fünfziger ist trocken im Geschmack mit Mandelton, geschmeidig, leicht aromatisch und samtig voll im Körper mit leicht bitterem Abgang. Er harmoniert mit Braten, Wildgerichten und harten Käsesorten.
Der neue Geldschein besitzt zahlreiche neuartige Sicherheitsmerkmale:
- Bisstest: Beißt man auf den neuen 50-Euro-Schein, ertönt die Europahymne.
- Sicherheitswort: Schräg über jedem echten Schein steht in grauen Buchstaben "specimen".
- Wasserzeichen: Wenn man den Schein gegen das Licht hält, blendet die Sonne nicht mehr so.
- Scherentest: Schneidet man mit einer Schere ein Fünfzigstel des Scheins am rechten Rand ab, ändert sich die Wertzahl von 50 auf 49.
- Feuerfest: Im Gegensatz zum alten Fünfzig-Euro-Schein ist der neue Fünfziger dank einer speziellen Gummierung absolut feuerfest. Gerne mal ausprobieren!
Aber zurück zur Frage nach dem Farbkopierer. Wie erkennt das Gerät Geldscheine?
Ich nehme nicht an, dass jeder von Euch schon einen neuen 50er im Geldbeutel hat. Daher erklärte ich es anhand zweier Scheine, die schon länger im Umlauf sind. Hoffentlich habt Ihr nicht alles Bargeld an der Börse investiert.
Man nehme also einen 10-Euro-Schein. Auf der Vorderseite ist links unten eine grünlich schimmernde "10" aufgedruckt. In dem abgerundeten weißen Bereich um die grüne "10" findet Ihr viele kleine gelbe Ringe, jeweils ungefähr 1 Millimeter im Durchmesser. Wer genau hinsieht, bemerkt, dass die gelben Ringe auch im roten Bereich der Banknote gedruckt sind. Und auf der Rückseite des 10ers, im weißen Bereich unterhalb der Seriennummer, sind ebenfalls diese komischen gelben Ringe abgedruckt.
Keinen Zehner zur Hand? Die kleinen gelben Ringe findet man auch auf dem neuen 20er unmittelbar rechts oben von der grünlich schimmernden "20".
Und was hat es jetzt damit auf sich? Nun, diese Ringe sind in einer ganz besonderen geometrischen Anordnung auf den Geldscheinen abgedruckt. Diese Anordnung erinnert an das Sternbild "Orion" und wird daher "Eurion-Konstellation" (Euro-Orion) genannt. Gebt mal den Begriff "Eurion" in Google ein, es gibt einen eigenen Wikipedia-Artikel dazu. Auch hat die gelbe Farbe, in der die Ringe gedruckt sind, besondere Eigenschaften, über die ich hier aber nicht sprechen kann. Also, sprechen schon, das hört Ihr ja nicht**, aber nicht schreiben.
Das folgende Bild zeigt die geometrische Anordnung von jeweils fünf Ringen:
Fast alle Farbkopierer enthalten eine Software, mit deren Hilfe die Eurion-Ringe erkannt werden. Das Gerät gibt dann die Fehlermeldung aus und verhindert ein Kopieren. Je nach Gerät gilt das übrigens nur für farbige Kopien, nicht für Schwarzweiß-Betrieb. Um zu verhindern, dass Fälscher den Schutz umgehen, sind die verwendeten Algorithmen zur Erkennung von Banknoten nicht veröffentlicht.
Hier sieht man die Eurion-Ringe auf einer älteren 10-Euro-Note (schwarz-weiß, bitte vor dem Drucken selbst kolorieren, z.B. mit Buntstift):
Diese Eurion-Ringe sind nicht nur auf allen Euro-Banknoten vorhanden. Es gab sie auch schon auf den DM-Geldscheinen, und sie sind auf fast allen Geldscheinen weltweit zu finden. Teilweise sind sie sogar noch besser getarnt als auf den Euros. Bei der 20 US-Dollar-Note beispielsweise findet man ganz viele kleine gelbe Aufdrucke der Zahl "20". Die Null entspricht jeweils dem Eurion-Ring. Auf älteren englischen 20 Pfund-Noten sind die Ringe als Musiknoten getarnt. Nicht immer sind die Ringe in gelber Farbe gedruckt.
Noch ein Hinweis zur Seriennummer: Auf den alten Euroscheinen gab der erste Buchstabe der Seriennummer einen Hinweis auf das Herkunftsland. Die Banknoten der Europa-Serie geben keinen Hinweis mehr auf die auftraggebende Zentralbank, nur noch die Druckerei ist gekennzeichnet: diesen sogenannten Plattencode (z.B. "U006G6") findet man zum Beispiel beim neuen 10-Euro-Schein auf der Vorderseite hochkant links neben dem Hologrammstreifen.
Banknotendruck ist ein sehr einträgliches Geschäft. Es gibt eine Handvoll Druckereien, zum Beispiel G&D (München) und die Bundesdruckerei (Berlin), bei denen die EZB das Geld bestellt. Diese Firmen bekämpfen sich sehr hartnäckig, auch vor den Patentämtern dieser Welt. Eine ganze Reihe von Banknoten-Eigenschaften und von Sicherheitsmerkmalen sind patenrechtlich geschützt. Das gilt übrigens auch für amtliche Ausweise (Personalausweis, Reisepass) und für Bankkarten (ec-Karten, Kreditkarten) und deren Chips sowie die Sicherheitsmerkmale der Karten. Die Patente der Eurion-Anordnung sind jedoch inzwischen abgelaufen.
Dem nachdenklichen Leser bleibt nur noch eine Frage: Woher weiß der Wichtigtuer das alles? Nun, ich könnt's Dir sagen, aber dann müßte ich Dich unmittelbar danach umbringen.
Wenn Ihr also das nächste Mal einen Geldschein in die Hand nehmt, haltet inne mit Demut und Respekt und bedenkt, dass Ihr ein absolutes Hightech-Produkt benutzt.
Was ist das für ein Geräusch? Ach so, mein Farbdrucker piepst. Wow, die sehen richtig gut aus. Ich muss Schluss machen, er braucht schon wieder neues Papier.
Also herzliche Grüße aus einem trüben München
und ein schönes Wochenende
nmh
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*) Laut Par. 146 StGB ist das Vervielfältigen strafbar, wenn die Absicht besteht, die Kopien dann auch in Umlauf zu bringen. Doch ordnungswidrig handelt bereits, wer Drucksachen herstellt, die sich mit Zahlungsmitteln verwechseln lassen. Glaubt mir, Juristen wissen sowas.
**) Selbstgespräche sind der erste Schritt. Der zweite ist, wenn man eine Antwort bekommt.
nhm,
gaaaanz kalt,
von dort ca. 25 min. Richtung des Flusses bei
0,0 % 
Aber bitte nicht, nicht nach Karte.
Nicht Rehschwänzchen in grüner Hummersoße oder ähnliches.
Nein nur einfach nach Mafioser Art.
Pasta mit diversen Leckeren Dingen nmh nmh Fantastico ( hervorragend ) 
Dazu ein lecker Schaumwein o.ä. boh
Für Dich und Dein Schatz ...ich schätze noch nicht mal ein Huni.
und Pramax sehr zum wohl wünsche ich,
...und immer schön bei HAWESKO bestellen 
bittschön sei so nett.
Auch Euch ein schönes & Grüße
kölle
