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Der Finanzkollaps kommt mit Sicherheit

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

Der Finanzkollaps kommt mit Sicherheit

Solche erschreckenden Schlagzeilen  lassen uns zusammenzucken und sollen den Leser dazu animieren, den Artikel zu lesen. Auch die Tagesschau berichtet immer häufiger über Staatsverschuldung und Inflation. Auch wenn die Welt davon nicht untergeht, ist so ein Szenario leider überhaupt nicht abwegig und gar nicht so leicht von der Hand zu weisen. Ein Grund dafür, weshalb die Crashwarner und Angstmacher im Internet sich auch vermehren wie Wildkraut im Garten. Es dürfte wohl jedem klar sein, dass die internationale Schuldenkrise durch noch mehr Schulden nicht gelöst werden kann, sondern nur verzögert wird.

Haben sie recht mit ihren Katastrophentheorien, oder ihre Glaskugel nur frisch poliert? Und sind dies wirklich die erfahrenen Volkswirtschaftler, die hier warnen und in Werbeanzeigen uns verraten, wie wir unser Geld in Sicherheit bringen können? Das wage ich eben zu bezweifeln, aber die Menschen auf der Straße spüren, dass irgendwie etwas schief läuft, nur was genau?                                    

 

Allein unser Land ist mit über 2 Billionen Euro verschuldet, Staaten wie Argentinien oder Venezuela schlicht pleite und bei unseren europäischen Nachbarn scheint auch nicht gerade die Sonne. Die Leistungen des Staates werden stetig gekürzt, die Reichen immer Reicher und am Ende kommt es zum Kollaps dieses Systems.

So war es bisher immer;  wenn die Staaten (Griechenland, USA, Deutschland usw.) überschuldet waren wurde denjenigen, welche etwas hatten immer etwas weggenommen, und diejenigen, die nichts haben, werden entlastet. So war es bisher immer und wird es wieder kommen, denn es passiert im Schnitt etwa alle 50 Jahre.  

                                                                                                                                                    Spanien war in den letzten 300 Jahren dreizehnmal  Pleite, Frankreich achtmal, und Deutschland immerhin sechsmal. Meine Großeltern haben die Währungsreform 1924 und 1948 miterlebt, das Bargeld war damals dadurch ja praktisch wertlos.

Ein Land verschwindet deswegen aber nicht von der Landkarte, es ist kein Weltuntergang, aber die Politiker drücken symbolisch auf die „Resettaste“, um damit den Fesseln der Staatsverschuldung zu entkommen, also die Zeit ist wieder reif für eine Umverteilung. Natürlich wäre es für unser Land  hilfreicher, eine Kanzlerin zu haben, welche nicht nur sagt, ja ich will, sondern, ja ich kann’s!  

 

Doch bleiben wir bei den möglichen Auswirkungen auf die Börse. Die vorherige, mir bewusst im Gedächtnis haftenden Hausse endete nach etwa zehn Jahren im Jahr 2000. Seit dem Jahr 2009, also etwa 3500 Tagen erleben wir gleich anschließend die längste Hausse, welche jemals stattgefunden hat. Und diese ungewöhnlich lange Zeit soll unter Anderem nun der Anlass sein, dass die Zeit in welcher Milch und Honig an der Börse fließt vorbei ist?  

Doch am besten beginne ich - wie beim Hausbau - mit dem Fundament, um meine Ansicht  kontinuierlich und verständlich aufzubauen.

 

Gehen wir zuerst einmal einige Jahre zurück.  Durch die faktische Abschaffung der Zinsen steigen seit Jahren die Kurse an den Märkten. Die Weltbanken drucken Geld und bringen monatlich Milliarden in den Wirtschaftskreislauf, Geld, welches im Laufe der Zeit bei den Bürgern angekommen ist und der ideale Nährboden für steigende Aktienkurse war somit geebnet.

 

Millionär über Nacht, zehn Aktien, welche sie unbedingt haben müssen, so oder ähnlich lauteten doch unisono alle diese Schlagzeilen der üblichen Bauernfänger in den sozialen Netzwerken und den Printmedien. Mr. Dax (Dirk Müller), welcher damals zufällig das Glück hatte in Frankfurt unter der Börsentafel zu sitzen, wurde als Börsenprophet bekannt und kreierte einen eigenen Fond, sogar RTL-Langweiler  und „Börsenexperte“  Robert Geißen stellte mit aufwendigen Anzeigen seinen Jüngern sein fundiertes Wissen (Entschuldigung, musste mir gerade die Lachtränen abwischen) zur Verfügung.

 

Doch dem gutgläubigen Anleger, welcher zu Recht lediglich ein wenig Rendite für sein mühsam erspartes Geld erwarten darf und derzeit im Internet surft oder Anzeigen liest, dem stellen sich die Nackenhaare vor Entsetzen und er fühlt sich wie ein Schaf, welches wieder einmal geschoren wird.

 

Retten sie ihr Geld, der nächste Crash wird furchtbar, das Finanzsystem stürzt ab, warum wir alles verlieren werden, dramatische Schuldenquote und Länderüberschuldung , Merkel treibt Europa in den Abgrund , drei Aktien, welche sie sofort verkaufen müssen und, und, und…...und glücklicherweise erklärt uns bereits Mr. Dax auf YouTube, wie man  auch einen Crash erkennt und diesem entgegenwirkt (Max Otte kann sich eigentlich zur Ruhe setzen!).

Diese Schlagzeilen fand ich diese Woche innerhalb weniger Minuten im Netz und erkannte, dass diese sich nur unwesentlich von den Phrasen der Marktschreier zu Zeiten des Zerfalls des Neuen Marktes unterscheiden. Geldhaie, welche nicht nur mit der Angst der Menschen spielen, sondern sich auch noch daran bereichern wollen und werden. 

 

Fassen wir doch einmal die derzeitige aktuelle Situation nüchtern zusammen.

Sicher kann man bei der derzeitigen Börsenentwicklung Höhenangst bekommen. In den USA herrscht trotz moderater Zinsanhebung und politischer Unsicherheiten  Goldgräberstimmung, der Dow steht auf Allzeithoch, die Weltwirtschaft brummt, der Zollstreit zwischen Amerika und China hat seinen Schrecken weitgehend verloren und dennoch ist trotz steigender Kurse kein Jubelgeschrei zu hören.

Wie war das doch mit Haussen?  Werden diese nicht in Resignation und Untergangsstimmung geboren, hangeln sich an einer Wand aus Angst und Schrecken empor, entfalten ihre Kraft in Unsicherheit und Zweifel sterben letztendlich in der Euphorie.

Habe ich Euphorie geschrieben? – tatsächlich, nur von Euphorie spüre ich nichts, vielleicht stirbt eine Hausse im 21. Jahrhundert inzwischen an Altersschwäche!

 

Ja, der Crash, oder besser gesagt die Korrektur wird kommen, davon bin ich überzeugt, zwar nicht diese oder nächste Woche, wahrscheinlich auch nicht in einem Monat, vielleicht auch erst in einem, zwei oder drei Jahren, aber sie wird kommen und könnte heftiger ausfallen, als uns lieb sein wird.

Nur weiß eben kein Mensch den Zeitpunkt, weder im Okzident, noch im Orient (auch wenn dort der Ruf nach Aladdin ertönt  und die gängigen Lampen gewienert werden), und deshalb ist ein Verfall in Panik weder fördernd, noch hilfreich.   

Denn auch wir, die kleinen Fische im Haifischbecken haben eine reelle Chance, wenn wir uns vernünftig und besonnen verhalten, und damit komme ich auch langsam zum Ende des Threads.

 

Wer der Meinung ist, er kann in wirtschaftlich schlechten Zeiten mit Bargeld sich seiner Sorgen entledigen, wird sich irren, Geldhalter werden am meisten verlieren. Ebenso wer jetzt der Meinung ist, er kann seine gehorteten Goldbarren ansägen um dafür Waren zu kaufen, wobei Edelmetallfans  voraussichtlich etwas besser abschneiden würden. Bausparverträge, Lebensversicherungen, Riester und Rürup entbehren  einer Diskussionsgrundlage, darüber brauchen wir sowieso nicht zu reden.

 

Das eigengenutzte, möglichst schuldenfreie Eigenheim ist in inflationären Zeiten ein sinnvoller Vermögensbaustein, wenig sinnvoll sind Kapitalumschichtungen in Mietimmobilien, denn es muss damit gerechnet werden, dass die Kaufkraft einbricht und Immobilien in den Anfangsjahren für einen Bruchteil des Wertes zu haben sind. Hinzu kommt das Risiko, dass Immobilienbesitzer leicht zu melken sind. Mit Zwangsanleihen könnte – und würde wahrscheinlich auch  – unsere betrunkene Toleranzministerregierung  die Eigentümer zum Aderlass zwingen. So geschehen bereits in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Die beschlossene Erhöhung der Grunderwerbsteuer ist ein aktuelles Beispiel beginnender staatlicher Zwangsenteignung. Eine höhere Grunderwerbssteuer geht zu Lasten des Kaufpreises.

 

Es gibt aber eine Möglichkeit, welche aussichtsreich erscheint und von welcher wir nicht weit entfernt sind, nämlich Substanzwerte!  

Substanzwerte wie Immobilien – und weil sich nicht jeder sein Trautes Eigenheim leisten kann – bewährte Traditionsaktien von krisenresistenten Weltkonzernen mit bekannten Markenprodukten , welche Weltkriege und Wirtschaftseinbrüche überlebt haben und heute noch bestehen.

Um in Deutschland zu bleiben, möchte ich z.B. Siemens, oder bereits die im Jahr 1865 gegründete BASF anführen. Nach einem unrühmlichen Ausflug über den Konzern IG Farben im Dritten Reich wurde die heutige BASF in der Nachkriegszeit bei der Zerschlagung von IG Farben erneut gebildet.

 

Wer hier im Bord hinsichtlich seines Ersparten also Zukunftsangst hat, sollte  – wenn wieder einmal die Kanonen donnern - nicht verängstigt verkaufen, sondern sich über die Gelegenheit freuen, billiger Qualitätsaktien kaufen zu können, oder bereits bestehende Positionen aufzustocken. Dabei muss es natürlich einleuchtend sein, dass dies Investitionen auf jahrelange Sicht sein können und werden.

Daß ich kein Freund eines Warenkorbes bestehend aus vielen Aktien mit kleinen Einlagen, sondern entgegen ein Verfechter weniger Aktien mit Substanz bin, werden Leser meiner Beiträge wissen.

 

Dieses Thema ist natürlich sehr umfangreich und es ist unmöglich, alle Aspekte objektiv und folgerichtig einzuordnen.                                                                          

 

Aber über sachlich vorgetragene Beiträge würde ich mich freuen, schließlich sollte dadurch eine Trendrichtung ersichtlich sein, von denen viele Bordmitglieder lernen können.

 

Die Banken zocken mit geringster Eigenkapitalquote inzwischen schon wieder, als hätte es nie eine Finanzkrise gegeben. Natürlich mit der Gewissheit im Hinterkopf, die Regierung wird uns im Fall der Fälle sowieso retten (schließlich sind sie systemrelevant). Die Regierung und das Ministerpanoptikum hat bestimmt ihre Vorsorge bereits getroffen (z.B. kleine Residenz in Neuseeland). Eventuelle Nachfolger werden uns sagen, wir müssen nun den Gürtel enger schnallen und gemeinsam in die Zukunft blicken (Alpen-Taliban Horstie), und ich fühle mich manchmal wie ein Passagier auf der Titanic, jeder weiß bereits, daß das Schiff am Sinken ist und die Musik spielt bis zum bitteren Ende.     

Shane  

 

35 ANTWORTEN

haxo
Legende
3.797 Beiträge

Soweit ich weiß, haben sich die großen Crashs dadurch ausgezeichnet, dass sie gerade nicht vorausgesagt wurden und die Anleger völlig aus der Kalten trafen.

 

Ich hätte mehr Sorge vor dem ->"Schwarzen Schwan"  (danke für den Tipp  @dg2210 , ich habe lange kein Buch mehr gelesen, wo man 5 Minuten für eine Seite braucht Katze (Zunge)) als vor den Argumenten, die schon seit Jahren hoch und runter gebetet werden.

 

Ja, es wird immer mehr Last auf die Eisfläche abgeladen und kein Mensch weiß, wie haltbar sie ist, sprich was unsere Weltwirtschaft verkraftet. Das wäre ein interessanter Ansatzpunkt, nicht immer diese Spökenkiekerei, die nur dazu dient zum richtigen Zeitpunkt (im Nachhinein natürlich) Recht gehabt zu haben.

 

Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Leute, die die Risse als erstes sehen, die anderen Schlittschuhfahrer nicht warnen, sondern extra noch mal drauftreten und dann verschwinden wenn diese nicht aufpassen.

Sprich am Wochenende oder wenn die europäischen Börsen geschlossen sind.

 

Es kommt wie es kommt und man sollte einfach vorbereitet sein, aber sich ansonsten den Spaß am Investieren/Spekulieren nicht nehmen lassen.

 

HAPPY TRADING

 

Katze (überglücklich)

 

hx.

MCGA - Make Community Great Again

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@longtrader 

 

ich glaube an die Theorie, dass der anstehende Crash (oder was auch immer) ziemlich isoliert im Finanzmarkt stattfinden wird und die Realwirtschaft relativ unbeschadet aus der Nummer rauskommt.

 

Wir drücken den Wert einer Sache immer in Geld aus. Viel Geld = hoher Sachwert. Wir sind so eingefahren, dass wir uns nicht mehr fragen ob nicht vielleicht der Wertverlust des Geldes zu einem Preisanstieg geführt hat. Schaut Euch die Charts der Indizes an. Als würde die Wirtschaft weltweit hyper-brummen.

 

Bezogen auf meine Eingangsthese will ich damit sagen, dass wir in der Realwirtschaft vertretbare Inflationsraten messen (also an der Supermarktkasse, Hifi-Geräte, Urlaub etc.). Diese enormen Preissteigerungen haben wir nur am Immobilien- und Kapitalmarkt. Bei der Ursache mache ich es mir recht einfach: es ist das Zentralbankgeld. Für gewöhnlich fließt das Geld von den Zentralbanken zu den Geschäftsbanken und von dort in die Realwirtschaft. Bedingt durch die Finanzkrise scheuen die Banken aber immer noch die Kreditvergabe - zumindest passte die Höhe der Kreditvergabe nicht zur Menge des Zentralbankgeldes. Deswegen kaufen die Zentralbanken mittlerweile direkt Anleihen (erst von Staaten, dann auch von Unternehmen) und teilweise sogar Aktien um "direkt" in die Wirtschaft zu investieren. Letztlich hat dieses frisches Geld aber nur zu Preissteigerungen zB bei den Aktien geführt.

 

Und genau dort erwarte ich dann auch die Korrektur.

EU_1
Experte ★★
422 Beiträge

Das Problem wird noch viel grösser, wenn die Krypto-Währungen kommen/zugelassen werden.

Zuerst wirkt sowas positiv auf die Börse, da die Finanzindustrie jetzt quasi Geld drucken kann.

Langfristig geht daran aber das Währungssystem der Welt kaputt und der ganz grosse Crash kommt.

Wie war das nach 2002 bis 2007/2009/2011 als zuerst neue fiction papers durch die Banken und Versicherungen geschaffen wurden, also Inflation der Finanzierungen betrieben wurde - und dann das System praktisch pleite ging und in Deutschland, wie die Kanzlerin lange glaubte, nur durch Herrn Ackermann gerettet wurde. Doch daran ging auch die DB fast kaputt. > Kurse heute !!!

EU-1

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@haxohat das gut auf den Punkt gebracht.                                                                    Was mich an diesen Finanzuntergangstheorien stört, sie flößen den Menschen Furcht ein, schüren Panik und Zukunftsangst.

 

Und irgenwann haben diese Roland Leuschels natürlich auch mal recht. Dass die Börsen nicht nur steigen, wissen wir doch alle, und ist keine weltbewegende Erkenntnis.

In den 60-er war es der kalte Krieg, 2010 war es Griechenland, einige Zeit später der Atomgau in Japan, die Vogelgrippe, der Double Dip, jetzt der Handelszoll, das überschuldete Italien usw.

 

Aber war es deswegen falsch, Aktien zu kaufen ? Schauen wir auf den Dow oder DAX , er stand damals bei 2000 oder 3000 Zählern. Die Leuschels dieser Welt werden immer Gründe finden keine Aktien zu kaufen und verlieren deswegen kein Geld, sie haben nämlich keine!

 

Auch wenn diese Schwarzseher stets vage schreiben, das ist das letzte Aufbäumen, bevor alles in den Abgrund fällt (und irgendwann auch mal recht haben), ihre Angtmacherei hat einen großen Nachteil, kein Mensch weiß konkret, wann genau es passieren wird.

 

Das ist das aufregende an der Börse, dafür mag ich sie. Manchmal hasse ich sie aber auch, z.B. wenn ich Aktien kaufe und genau ab diesem Zeitpunkt fallen diese  (natürlich nur, weil kein Mensch außer mir erkennen will, was für ein tolles Unternehmen das ist) !!!!

 

Danke, für euer stilles Mitgefühl mit meinem Problen, welches wahrscheinlich niemand schon einmal erlebt hat!

Grüßle - Shane 

 

longtrader
Mentor ★★★
2.664 Beiträge

@ehemaliger Nutzer, interessante These. Im Großen und Ganzen könnte dieses Szenario eintreten. Nur hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Wie in einem der Beiträge dargestellt, haben die Banken (zumindest die in Europa) aufgrund der Niedrigzinspolitik bei weitem nicht mehr die Einnahmen früherer Jahre. Insofern wird eine mögliche Finanzkrise die Situation nach verstärken. Wenn dann noch die "Systemrelevanz" der Politik hinzukommt, werden vermehrt Banken durch die EZB gerettet werden müssen. Das wiederum wird zur Folge haben, dass die Regulierungsvorgaben, die bereits sehr straff gehalten sind, noch straffer werden (im Gegensatz zu den USA), und insofern die Einnahmen aus Krediten noch weiter in den Keller gehen. Das wiederum hat zur Folge, dass Unternehmen weniger Geld für Investitionen zur Verfügung haben, das wiederum hat zur Folge, dass mangels Investitionen die Wirtschaft leiden wird, usw. usw. Es beginnt ein Teufelskreis, an dessem Ende die Wirtschaft doch sehr zu leiden haben wird. Wie weit diese Spirale (oder auch Dominoeffekt) verlaufen wird, bleibt abzuwarten. Spannend wird sein, was die Zentralbanken sich dann einfallen lassen werden, um der Wirtschaft neue Impulse zu geben. Unendlich wird die Unterstützung auch nicht durchführbar sein, und welche Maßnahmen am Ende noch generiert werden können, um der Wirtschaft die nötige Unterstützung zu geben, das ist die 1 Mio. EUR-Frage.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@longtrader 

Dein Szenario erscheint mir viel zu konkret als das ich es realistisch einschätzen könnte.

Die Weltwirtschaft ist ein komplexes System und wir werden nicht wissen wie es sich verhalten wird, wenn Dinge passieren. In der alten Welt (mit Landeswährungen, wenig Außenhandel und ohne Internet und Echtzeit-Informationen) wurden die Probleme sicher ganz anders gelöst als heute oder sogar morgen. Es wird sicher Entscheider geben, die die Krise von morgen mit Methoden von gestern behandeln werden wollen. Es wird aber auch kluge Köpfe geben, die das erkennen werden. Es wird auch kluge Köpfe geben, die dann versuchen werden daraus Profit zu schlagen und andere die es naiv für die gute Sache tun werden. Das passiert heute ja auch schon. (Beispiel: Campagner wie Campact, attac, Greenpeace, Pulse of Europe, Atlantikbrücke etc.)

 

Wenn ich aus der Systemtheorie eines gelernt habe dann ist es, dass ich nicht vorhersagen kann was passieren wird. Wenn wir eine ganz große Staatsschuldenkrise bekommen werden dann wird sie anders sein als die bisherigen. Demnach benötigen wir auch andere Medikamente/ Therapien. Ich glaube dass dies den wichtigen Menschen in dieser Sache bewusst ist. Damit meine ich nicht die Politiker. Das können die nicht leisten. Sie müssen "nur" den Mut haben zu vertrauen.

 

Woran ich glaube ist, dass übermäßige bzw. ungedeckte Schulden in einer Krise eher schlecht sind. Hohes Geldvermögen aber auch. Sachwerte sind vermutlich gut. Insbesondere in einer immer virtueller werdenden Welt. Deswegen stehe ich auf Aktien, die in der Realwirtschaft ihr Geld verdienen. Einizige Ausnahme ist bei mir Wirecard. Das wäre halt Pech, wenn die plattgemacht würden. Bis dahin glaube ich aber an die Story und übe mich im Vertrauen, dass es schon irgendwie werden wird.

 

Es hat halt niemand (von relevanter Größe) ein Interesse daran, dass das System zusammenbricht.