am 14.10.2021 16:28
@dg2210 Musst Du nicht - nicht jeder muss alles gemacht und gesehen haben, das ist ja wohl heute ein bißchen das Problem, dass man alles haben und überall gewesen sein muss...es gibt so viel Interessantes in jedem Land....weniger ist da oft mehr
Ende des Philosophieunterrichts 😜
am 14.10.2021 16:54
Wobei Urlaub und Leben m.E. so unterschiedlich sind wie Rindsgulasch und Trockenbauwände.
Ich bin kein Urlaubs-Fan, wenn ich in meiner "wir-fahren-überall-hin-wo-noch-nie-jemand-war"-Clique bin, denke ich mir immer "was hat die Gesellschaft davon" dass man dich mühselig nach Peru gekarrt hat, wo du irgendeinen dämlichen Berg hochgekraxelt bist? Oder in "gaaanz toll" Jemen wo es touristisch (noch) so unerschlossen sein soll?
Klar, wer jung ist, soll seinen Horizont erweitern und wer Geld hat, soll es unter die meist ärmere Bevölkerung bringen, aber sonst? Okay, ich bin verwöhnt, weil ich mir seit 10 Jahren den Luxus leiste, zu meinen Kunden und Lieferanten in der ganzen Welt hinzufahren/-fliegen und hänge da meist eine Woche dran, aber das ist immer mit einem Auge den dortigen Markt zu beobachten ![]()
Kann ich allen Jüngeren nur anraten: Sucht euch einen Job der euch ganz weit weg bringt.
Aber irgendwo nur so zum Spaß hingurken und auch noch Stress haben, ohne mich ![]()
14.10.2021 16:59 - bearbeitet 14.10.2021 17:03
@haxo schrieb:
Ich bin kein Urlaubs-Fan, wenn ich in meiner "wir-fahren-überall-hin-wo-noch-nie-jemand-war"-Clique bin, denke ich mir immer "was hat die Gesellschaft davon" dass man dich mühselig nach Peru gekarrt hat, wo du irgendeinen dämlichen Berg hochgekraxelt bist?
Ich habe eine klare Abmachung mit den Bergen: Ich lasse diese in Ruhe (insbesondere klettere ich nicht auf ihnen herum) und sie lassen mich in Ruhe.
Kann ich allen Jüngeren nur anraten: Sucht euch einen Job der euch ganz weit weg bringt.
>
Aber bitte keinen Job, bei dem man vier mal pro Woche in jeweils unterschiedlichen Hotels in unterschiedlichen Zeitzonen schlafen muss...
am 14.10.2021 17:05
Ich bleibe hier. Ich kann keine Fremdsprache so gut, dass ich im Ausland wirklich zurechtkommen würde. Also mein Englisch reicht nur fürn Urlaub. Zudem hätte ich Bedenken, dass ich keine Ahnung von Behöhrenzeugs im Ausland habe und dort etwas wichtiges verpasse/gegen Regeln verstoße. Ich hätte auch keine Lust ein neues "System" zu lernen.
Vor ein paar Jahren habe ich immer mit meinem Vater zusammen im Januar/Februar Urlaub in warmen Gegenden gemacht. Mal sehen, wo der nächste Urlaub hingeht.
Grüße aus Dresden
Sonni
14.10.2021 21:19 - bearbeitet 14.10.2021 22:01
Beim Auswandern sollte man vor allem bedenken: Man begibt sich zunächst in soziale Isolation, die es mit der Zeit aufzuheben gilt. Wenn das nicht gelingt, ist die Sache auf Sicht zum Scheitern verurteilt (ich kenne Beispiele).
Je nach Mentalität der einheimischen Bevölkerung in der neuen Heimat kann es gelingen, oder auch nicht. Gerade Deutsche, die nach Österreich oder Schweiz auswandern, gehen in dieser Hinsicht oftmals sehr naiv an die Sache heran und unterschätzen potenzielle Schwierigkeiten.
Wenn man in andere Länder möchte, dann sollte man sich zunächst die Sprache einigermaßen aneignen. Paradebeispiel ist für mich Mallorca, wo ja viele denken, daß man überall mit deutsch oder englisch durchkommt. Das mag in den Kneipen und Clubs der Touristenhochburgen klappen - aber ansonsten sieht es nicht so aus.
Begehrte englischsprachige Länder wie Kanada, Australien und Neuseeland haben Hürden hinsichtlich der finanziellen Ausstattung, die man mitbringen muss. Speziell für Neuseeland gilt das besonders.
Als Renter kann man sich natürlich auch nach Thailand begeben und die Sonne putzen. Aber hier sollte man wissen, dass Dinge wie Sprache, Gesundheitsversorgung (!), Hitze und politische Stabilität abzuwägen sind. Wenn man einigermaßen komfortabel (mit Klimaanlage) leben will, ist es mit einer Hütte am Strand nicht getan. Daher sollte man finanziell entsprechend ausgestattet sein.
Ich finde Auswandern gut, weil es den Horzont deutlich erweitert - man muss sich nur genau überlegen, was man kann und will. Ich persönlich würde jedoch im Moment ungern auf meine Stammkneipe und soziale Bindungen in meinem Viertel verzichten. Daher derzeit für mich kein Thema. Wenn es mal soweit sein sollte, würde ich mich in Richtung östliches Europa oder Baltikum umsehen.
am 15.10.2021 10:08
Ich bin ja sogar nach Deutschland ausgewandert. Natürlich ist Hochdeutsch nahe an meiner Muttersprache, was wirklich hilft, auch sozial Anschluss zu finden. Vermögenswerte, Einkommen und Wetter spiel(t)en für mich nicht so eine große Rolle. Aus Gründen Beruf und Liebe bleibe ich im Moment sicher im schönen Sachsen. Zudem hätte ich hier jederzeit Anrecht auf bis zu 12 Monate ALG1.
am 15.10.2021 11:24
@buffettino schrieb:... Natürlich ist Hochdeutsch nahe an meiner Muttersprache, was wirklich hilft, auch sozial Anschluss zu finden. ... Aus Gründen Beruf und Liebe bleibe ich im Moment sicher im schönen Sachsen. ...
Naja Sachsen und Hochdeutsch ist genauso kongruent wie Vegan und Schweineschnitzel 😏
Ich hoffe du hast trotz hochdeutscher Sprache sozialen Anschluß in Sachsen gefunden ...
Zum Thema Auswandern:
Mir reicht meine Auswanderung vor 1,5 Dekaden aus dem Flachland im Osten in die hügelige Gegend im Süden, der Liebe wegen. 😍
Ambitionen irgendwo auf dieser Welt komplett neu zu beginnen habe ich nicht.
Dazu bin ich zu sehr verwurzelt hier mit Familie, Freunde und Beruf.
Wie @haxo finde ich es auch nervig wenn Leute von ihren ach sooo supertollen Reisen nach XYZ am anderen Ende der Welt schwärmen aber z. B. den Schönbuch oder die Schwäbische Alb vor der Haustür nicht kennen.
Das gibt tlw. sehr "nette" Diskussionen 🤔
Gruß Morgenmond
am 16.10.2021 09:20
@dg2210 schrieb:
@Antonia schrieb:Klar @dg2210 , bin grad in Siena/Toskana. Auf der anderen Seite in Rimini und San Marino war es a....kalt, da hätte ich och zu Hause bleiben können.
Aber ich hab schon wieder Hummeln im Po und werde heute weiter ziehen.
Fun-Fakt: Der Spezialist für Hummel-Unfälle an der erwähnten Stelle nennt sich nicht (wie naheliegend) Po-dologe, sondern Prok-dologe.
Was du beschreibst, ist nicht "Auswandern", sondern "digitales Nomadentum"; das ist auch eine schöne und exklusive Lebensweise.
Nee nee @dg2210 , weder das eine, noch das andere. Bin nur auf Reisen/Urlaub.
Aber ja, über digitales Nomadentum habe ich sehr oft ernsthaft nachgedacht. Leider lässt sich das mit meinen Qualifikationen nicht vereinbaren.
Macht aber nichts, solange ich unterwegs sein kann, wenn ich es will.
am 16.10.2021 09:26
Hallo @Major Tom !
Danke, dass du das auch hier gepostet hast!
Du bist bisher schließlich der einzige, der aus Erfahrung mit Auswanderung schreibt!
Bist du besonders sprachbegabt?
Welche Arbeit (nur ganz grob die Richtung) übt ihr jeweils aus?
Wie ward und wie seid ihr jetzt krankenversichert?
Lebt ihr im Eigentum oder zur Miete?
Ist eine Weiterwanderung in Planung?
Ach, wie spannend!!!
16.10.2021 11:58 - bearbeitet 16.10.2021 12:07
16.10.2021 11:58 - bearbeitet 16.10.2021 12:07
Hallo @Antonia
Ja, Sprachen lernen fällt mir relativ leicht - Lernen muss man aber trotzdem. Ich denke, das ist der Knackpunkt in 80% der gescheiterten Fälle - dazu zähle ich auch die Fälle, wenn die Leute trotzdem im Land bleiben, sich aber sich ghettoisieren. Dazu gibt es unzählige Beispiele in meiner Nachbarschaft, die leben hier zum Teil seit 10-15 Jahren und können gerade mal ihr Essen bestellen....das finde ich echt traurig. Dann lieber konsequent sein und zuhause bleiben.
Ich habe in Bereich Supply Chain / Logistik gearbeitet - meine Frau in diversen kaufmännischen Bereichen. Als wir in Italien die Zelte abgebrochen haben, haben wir auch mit dem Arbeiten aufgehört - wir haben keine Kinder und legen auch keinen Wert auf Luxusreisen oder -autos - somit hat sich mit der Zeit und mit Glück am Aktienmarkt ein hoffentlich ausreichendes Polster gebildet.
Krankenversicherung ist eigentlich recht einfach: wenn Du arbeitest oder pensionierte bist, bist Du in der gesetzlichen - andernfalls musst Du Dich privat versichern, sonst bekommst Du auch keine "Residenza"....
Wir wohnen in unserem eigenen Haus - das ist ganz besonders wichtig für das Alter, zumal wir eh nur eine Mickerrente bekommen werden.
Das hier sollte unsere letzte Station sein - internationale Umzüge sind doch recht anstrengend plus der ganze Papierkram plus Sprache plus Kultur plus neue Kontakte plusplusplus....
Das alles will schon gut überlegt sein und wenn man sich nicht anpassen kann oder will und offen für Neues ist, sollte man es vielleicht lieber bleiben lassen - aber das ist eine sehr, sehr persönliche Sache: jeder hat seinen Background, familiäre Verpflichtungen, Ansprüche...
Muss jeder für sich entscheiden.
In diesem Sinne - ein schönes Wochenende
MT