03.12.2023 22:21 - bearbeitet 03.12.2023 22:34
Liebe Wertpapierinteressenten und Eisenbahnverrückte!
Nachdem es heuer keinen Community-Adventskalender gibt, dachte ich mir, dass ich meiner
werten Lesergemeinde mal eine historische Anlage-Idee aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts
präsentiere, und zwar die
4 % Anleihe der West Shore Railroad Company, begeben am 1. Januar 1959 und endfällig
am 1. Januar 2361, zum Nennwert von 1000 US-Dollar
Im Jahr 1870 wurde die New York, West Shore & Chicago Railroad Company gegründet, die in Jersey City (gegenüber von Manhattan) beginnend, am Westufer des Hudson River nach Norden bis Albany und dann westlich nach Buffalo und Chicago führen sollte. 1885 wurde sie zur West Shore Railroad reorganisiert und kam in den Besitz des bekannten New Yorker Großbankiers John Pierpont Morgan, dessen Privatjacht auf den herrlichen Vignetten der Anleihen in Stahlstichqualität auf dem Hudson River abgebildet ist.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die West Shore Railroad von der New York Central & Hudson River Railroad für 475 Jahre gepachtet. Als Pacht wurden 4 % für eine 50-Millionen-US-Dollar-Anleihe vereinbart, die bis zum 1. Januar 2361 laufen sollte.
Die beteiligten Eisenbahngesellschaften sind längst Geschichte. Was aus der Anleihe wurde, ob die Anleihegläubiger bedient wurden, abgefunden wurden oder auf wertlosen Papieren sitzen geblieben sind, konnte ich leider nicht herausfinden.
Erhalten geblieben sind zahlreiche entwertete 1000-Dollar-Stücke der Anleihe, die heute von Liebhabern als historische Wertpapiere gesammelt werden können.
Die Wertpapierdrucke entstanden bei der American Bank Note Company. Im Sammlermarkt sind Bonds mit diesem Druckbild von den 1880-er bis Anfang der 1960-er Jahre bekannt.
Bei Ebay könnt Ihr unter "Münzen/Historische Wertpapiere" gedruckte Exemplare diese Anleihe zu Preisen im Bereich von 5 bis 40 Euro erwerben. Nota bene: die Exemplare haben nur noch Sammler-/Liebhaberwert und sind in der Regel lochentwertet und auf der Rückseite ungültig gestempelt. Die schöne Vignette auf der Anleihe mit einer Flußszene auf dem Hudson River befindet sich im unteren Bereich des Drucks, was sehr ungewöhnlich ist. Wer ein Exemplar des Anleihendrucks kaufen möchte, sollte darauf achten, dass die Vignette möglichst nicht durchlöchert ist.
So, und hier noch ein Abbildung des schönen Stücks aus meiner Sammlung:
Allen einen schönen ersten Adventssonntag!
Und daran denken: Augen auf, beim Anleihenkauf!
Euer Pramax
am 04.04.2024 09:47
Die Achterbahn-Aktie ist echt stark, habe mir direkt auch eine bei eBay bestellt. 3,33€ plus Versand. Das ist in Ordnung für einen schönen Deko-Gegenstand. So viel zu dem Thema, was soetwas wert ist: meistens nur das Papier und die Tinte, womit sie gedruckt wurden.
04.04.2024 10:24 - bearbeitet 04.04.2024 10:26
Der Bogen ist auch stark dazu, da hat jeder Dividentenschein eine andere Figur aus dem Comic. Den hatte ich leider nicht mit erworben. Ich konnte nicht widerstehen und habe mir die Condomi Aktie wie von huhu erwähnt geschossen. Wenn ich sie dann habe kann ich sie ja mal hier posten. Für meine Freundin ist es nur Papier zum anzünden von dem Kamin. 🤣
am 04.04.2024 10:42
SO, hat jeder seine Leidenschaft,
obwohl, eine Freundin vor dem Kamin, hat ja auch etwas 😉
Muss ich meiner mal weitergeben.
Grüße
Daniel
am 04.04.2024 14:38
Solltet Ihr die Condomi-Aktie und/oder die Beate Uhse-Aktie als effektive Stücke (sprich: in Papierform) kaufen, solltet
Ihr Euch unbedingt eine UV-Lampe besorgen und die Papiere damit "durchleuchten".
Viel Vergnügen!
Gruß, Pramax
am 04.04.2024 14:58
Hallo @huhuhu
Was die Condomi- und Beate-Uhse-Papieraktien auf dem Markt wert sind, kannst Du
am besten über eine Recherche bei Ebay/Münzen/Historische Wertpapiere erfahren.
Dort werden Sie in rauhen Mengen angeboten.
Wenn man "ernsthaft" in das Sammeln von historischen Wertpapiere einsteigen will,
kann man z.B. ein historisches Stück der American Express Company aus den Jahren 1860-1880
mit den Originalunterschriften von Mr. Wells und Mr. Fargo
oder eine Standard Oil Trust mit der Originalunterschrift von J.D. Rockefeller erwerben.
Dafür muss man/frau allerdings mehrere hundert Euronen löhnen. Und es empfiehlt sich der Kauf bei
einem seriösen Händler.
Gruß, Pramax
am 04.04.2024 16:03
Hallo Pramax,
ja, Danke für Deine Ausführungen 👍
Hatte da an einen Sodaten aus der Nachbarschaft gedacht, der dies mal auf einer Gartenparty von uns erwähnt hatte,
wie Du Dir denken kannst, ging es dabei um "die schönste Nebensache der Welt"
und dieser hochdekorierte, kurz vor der Rente stehende Herr,
meinte mit diesen Papieren ...uns etwas sagen zu wollen < damals amüsant >
Heute ist er leider erkrankt, und braucht jeden Cent.
Ich dachte nur, bei einem entsprechendem Wert der Papiere,
hätten man etwas tun können.
Nochmals Danke
Grüße
Daniel
07.04.2024 07:45 - bearbeitet 07.04.2024 07:46
Habe Sie Gestern erhalten.
Geschichte:
Oliver Gothe, Peter Klandt und Peter Ruchatz gründeten 1988 während ihres Zivildienstes das Unternehmen. Mit dem condomi-Ladengeschäft in Köln entstand das erste Spezialgeschäft für Kondome in Deutschland. Durch Franchising expandierte condomi schnell erst innerhalb Deutschlands, dann auch ins Ausland (Spanien, Österreich, Griechenland). Die condomi Gothe & Partner GmbH wurde 1993 gegründet. 1997 übernahm condomi mit der Everts Erfurt GmbH, die älteste deutsche Kondomfabrik, und wurde damit führender Kondomhersteller in Europa (Produktionskapazität: 720 Millionen Kondome pro Jahr). Ein Jahr später erfolgte die Umwandlung in die Aktiengesellschaft condomi AG. condomi-Aktien werden seit 1999 gehandelt. Im Jahr 2001 stellte condomi 370 Millionen Kondome pro Jahr her. Neben dem eigenen Vertrieb über das Kölner Ladengeschäft kooperiert die Firma auch mit anderen Firmen, wie etwa der MCM Klosterfrau Vertriebs GmbH, die seitdem als nationaler Distributeur fungiert. Diese Kooperation ermöglicht condomi den Vertrieb über Apotheken, Drogeriemärkte und den Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland.
Im Jahr 2003 geriet die condomi AG in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt 450 Beschäftigte sowie Tochtergesellschaften in Österreich, Italien, Frankreich und im Vereinigten Königreich. Insgesamt ist condomi in über 50 Ländern vertreten. Eine bereits geplante Übernahme durch den Beate Uhse-Konzern platzte 2004. condomi wurde zum Sanierungsfall, und in Finanzkreisen wurde über eine bevorstehende Insolvenz spekuliert.2005 gingen die Markenrechte sowie auch mehrheitlich die Produktionsstätte der condomi AG für 2,37 Millionen Euro an ihre polnische Tochterfirma Unimil. 2006 meldete diese, dass sie die 140 Arbeitsplätze in Erfurt erhalten und die Produktionskapazität auf etwa 900 Millionen Kondome pro Jahr steigern wolle.Die condomi-Aktie fiel währenddessen auf Pennystock-Niveau.
Anfang 2007 erwarb der australische Ansell-Konzern die gesamte polnische Unimil-Gruppe inklusive der condomi health international GmbH mit zugehörigen Markenrechten sowie die condomi erfurt produktionsgesellschaft mbH. Seitdem firmiert die deutsche condomi health international GmbH mit Sitz in Köln offiziell als Ansell GmbH.
Gegen die Aktiengesellschaft condomi AG wurde im Jahre 2007 ein Insolvenzeröffnungsverfahren eingeleitet. Die davon unabhängige condomi health international GmbH (hundertprozentige Tochter der polnischen Unimil) hingegen gab vor, die Markenrechte zu besitzen. Auch die Produktion in Erfurt war mehrheitlich ein Tochterunternehmen der Unimil. Es wurde vermutet, dass die condomi AG weiterhin mittelbar mit ca. 24 % an der Produktion in Erfurt beteiligt war. Ein vom Amtsgericht Köln bestellter Insolvenzgutachter prüfte, inwieweit die Übertragung von Wertgegenständen aus dem Vermögen der condomi AG auf die Unimil ohne einen Hauptversammlungsbeschluss wirksam erfolgte. Dabei ging es um die widerrechtliche Übertragung der Markenrechte, Vertriebsverträge, Anteile an Tochtergesellschaften – im Besonderen die condomi Produktionsgesellschaft in Erfurt – oder das Einzelhandelsgeschäft condomi. Der letzte Vorstand der condomi AG, Tadeusz Sobierajski aus Polen, war im Anschluss an den Insolvenzantrag für den vom Amtsgericht Köln bestellten Gutachter nicht zu erreichen. Die Börsenzulassung wurde zum Ende des Jahres 2010 im Auftrag des Insolvenzverwalters widerrufen.
Quelle: Wikipedia