@dg2210 schrieb:
Hochverneigte Leser!
Ich habe eines der dunklen Geheimnisse der Bankenwelt gelüftet: Die als VISA-Debitkarte bezeichnete Bankkarte ist gar keine echte Debitkarte! Also zumindest nicht überall.
Also im Innenverhältnis Bank <-> Kunde ist die Karte schon eine Debitkarte (im Gegensatz zur Kreditkarte), aber im Verhältnis Händler (ausländisch) <-> Bank ist es eine Kreditkarte.
Meiner Erfahrung nach ist deine Empfehlung zwar richtig, die Schlussfolgerung aber nicht ganz.
In bestimmten Märkten gibt es Bankkarten, die sowohl den Zugriff aufs Girokonto (Debit) wie aufs Kreditkartenkonto (Credit) am Point of sale zulassen. Das Händlerterminal fragt dann, von welchem der beiden Konten du abbuchen möchtest. Beide Transaktionen laufen dabei übers Netzwerk von Visa/Mastercard. Ist so eine Art Co-Badge, aber ohne zwei unterschiedliche Marken. Sieht man verstärkt in den USA, wo einen z.B. auch der Geldautomat häufig fragt, ob Credit oder Debit.
Europäische Debit-Karten sind hier einfacher konfiguriert, es gibt diese Auswahl der Abrechnung nicht. Die schlichte Abrechnung über die Kartennummer der Visa Debit ist der Standardfall, und der wird bei den Terminals als "Credit"-Abrechnung angeboten. Die Debit-Abrechnung schlägt fehl, weil es auf der Karte die zwei Optionen schlicht nicht gibt, das System findet kein zweites Konto, worauf es die Zahlung umleiten könnte, ganz vereinfacht formuliert.
Es ist also richtig, dass in den meisten Fällen Credit die richtige Auswahl ist. (Falsch ist die Schlussfolgerung, dass die Visa Debit der Comdirect deswegen keine richtige Debitkarte ist.)
