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Comdirect blockiert Geldbetrag und kündigt gesamte Kontoverbindung

CoDi-Kunde
Autor ★★
11 Beiträge

Hallo zusammen,
ich habe folgenden Vorfall erlebt und bekomme vom Comdirect-Kundenservice leider keine vernünftigen Antworten, deshalb wende ich mich an die Community:
Ich habe dieses Jahr für etwa 5.000 € über bitcoin.de Bitcoins gekauft und diese wieder verkauft. Bei bitcoin.de handelt es sich nicht direkt um eine Börse, sondern um eine Marktplatz über den Privatpersonen miteinander handeln können. Kauf und Verkauf bestanden aus mehreren Transaktionen. Darunter ein Verkauf im Wert von ~250 €. Einige Tage nach Überweisungseingang, hatte ich festgestellt, dass exakt der Betrag in der Umsatzübersicht meines Comdirect-Girokontos von negativ als offene Buchung auftaucht, ohne jegliche weitere Beschreibung (nur „Kontonummer: MEINE KUNDENNUMMER, Buchungstag: offen“). Auf telefonische Nachfrage konnte man mir nicht sagen was es damit auf sich hat und versprach sich zu melden. Am nächsten Tag habe ich bemerkt, dass ich online Überweisungen mehr ausführen kann. Auch hier konnte man mir telefonisch nicht weiterhelfen und versprach erneut sich telefonisch zu melden. Das passierte nicht, sondern nach ein paar Tagen hatte ich eine Nachricht über eine Gesamtkündigung im Postfach (ordentliche Kündigung nach den allgemeinen und produktbezogenen Geschäftsbedingungen, A.I.19.1). Eine solche erhielt ich und meine Frau außerdem für unser Gemeinschaftsgirokonto bei der Comdirect. Auf Nachfrage hieß es, dass Kündigungen nach 19.1 generell nicht begründet werden und was es mit dem immer noch offenen Betrag auf sich hat konnte man mir auch nicht sagen. Der Mitarbeiter der Hotline meinte „die zuständige Fachabteilung setzt sich mit Ihnen in Verbindung“ und man könne mich nicht verbinden, weil diese Fachabteilung keinen Kundenkontakt habe.


Meine Fragen wäre nun an diejenigen die von den Abläufen der Bank mehr verstehen:
1. Welche Möglichkeiten habe ich denn zu erfahren wieso denn nun seit bald 3 Wochen die ~250€ blockiert werden. Beim Kundenservice komme ich nicht weiter. Die Mitarbeiter die man ans Telefon bekommt wissen vermutlich selbst nichts und so lande ich am Ende immer beim Beschwerdemanagement wo man mich mit Standardfloskeln abspeist.
Wie sieht das denn rechtlich aus? Eine reine Rückbuchungsanfrage der Überweisung kann es doch nicht sein, oder? Kann sich das mehr als 2 Wochen ziehen und darf die Comdirect mir dann jegliche Auskunft dazu verweigern?
Ich selbst habe mich bei bitcoin.de per PostIdent verifiziert. Ich glaube Nutzer können dort auch ohne Verifikation handeln, dann aber max. 2500€/Jahr und max. 1000€ pro Transaktion. Dass es sich um einen Verdacht auf Geldwäsche handelt, halte ich daher mal für unwahrscheinlich.


2. Gibt es eine Art Register unter Banken bei denen diese melden, wenn sie jemandem eine ordentliche Kündigung ausgesprochen haben? Dass ich gegen eine ordentliche kündigen nichts machen kann ist klar, aber ich möchte vermeiden, dass ich wegen Algorithmen-Willkür bei der Schufa oder sonst wo einen negativen Vermerk bekomme.

 

Dass die Kündigung einen anderen Grund hat als diese ominöse Rückbuchung/blockierter Betrag kann ich mir nicht vorstellen, da ich seit etwa 10 Jahren bei der Comdirect bin und es im ganzen Zeitraum nicht den geringsten Grund für eine Kündigung gab.

 

Über Ratschläge oder erhellende Infos aus der Community freue ich mich!

12 ANTWORTEN

Marin
Mentor ★
1.170 Beiträge

Ich denke ehrlich gesagt schon, dass es sich um einen Verdacht auf Geldwäsche handelt. Reges Transaktionsvolumen mit einer Kryptobörse – es wurden schon Konten für durchaus harmlosere Überweisungen gekündigt. Die Verifikationsmöglichkeiten der Bitcoin-Börse spielen für die Bank dabei wohl kaum eine Rolle. Sollte die Vermutung zutreffen, wirst du in so einem Fall keine weiteren Informationen von der Bank bekommen und dich mit der Situation abfinden müssen.

 

Generell sollte man immer vorsichtig sein, wenn man besonders viele oder besonders hohe Geldtransfers mit vermeintlich "dubiosen" Quellen unterhält. Learning für die Zukunft: Derartige Transaktionen einfach vorher bei der Bank mit entsprechender Erläuterung anmelden.

CoDi-Kunde
Autor ★★
11 Beiträge

Hm...alles in allem sind es etwa 30 Überweisungen im Jahr 2021 mit Beträgen die ja nicht sonderlich hoch sind. Ich kann nicht abschätzen ob so etwas zu einem Geldwäscheverdacht führen. Wer z.B. bei eBay und eBay-Kleinanzeigen unterwegs ist, kann im Jahr gut mal eine ähnliche Anzahl an Überweisungen zwischen Privatpersonen haben. Ich weiß auch nicht ob sowas bei der Comdirect noch von Mitarbeitern geprüft wird oder ob einfach ein Algorithmus dazu führt, dass man die Kündigung bekommt.

 

Meine Vermutung ist aber eher, dass es etwas mit dieser einzelnen ganz konkreten Überweisung zu tun hat, deren Betrag auch ohne Begründung nun gesperrt ist.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Kannst ja mal bei Abgeordnetenwatch.de diese Frage an Olaf Scholz stellen, warum seine Gesetze mitlerweile die normalbürger gängeln.

 

Bei der Schufa steht nur, das ein Konto bei der Bank X hast und seit wann es besteht. Wenn das Konto erloschen ist, ist auch dieser Eintrag weg und tauchen auch nicht mehr dort auf.

dydavide
Experte
89 Beiträge

@Marin  schrieb:

Derartige Transaktionen einfach vorher bei der Bank mit entsprechender Erläuterung anmelden.


Und wie denn? Gibt es ein Formular?

Marin
Mentor ★
1.170 Beiträge

@dydavide  schrieb:

@Marin  schrieb:

Derartige Transaktionen einfach vorher bei der Bank mit entsprechender Erläuterung anmelden.


Und wie denn? Gibt es ein Formular?


Einfach formlos anrufen. Leider sind Banken sehr schlecht darin, von sich aus den Dialog mit dem Kunden zu suchen. Von daher gehe ich lieber von meiner Seite aus auf Nummer sicher.

dydavide
Experte
89 Beiträge

@Marin 

Also, ich rufe an und sage: "Hallo, ich wollte kurz informieren, dass ich heute Abend 5000 € von meiner Krypto-Plattform zu meinem comdirect Konto überweisen werden. Der Betrag ergibt sich aus dem Verkauf eigener Krypto-Währungen"

 

richtig?

Dann frage ich mich: Warum soll der comdirect Mitarbeiter die Transaktion als harmlos einstufen?

 

Gruß

CoDi-Kunde
Autor ★★
11 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Kannst ja mal bei Abgeordnetenwatch.de diese Frage an Olaf Scholz stellen, warum seine Gesetze mitlerweile die normalbürger gängeln.



Ich will Herrn Scholz sicher nicht in Schutz nehmen, aber ich denke nicht, dass die Comdirect zu dieser Handhabung Kraft Gesetzes gezwungen ist.

 

Klar dass sich die Comdirect bei den geringen Gebühren keine aufwändige Bearbeitung von Verdachtsfällen leisten kann, aber für solche Fälle ließen sich sicher standardisierte Prozesse finden, bei denen man bspw. Belege für eingegangene Beträge hochladen kann.

CoDi-Kunde
Autor ★★
11 Beiträge

@Marin  schrieb:

Generell sollte man immer vorsichtig sein, wenn man besonders viele oder besonders hohe Geldtransfers mit vermeintlich "dubiosen" Quellen unterhält. Learning für die Zukunft: Derartige Transaktionen einfach vorher bei der Bank mit entsprechender Erläuterung anmelden.


Ich hatte von derartigen Problemen noch nie gehört und war da sicherlich zu naiv. Vielleicht ist es das sinnvollste für sowas ein extra Konto bei N26 oder dergleichen aufzumachen.

Dass eine vorherige Ankündigung bei der Comdirect etwas geändert hätte bezweifle ich jedoch. Schließlich könnte man auch jetzt den Sachverhalt schnell und unkompliziert auflösen.

Ich bin bei meiner Suche z. B. auf eine Schilderung gestoßen wo scheinbar vorab proaktiv der Kaufvertrag eines Wohnmobils als Nachweis für einen Geldeingang eingereicht wurde. Kurz darauf kam dann scheinbar trotzdem eine Kündigung.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Ich habe einen großen Beitrag gepostet (Klicki-di-klick), in dem ich ein wenig über die Hintergründe und mögliche Ursachen berichte, warum die Bank Konten kündigt.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.