am 30.01.2019 16:46
Hallo zusammen,
ein Artikel in der Financial Times über verdächtige Geschäftspraktien und
betrügerische Geldströme in Zusammenhang mit
Geschäften von Wirecard in Asien führte heute nachmittag zu einem heftigen
Kurssturz bei Wirecard (WKN: 747206)
Hier der Link zum Artikel:
https://www.ft.com/content/03a5e318-2479-11e9-8ce6-5db4543da632
Ähnliche Berichte zu Wirecard sind schon in der Vergangheit aufgetaucht.
Also mal abwarten, wie die Sache sich entwickelt.
Gruß, Pramax
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 20.11.2019 15:12
Als Aktionär macht eine solche Berg und Talfahrt keinen Spaß
Liegt es dann nicht an Dir, für den eigenen Spaß zu sorgen und Dir eine alternative Investmentmöglichkeit zu suchen?
Beste Grüße
MMJ
am 20.11.2019 18:15
Darf ich mal spitzfindig fragen, was denn so umwerfendes passiert ist?
Schon verstanden, anstatt der Financial Times hat ausnahmsweise mal das Handelsblatt geschrieben. Aber nichts neues, lediglich dass der Bilanzabschluß von 2017 Abschluß auf Grund fehlender Unterlagen nicht testiert werden kann, da die Behörden notwendige Unterlagen noch vorenthalten.
Deutsche Bank Manager würden sagen, dass sind doch die berühmten Peanuts und tatsächlich handelt es sich doch (meiner Erinnerung trauend lediglich um solche). Waren doch wirklich nur 2,7 Millionen ??, also doch kein Weltuntergang.
Die Hedgefonds ahnten das Feuer anscheinend (es nützt eben, in gut informierten Kreisen zu wandeln), viele hier im Bord warteten doch nur darauf, dass die nächste Breitseite abgefeuert wird und nun ist es passiert. Es brennt jedoch keinesfalls, ein wenig Rauch steigt auf und das wars.
Und was passiert? der Kurs bricht wie erwartet mal wieder gravierend zur Freude der Fonds, welche mit fallenden Kursen gutes Geld verdienen ein.
Ich habe mich auch darüber gefreut, ich habe noch einmal genau auf so eine Gelegenheit gewartet und noch ein paar Stücke zugekauft.
Meine Papiere jedenfalls bekommt keiner zu diesen Preisen, zumindest nicht, solange diese Meldungen nur Strohfeuer entfachen.
Shane
20.11.2019 18:30 - bearbeitet 20.11.2019 18:32
20.11.2019 18:30 - bearbeitet 20.11.2019 18:32
am 20.11.2019 21:13
Weshalb mein Einwand etwas vorlaut ist, will ich mal am Chart erläutern. Tatsächlich war es bei Wirecard in diesem Jahr nicht so einfach, Berg und Tal zum richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Zumindest mit meiner Methode nicht. Für Kauf- bzw. Verkaufentscheidungen benutze ich grundsätzlich Signale, die der Chart erzeugt. Nachrichten zu den Aktien interessieren mich wenig. Meistens wende ich ein Set aus kurzfristigen gleitenden Durchschnitten an. Dazu gehören der GD20, GD10 und EGD8. Schneidet der kurzfristige Durchschnitt GD10 den langfristigen GD20 ist das ein Kauf- oder Verkaufsignal, je nachdem ob der Durchbruch von unten oder oben erfolgt. Oft liefert der EGD8 ein frühes Signal, wenn er den GD10 schneidet.
Im folgenden TagesChart des vergangenen Jahres ist das für den Kursverlauf von Wirecard dargestellt. Die blauen Pfeile bedeuten Kauf, die roten Verkauf.
Nach diesen Maßgaben hätte ich ein erstes mal im Januar gekauft und im selben Monat wieder verkauft, mit geringem Gewinn.
Mitte April gab es ein eindeutiges Kaufsignal. Das erste mögliche Verkaufssignal Ende Mai lieferte der EGD8, dass ich aber aufgrund der Hoffnung auf weiter steigende Kurse nicht wahrgenommen hätte; denn der GD20 stieg noch stark. Nach geringfügigem Auf und Ab gab es Ende Juni ein weiteres Verkaufssignal nachdem der GD20 sich bereits in die Horizontale geneigt hatte. (Schon Anfang Juni gab es ein Verkaufssignal als der GD10 den GD20 durchkreuzte. Hätte ich jedoch wegen des weiterhin steigenden GD20 auch nicht wahrgenommen.)
Ein weiteres Kaufsignal gab es schließlich Anfang September. Ende September wurde dann der Verkauf signalisiert.
Und schließlich gab es im November ein Kaufsignal. Bis jetzt jedoch noch kein Verkaufssignal, so dass man bereits im Verlust liegen würde. Das Verkaufssignal wird wohl morgen kommen.
Ich habe die Aktie seit einem Jahr beobachtet, mich aber entschieden, nicht einzusteigen. Dazu war mir der Kursverlauf zwischen Anfang Februar und Ende März zu hektisch. Die Täler und Berge ließen sich mit meiner Methode nicht erschließen.
am 08.12.2019 23:12
Habe heute in aller Ruhe einen Artikel zu Wirecard im Spiegel ( Ausgabe 50 vom 07.12.) gelesen. Bin jetzt doch - um es vorsichtig auszudrücken - etwas irritiert, und werde den beabsichtigten Aktienzukauf erst einmal zurückstellen, evtl. sogar short gehen. In dem Bericht werden Dinge angesprochen, die weitaus tiefgründiger sind als die Querelen um vermeintliche Fehlbuchungen in Singapur. Also der Artikel ist mehr als empfehlenwert (soll keine Werbung für den Spiegel sein), um nicht zu sagen ein muss für jeden Wirecard Aktionär bzw. für diejenigen, die noch beabsichtigen hier zu investieren. Nachfolgend kleinere Auszüge aus dem sehr umfangreichen Artikel:
Eine erst im September ausgegebene Wirecard-Anleihe über 500 Millionen Euro, die erste überhaupt, hat bereits deutlich an Wert verloren. Das Misstrauen ist nicht grundlos. Der Wertpapierprospekt der Anleihe, ein rechtlich verbindliches Dokument, das Anlegern helfen soll, ein Wertpapier und den dahinterstehenden Schuldner zu bewerten, bietet Anlass für Zweifel. Für die geliehene halbe Milliarde weist das Papier fünf Wirecard-Gesellschaften mit ihren Vermögenswerten als Sicherheit aus. Zwei davon - »Card Systems Middle East« und »Wirecard Processing« - sitzen in Dubai. Was sie laut Prospekt nicht haben: einen testierten Jahresabschluss für 2017 und 2018.
Neil Campling, Technologieaktienspezialist der Schweizer Privatbank Mirabaud: »Je tiefer wir graben, desto misstrauischer werden wir«. Er setzte das Kursziel für Wirecard auf »null«. Für Braun hat Campling nur Spott übrig. Bei einem Investorentag neulich in New York habe der fast vier Stunden lang heiße Luft verbreitet, für kritische Fragen sei nur eine Viertelstunde Zeit gewesen.
Braun feierte im April den Einstieg des japanischen Investors Softbank, der per Wandelanleihe 900 Millionen Euro in Wirecard investierte. Was er nicht an die große Glocke hängt: Unmittelbar nach der Investition in Wirecard sicherten sich die Japaner mit einer komplexen Transaktion gegen einen Totalausfall bei Wirecard ab. Eine Vertrauenserklärung ist das nicht.
am 08.12.2019 23:51
Hallo longtrader,
habe auch ein sehr ungutes Gefühl....Denke auch mit einem kleinen Gewinn auszusteigen....An Gewinnmitnahmen auch wenn sie noch so klein sind ist keiner bankrott gegangen....
am 09.12.2019 09:48
@Rengaw98 schrieb:Hallo longtrader,
habe auch ein sehr ungutes Gefühl....Denke auch mit einem kleinen Gewinn auszusteigen....An Gewinnmitnahmen auch wenn sie noch so klein sind ist keiner bankrott gegangen....
In der SZ war auch ein Artikel über Wirecard veröffentlicht. In dem Bericht waren zwar überwiegend altbekannte Vorwürfe, welche bereits in der FT zu lesen waren, veröffentlicht, aber je mehr Negativmeldungen publiziert werden, desto unsicherer werden die Anleger. Diese Unsicherheit wird viele Anleger erst einmal "abschrecken", bzw. die Aktie wird künftig eher gemieden. Insofern ist b.a.w. abwarten und Tee trinken angesagt. Für Mutige sogar bei einer evtl. Erholung ein short Invest.
am 11.12.2019 16:22
Dank für den Hinweis - der Chart berücksichtigt aber nicht die Fundamentaldaten.
am 11.12.2019 16:34
Hallo @ehemaliger Nutzer ,
ich meinte ja auch nur, dass es sinnvoll ist, das Thema Whirecard unter dem bereits vorhandenen Thread fortzusetzen, statt einen neuen zu eröffnen.
am 11.12.2019 16:37
ganz deiner Meinung. habe deine Ausführungen vorher leider nicht gesehen -SORRY-