Ich verstehe weder das Blechbüchsen-Fazit, noch Deine Schlussfolgerung daraus.
Wenn ich längerfristig anlege, minimiert sich doch mein Risiko alleine schon durch die Langfristigkeit. Also kann ich doch „jetzt“ ein höheres Risiko eingehen, weil ich noch „eine lange Frist“ habe und mir egal ist, wie oft die Welt bis zum Ablauf derselben untergeht.
Die Korrelationsmaschine bedient sich doch auch nur an den Informationen, die sich im Datensauger so finden lassen. Dabei kann sie nicht urteilen (gut/böse, richtig/falsch, …), auch wenn es den Anschein erweckt. Und dann schau mal wie viel Quark in der frei verfügbaren Welt so geschrieben wird, und vor allem zu welchem jeweils ganz individuellen Zweck (Clickbaiting!!!). 😉
Wenn ich jetzt mit meiner Geldanlage ein höheres Momentum habe, dann habe ich morgen (oder halt übermorgen, oder überübermorgen) mehr Kapital. Zumindest zeigt das die bisherige Erfahrung. Was soll daran falsch sein?
Das einzige tatsächliche, relative Risiko zum Otto-Normalo-MSCI-World sehe ich darin, dass er aufgrund mangelnden Zulaufs und somit Rentabilität seitens des Anbieters irgendwann eingestellt wird. Die MSCI World Momentum-ETFs sind allerdings schon groß.
Oder sieh es mal andersrum: Nehmen wir an, dass der MSCI World ETF schon immer eine Gewichtung nach Momentum in seinem Anlageuniversum gehabt hätte und jetzt kommt da so ein „Lifestyle“ ETF-Produkt daher, das die Posten nach Marktkapitalisierung gewichtet. Wie würdest Du das für Dich einschätzen?
Ok, immer noch besser als im Dow nach Aktienkurs. Und durchaus in gewisser Weise trendfolgend, denn die „Großen“ wären ohne Trend ja nicht da, wo sie jetzt sind. Aber in welchem Zeitraum bitte? Und bleibt der Trend nachhaltig bestehen? Wenn nicht, dann gibt es mindestens ein paar fette Renditebremser, wenn nicht sogar Rendite- oder Kapitalvernichter.
