am 07.08.2019 11:37
Hallo zusammen,
möchte mein Depot um einen Öl-Multi erweitern. Aktuell habe ich mir folgende ausgesucht:
- Royal Dutch Shell A (WKN: A0D94M)
- Exxon (WKN: 852549)
- BP (WKN: 850517)
Welchen dieser drei Werte würdet ihr gerade kaufen und warum? Gibt es aktuell eine bessere Alternative, die ich nicht auf dem Schirm habe? Oder sind die Öl-Multis aktuell zu hoch bepreist, am Besten also warten?
Besten Dank!
am 04.02.2021 10:26
...ich denke den Weg der Ölaktien voraus zu sagen ist extrem schwierig, weil soviele Prozesse nebeneinander und gegeneinander laufen
...es scheint offensichtlich, dass die Ölfirmen, die viele Tankstellen haben und auf Wasserstoff setzen, den in Ihren Tankstellen werden verkaufen können, jedoch erfordert dass immense Investitionen, die ABER NUR GESTEMMT WERDEN KÖNNEN; WENN DER ÖLPREIS OBEN BLEIBT, der wird aber nicht oben bleiben, wenn die Wasserstoff- und EEG- stromnutzung masiv steigt
...man müsste also eine Ölfirmenübersicht erstellen mit reichlich Faktoren und die miteinander vergleichen
...man müsste hier im Forum einen Insider haben, der diese Faktoren gewichten könnte
...vielleicht kommt dann am Ende OMV oder Total raus, wo jeder an BP und Shell denkt
...eines ist für mich klar, steht eine Branche vor einem gewaltigen Umbruch ist Dividendenhistorie ---> Historie
am 04.02.2021 11:37
Ich halte die Bewertung gar nicht für so schwierig.
Die Zahl der Tankstellen spielt sicherlich keine große Rolle.
Dagegen ist der Ölpreis an den Terminmärkten entscheidend für die Kursentwicklung der Ölaktien, was man unschwer im letzten Jahr erkennen konnte.
Der Ölpreis Brentöl hat sich sukzessive vom Jahrestief bei 16 bis fast auf Jahreshoch von 60 hochgeschraubt.
Die Nachfrage nach Öl ist also massiv gestiegen und wird nach Ende der Pandemie noch weiter steigen. Dann werden die Ölmultis auch wieder ordentlich verdienen.
Wer meint, die Weltwirtschaft würde in den nächsten Jahren kein Öl mehr brauchen, irrt.
Flugzeuge, Schiffe ,LKws, Busse , Autos werden auch in Zukunft zum größten Teil mit Öl angetrieben. Und die Chemiewirtschaft braucht weiterhin Öl als Grundstoff.
Und die Ölheizungen verschwinden nicht abrupt aus den Häusern.
Die Weltwirtschaft wird auch weiter wachsen, vor allem in China.
Schaun wir mal , wo die Ölpreise und Kurse der Ölaktien in 1,2,3 Jahren stehen!
Ich bin zuversichtlich, auch die Ölfirmen, sonst würden sie nicht bei geringen Gewinnen ordentliche Dividenden bzw. diese noch erhöhen.
Auch RDS hat jetzt wieder die Dividende erhöht.
am 04.02.2021 14:21
...wie immer ist der Zeithorizont entscheidend
...für 1-2 Jahre ist hvd's Sicht vielleicht passend
...danach sieht die Sache nach meiner Meinung anders aus, dann trennt sich der Spreu vom Weizen
...es gab das Kohlezeitalter und der Gipfel des Ölzeitalters liegt hinter uns
...auch wenn das Kohlezeitalter schon lange vorbei ist, kann man mit Kohleaktien (z.B. aus Australien) auch heute noch gutes Geld an der Börse verdienen aber eben eher nicht mit der Ruhrkohle AG
...alle Ölfirmen waren/sind in den Langfristdepots der Langfristanleger eine feste Größe trotz schlechtem Image, Grund: Sicheres Geschäftsmodell plus relativ hohe Dividenden quartalsweise ausgezahlt
...schauen wir uns die Parameter an
1) Image---> war schon immer sehr übel wegen Umweltverschmutzung, wird noch übler wegen Klima, oder soll ich sagen Baerbock/Greta usw. Die Youngsters kaufen aus ideologischen Gründen keine Ölfirmen
2) Sicheres Geschäftsmodell--->war mal, es gibt mehr und mehr Alternativen und je mehr Alternativen, um so weniger Verbrauch, umso mehr Wettbewerb unter den Ölfirmen/Lieferanten, umso mehr sinkt der Preis, wie in diesem Jahr gesehen. Natürlich liefe ein Wachstum der Weltwirtschaft dagegen aber da wäre ich mir nicht so sicher wie hvd, denn was zählt ist nicht die Anstiegsrate aus dem Pandemieloch, sondern der Vergleich: Vor-Pandemie gegen Nach-Pandemie
3) Dividenden---> nach meiner Vermutung steigen sie nicht, vielleicht prozentual weil die Aktienkurse so gefallen sind aber nicht in der totalen Ausschüttungsumme. Täten sie es, obwohl die jeweilige FIRMA laufend weniger Profit macht, ist es sogar ein Alarmzeichen, denn dann wollen die Bonusabhängigen Manager - deren Boni oft am Aktienkurs hängen - ihr Langfristanleger "bei der Stange halten"
4) Weder Libyen noch Venezuela noch Russland noch der Iran noch der Irak werden in Zukunft weniger Öl produzieren wollen aus den unterschiedlichsten Gründen, warum sollte der Ölpreis also weiter steigen
Ihm Sohnemann-depot ist BP seit 8 Jahren, also bös im Minus, aber er wird in den weiteren Jahren soviel Dividende bekommen, dass sich seine Erstinvestition amortisiert hat und BP bleibt drin
Im Schwiegersohndepot habe ich im März zum zufällig günstigsten Zeitpunkt RDS gekauft, und RDS bleibt vorläufig drin
In meinem Depot habe ich im Nov 20 BP gekauft (ca 3 €), die verkaufe ich sollten sie in nächster Zeit merkbar steigen
am 06.02.2021 12:17
@Noxx schrieb:Weltwirtschaft dagegen aber da wäre ich mir nicht so sicher wie hvd, denn
3) Dividenden---> nach meiner Vermutung steigen sie nicht, vielleicht prozentual weil die Aktienkurse so gefallen sind aber nicht in der totalen Ausschüttungsumme. Täten sie es, obwohl die jeweilige FIRMA laufend weniger Profit macht, ist es sogar ein Alarmzeichen, denn dann wollen die Bonusabhängigen Manager - deren Boni oft am Aktienkurs hängen - ihr Langfristanleger "bei der Stange halten"
In meinem Depot habe ich im Nov 20 BP gekauft (ca 3 €), die verkaufe ich sollten sie in nächster Zeit merkbar steigen
Ich habe aus deinem Beitrag nur den "Parameter" 2 herausgestellt, um die Diskussion nicht unnötig zu erweitern.
Jetzt haben alle großen Ölfirmen ihre Jahreszahlen veröffentlicht, die noch schlechter als erwartet waren. Exxon hat zum ersten Mal nach ? 40 Jahren einen riesigen Verlust eingefahren.
Trotzdem senken alle Unternehmen nicht die Dividenden. Exxon zahlt wie bisher die gleiche Dividende wie im Vorjahr, hat aber angekündigt , dass die nächste Dividende wie jedes Jahr erhöht wird.
Das wird damit begründet, dass durch die massiv gestiegenen Ölpreise auch wieder ordentliche Gewinne erzielt werden.
Aktionäre erhalten bei Exxon eine Dividendenrendite von 7,8%, bei Chevron von 6,2% und bei RDS immer noch 4,O%. Nächste Zahlungen März.
Hast du echt 20 Stück BP gekauft?
BP wäre für mich sowieso kein Wahl .
Ich bin mit den drei Majors und Woodside gut aufgestellt.
06.02.2021 13:19 - bearbeitet 06.02.2021 13:20
Also ich finde BP gar nicht so schlecht, die zahlen im Moment fast 50 Prozent mehr Dividende als RDS.
Ich habe im November für 2,20 € aufgestockt (Anzahl wie @Noxx nur 3 Nullen mehr) und kann mit dem Verlauf gut leben.
Die aktuellen Verluste der Ölfirmen würde ich nicht überbewerten, weil sie überwiegend aus Bewertungsänderungen der Bestände kommen und deshalb bei steigendem Ölpreis zu höheren Gewinnen führen.
Neben BP habe ich noch RDS, Chevron und Total. Die habe ich schon so lange, dass der Einstandspreis über Dividenden fast schon vollständig zurückgezahlt wurde.
Der positive Nebeneffekt von Ölaktien ist, dass man sich über jede Preiserhöhung an der Tankstelle freut![]()
06.02.2021 15:34 - bearbeitet 06.02.2021 15:37
06.02.2021 15:34 - bearbeitet 06.02.2021 15:37
Ich würde keine Ölaktien mehr kaufen. Der Ölpreis schwankt langfristig stark, das bisherige Hoch von Juni 2008 wurde bisher nie wieder erreicht. Also können die Gewinne nicht langfristig und konstant steigen, sondern pendeln langfristig. Jedoch suche ich Unternehmen für mein Portfolio, die Umsätze und Gewinne steigern können.
Shell ist auch das beste Beispiel, dass Dividenden nicht sicher sind.
Ölaktien können meiner Meinung nach für Anleger interessant sein, die auf einen Aufwärtstrend beim Ölpreis setzen und dann aber auch "im richtigen Moment" verkaufen. Für reine Buy and Hold sind Ölaktien meiner Meinung nach ungeeignet.
Grüße aus Dresden
Sonni
PS: @Noxx hat im November des Jahres 2020 Aktien von BP gekauft und nicht nur 20 Stück.
am 06.02.2021 16:38
am 06.02.2021 16:51
@jürgen55 schrieb:Also ich finde BP gar nicht so schlecht, die zahlen im Moment fast 50 Prozent mehr Dividende als RDS.
Ich habe im November für 2,20 € aufgestockt (Anzahl wie @Noxx nur 3 Nullen mehr) und kann mit dem Verlauf gut leben.
Die aktuellen Verluste der Ölfirmen würde ich nicht überbewerten, weil sie überwiegend aus Bewertungsänderungen der Bestände kommen und deshalb bei steigendem Ölpreis zu höheren Gewinnen führen.
Neben BP habe ich noch RDS, Chevron und Total. Die habe ich schon so lange, dass der Einstandspreis über Dividenden fast schon vollständig zurückgezahlt wurde.
Der positive Nebeneffekt von Ölaktien ist, dass man sich über jede Preiserhöhung an der Tankstelle freut
...nicht schlecht: 20.000 BP-Aktien zu kaufen
...HVDs "Nov 20" Verwirrung hat ja Sonnenbrille schon aufgelöst
...ich wünsche Dir viel Erfolg mit dem engagement, schließlich war BP die erste Aktie meines Sohnes und er klebt dadran wie UHU plus
...ich bleibe bei Zurückhaltung diesem Sektor gegenüber, hohe Dividenden haben auch andere Firmen
...es wird sicher noch hundert Jahre profitable Ölfirmen geben wie es auch seit 100 Jahren profitable Tabackfirmen gibt
...bei Öl ist aber der Gipfel überschritten, man sollte im Auge behalten, welche Firmen man behält, wenn man mehrere hat
...ich habe BP nur gekauft, weil ich denen den höchsten prozentualen Wertzuwachs innerhalb ihrer Peer Group meine zutrauen zu können
...sollten sie prozentual zweistellig steigen verkaufe ich sie, jede Dividende zwischendurch nehme ich mit
am 06.02.2021 17:12
@ehemaliger Nutzer
Ölaktien gehören zu den zyklischen Branchen. Deshalb schwanken die Preise und Kurse gewaltig . Das hat sich vor allem im letzten Jahr gezeigt.
Es ist sinnvoll , Ölaktien bei tiefen Ölpreisen zu kaufen.
Vor einigen Jahren , als der Ölpreis bei 30USD stand, habe ich massiv Ölaktien aus aller Welt gekauft, und die meisten bei hohem Stand verkauft.
Die drei Majors und Woodside habe ich wegen der tollen Dividende behalten.
Hätte ich im vorigen Jahr die Erkenntnisse von heute gehabt , hätte ich alle verkauft und wäre dann zu tiefen Kursen wie das @Noxx und @jürgen55 gemacht haben , wieder eingestiegen.
Für mich gehören verschiedene Branchen in ein großes Depot, defensive und zyklische Branchen. Bei einem Neu- oder Nachkauf achte ich genau darauf, dass die Struktur passt.
Zum Thema: Der aktuelle Ölpreis hat sich zwar vom Tiefstand mehr als verdoppelt, wird meiner Meinung nach weiter steigen, wenn der Lockdown in den Industrieländern vorbei ist. Z.Z. läuft nur in China die Wirtschaft normal.
Deshalb werden auch die Kurse der Ölunternehmen weiter steigen, Sie werden wieder ordentliche Umsätze und Gewinne machen (so die Prognosen der CEOs),
so dass die Dividenden und eventuell die Rückkäufe wieder aus den erzielten Gewinne locker bezahlt werden können und auch die Dividende Jahr für Jahr erhöht werden kann.
Richtig, RDS hat im letzten Jahr zum ersten Mal die Dividende gesenkt. Die Rendite war aber immer noch sehr ordentlich. Und jetzt ist wieder eine Erhöhung angekündigt.
Wer im letzten Jahr die Aktien nicht verkauft hat, hat keine realen Verluste erlitten und ordentliche Dividenden bekommen.
Bei Höchstständen werde ich mal über Teilverkäufe nachdenken.
Ansonsten bleiben Ölaktien weiter dauerhaft im Depot,wegen der Dividenden.
So halte ich es auch mit Versicherungsaktien und Rohstoffaktien.
Zu Höchstkursen kaufe ich nie Aktien. Das rate ich auch Leuten, die Aktien kaufen.
Je niedriger der Einstandskurs , um so geringer ist das Verlustrisiko
Wer im letzten Jahr Ölaktien zu Tiefstkursen gekauft hat, hat Nullrisiko + Dividende.
Das ist meine Meinung über Ölaktien.
am 06.02.2021 17:19
Ich denke bei Ölaktien kommt es vor allem auf den Kaufzeitpunkt an.
Als eine BP bei über 6 € stand hätte ich sicher nicht gekauft, aber bei Öl wird es nach Corona wieder genauso aufwärts gehen, wie bei Fluggesellschaften oder im Tourismus.
In der Wartezeit habe ich jährlich 60 T€ Dividenden im Jahr aus meinen Ölaktien.
Und wenn dann die Kurse wieder gestiegen sind, wird halt ein gewisser Anteil verkauft, damit der Ölanteil im Depot nicht zu hoch wird.