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Warren Buffett über passive Investments (ETFs)

33 ANTWORTEN

Weinlese
Mentor ★
1.384 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Jede Aktie die durch einen ETF gehalten wird nimmt nicht mehr am nachrichtengetriebenen Börsenhandel teil. Ich weiß nicht ob man sie dann noch zum Freefloat zählen sollte.


Soweit ich weiß bleiben die Aktien nicht notwendigerweise statisch im Fonds, sobald sie dort einmal hineingeflossen sind. Über den Creation-Redemption-Prozess werden die Fondsanteile mit dem täglichen Handel immer wieder zerlegt und neu zusammengefügt, selbst wenn der Handel direkt über die Börsen erfolgt, also grundlegend anders als bei normalen Fonds.

 

Wie oft dieser Prozess im täglichen Handel tatsächlich erfolgt, weiß ich allerdings nicht. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass hier besonders in turbulenten Börsenphasen durchaus öfter auf- und abgebaut wird, um Arbitragemöglichkeiten auszunutzen.

 


Ein Swap ist doch ein Tauschvertrag, der Dir die BASF im Zweifelsfall wieder in Bayer umwandelt. Du musst den Index abbilden, sonst bist Du kein Indexfonds und dein Trackingerror ist zu hoch. Deine Kundschaft erwartet eine 1:1-Abbildung von Dir.


Führt der Swap-Partner die Realisierung der Differenz auch wirklich wieder durch die spiegelbildliche Positionierung mit den Aktien im Trägerportfolio aus? Um eine marktneutrale Stellung einzunehmen, wäre das schon sinnvoll, aber theoretisch könnte er den Swap doch auch anders realisieren.

 


Wenn ein Fondsmanager aber auf 3, 5 und 10 Jahre einen Index schlagen sollte, dann wäre es immernoch Glück? Vielleicht hat der Typ einfach nur Ahnung von seinem Job. Das fände ich jetzt mal die naheliegendste Option Smiley (zwinkernd).


Mein Punkt ist nicht, dass diese konstante Outperformance nicht möglich ist (auch wenn ich die Statistik da langfristig eindeutig gegen den Fondsmanager arbeiten sehe). Es geht mir um die Identifizierung von zukünftigen Outperformer-Fonds. Sämtliche Möglichkeiten, einen erfolgreichen Manager zu identifizieren, beziehen sich immer nur auf die vergangene Performance. Ich behaupte, es ist schlicht nicht möglich abzuschätzen, ob ein Manager dieselbe Performance auch zukünftig zeigen wird, selbst wenn er bisher gut gearbeitet hat. Und das Zitat von Herrn Kommer oben stützt meinen Verdacht der Rückkehr zum Mittelwert bei der Fonds-Performance auch noch empirisch.

 

Viele Grüße

Weinlese

ehemaliger Nutzer
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0 Beiträge

@Weinlese  schrieb:

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Jede Aktie die durch einen ETF gehalten wird nimmt nicht mehr am nachrichtengetriebenen Börsenhandel teil. Ich weiß nicht ob man sie dann noch zum Freefloat zählen sollte.


Soweit ich weiß bleiben die Aktien nicht notwendigerweise statisch im Fonds, sobald sie dort einmal hineingeflossen sind. Über den Creation-Redemption-Prozess werden die Fondsanteile mit dem täglichen Handel immer wieder zerlegt und neu zusammengefügt, selbst wenn der Handel direkt über die Börsen erfolgt, also grundlegend anders als bei normalen Fonds.

 

Wie oft dieser Prozess im täglichen Handel tatsächlich erfolgt, weiß ich allerdings nicht. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass hier besonders in turbulenten Börsenphasen durchaus öfter auf- und abgebaut wird, um Arbitragemöglichkeiten auszunutzen.

 


Ein Swap ist doch ein Tauschvertrag, der Dir die BASF im Zweifelsfall wieder in Bayer umwandelt. Du musst den Index abbilden, sonst bist Du kein Indexfonds und dein Trackingerror ist zu hoch. Deine Kundschaft erwartet eine 1:1-Abbildung von Dir.


Führt der Swap-Partner die Realisierung der Differenz auch wirklich wieder durch die spiegelbildliche Positionierung mit den Aktien im Trägerportfolio aus? Um eine marktneutrale Stellung einzunehmen, wäre das schon sinnvoll, aber theoretisch könnte er den Swap doch auch anders realisieren.

 


Wenn ein Fondsmanager aber auf 3, 5 und 10 Jahre einen Index schlagen sollte, dann wäre es immernoch Glück? Vielleicht hat der Typ einfach nur Ahnung von seinem Job. Das fände ich jetzt mal die naheliegendste Option Smiley (zwinkernd).


Mein Punkt ist nicht, dass diese konstante Outperformance nicht möglich ist (auch wenn ich die Statistik da langfristig eindeutig gegen den Fondsmanager arbeiten sehe). Es geht mir um die Identifizierung von zukünftigen Outperformer-Fonds. Sämtliche Möglichkeiten, einen erfolgreichen Manager zu identifizieren, beziehen sich immer nur auf die vergangene Performance. Ich behaupte, es ist schlicht nicht möglich abzuschätzen, ob ein Manager dieselbe Performance auch zukünftig zeigen wird, selbst wenn er bisher gut gearbeitet hat. Und das Zitat von Herrn Kommer oben stützt meinen Verdacht der Rückkehr zum Mittelwert bei der Fonds-Performance auch noch empirisch.

 

Viele Grüße

Weinlese


Hallo @Weinlese

 

ich mache es dieses Mal etwas kürzer 😉

 

1. Ich sprach vom nachrichtengetriebenen Börsenhandel. Technisch nehmen die ETFs natürlich am Börsenhandel teil. Sie verkaufen aber nicht, wenn PG&E Insolvenz anmeldet soweit ich weiß. Sie verkaufen PG&E, wenn PG&E aus dem Index geflogen ist.

2. In der Folge müsste der ETF dann doch BASF verkaufen und Bayer kaufen oder zurückswappen. Wozu dient die Index-Abbildung, wenn der ETF sich nicht dran hält?

3. lässt tiefer blicken ;-). Du erwartest von einem Fondsmanager etwas das Dir kein anderer bieten kann: die Identifikation der zukünftigen Performance. @nmh betreibt einen riesigen Aufwand um die vermutlich steigenden Aktien zu identifizieren. Aber selbst er greift gelegentlich daneben und er kann Dir keinen Ausblick auf zukünftige Performance geben. Warum werden aktuell immernoch 30% EM-ETFs empfohlen? Weil das Wachstum von morgen sicher ist? So sicher bin ich mir da kurz- bis mittelfristig nicht mehr. USA ist noch lange nicht fertig mit China.

 

Wie dem auch sei - ich will nicht mich nicht zu sehr für die Fonds aus dem Fenster lehnen, sonst unterstellt mir noch jmd ich würde da irgendwie von profitieren. Wer in Indizes investiert wird immer nur ein kleines bisschen schlechter als der Index sein. Wer mehr erreichen will, muss andere Wege gehen: Da gibt es nur Aktien, Derrivate und eben die 20% der aktiven Fonds.

ehemaliger Nutzer
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Hi @GetBetter

t.PNG

das ist einer der erwähnten 80%.

Mir fällt auf der Fonds angibt sich am MSCI ACWI zu orientieren und nicht am MSCI World. Das erklärt nicht das Delta aber es ist einer von mehreren Faktoren.

Zusätzlich fällt mir auf, dass der Fonds zu 7% in China investiert ist. Wenn er das nicht erst seit heute ist, dann habe ich auch eine Idee warum er seit der Trump-Wahl relative Schwäche zeigt. Zum Vergleich: Beim MSCI World sehe ich gar kein China und beim Referenz-Index sehe ich 5% Japan und 3% China.

 

Der Fondsmanager wettet wohl darauf, dass China den Handelskrieg gewinnt. Der Manager scheint kein glückliches Händchen zu haben.

GetBetter

Hallo @ehemaliger Nutzer,

 

ok, möglicherweise hätte ich gestern auf die Schnelle besser den ACWI als Referenzindex genutzt, aber das ist gar nicht der Punkt.

 

 

 


@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Hi @GetBetter

 

das ist einer der erwähnten 80%.

[...]

Zusätzlich fällt mir auf, dass der Fonds zu 7% in China investiert ist. Wenn er das nicht erst seit heute ist, dann habe ich auch eine Idee warum er seit der Trump-Wahl relative Schwäche zeigt. Zum Vergleich: Beim MSCI World sehe ich gar kein China und beim Referenz-Index sehe ich 5% Japan und 3% China.

 

Der Fondsmanager wettet wohl darauf, dass China den Handelskrieg gewinnt. Der Manager scheint kein glückliches Händchen zu haben.


Zunächst geht es um die Frage, inwiefern eine sehr gute Performance in der Vergangenheit eine Garantie für eine solche in der Zukunft ist. Ich habe eben mit diesem Fonds die Erfahrung gemacht, dass sie das nicht ist. Und alle möglichen Statistiken und Studien sagen, ich habe dabei nicht einfach nur mächtig Pech gehabt.

 

Verräterisch ist aber Deine Argumentation im zweiten Teil:

Du vergleichst die Zusammensetzung des Fonds mit dem Referenzindex, erkennst Unterschiede und erklärst damit die Underperformance. Kann man ex post natürlich leicht machen.

Das Problem besteht darin, dass Du ja aktiv auf der Suche nach den 20% bist, die den Index schlagen. Diese müssen aber logischerweise vom Index abweichen da sie sonst ja synchron laufen würden. Demnach ist eine Abweichung zum Zeitpunkt der Fondsauswahl kein Makel sondern sogar ein Muss.

 

Und hier fängt das Glücksspiel an: Die verpflichtende Abweichung kann das Pendel zum Positiven ausschlagen lassen - aber auch ins Negative.

Das Problem dieses Fonds begann Anfang 2013. Da hatte noch niemand diesen Trump auf dem Radar, die Gründe müssen also woanders liegen. Aber selbst wenn: Entgegen aller Voraussagen hat Trump den Börsen zunächst gut getan. Aber je unberechenbarer und sprunghafter die Politik wird, desto unplanbarer wird es auch für Fondsmanager. Der Faktor Glück wird also tendenziell größer.

 

Für Glück gibt's aber Lotto oder Casino. Bei Investments bin ich eher auf der Suche nach (relativer) Planbarkeit.

SG1
Experte
111 Beiträge

Hallo @GetBetter, @ehemaliger Nutzer,

 

vor kurzem bin ich über diesen Artikel aus der faz & HB gestolpert-

dort gibt es einige Ausreden Begründungen von Carmignac, warum es gerade nicht so gut läuft...

 

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/die-grosse-carmignac-krise-15943862.html

 

https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/fonds-etf/fonds-unter-der-lupe-anleger-ziehen-milliarden-aus-populaerem-carmignac-patrimoine-fonds-ab/23371778.html?ticket=ST-564924-GQCdLuW16hIbIvNhJ9x1-ap1

 

Generell stehe ich den gemanagten Fonds auch sehr kritisch gegenüber, da in diesen (meist) nur Werte aus den großen Indizies enthalten sind. Und dafür benötige ich keinen aktiven Manager mit Ausgabenaufschlag .

 

Peter Lynch widmete einige Seiten seines Buches " Der Börse einen Schritt voraus" der Arbeitsweise dieser Berufsgruppe.

 

Sinngemäß:

Die Mehrheit der Fonds-Manager leidet an Mutlosigkeit in unbekannte Firmen zu investieren und / oder unterliegt Reglements, die ihn daran auch hindern würden.

 

Ein Zitat aus diesem Buch :

„Man verliert nie seinen Job, wenn man das Geld seiner Kunden mit IBM verliert.“

( Peter Lynch. Der Börse einen Schritt voraus - Neuauflage (German Edition, Börsenbuchverlag )

 

VG, 

Sg1

 

GetBetter

Hallo @SG1, danke für die Links.

Das unterstüzt genau die von mir genannten Punkte: Der Fonds muss Wege rechts oder links des Referenzindex beschreiten um diesen schlagen zu können. Das erfordert einerseits Mut (siehe das Zitat von Peter Lynch), andererseits Glück.

 


@ehemaliger Nutzer  schrieb:
Der Manager scheint kein glückliches Händchen zu haben.

Die Mehrkosten eines aktiv gemanagten Fonds sind aber aus meiner Sicht nur mit Wissen zu rechtfertigen. Glück kann ich als Privatanleger auch haben - kostenlos.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
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@GetBetter  schrieb:

Hallo @ehemaliger Nutzer,

 

 [..]



Zunächst geht es um die Frage, inwiefern eine sehr gute Performance in der Vergangenheit eine Garantie für eine solche in der Zukunft ist. Ich habe eben mit diesem Fonds die Erfahrung gemacht, dass sie das nicht ist. Und alle möglichen Statistiken und Studien sagen, ich habe dabei nicht einfach nur mächtig Pech gehabt.

 

Verräterisch ist aber Deine Argumentation im zweiten Teil:

Du vergleichst die Zusammensetzung des Fonds mit dem Referenzindex, erkennst Unterschiede und erklärst damit die Underperformance. Kann man ex post natürlich leicht machen.

Das Problem besteht darin, dass Du ja aktiv auf der Suche nach den 20% bist, die den Index schlagen. Diese müssen aber logischerweise vom Index abweichen da sie sonst ja synchron laufen würden. Demnach ist eine Abweichung zum Zeitpunkt der Fondsauswahl kein Makel sondern sogar ein Muss.

 

Und hier fängt das Glücksspiel an: Die verpflichtende Abweichung kann das Pendel zum Positiven ausschlagen lassen - aber auch ins Negative.

Das Problem dieses Fonds begann Anfang 2013. Da hatte noch niemand diesen Trump auf dem Radar, die Gründe müssen also woanders liegen. Aber selbst wenn: Entgegen aller Voraussagen hat Trump den Börsen zunächst gut getan. Aber je unberechenbarer und sprunghafter die Politik wird, desto unplanbarer wird es auch für Fondsmanager. Der Faktor Glück wird also tendenziell größer.

 

Für Glück gibt's aber Lotto oder Casino. Bei Investments bin ich eher auf der Suche nach (relativer) Planbarkeit.


Vorab: Bitte zwischen "erklären" und "rechtfertigen" unterscheiden. Ich habe versucht Gründe für die Abweichung zu erkennen und zu erklären. Wie Du selbst schreibst, muss man von der Benchmark abweichen, wenn man sie schlagen will. Und genau da setzt ja auch das "Information Ratio" im Informer an. Es setzt die relative Performance mit der Abweichung zum Index ins Verhältnis. Damit fallen schlechte und gute bzw. erfolg- und verlustbringende Abweichungen besser auf. Ein Fonds, der in der Vergangenheit regelmäßig Verluste gemacht hat erscheint mir nicht aussichtsreich für die Zukunft.

 

Warum gehst Du nicht auf mein Kernargument ein, dass eine zu hohe Volumenmasse in den ETFs, den Kursen (als Wertindikator eines Unternehmens) schadet?

 

Statt dessen arbeitest Du Dich an der Performance eines Fonds ab. Hattest Du den Fonds auch 2008 oder warst Du da in breiten ETFs investiert und hast zur moralischen Aufarbeitung Deiner gravierenden Kursverluste schon das hohe Lied auf die Benchmarks gesungen? Warum bist Du nicht frühzeitig aus den ETFs raus? Ach ja: passives Investment. Sorry, dass ist mir zu einfach, wenn man Verluste (durch Passivität) besser aushält, weil es ja den anderen Anlegern (wie gottgegeben) auch gerade so schlecht geht, anstatt die Verantwortung zu übernehmen und zu agieren. Es ist dann natürlich leichter mit den anderen auf Politik und Wirtschaft zu schimpfen, wenn die Makrolage nicht stimmt. Entweder man entscheidet selbst oder lässt andere entscheiden. Du hast Dich entschieden gar nicht zu entscheiden. (Ist im Übrigen auch eine Entscheidung - wenn auch keine bewusste).

 

Das mit der Verantwortung ist so eine Sache: wir haben wohl alle Konsens, das die Markterwartung für 2019 nicht nur positiv ist. Solange sich kein Boden abbildet sollte man von breiten Investments absehen und lieber auf Einzelaktien mit relativer Stärke und "Kriesenresistenz" (wenn es sowas gibt) kaufen. Hierzu gibt es auch Sternelisten, die immer wieder (zurecht) gefeiert werden. Aber warum wird dann ratsuchenden Communitymitgiedern geraten 10-15k auf einmal in den MSCI World zu investieren und niemand schreit auf und pfeift den ratgebenden User zurück? Weil es eine aktive Intervention ist für die man sich später evtl. rechtfertigen muss? Es lebe die Komfortzone und damit das Mittelmaß.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
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@SG1

danke für die Links. Der freie Artikel war interessant.

 

Ich teile Lynchs (und vermutlich auch Deine) Auffassung, dass die meisten Manager an Mutlosigkeit leiden. Das betrifft nicht nur die Fondsmanager sondern erlebe ich auch in meinem Arbeitsumfeld. Bloß nicht ausscheren, dann könnte es mich treffen. Entrepreneurship ist was anderes. Vielleicht liegt das (Erklärungsversuch) daran, dass man auf Seiten der Auftraggeber (Anleger des Fonds bzw. obere Hierarchien in den Unternehmen/ Parteien) keine Misserfolge mehr aushalten kann. Misserfolg ist relativ und definiert sich immer in der Abweichung zu den anderen; wenn die anderen viele sind, dann gegenüber einer Benchmark. Du reduzierst das Misserfolgsrisiko natürlich erheblich, wenn Du nah an der Benchmark investierst.

 

Wenn ein Anleger an die deutsche Wirtschaft glaubt, dann wird er vermutlich den DAX30 kaufen, den er aus der tagesschau kennt und der überall als Marktindikator verwendet wird. Der DAX30 setzt sich wie folgt zusammen:

SAP9,7
Siemens9,5
Allianz8,9
Bayer6,8
BASF6,7
Deutsche Telekom5,8
Daimler5,0
Linde4,3
Adidas3,9
Munich Re3,3
Volkswagen3,1
BMW2,8
Deutsche Post2,7
Vonovia2,4
Deutsche Börse2,3
Infineon Technologies2,3
E.ON2,3
Fresenius2,1
Henkel2,0
Wirecard1,8
Deutsche Bank1,6
Continental1,6
Fresenius Medical Care1,5
Merck1,4
RWE1,2
Deutsche Lufthansa1,1
Beiersdorf1,1
HeidelbergCement1,0
Covestro0,9
Thyssenkrupp0,9

 

Die hervorgehobenen Unternehmen machen 52,3% des Indexes aus. Ich glaube wir sind uns einig, dass diese 7 Unternehmen aber nicht die deutsche Wirtschaft repräsentieren. Warum sollte der Anleger also den Erfolg seines Investments in "die starke deutsche Wirtschaft" anhand der Abweichung zu diesem Index messen?

 

 

 

... weil es einfacher und so praktikabel ist. Es ist zwar oberflächlich und nicht unbedingt wahr, aber eben so wunderbar effizient für alle. Wenn der Erfolg am Index gemessen wird, werden wir uns am Index ausrichten und es wird am Ende auch Index rauskommen. Die Messung alleine beinflusst das Ergebnis.

 

 

Warum provoziere ich das Thema?

Ich habe ca. 30% (exkl Altersvorsorge) meines Portfolios in breiten Investments. Ich möchte absolut erfolgreich investieren und nicht nur relativ. Wir erlangen aber nur neues Wissen, wenn wir kontrovers diskutieren und klassische Muster hinterfragen. Mir ist bewusst, dass man nicht blind in Fonds investieren darf. Aber wir sollten sie auch nicht blind verteufeln und wie die Lemminge in die ETFs laufen.

Bzgl. meiner 70% Aktien bin ich sehr dankbar für @nmhs Sternelisten. Er versucht auf Basis vergangener Kurse in unterschiedlichen Ansätzen relativ sichere Anlagen für die Zukunft zu finden. Das gelingt nicht immer (deswegen SL) und bei jeder WKN - aber doch irgendwie oft. Mit dieser Haltung sollten wir - meine Meinung - auch an breitere Investments herangehen. Selbst etwas weniger mutlos sein. Wer mehr haben will muss auch mehr tun.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

 @nmh .... Aber selbst er greift gelegentlich daneben


Woooooos?!!

 


und er kann Dir keinen Ausblick auf zukünftige Performance geben.

Aber freilich doch! Ich kann ja hellsehen.   :-)))

 


Warum werden aktuell immernoch 30% EM-ETFs empfohlen? .

Weil die Journalisten, die das alle voneinander abschreiben (ich spreche aus Erfahrung) den Eindruck haben, dass niemand ihre Börsenbriefe kauft, wenn sie einfach nur schreiben "kauft den MSCI World, das schon ist genug EM enthalten". Das ist dem Leser nicht exklusiv ("pü pü pü!", wie wir in Düsseldorf sagen) genug.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

GetBetter

 


@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Vorab: Bitte zwischen "erklären" und "rechtfertigen" unterscheiden. Ich habe versucht Gründe für die Abweichung zu erkennen und zu erklären.


Deswegen hatte ich ja in meiner Antwort auch das Wort "erklären" verwendet Smiley (zwinkernd)

 


@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Ein Fonds, der in der Vergangenheit regelmäßig Verluste gemacht hat erscheint mir nicht aussichtsreich für die Zukunft.


D’accord. Ich wollte mit meinem Beispiel nur zeigen, dass der Umkehrschluss (regelmässige Gewinne in der Vergangenheit) auch keine Aussage für die Zukunft zulässt. Eigentlich keine überraschende Erkenntnis, zeigt aber das Dein Plan (dann nehme ich eben einen der guten 20%) nicht einfach umzusetzen ist.

 


@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Warum gehst Du nicht auf mein Kernargument ein, dass eine zu hohe Volumenmasse in den ETFs, den Kursen (als Wertindikator eines Unternehmens) schadet?

Weil ich der gleichen Meinung bin. Ich sehe den Umfang den ETFs heute und in näherer Zukunft ausmachen als unkritisch, aber tendenziell stimmen wir durchaus überein.

 


@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Hattest Du den Fonds auch 2008 oder warst Du da in breiten ETFs investiert und hast zur moralischen Aufarbeitung Deiner gravierenden Kursverluste schon das hohe Lied auf die Benchmarks gesungen? Warum bist Du nicht frühzeitig aus den ETFs raus? Ach ja: passives Investment. Sorry, dass ist mir zu einfach, wenn man Verluste (durch Passivität) besser aushält, weil es ja den anderen Anlegern (wie gottgegeben) auch gerade so schlecht geht, anstatt die Verantwortung zu übernehmen und zu agieren. Es ist dann natürlich leichter mit den anderen auf Politik und Wirtschaft zu schimpfen, wenn die Makrolage nicht stimmt. Entweder man entscheidet selbst oder lässt andere entscheiden. Du hast Dich entschieden gar nicht zu entscheiden. (Ist im Übrigen auch eine Entscheidung - wenn auch keine bewusste).


Locker bleiben Smiley (zwinkernd)

Weder hatte ich 2008 irgendwelche ETFs (gab es die zu der Zeit eigentlich in Deutschland schon?) noch habe ich gravierende Kursverluste eingefahren (zumindest keine garvierenderen als jeder andere zu der Zeit). Auch hatte ich geschrieben, dass ich durchaus meine Investments im Auge hatte, also keineswegs passiv war. Im Zuge der aktiven Suche nach Alterntiven bin ich ja eben auf den Carmignac gestossen.

 


@ehemaliger Nutzer  schrieb:
Aber warum wird dann ratsuchenden Communitymitgiedern geraten 10-15k auf einmal in den MSCI World zu investieren und niemand schreit auf und pfeift den ratgebenden User zurück? Weil es eine aktive Intervention ist für die man sich später evtl. rechtfertigen muss? Es lebe die Komfortzone und damit das Mittelmaß.

Auch hier sind wir einer Meinung. Ich persönlich würde aktuell garantiert nicht einen großen Betrag auf einmal investieren, folglich habe ich das keinem Mitglied jemals geraten. Umgekehrt rate ich aber auch nicht zum Gegenteil.

Ich denke einer der großen Vorteile dieser Community ist, dass gerade Anfänger geduldig und in sehr angenehmem Ton über Chancen und Risiken aufgeklärt werden, dabei aber auch dazu erzogen werden ihre Entscheidungen selber zu treffen und die Konsequenzen zu tragen.