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Thelen-Fonds behauptet Platz Eins

rabovski
Autor ★
5 Beiträge

Hallo,

 

heute morgen bekam ich den neuesten Newsletter der comdirect. Darin wurde weiter unten einer der Fonds von Frank Thelen erwähnt mit den Worten "Thelen-Fonds behauptet Platz Eins" (Meistgehandelte Investmentfonds nach Nettozuflüssen bei comdirect im Zeitraum 01.11.2021 bis 30.11.2021). Das der Fonds in den letzten 4 Monaten mehr als 8% verloren hat wurde nicht erwähnt. Die irreführende Grafik oberhalb des Beitrags macht die Sache noch schlimmer (die steil nach oben zeigende Kurve erweckt den Eindruck dass der Fonds gut sei!). Das erinnert mich an die Verkaufsmethoden der Volksbanken und Sparkassen. Man sollte erwähnen wie die Performance tatsächlich aussieht! Daß ein Mensch, bekannt aus dem Fernsehen, seine Popularität nutzt um diverse Finanz-Produkte zu verkaufen (mit dankbarer Unterstützung der comdirect) ist nichts Neues, in diesem Fall allerdings wirklich schlecht gemacht...

86 ANTWORTEN

Drilling
Mentor
882 Beiträge

Der STR_F - Film in ganzer Länge (29:39 Minuten): Frank Thelens Aktien: Wie gefährlich ist seine Masche? | STRG_F 

Überfluss/Finanzfluss bleibt relativ neutral gegenüber Frank Thelen, sieht bei diesem aber starke Interessens-Konflikte (Start-Up-Investor zu Fonds-Manager): Meinung zu Frank Thelen? STRG_F Doku | Finanzfluss Stream Highlights 

Achtung Scherz!
Die einzige vernünftige Position im 10xDNA-Portfolio ist sowieso Vulcan Energy Resources. 😉
scnr

Die drei Siebe des Sokrates: Ist es wahr? Ist es gut? Ist es notwendig?

CurtisNewton
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4.855 Beiträge

Meiner Meinung nach ist das Problem beim 10XDNA gar nicht die Performance oder das Portfolio sondern die Art wie er vermarktet wird.

Wenn man sich mal vergleichbare aktive gemanagte Fonds anschaut die ähnlich zu Werke gehen stellt man fest dass die aktuelle Performance natürlich erst mal grottenschlecht ist, aber durchaus im Rahmen des aktuell "branchenüblichen" ist.

 

Versprochen wird ja ein Verdoppler alle paar Jahre, und Fonds die das in den letzten Jahren geschafft und ein ähnliches Anlage Universum haben sind z.B. der ARK oder Baillie Gifford Worldwide Growth.

 

Schaut man sich sich die Performance im letzten halben Jahr an ist der Thelen Fond in guter Gesellschaft.

 

CurtisNewton_0-1654353919941.png

 

 

Da kann man nun die Binsenweisheit ins Rennen werfen höhere mögliche Renditen sind immer auch mit einer höheren Volatilität  bzw. möglichen höheren  Verlusten verbunden, oder ganz salopp: Wenn man in einem Ferrari von der Kupplung rutscht landet man schneller an der Garagenwand als mit einem Golf Diesel. Thelen ist zumindest nicht schlechter als seine Kollegen (m/f/d).

 

Damit kommen wir jetzt zu dem meiner Meinung nach eigentlichen Problem: Wenn man sich das Werbematerial anschaut bekommt man den Eindruck der Fonds sei ein Basisinvest, für jedermann oder jederfrau geeignet, kann man schön per Sparplan ins Depot legen und wirft mit der Aussage "Verdoppler alle paar Jahre" eine sichere Rendite ab während alle mit ihren langweiligen World ETFs in die Röhre schauen.

 

Genau das ist der Fonds aber nicht. Er bewegt sich in einem hoch volatilen Umfeld das enorme Chancen hat und genauso aber, Achtung Binsenweisheit, enorme Risiken. Geeignet für Leute die keine Probleme haben mit  Aktien wie Vulkan, Brainchip oder American Lithium beim Warten auf den Big Deal zwischenzeitlich hohe Verluste zu machen aber keine Lust haben sich selbst drum zu kümmern, eine Portfoliobeimischung wenn man den hier im Forum oft genannten fünfstelligen Betrag im World ETF schon im Trockenen hat oder zu den Berufszockern gehört.

 

Die Werbematerialen suggerieren aber etwas ganz anderes, und da sehe ich das Problem bei der ganzen Geschichte.

 

 

 

 

 

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

Zilch
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Die Reportage, die @Drilling angesprochen hat, ist sehr zu empfehlen und hätte ich hier auch gepostet. Die zeigt im Wesentlichen das, was @CurtisNewton auch gesagt hat: die Versprechen werden nicht gehalten. Verdreifachen bis 2025? Lustig, dass Thelen sagt, dass es typisch deutsch sei so pessimistisch zu sein, die Leute an der Wallstreet aber zu solchen Sachen ebenfalls sagen es sei Betrug.

 

Ich verweise einfach auf meinen Beitrag vom März: im Fonds sind Aktien, die im aktuellen Umfeld eher zu meiden sind.

Vielleicht geht der Fonds in den zwei Jahren steil hoch. Vielleicht nicht. Mir persönlich ist's zu riskant und ich bleibe bei Inliner und Co. Auch wenn @haxo das vielleicht anders sieht, aber die Derivate sind für mich einfacher einzuschätzen (genauer) als dieser Fonds. 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

dg2210
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7.777 Beiträge

@CurtisNewton  schrieb:

 

 

Damit kommen wir jetzt zu dem meiner Meinung nach eigentlichen Problem: Wenn man sich das Werbematerial anschaut bekommt man den Eindruck der Fonds sei ein Basisinvest, für jedermann oder jederfrau geeignet, kann man schön per Sparplan ins Depot legen und wirft mit der Aussage "Verdoppler alle paar Jahre" eine sichere Rendite ab während alle mit ihren langweiligen World ETFs in die Röhre schauen.

 

 


In den Unterlagen steht aber auch, daß der der Fonds nicht für eine Anlagedauer von weniger als 5 Jahren geeignet ist, weil er durch seine Konstruktion volatil ist.

 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

dg2210
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7.777 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Die Reportage, die @Drilling angesprochen hat, ist sehr zu empfehlen und hätte ich hier auch gepostet.

Auch hier stimme ich mit @haxo überein (siehe oben): Die übliche ÖR-Mixture aus schlechter Recherche, Framing und "gerechtem Volkszorn" gegen "die da oben".

 

Tatsache ist: kein einziger Anleger, der den Fonds über die Mindest-Haltedauer im Depot hatte,  hat damit Geld verloren.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

Zilch
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8.174 Beiträge

@dg2210  schrieb:

 

Tatsache ist: kein einziger Anleger, der den Fonds über die Mindest-Haltedauer im Depot hatte,  hat damit Geld verloren.


1) Welche Mindesthaltedauer hat denn der Fonds, den man jederzeit kaufen oder verkaufen kann?

 

2) Seit dieser handelbar ist geht er abwärts. Abgesehen von einer kleinen Phase zu Beginn. Jeder Anleger, der investiert ist, hat derzeit Buchverluste.

 

Screenshot_20220604_212526_com.android.chrome.jpg

Bitte um Beweise deiner Aussage, die du meiner Ansicht nach fälschlicherweise sogar als "Tatsache" deklariert hast.

 

Edit: hast du die Reportage überhaupt gesehen? Von "gerechter Volkszorn gegen die da oben" keine Spur. 

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dg2210
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7.777 Beiträge

@Zilch  schrieb:

@dg2210  schrieb:

 

Tatsache ist: kein einziger Anleger, der den Fonds über die Mindest-Haltedauer im Depot hatte,  hat damit Geld verloren.


1) Welche Mindesthaltedauer hat denn der Fonds, den man jederzeit kaufen oder verkaufen kann?

 

2) Seit dieser handelbar ist geht er abwärts. Abgesehen von einer kleinen Phase zu Beginn. Jeder Anleger, der investiert ist, hat derzeit Buchverluste.

 

Bitte um Beweise deiner Aussage, die du meiner Ansicht nach fälschlicherweise sogar als "Tatsache" deklariert hast.

 

 


 

Zu 1: 5 Jahre (s.u.)

Zu 2: Ja, BUCHverluste, Stand heute. Darum sagt ich ja oben "Geld verloren" statt "virtuelle Buchverluste im Depot". Oder um es mit einem amerikanischen Finanzphilosophen zu sagen: Bei der Achterbahnfahrt kann man sich nur verletzten, wenn man während der Fahrt aussteigt.

(You only get hurt on a roller coaster if you jump off)

 

Beweis: Frisch aus den Dokumenten im Informer:

 

Screenshot_20220605_013335.png

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

Zilch
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8.174 Beiträge

Uff. 

 

Also wirklich.

 

Es ist eine Empfehlung, aber keine Mindesthaltedauer. Einfach die typische Empfehlung bei jedem Anlageprodukt. Um sich abzusichern. Uff. Das von dir...

 

Du willst trollen, denn wir kennen beide mindestens eine Person mit realen Verlusten und du bist lange genug dabei um zu wissen dass es egal ist, ob Verluste im Buch oder realisiert sind. 50% Verlust im Buch benötigen 100% Anstieg um bei 0 zu sein. Ob du verkaufst und neu kaufst oder nicht ist bedeutungslos. 

 

Wüsste auch zu gern, wieso du in die Zukunft schauen kannst, da die fünf Jahre nicht rum sind du aber von der Vergangenheit gesprochen hast. 

 

Offensichtlich trollst du. 

Schönen Abend noch. 

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CurtisNewton
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@dg2210  schrieb:

[...]

Screenshot_20220605_013335.png


Ja richtig, das steht in den (verbindlichen) Dokumenten.

Ich habe damit auch kein Problem, weder mit der Anlage Idee noch mit dem Portfolio, noch damit dass es momentan suboptimal läuft.

Das Problem ist meiner Meinung nach dass in den Werbebroschüren, Homepage, Youtube,  Internet im Allgemeinen dieses Risiko explizit geschickt unter den Tisch gekehrt wird und man damit einen ganz anderen Eindruck erweckt.

 

Natürlich steht das alles irgendwo im Kleingedruckten, aber mal ehrlich, welcher durchschnittliche begabte Kleinanleger liest diese Dokumente?

Oder, wann hast Du zum letzten mal die Bedienungsanleitung von Deiner Mikrowelle gelesen?

 

Die Investmentidee ist ok, aber die Art der Vermarktung nicht.

Vergleiche einfach mal die Aussagen in den Dokumenten "Dieser Fond ist ist für Anleger konzipiert, die bereits gewisse Erfahrung...." mit den in den Social Media getroffen Aussagen "Jetzt kann jeder investieren in Unternehmen ...."

Den Unterschied in den Aussagen merkst schon?

 

 

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dg2210
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@Zilch: Ich weiß nicht, warum du nun diese Schärfe in die Diskussion bringst...

Ich kann objektiv sein, weil ich eben bis jetzt kein Geld in den Thelen-Fonds investiert habe.

 


 

Es ist eine Empfehlung, aber keine Mindesthaltedauer. Einfach die typische Empfehlung bei jedem Anlageprodukt. Um sich abzusichern. Uff. Das von dir...

 


Das ist doch Wortklauberei. Ist der Hinweis "Enthält Erdnüsse" auf Lebensmittelpackungen auch nur eine Absicherung, falls doch einmal ein Allergiker zugreift? Ist der Hinweis "Nicht auf die Stromschiene treten. Lebensgefahr"in der U-Bahn nur eine typische Empfehlung aller U-Bahn-Betreiber?

 

Im übrigen ist die Anlagedauer von 5 Jahren keineswegs typisch. Ich habe zufällig irgendein Produkt im Informer gewählt und bekommen:

Screenshot_20220605_030827.png

 

 


 

(...) du bist lange genug dabei um zu wissen dass es egal ist, ob Verluste im Buch oder realisiert sind. 50% Verlust im Buch benötigen 100% Anstieg um bei 0 zu sein. Ob du verkaufst und neu kaufst oder nicht ist bedeutungslos. 

 

 


Das ist ein mathematischer Trick mit dem schönen Namen "Wechsel des Bezugssystems", weil der zweite Teil der Behauptung in einem anderen Bezugssystem (nach dem Rückgang des Marktpreises) erfolgt und dann die beiden Prozentzahlen aus unterschiedlichen Bezugssystemen miteinander verglichen werden.

 

Richtig ist, daß die Prozent-Spielereien für einen echten Anleger irrelevant sind. Den Anleger interessieren nur zwei Zahlen: Wie viel Geld stecke ich in die Anlage, wie viel Geld bekomme ich zurück.

 

Ein konkretes Beispiel:

Ein Anleger steckt 100 EUR in eine Anlage in der Erwartung, nach 10 Jahren 1000 EUR zurückzubekommen. I.a.W: Beim Kauf der Anlage erwartet der Anleger eine Gesamtrendite von 900%.

 

Einen Tag nach dem Kauf fällt der Marktpreis der Anlage um 50%, aktueller Marktwert ist nun 50 EUR. Um das ursprünglich erwartete Anlageziel zu erreichen, müsste die Anlage in den nächsten 10 Jahren um 950 EUR steigen, das entspricht einer Gesamtrendite von 950% BEZOGEN AUF DEN TATSÄCHLICHEN, BEREITS INVESTIERTEN BETRAG. Ja, das macht das Erreichen des Ziels schwieriger, aber nicht unmöglich.

 

Zur Einordnung: Amazon ist in seiner Börsengeschichte bis zu 95% (in Relation zum letzten Hoch) gefallen, aber danach um mehrere Zehntausend Prozent gestiegen. Und selbst ein langweiliger old-economy Wert wie Sixt ist zwischen 2007 und 2009 um 84% gefallen (von 25 auf 4 EUR), um danach 4200 % zu steigen (von 4 auf 170 EUR). (ja, damit die Zahlen eindrucksvoller sind, wende ich den oben erläuterten Bezugssystem-Trick an)

 

 


 

Wüsste auch zu gern, wieso du in die Zukunft schauen kannst, da die fünf Jahre nicht rum sind du aber von der Vergangenheit gesprochen hast. 

 


Ich bin mir nicht sicher, auf was du dich hier beziehst. Grundsätzlich muß ich gar nicht in die Zukunft schauen, um über die Vergangenheit zu sprechen.

 

Tatsache ist, daß der Fonds weniger als 5 Jahre existiert. Daher gibt es heute keinen einziger Anleger, der die 5 Jahre tatsächlich durchgehalten hat.

 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)