am 05.08.2024 15:53
Hallo, hab jetzt noch russische Staatsanleihen im Depot.
Nun habe ich aktuell ein Schreiben im Postfach, betreffend A1HFLY, dass Clearstream mitteilt, dass
die Zahlung von Zinsen über NSD erfolgen kann.
Einmal heißt es, die Zahlung kann auf ein eigenes Konto bei der NSD oder bei einer Korrespondenzbank, das in RUB lautet, erfolgen.
(Hab ich natürlich nicht). Im nächsten Satz heißt es dann, "Standardmäßig werden die Erlöse auf das Konto, das im Namen der Verwahrstelle Clearstream Banking bei der NSD geführt wird, überwiesen." Dazu bräuchte ich dann kein eigenes Konto in Russland.
Man soll dann Daten übermitteln lassen und Unterlagen direkt an die NSD in Moskau schicken.
Mir ist der Zusammenhang nicht klar und ich bin zu doof zu lesen. Wenn es standardmäßig möglich ist, Erlöse an Clearstream zu übermitteln,
warum ist dann der Vorgang mit Formularen etc. nötig? Ober bleibt das Geld dann wegen der Sanktionen bei Clearstream hängen, weil dann hier die Politik ihre Blockade-Finger im Spiel hat? Ich ziele hier auf den 2.ten Absatz, der mir nicht so klar ist...
Was passiert denn, wenn ich nichts mache, dann bleibt das Geld bei der NSD, also hier dann in Russland?
Oder ich führe den genannten Prozess durch und das Geld wird mit Hilfe der Daten und Formulare dann auf meinen Namen bei der NSD geführt und nicht mehr auf dem Konto der Verwahrstelle Clearstream Banking bei der NSD?
Ehrlich gesagt, letztendlich wäre es mir egal, wenn das Geld bis auf weiteres einfach mal in Russland registriert bliebe, die Daten wurden ja im Rahmen der Einführung der russischen Quellensteuer sowieso schon mal früher übermittelt.
Letztendlich werde ich mal das Formular für comdirect besorgen sowie die Unterlagen für die NSD, vielleicht kommt ja bis September nochmal etwas Licht in die Sache. Zumal das ja nicht das einzige Papier ist, das im Depot liegt. Bis 2028 ist ja noch eine zeitlang hin.
Außerdem habe ich noch einen zweiten Posten, A1G10S, der bis 2027 läuft. Hierzu habe ich aber kein Schreiben. Irgendwo hab ich dann noch gelesen, dass wohl 2013 irgendein relevantes Datum ist.
Letztendlich wäre ich auf der Suche, was ich bei der NSD ausfüllen und beibringen muß, damit ich dort als Privatanleger registriert werden kann. Und die Anlage inklusive Zinsen einfach dort verwaltet wird, sozusagen als Verwahrstelle, aber bei mir im Depot nicht verschwindet (Stückzahlen ohne Wert und Zahlen würde genügen). Oder alternativ die Zinsen aufgelaufen seit 2022 zu mir gelangen, aber die Anleihe dort bleibt. Das Geld brauch ich ja so gesehen bis 2028 nicht, solange hier so eine Verwirrung herrscht. Auch die 30 % russische Quellensteuer stört mich so gesehen nicht, in D sind es ja auch 25 % + Soli etc.
Grüße und vielen Dank.
am 27.09.2024 05:08
Hallo,
ich konnte das Formular auch nicht an comdirect senden, weil mir auch noch das Bankkonto fehlt. Das war aber bereits Mitte August klar, dass das zeitlich kaum zu schaffen ist. Also landen die aufgelaufenen Zinsen jetzt erst mal bei der Clearstream-Sammelverwahrung.
Dazu gibt es 4 mögliche Szenarien, bzw. Kombinationen daraus.
a) die Zinsen bleiben bis auf weiteres eingefroren
b) es werden vorab 30 % russische Quellensteuer abgezogen
c) die Zinsen werden an private Kleinanleger weitergereicht, dabei fallen nochmal 25 % Quellensteuer an
d) man kann sich die russische Quellensteuer auf altbekanntem Weg erstatten lassen
e) die 25 % Quellensteuer fallen nicht an, weil sich die deutsche Seite an das Doppelbesteuerungsabkommen hält, das die russische Seite gekündigt hat, was die deutsche Seite aber nicht anerkennt
f) falls sich bei späterer Auszahlung der Rubelkurs wieder erholt, von 100 auf etwa 60, wo er schon mal war, hat man fetten Kursgewinn
Dass die Zinsen und die Anleihe völlig untergeht, das sehe ich derzeit nicht. Auch wenn es ein paar Jahre dauert, bis sich was bewegt.
Wenn das so eintritt, ist eindeutig Europa resp. Clearstream der Räuber, denn Russland hat die Anleihe ja ordentlich bedient.
Da ja bis 2027/2028 nochmal für etwa 3-4 Jahre Zinsen auflaufen und da dann auch die Endfälligkeit eintritt, besteht meine Strategie darin, zu versuchen, an ein Konto zu kommen. Auch wenn es ein zäher Prozess wird und Kosten verursacht, es geht ja um weit mehr, als die derzeit im Raum stehenden Zinsen seit Sommer 2022. Also werde ich am Thema dranbleiben und sehen, wo sich mal eine Lösung ergibt.
Das wär's dann mal soweit bisher, Grüße
am 19.07.2025 14:33
Hallo Community!
Gibt's bei euch inzwischen etwas neues bezüglich der russischen Staatsanleihen?
Meine Glaskugel zeigt eine Nachzahlung aller Zinsen und Rückzahlung der Anleihe.
Russische Föderation RL-Bds 13(23) Ser. 26215RMFS
WKN A1HR1J ISIN RU000A0JU4L3
am 20.07.2025 08:04
Hallo,
ich wollte/hatte im Februar 2022 nochmal nachgekauft, ein sehr geringer Betrag und hatte die Anteile auch die ganze Zeit im Depot stehen,
offenbar wurden die aber nie vollständig abgeschlossen verbucht, der Teil wurde dann im Januar 2025 nach fast 3 Jahren rückabgewickelt und das Geld wieder auf das Verrechnungskonto gebucht.
Ansonsten, meine Anleihen laufen ja noch bis 2027 und 2028. Ich sehe auch eine Nachzahlung der Zinsen und Rückzahlung der Anleihe, entweder weil sich bis dahin eine Einigung ergibt und was noch schwerer wiegt, das eingefrorene Vermögen gelangt ja dann wieder in den Kreislauf
und kann beim Sparer dann ordentlich besteuert werden, der Rückfluss ist womöglich nicht unerheblich.
Aktuelle Nachrichten über das Thema, etwa bei Clearstream, sind mir nicht bekannt.
am 23.07.2025 14:45
Danke holiday!
Die Chancen, dass du voll ausbezahlt wirst, stehen gut.
Ich habe nämlich eine inverse Glaskugel. Die zeigt mir also die Vergangenheit. Das hat den großen Vorteil, dass ihre Aussagen immer zutreffen.
Die Kugel zeigte mir eine Kontogutschrift der längst fälligen Zinsen mit folgender Abrechnung:
am 24.07.2025 05:33
Naja... das sind ja erst mal nur die Zinsen, die zuletzt angefallen sind abzüglich der 30 % russischer Quellensteuer, was den Vorteil hat, dass es in D nicht mehr besteuert wird. Die Anleihe selber ist wohl noch eingefroren.
Könnte aber ein Sonderfall sein, wenn die Zinsen 2023 noch bei Clearstream gelandet sind und dort seitdem rumgelegen haben.
Die späteren Sanktionen und die Abschaltung des SWIFT-Verkehrs kamen ja erst später im Lauf der Jahre. SWIFT wurde ab 2022 auch nur teilweise für einige Banken abgeschaltet, aber wohl nicht für alle.
Ich bin mit Fälligkeit 2027/2028 etwas später dran.
Vielleicht wollten/mussten die aber aus anderen Gründen (Vorschriften?) ihre Bücher bereinigen.
Danke schon mal, aber wäre natürlich mal schön, was zu bekommen. Grüße
am 24.07.2025 09:47
Die Anleihe wurde laut Glaskugel rückgezahlt. Die Währung lautet nun angeblich USD. Zur Auszahlung wurde natürlich in EUR umgerechnet. Im Ganzen war es ein Verlustgeschäft. Wie es scheint, kommen wir aber mit einem blauen Auge davon.
am 24.07.2025 12:37
Hallo,
ich habe ebenfalls die Anleihen, die bis 2028 laufen (WKN: A1HFLY ISIN: RU000A0JTK38 )
Eure Nachrichten stimmen einen optimistisch - Ich hatte den Papieren schon eine 50:50 total Verlustschance eingeräumt. Ich denke, mit dem Krieg in der Ukraine ist klar, dass man mit hohen Verlusten rechnen muss. Aber das gilt für jede oder Anleihe. Das Währungsrisiko habe ich damals als Chance und im Sinne einer Diversifikation gesehen. Ich rechne nach wie vor mit hohen Verlusten über die Währung, die mit etwas Glück über die Zinsen etwas abgemildert werden. Auch ist mir klar, dass bei derzeit 20% in Russland die 7% Papiere nicht mehr sonderlich interessant sind.
Was mich noch interessieren würde, musstet ihr irgendetwas machen, um die Rückzahlung zu erhalten?
Das erwähnte Formular konnte ich nämlich auch ich nicht finden/ausfüllen und an die Comdirekt schicken.
Sollte jemand Zinsen von den 2028 er Anleihen erhalten haben, fände ich es super, wenn er es hier. Posten würde.
Das Einfrieren der von Russland bedienten Zinsen verstehe ich bis heute nicht, denn dadurch entstehen ja nur den Anlegern Verluste und nicht Russland. Ich verstehe wohl, dass man die Papiere nicht mehr kaufen kann/konnte - aber nicht, weshalb man sie nicht verkaufen konnte. Denn das würde ja bedeuten, dass man Russland kein Geld mehr leiht.
am 24.07.2025 16:10
Hallo bandit68 - hier ebenfalls Bj. 68 🙂
Das mit Währungsrisiko und Diversifikation habe ich auch so gesehen. Verluste über die Währung sind bis Endfälligkeit in 2028 überhaupt noch nicht ausgemacht, da kann durchaus nochmal von 100 RUB pro EUR auch noch bis zu 60 RUB pro EUR Bewegung drin sein, je nachdem wie sich BRICS+ entwickelt. Die Bewertung der Anleihen von derzeit 20 % ist so lange egal, solange man sie nicht verkauft, und das ist ohnehin nicht möglich. Und bei Endfälligkeit sind es ja wieder 100 %. Insofern ist das dann egal bzw. eher positiv. Wobei ich sehe, bei verschiedenen Banken bei verschiedenen Personen, dass die Bewertung durchaus anders aktualisiert wird. Bei mir comdirect/Kommerzbank oder bei meiner Verwandtschaft
Hypo/Unicredit, hier ist nix mit 20 % Bewertung, da werden ganz andere Kurse angezeigt. Verlust ergibt sich immer nur dann, wenn er auch realisiert wird. Bleibt noch das Währungsrisiko.
Nope, ich habe nichts gemacht, und konnte es auch nicht, das besagte Formular war für mich nicht möglich, weil ich kein russisches Konto erzeugen konnte und Kaliningrad für mich aus Südostbayern einfach zu weit weg ist. Wie schon geschildert, wurde nur ein Teilbetrag aus Februar 2022 rückabgewickelt, weil es nie zur Ausführung kam, obwohl die Anteile die ganze Zeit im Depot geführt wurden.
Zum letzten Satz, ja richtig erkannt.
Mal sehen, was kommt. Zudem gibt es für manche Privatpersonen auch noch andere Optionen. Falls jemand bei internationalen (US-)Konzernen arbeitet und daher für Mitarbeiteraktien ein US_Konto bei zB Fidelity hat, könnte man die Anleihe auch dorthin verfrachten, falls USA die Sanktionen (die dort ohnehin nicht gar so gut umgesetzt wurden, wie in der EU) aufhebt, weil "man sich einig wird", aber in der EU zB nicht, dann eben so. Geht es nicht so, dann geht es eben anders 🙂 Und was die globalen Konzerne können, da kann man eben lernen.
Sobald sich was tut, würde ich das auch schreiben. Ohnehin weiß ich, dass speziell in Bayern sehr viele Leute diese Art Anleihen haben, weil sie bis 2021 auch von den Raiffeisenbanken zur Diversifizierung angeboten wurden. Hauptakteur war und ist ja die Raiffeisen im Ösiland.
Niederbayrische Grüße
am 24.07.2025 19:23
Hi Holiday,
Mit 20% meinte ich (neue) Russische Staatsanleihen sind in Russland jetzt nicht mehr mit 7% verzinst, sondern mit 20%. Denke das führt zu einer satten Inflation und Abwertung des Rubel, die auch wir im Wechselkurs spüren werden - was im Endeffekt auch ein Sinn der Sanktionen ist. Man könnte doch erlauben die Staatsanleihen samt Zinsen zu verkaufen - wenn Russland sie nicht zurück nimmt, muss es mit Gesichtsverlust, massiver Abwertung, höherer Inflation und geringere Interesse an Russischen Staatsanleihen rechnen. Die, die noch Handel mit Russland betreiben könnten erst einmal damit zahlen, bevor sie neue Deviesen ins Land spühlen. Alle Rubel, die da eingefrohren sind, stärken in meinen Augen derzeit nur den Rubelkurs, weil sie vom Markt sind und so eine künstliche und unnötige Verknappung darstellen (weniger Angebot --> höherer Preis/Kurs). Der Kursverlust den diese Papiere erleiden zahlen die Ausländischen Investoren und nicht Russland. Aber vielleicht bin ich auch zu naiv um das ganze zu kapieren.
Ich fand es gut dass man Hoffnung haben kann, dass es kein Totalverlust wird und Russland für sein Papier mit Deviesen oder Güter zahlen muss. Rainer Zufall hat, so wie ich das interpretiere, alles ausbezahlt bekommen - klar, mit den entsprechenden Währungsverlusten.
am 25.07.2025 12:08
Dieses Formular habe ich ausgefüllt:
⬜
Diejenigen, deren Anleihen jetzt fällig sind, oder wie bei mir, schon waren, könnten überlegen, ein Depot bei der BW-Bank zu eröffnen.
Wenn die die Übertragung der Anleihen dorthin klappen sollte, dann werden sie mutmaßlich ohne weiteres Zutun ausbezahlt.
Das könnte auch mit anderen staatlichen Banken funktionieren, die haben scheinbar erweiterte Möglichkeiten.
Die vielen Konjunktive habe ich bewusst eingesetzt.