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Russische ADR´s umwandeln in Orginal Aktien.

Nobka
Mentor
787 Beiträge

Aus gegebenen Anlass. Russland will die ADR´s aufkündigen. Was sagt die Comdirect dazu? Welche Möglichkeiten hat der Anleger? 

 

https://www.adrbnymellon.com/files/al996040.pdf 

2.578 ANTWORTEN

Schuko
Autor ★
8 Beiträge

@codiman da sprichst du einen nicht ganz unerheblichen Punkt an.
In meinem privaten Umfeld gibt es den ein oder anderen, der in größerem Umfang in russische ADRs investiert ist. Und selbst diese sind wahrscheinlich noch kleine Fische gegenüber denen, die da draußen genauso hilflos im Meer treiben wie wir.

 

Ich weiß natürlich, dass die comdirect sich auch aus rechtlichen Gründen absichert indem sie keine Zusagen macht. Von einer Sache bin ich jedoch überzeugt: Schafft es die comdirect jetzt, in solch einer Ausnahmesituation Stärke und Zuverlässigkeit zu beweisen, schnell zu handeln und konkrete Lösungen anzubieten wäre das sicher für viele Grund genug, einen Depotwechsel von einem Neo- oder Steinzeitbroker zur comdirect zu erwägen.

 

In sofern kann ich das gesamte Social Media Team (SMT) auch als Schnittstelle zwischen uns Kunden und der Fachabteilung nur bitten: Versucht die Priorität der Angelegenheit hoch zu halten.

Danke für euer Engagement.

Ruck_Zuck
Autor ★★
24 Beiträge

hast du gut formuliert    SCHUKO

 

>> sollen die mich doch entschädigen zum Stichtag vorm Krieg    DurchschnittsKurs der letzten 6  Monate zuvor, wie es mal gehandhabbt wurde, exemplarisch bei den China-Aktien

 

>> davor haben die nämlich Angst

 

Thorsten_
Legende
3.815 Beiträge

@Ruck_Zuck  schrieb:

>> sollen die mich doch entschädigen zum Stichtag vorm Krieg    DurchschnittsKurs der letzten 6  Monate zuvor, wie es mal gehandhabbt wurde, exemplarisch bei den China-Aktien


Wer soll dich entschädigen? Die Comdirect? Fürs ADRs, die du gekauft hast und in deinem Depot liegen?

Das entbehrt jeder rechtlichen Grundlage.

Nobka
Mentor
787 Beiträge

Ich würde da eher die Schuldigen bei den Börsen Institute selbst sehen. Die den Handel ausgesetzt haben.

Und was SB -Broker (wenn es stimmen sollte) betrifft ist es  ein Nogo, hat was von Wild West Manier. Ihre Geschäftspraktiken haben so  ein Geschmäckle.  

Jetzt ist wieder eine Woche rum ohne eine wirkliche Aussage. Mehr als einfach abzuwarten ist halt nicht drin und den Kundenservice in Dauerschleife anzurufen, macht auch keinen Sinn.  Auf die eine oder andere Weis wird sich das Problem lösen. Gefallen lassen werde ich mir es nicht. Deshalb Abwarten und für alle die mit Großen Summen dabei waren. Diversifikation ist Trumpf .

ADR´s sind  nun generell für  mich verbrannt, einfach Schrott.

cdewsxyaq
Autor ★★
31 Beiträge

Moin Zusammen,

 

ist es denn so einfach, dass der Broker die Arbeit an den ADRs einfach aussitzen kann? Immerhin bezahlt man i.d.R. eine Dienstleistung und wenn es einen Geb gibt, dass diese ADRs nicht wertlos werden, muss doch der Broker diesen auch gehen. Oder nicht?

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo zusammen,

 

uns liegen nun neue Informationen zum Austausch von ADRs/GDRs in russische Stammaktien vor. Alle Depotinhaber, die sog. Depositary Receipts (nachfolgend kurz DR-Wertpapiere) in ihrem Depot verbucht haben, erhalten in Kürze ein Schreiben per Post.

Gerne informieren wir euch vorab über die wichtigsten Punkte:

 

Bei DR-Wertpapieren handelt es sich um Hinterlegungsscheine, die Anrechte auf russische Aktien oder vergleichbare Wertpapiere verbriefen Diese Hinterlegungsscheine wurden im Auftrag der russischen Gesellschaften von bestimmten Banken (DR-Agents) als Hinterlegungsstellen ausgegeben, die dafür einen entsprechenden Deckungsbestand an den zugrundeliegenden (Original-)Aktien in Russland verwahren lassen. So war es möglich, dass auch ausländische Anleger (mittelbar) in russischen Wertpapieren investieren und handeln können.

 

Ein kürzlich erlassenes russisches Gesetz (The Federal Law No. 114-FZ, „On Amendments to the Federal Law ,On Joint Stock Companies‘ and Certain Legislative Acts of the Russian Federation“) schränkt das jetzt erheblich ein. Danach sind Dividenden- und sonstige Zahlungen auf DR-Wertpapiere zukünftig nicht mehr erlaubt. Weiterhin müssen die betroffenen russischen Gesellschaften die Verträge mit den Hinterlegungsstellen (= Emittenten der DR-Wertpapiere/DR-Agents) kündigen. Die Ausgabe neuer DR-Wertpapiere ist somit nicht mehr möglich. Außerdem fordert das Gesetz, dass bereits ausgegebene und umlaufende DR-Wertpapiere in die Originalaktien umzutauschen sind. Somit sind auch Sie mit Ihren DR-Wertpapieren davon betroffen.

 

Im Hinblick auf die Umsetzung sind aber noch viele Fragen offen. Insbesondere ist nicht klar, ob und wie die Originalaktien in Russland für den Anleger gehalten und verwahrt werden können. Wir prüfen zurzeit, ob und welche Möglichkeiten es dafür gibt, und befindet sich dazu im Austausch mit der zentralen Verwahrstelle Clearstream und anderen ausländischen Wertpapierlagerstellen. Die zentrale Verwahrstelle Clearstream bietet derzeit keine Einbuchung und Verwahrung der russischen Originalaktien an.

 

Wir weisen zudem darauf hin, dass auch im Falle eines Umtausches in russische Originalaktien zurzeit nicht sichergestellt ist, dass bzw. wann über diese Wertpapiere im Ausland verfügt werden kann.

 

In Anbetracht der vorstehend angesprochenen offenen Fragen hinsichtlich der praktischen Umsetzung der vom russischen Gesetzgeber vorgegebenen Umtauschverpflichtung – bei gleichzeitiger Einhaltung der nationalen und EU-weiten regulatorischen Vorgaben – bitten wir Euch, vorerst von der Einreichung von Umtauschaufträgen abzusehen. Solche Aufträge können von uns erst angenommen werden, wenn die Voraussetzungen der Umsetzung geklärt sind. Sofern ihr uns bereits einen Umtauschauftrag eingereicht haben, bitten wir um Verständnis, dass wir diesen löschen müssen, da er aus den vorgenannten Gründen zurzeit nicht ausgeführt werden kann.

 

Sobald uns weitergehende Informationen vorliegen, informieren wir euch selbstverständlich direkt und auch hier in der Community.

 

Viele Grüße

Mario

Nobka
Mentor
787 Beiträge

Mal ne blöde Frage kann nicht die ausgebende Bank die Original Aktien an Clearstream übergeben? Jetzt mal Dividende bei Seite. 

Weinlese
Mentor ★
1.385 Beiträge

@Nobka 

Das klingt oben eher so, als wollte Clearstream das nicht. Die Unternehmen auf der EU-Seite werden sich jetzt ganz genau überlegen, ob sie noch weiterhin irgendwas mit russischen Wertpapieren zu tun haben wollen, um nicht selbst Gefahr zu laufen, Strafen wegen Sanktionsumgehung auferlegt zu bekommen. Meine Vermutung ist daher, sofern die juristische Prüfung nicht zu 100 Prozent grünes Licht für die Verwahrung gibt, wird man eher davon absehen.

 

Viele Grüße

Weinlese

Walgor
Autor ★★★
73 Beiträge

Nach meinen Recherchen scheint das aktuell das Hauptproblem zu sein. 

 

Die Frage ist schwer zu beurteilen, da die bisherigen Sanktionen gegen Russland nicht nur

 

  • unsinnig (Zweck komplett verfehlt, Lage in der Ukraine eher verschlimmert),
  • unbedacht (viele Auswirkungen, etwa global gestörte Lieferketten, fehlender Dünger und dadurch Gefahr für kommende Ernten in Schwellenländern usw., zeigen sich erst jetzt) und
  • für uns in Deutschland besonders schädlich sind (Energiepreise, Lebensmittelpreise, fehlende/verteuerte Ressourcen, dadurch strategische Konkurrenznachteile für die Industrie auf dem Weltmarkt, Betriebsschließungen usw.) 

sondern auch schlampig geschrieben wurden, sodass Unklarheit darüber besteht, worauf genau sie sich erstrecken.

 

Aus diesen Ungenauigkeiten und handwerklichen Fehlern bei der Abfassung des Sanktionstextes resultiert jetzt das Chaos und die Unsicherheiten bei den unterschiedlichen Akteuren im Finanzgewerbe - auch und gerade zu unserer Frage.

 

Klärung kann m.E. aktuell die Bundesbank herbeiführen.

Sie führt und aktualisiert eine Übersicht zu den Sanktionen und eine FAQ-Liste zu einzelnen Themen (aktuelle Fassung siehe hier: https://www.bundesbank.de/resource/blob/886614/5966f9db3384c51423964ec8cb5d1c1b/mL/faq-finanzsanktio...). Bei der Lösungsfindung sollten sich die Banken/Broker oder Clearstream deshalb an die Bundesbank wenden, sie die Einholung einer Antwort auf ihrer Internetseite ausdrücklich an. Erst wenn feststeht, dass der Prozess überhaupt von den Sanktionen erfasst ist, sollten Banken/Broker Auskunft ihren Bankkunden mitteilen, dass man "nichts machen könne". Auskünfte über Unmöglichkeiten die sich später - etwa bei einer gerichtlichen Überprüfung i.R. von Schadensersatzklagen - als falsch herausstellen und womöglich noch zu Vermögenschäden bei den Kunden geführt haben, sollten schon im eigenen Interesse vermieden werden.

Findbhair
Autor ★★★
71 Beiträge

Stimme vollumfänglich zu. Allerdings sind Einsicht in ökonomische Zwänge, wirtschaftliche Vernunft und gesunder Menschenverstand meist nicht sehr präsent, wenn Ideologien und Meinungen statt Rationalität und Wissen die Köpfe leiten. Also sollten wir da nicht sehr optimistisch sein sondern eher doppelt mißtrauisch bleiben.