am 19.03.2023 07:50
Guten Morgen
Heute ein recht interessanter Artikel im manager magazin zur Situation der Banken.
Die Fed wendet aktuell gewaltige Summen auf, um klamme Banken zu stützten und eine Ausbreitung der Krise zu verhindern. In den sieben Tagen vom 9. bis 15. März gab die Fed über ihr als Diskontfenster bezeichnetes Programm zur Notliquiditätsversorgung die Rekordsumme von 152,85 Milliarden Dollar (143,71 Milliarden Euro) an Finanzinstitute aus. Der bisherige wöchentliche Höchstwert während der Lehman-Krise 2008 betrug 111 Milliarden Dollar, dieser Wert wurde bereits in der ersten Woche der aktuellen Krise übertroffen. Zum Vergleich: In der Vorwoche hatten die Banken lediglich 4,58 Milliarden Dollar aus dem Diskontfenster beansprucht.
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Wünsche einen entspannten Sonntag. Für sie nächste Woche wird man das brauchen......
am 19.03.2023 08:19
Das wird von Jahr zu Jahr schlimmer so lange wie alle Banken nur noch gerettet werden. Wie bei einem Drogen Abhängigen. Lieber das Geld aufwenden um die Menschen die ihr Erspartes auf diesen Banken haben, ihr Einlagen retten als immer mehr da rein zu pumpen. Tote Pferde soll man nicht reiten. Zudem ist es Wichtig das dem Markt Kredite zur Verfügung gestellt werden können. Das funktioniert aber nicht wenn alle zwei Jahre einer dieser Zombies umkippt.
19.03.2023 09:00 - bearbeitet 19.03.2023 09:11
19.03.2023 09:00 - bearbeitet 19.03.2023 09:11
@Nobka schrieb:Das wird von Jahr zu Jahr schlimmer so lange wie alle Banken nur noch gerettet werden. Wie bei einem Drogen Abhängigen. Lieber das Geld aufwenden um die Menschen die ihr Erspartes auf diesen Banken haben, ihr Einlagen retten als immer mehr da rein zu pumpen. Tote Pferde soll man nicht reiten. Zudem ist es Wichtig das dem Markt Kredite zur Verfügung gestellt werden können. Das funktioniert aber nicht wenn alle zwei Jahre einer dieser Zombies umkippt.
Der Ärger und das Unverständnis darüber ist sicherlich berechtigt, aber die Betrachtung insgesamt zu simpel und verkürzt.
Einige Finanzhäuser, die betroffen sein könnten, sind systemrelevant oder könnten für entsprechend systemrelevante Banken zum Kipppunkt bzw. zur Schieflage werden/führen.
Das komplexe Bankensystem mit Anleihen, Investionen und auch Spekulation gehört zum Wesen einer funktionierenden und dynamischen Marktwirtschaft. Kritiker nennen das Logik des Kapitalismus. Damit sind wir alle, besonders als Anleger, aber auch alle Unternehmen mehr oder weniger verbunden und wenn es funktioniert, profitieren wir davon.
Keine Investionen ohne Risiko, auch für Banken gilt das. Aktuell sind nicht faule Kredite das Problem, wie bei der Bankenkrise 2008 (diese könnte noch dazu kommen, ich hoffe nicht!), sondern vielmehr recht solide Anleihengeschäfte oder übliche Kreditgeschäfte. Die recht schnellen Zinsanstiege und eine zu lockere Geldpolitik/ Nullzinspolitik ohne Schuldenabbau (diese sollte man überdenken) haben hier eben das Risiko etwas überdehnt und fragile Bedingungen geschaffen.
Das Interesse aller sollte aber stets sein, hier ein Nachrutschen zu verhindern. Einfache Rezepte, wie mal eben schließen, werden nicht ausreichen. Sicherlich, Politik muss hier Rahmenbedingen setzen, damit das Risiko für eine Gesellschaft überschaubar bleibt, aber jeder wirtschaftlich Denkende weiß auch, dass zu enge Grenzen, Vorgaben oder Einmischung im Sinne einer prosperierenden und wirtschaftlichen Ökonomie kontraproduktiv wären. Das nennen dann andere Staatswirtschaft. Unternehmer benötigen gewisse Freiheit, auch zu scheitern.
Ein oft schwieriger Kompromiss, der wohl nie schmerzfrei oder ohne Risiko erreicht werden kann. Wo nichts gewagt wird, wird auch nichts gewonnen, die Balance muss stimmen, wie bei der Aktienauswahl.
Grüße
am 19.03.2023 09:47
Ich habe ja nichts gesagt von Hohe Regulierungen und was noch alles. Aber Unternehmen gehen auch Insolvent wenn die Geschäftsidee nicht mehr funktioniert. Kaufhof ist auch so ein Fall das sie immer und immer gerettet werden. Für mich klingt es so, wenn man das Aushängeschild "System Relevant hat" hat man den God Mode Aktiviert.😂 Offene Lücken werden auch wieder geschlossen. Die Schuld ist nicht allein bei den Banken sondern auch einer Verfehlten Euro/Doller Politik. Ich habe jetzt alles zu dem Thema geschrieben und werde auch nichts mehr dazu schreiben. Sonnst laufe ich Gefahr mich zu wiederholen.
am 19.03.2023 09:51
Hallo @Nobka,
ich schätze Deine Art deutlich und pointiert zu schreiben, davon lebt ein Forum. 👍
Liebe Grüße
Gluecksdrache
19.03.2023 12:21 - bearbeitet 19.03.2023 18:05
Tja, wenn bei jeder größeren Krise im Bankensektor die Kernschmelze des gesamten Wirtschaftssystems droht, dann läuft dort etwas gewaltig schief.
Banken gehören streng reguliert, damit so etwas ausgeschlossen ist.
Und wenn sich diese aufgrund von der Gier nach maximaler Rendite mit langlaufenden Anleihen vollsaugen, d.h. zu wenig Liquidität vorhalten, weil man so noch ein paar Zehntel mehr Rendite auf KUNDENEINLAGEN erzielt, so läuft etwas falsch.
Schließlich konnte ja niemand ahnen, daß die Zinsen mal wieder steigen können, und damit die Kurse langlaufender Anleihen sinken werden.
Die haben in den USA teils 30 jährige Bonds gekauft, sportlich wenn man die bis zu Ende halten MUß, um keine Kursverluste zu realisieren.😜
Gewinne privatisieren, Verluste sozialisiere, das könnte man Sozialismus für Reiche nennen.
Wer mit Haut und Haaren haftet, der würde vorsichtiger handeln, aber hey, bei Banken springt dann der Staat mittels Zentralbank ein, andere Unternehmen gehen einfach pleite.
Kurze Frage, warum gab es noch mal dieses einmalige geldpolitische Experiment mit 0% oder sogar negativen Zinsen?
Wegen einer Bankenkrise, die sich zur weltweiten Systemkrise entwickelt hat, zum Glück wurde ordentlich aufgeräumt, die Politik hatte es damals versprochen.😂
am 19.03.2023 13:34
es wurden auf Grund der Finanzkrise ja auch Fortschritte erzielt, aber das im Detail aufzubröseln ist am PC zu zeitaufwendig.
Mir gefällt weniger immer die gleiche Leier der üblichen Seher (Lindner, oder unseres Doppelwummsers), hier in Europa bleibt in Butter.
Anbei zur allgemeinen Info der neueste Zwischenstand für den morgigen Tag:
Credit SuisseVerhandlungen unter großem Druck
Um die Schweizer Großbank Credit Suisse zu retten, hat sich die Regierung in Bern am Abend zu einer Krisensitzung getroffen. Die größte Schweizer Bank UBS fordert für eine Übernahme staatliche Garantien.
Wie es mit der angeschlagenen Schweizer Großbank Credit Suisse weitergeht, bleibt ungewiss. Die Schweizer Regierung hatte sich am Abend zu einer Krisensitzung getroffen, äußerte sich danach aber nicht dazu, ob sie eine Entscheidung erlangt hat.
Nach Berichten der "Financial Times" steht eine komplette oder teilweise Übernahme der Bank durch die größte Schweizer Bank UBS im Raum. Offenbar wird unter Hochdruck verhandelt. Es wäre die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise.
Die Boulevardzeitung "Blick" berichtet zudem von einem außerordentlichen Treffen im Laufe des heutigen Tages in Bern, bei dem Regierung und Führungskräfte der Banken zusammenkämen.
Reuters berichtete mit Berufung auf "zwei mit der Situation vertraute Personen", die schweizerischen Aufsichtsbehörden drängten die UBS, ihren kleineren Lokalrivalen zu schlucken. Die UBS hatte sich zuvor wiederholt gegen eine Übernahme der Credit Suisse ausgesprochen - zuletzt am Dienstag.
Voraussetzung für einen Deal sind der "Financial Times" zufolge staatliche Sicherheiten. Die Regierung solle eine Garantie für die Risiken abgeben, die mit der Übernahme verbunden sind. Ziel sei eine Einigung bis Montagmorgen noch vor Öffnung der internationalen Börsen.
am 19.03.2023 14:31
aktuelle dpa Meldung (23.03.09, 14:09 Uhr):
Zürich (dpa) - Die Schweizer Großbank UBS hat nach einem Medienbericht angeboten, den taumelnden Lokalrivalen Credit Suisse (CS) für bis zu eine Milliarde US-Dollar zu übernehmen.
Dazu planten die Schweizer Behörden die Gesetze so zu ändern, dass eine Abstimmung der Aktionäre für die Transaktion umgangen werden könne, berichtete die «Financial Times» (FT). So solle garantiert werden, dass die Transaktion noch bis Montag abgeschlossen wird. Weder bei den beteiligten Instituten noch bei den Aufsichtsbehörden war am frühen Sonntagnachmittag eine Stellungnahme zu erhalten.
Das Aktiengeschäft zwischen den beiden Banken solle noch am Sonntagabend unterzeichnet werden - und zwar zu einem Bruchteil des Schlusskurses der Credit-Suisse-Aktien vom Freitag. Die Aktionäre würden damit praktisch leer ausgehen, schrieb das Blatt weiter. Am Freitag beendeten CS den Handel mit einem Kurs von rund 1,86 Franken.
Zudem habe die UBS darauf bestanden, dass das Geschäft ungültig werde, sollten ihre Kreditausfallspreads, also die Absicherungen gegen einen Zahlungsausfall, um 100 Basispunkte oder mehr steigen. Da die Situation sich schnell verändere, gebe es keine Garantie, dass die Bedingungen unverändert blieben oder dass eine Einigung erzielt werde, heißt es in dem Bericht der «FT» weiter.
Ziemlich heißes Eisen...
19.03.2023 15:01 - bearbeitet 19.03.2023 15:04
@Shane 1Ja das war von Storm zu 100% Sarkastisch gemeint und ich bewundere keinen von unseren Politikern sowie deren Vorgänger die schon die Weichen auf Grün/Rot gestellt haben. Die rennen sehenden Auges von einer Krise in die nächste. Man kann nur hoffen das bald keine Schweine mehr da sind, die durchs Dorf getrieben werden können.😂
am 19.03.2023 16:25
Es sind knapp 4 Milliarden CS Aktien im Umlauf, das sind da, ca. 0.25 CHF pro Aktie.