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Marktkapitalisierung als Kaufkriterium

swolpoll
Experte ★★★
727 Beiträge

Werte Community,

 

ich lese hier sehr viel über Dickschiffe, FAANG und Co. Es scheint, alle wollen diese Aktien, koste es, was es wolle.

 

Aber ganz ehrlich: Um wieviel soll sich der Wert von Apple und Co. denn noch vervielfachen? Die Top 3 in Marktkapitalisierung sind derzeit:

 

USA: Apple 800 Mrd. EUR, Amazon bei 760 Mrd. EUR, Microsoft 706 Mrd. EUR

Deutschland: SAP 124 Mrd. EUR, Siemens 100 Mrd. EUR,  Bayer 87 Mrd. EUR

 

Vielleicht schaffen die FAANGs noch die Billion, aber sicher nicht fünf oder zehn Billionen. 

 

Dagegen gibt es spannende, seriöse und solide Nebenwerte die aus meiner Sicht viel Potenzial haben, einfach weil die Marktkapitalisierung im Vergleich zu den Dickschiffen ein Witz ist: Jost Werke (LKW Zulieferer, Hidden Champion) 500 Mio. EUR, Bakkafrost (Zuchtlachs in Bio-Qualität, größtes Unternehmen der Faröer Inseln) 2,5 Mrd. EUR, Lenzing (innovatives österreichisches Textilunternehmen) 2,8 Mrd. EUR, Indus (Beteiligungs-Holding) 1,3 Mrd. EUR, Technotrans (Messtechnik) 270 Mio. EUR, Ströer (Marktführer Außenwerbung, 3 Mrd. EUR).

 

Facebook hat innerhalb eines Tages wegen schlechter Nachrichten Marktkapitalisierung von 100 Mrd. EUR, also rund 200 Mal den Hidden Champion Jost Werke vernichtet. Ich finde das zeigt, wie aberwitzig die Marktkapitalisierungen der Großen sind.

 

Zudem sind die fundamentalen Zahlen und meistens auch die Charttechnik bei allen genannten Nebenwerten super. Ich denke also, dass einige durchaus das Potenzial haben, sich  langfristig zu vervielfachen.

 

Wer also wirklich mit Aktien mehr Rendite als der Marktdurchschnitt (8% p.a.) erzielen will sollte sich meiner Meinung nach besser auf Werte fokussieren, die noch reichlich Luft nach oben haben, aber im Risiko begrenzt sind.

 

In diesem Sinne mein Plädoyer für die stärkere Gewichtung von "Marktkapitalisierung" als Kaufkriterium!

 

Beste Grüße,

swolpoll

 

Disclaimer: Ich halte alle erwähnten Werte in direkter oder indirekter Form (ETF). 

4 ANTWORTEN

krokodil1
Experte ★★
462 Beiträge

Hallo swolpoll,

 

ich schließe mich Deiner Meinung an, und ergänze dies um folgenden Link:

 

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Das-Boersenwunder-von-Caracas-article19991519.html

 

Den Börsenkursen zufolge besitzt Venezuela einige der wertvollsten Firmen der Welt. Mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 775 Milliarden Dollar überholte die heimische Bank Mercantil Servicios Financieros kurzfristig Apple als teuerster Konzern.

 

Wollen wir hoffen, dass bei uns nicht die gleichen Zustände herrschen werden.

 

Gruß

kroko

baha
Mentor ★★★
2.680 Beiträge

Hallo,

 


@swolpoll  schrieb:

Vielleicht schaffen die FAANGs noch die Billion, aber sicher nicht fünf oder zehn Billionen.


Das sehe ich komplett anders. Dein Satz erinnert mich ganz stark an diesen hier:

 

Maschinen, die schwerer als Luft sind, können niemals fliegen

Ich habe aber nichts gegen Nebenwerte, ganz im Gegenteil!

 

Gruß

baha

TeePee
Mentor ★
1.031 Beiträge

@swolpoll  schrieb:

 

USA: Apple 800 Mrd. EUR, Amazon bei 760 Mrd. EUR, Microsoft 706 Mrd. EUR

Deutschland: SAP 124 Mrd. EUR, Siemens 100 Mrd. EUR,  Bayer 87 Mrd. EUR

 

Vielleicht schaffen die FAANGs noch die Billion, aber sicher nicht fünf oder zehn Billionen.


Wobei Facebook - ähnlich wie Google/Alphabet - meiner bescheidenen Meinung nach in diese Aufzählung nicht so ganz reinpasst. Im Gegensatz zu den anderen verkaufen diese nämlich eigentlich nur Luft (aka Daten bzw. Werbung). Daten mögen ja das Gold der Gegenwart sein, trotzdem ist der Markt für Werbung schon vom Prinzip her nicht unendlich (und meiner Meinung nach im Moment schon absurd groß). Ich halte diese Geschäftsmodelle für prima, solange sich nichts ändert, aber es sind und bleiben fragile Kartenhäuser, denn wenn sich da mal was ändern sollte, ist da nix mehr mit Substanz. Das dürfte böse werden.

 

Insofern gebe ich Dir aber natürlich Recht, was die (weniger beachteten, aber kerngesunden) Nebenwerte angeht.

 

Gruß

TP

swolpoll
Experte ★★★
727 Beiträge

@TeePee  schrieb:

@swolpoll  schrieb:

 

USA: Apple 800 Mrd. EUR, Amazon bei 760 Mrd. EUR, Microsoft 706 Mrd. EUR

Deutschland: SAP 124 Mrd. EUR, Siemens 100 Mrd. EUR,  Bayer 87 Mrd. EUR

 

Vielleicht schaffen die FAANGs noch die Billion, aber sicher nicht fünf oder zehn Billionen.


Wobei Facebook - ähnlich wie Google/Alphabet - meiner bescheidenen Meinung nach in diese Aufzählung nicht so ganz reinpasst. Im Gegensatz zu den anderen verkaufen diese nämlich eigentlich nur Luft (aka Daten bzw. Werbung). Daten mögen ja das Gold der Gegenwart sein, trotzdem ist der Markt für Werbung schon vom Prinzip her nicht unendlich (und meiner Meinung nach im Moment schon absurd groß). Ich halte diese Geschäftsmodelle für prima, solange sich nichts ändert, aber es sind und bleiben fragile Kartenhäuser, denn wenn sich da mal was ändern sollte, ist da nix mehr mit Substanz. Das dürfte böse werden.

 

Insofern gebe ich Dir aber natürlich Recht, was die (weniger beachteten, aber kerngesunden) Nebenwerte angeht.

 

Gruß

TP


@TeePee: Ich gebe Dir recht. Mich nervt vor allem der neue Modebegriff FAANG, da sind die ganzen Luft-Verkäufer quasi versammelt in einem Sack. Ich warte nur darauf, dass jemand einen FAANG-Fonds oder ein FAANG-Zertifikat mit exorbitanter Management-Fee auflegt und an die 90-jährige Oma vertickt. Erinnert mich irgendwie an BRIC, Next 11 etc. Man kann die Welle reiten, aber irgendwann bricht sie und dann wird es böse. Ich persönlich halte mich da komplett raus.