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Limits von anderen Tradern einsehbar und dann gezielt über/unterschreiten. Geht das?

Eutektikum
Autor ★
6 Beiträge

Hallo Zusammen,

ich habe eine Frage zu dem Thema "Limit" und habe sie bislang nicht im Forum gefunden. Vermutlich fehlt mir das Stichwort zu dem Thema oder es ist halt komplex.

 

Wie verhält es sich eigentlich mit der Information zu welchem Limit man eine Order abgegeben hat. Ist das von irgendwem einsehbar, und wenn ja, wo?

Ich frage das generel für alle Wertpapiere. In meinem konkreten Fall würde ich gerne einen Trailing Stop loss auf VZ6BGA setzen. Derzeit bei 0,45 Euro. Wenn ich jetzt ein Stop Loss auf 0,40 Euro setze und jemand das weis, dann kann diese Person ja spaßeshalber ein Zertifikat mit 0,39 Euro verkaufen. Dann würde zu dem Preis mein StopLoss auslösen und wenn dann diese Person wieder kauft, ist er/sie günstig zu dem Preis eingestiegen und ich schaue ins leere da mein Stop Loss unnötigerweise ausgelöst wurde. 

Vermutlich habe ich hier einen Denkfehler und es gibt vielleicht Mechanismen, die das verhindern. Aber mich beschäftigt das schon recht lange. ..

Wer kann meinen Horizont hier erweitern?

 

Für Newbies im Forum las ich, dass ich mich vorstellen sollte. So denn:

Ich trade schon ein Weilchen im Bereich Aktien, Zertifikate und ETFs. Bin auch mit Limits, bzw Trailing Stop/Loss im Bilde.  Mache das nur nebenbei und bin kein Profi. Keine Erfahrung und kein Intresse an CFD oder irgendeineiner Anlage mit Nachschußpflicht.

17 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Eutektikum 

 

Herzlich Willkommen in der community! 🙂

 

Gib mal @nmh "nmh Stops vögeln" bei Google oder in der communitysuche ein. Du kannst auch nach "offenes/geschlossenes Orderbuch" suchen.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

KönigKilian
Experte
104 Beiträge

Hallo @Eutektikum, nein das gibt es nicht.

Du solltest jedoch darauf achten keine geraden Beträge als Stop zu wählen. D.h. anstatt bei 100€ z.B 100,88€. Wie von @ehemaliger Nutzer erwähnt solltest du den Beitrag von nmh anschauen.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@Eutektikum 

 

Herzlich willkommen in dieser Community!

 

@ehemaliger Nutzer  und @KönigKilian  haben ja schon einen Verweis auf meine Grundlagenbeiträge (siehe hier) gepostet. Dennoch gebe ich Dir gerne einige Zusatzinformationen zu Deiner berechtigten Frage.

 

Vor allem auf Xetra und (bedingt) an inländischen Börsenplätzen (Frankfurt, Stuttgart usw.) sind Deine Sorgen grundsätzlich berechtigt. Denn Profis haben Einblick in das Orderbuch und können so -- theoretisch -- gezielt Stops auslösen. Allerdings spielt das von mir beschriebene "Stopkurse vögeln" nur dann eine Rolle, wenn sehr viele Anleger ihre Stopkurse genau auf denselben Wert, z.B. 130,00 Euro legen. Wenn Ihr Eure Stopkurse etwas streut, z.B. 129,87 oder 130,04 Euro, dann kann man dieses Problem entschärfen.

 

Deine Frage zielt aber auf ein Derivat (Zertifikat auf Gold). Derivate handelt man nicht an der Börse, sondern stets ausserbörslich (mehr dazu steht hier, bitte nachlesen!), bei comdirect nennt sich das "Livetrading". Im Livetrading "sieht" niemand die Orders. Denn die Orders liegen auf einer externen Plattform namens "CATS-OS" (es gibt auch noch andere). Diese Plattform prüft ständig, ob Orders ausführbar sind. Erst dann wird der Emittent von der ausführbaren Order informiert, er bekommt dann einen "Trade Request". Niemand, insbesondere nicht Deine Handelspartner (Emittenten) haben Einblick in das dortige Orderbuch.

 

Aus einen ähnlichen Grund gehen auch Deine Bedenken "dann kann diese Person ja spaßeshalber ein Zertifikat mit 0,39 Euro verkaufen" ins Leere. Denn die Kurse werden im Livetrading nicht durch die Anleger vorgegeben, sie ergeben sich (anders als an der Börse) nicht durch Angebot und Nachfrage. Stattdessen stellen die Emittenten die Kurse, aber eben, wie gesagt, ohne das Orderbuch zu kennen. Somit kann niemand für 0,39 Euro verkaufen, wenn der Preis aktuell höher liegt. Er verkauft stets zum Geldkurs des Emittenten, und auf den hat er keinen Einfluss.

 

Merke: Es ist viel riskanter, ohne Stopkurse unterwegs zu sein, als dass man in einem seltenen Einzelfall "abgefischt" wird.

 

Also keine Sorge.

 

Herzliche Grüsse aus einem regnerischen München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

dg2210
Legende
6.257 Beiträge

@nmh  schrieb:

 

Vor allem auf Xetra und (bedingt) an inländischen Börsenplätzen (Frankfurt, Stuttgart usw.) sind Deine Sorgen grundsätzlich berechtigt. Denn Profis haben Einblick in das Orderbuch und können so -- theoretisch -- gezielt Stops auslösen.


Ja, Profis sehen das Orderbuch, aber auch Amateure können gegen Bezahlung Einblick nehmen. Die entsprechende Dienstleistung nennt sich "Xetra Level 2" und kostet weniger als 1 EUR/Tag

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Nur eine Frage nebenher: die Pfadabhängigkeit bei konstanten Hebeln ist dir bekannt? 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Eutektikum
Autor ★
6 Beiträge

Hallo @nmh @ehemaliger Nutzer  @KönigKilian @dg2210 

Vielen Dank für die schnelle und ausreichende Info! 

Ok, dann kann man eigentlich davon ausgehen, dass das Risiko abgefischt zu werden bei den Handelsplätzen größer ist, die weniger Umsatz haben. Schade eigentlich, denn wer will dann noch dort traden, wo das Volumen klein ist?! 

Und NMH: ja, das Beispiel war nicht ideal, denn der Kurs dieses Zertifikats wird ja vom Referenzkurs via Formel festgesetzt. Danke aber auch für den erweiterten Einblick.

 

Viel Glück beim Handeln und beste Gesundheit! 

Eutektikum
Autor ★
6 Beiträge

Hallo @Zilch 

danke für die Nachfrage. Also, ich verstehe die Pfadabhängigkeit so:

Wenn der Kurs des Hebel-Zertifikats runter geht, dann wird es mit zunehmender Zeit unwahrscheinlicher, das man das Zertifikat mit Gewinn verkauft. Weil der Zertifikatskurs errechnet wurde und nicht 1:1 den Referenzwert abbildet. Irgendwo in den Unterlagen hatte ich gelesen, dass z.B. bei dem Fall das der Referenzkurs um 8% oder mehrfällt, der Kurs des Zertifikats erneut berechnet wird und dann nochmals an Wert verliert. Für den Fall einer 8% Steigung sah ich das nicht. Es gibt also durch die Formel durchaus Situationen, dass der Kurs des Zertifikats absackt, obwohl eine Seitwärtsbewegungen oder sogar ein kleiner Anstieg im Referenzkurs stattfindet.

Jedoch ganz einfach gesehen: mal Abgesehen von den Kauf- und Haltegebühren: wenn ich das Hebelzertifikat im Depot habe und Comdirekt einen grünen markierten Wert gegenüber dem Einstiegskurs anzeigt,  habe ich doch einen Gewinn sofern ich es zu dem jetzigen Kurs verkaufen würde. Oder sehe ich das falsch? (oh oh....)

 

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Huhu,

 

ja so ähnlich. 

Bei Seitwärtsbewegung verlierst du fast immer Geld, weil du mehr Gewinn brauchst als du Verlust gemacht hast. Wenn der Basiswert bei plus minus null ist, bist du im Minus. Wenn der Basiswert steigt hast du kein Problem. Dazu gibt's hier in der Community auch Berechnungen als Beispiel. 

 

Solange du für mehr verkaufen kannst als du gekauft hast und der Basiswert hübsch steigt ist alles gut. Diese Faktorzertifikate bringen halt die Pfadabhängigkeit mit sich. Das ist vielen nicht bekannt, deswegen frage ich kurz nach 🙂 

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GetBetter
Legende
7.326 Beiträge

@Eutektikum 

Gemäß der Devise "ein Bild sagt mehr als tausend Worte" hier mal die Veranschaulichung dessen, was @Zilch  meint.

 

Der Kurs Deines Zertifikates (VZ6BGA)  ist in blau dargestellt.

Das Gelbe ist der Verlauf des Referenzwertes (Feinunze Gold, WKN 965515).

 

Feinunze.png

 

Der abgebildete Zeitraum ist ungefähr ein Jahr, das ist aber eigentlich gar nicht wichtig. Entscheidend ist, dass der Kurs des Referenzwertes am Anfang und am Ende des Zeitraums identisch ist.

 

Während also die Feinunze mit leichten Schwankungen seitwärts läuft zieht es den Preis Deines Zertfikates immer weiter in den Keller.  Das kann auch soweit gehen, dass es den Hintern nie mehr hochkriegt. Auch ein Hebel von 10 hat nämlich keine großartige Wirkung wenn nichts mehr zum Verzehnfachen da ist.