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Leute, esst mehr Fisch

68 ANTWORTEN

Matzilein
Experte ★★
436 Beiträge

Ja, @Dietus. Die Mowi volatiliert so vor sich hin, aber der Trend weist stabil nordwärts. Von mir aus können die sich noch paar mal umbenennen, Hauptsache es geht so weiter.

 

mowi-6month.png

 

mowi-5a.png

 

Heute hat die gute alte Lachsbude mal wieder >2,5% abgegeben. Bestimmt waren das die Gewinnmitnehmer. Aber mittlerweile mache ich mich wegen solcher Achterbahnfahrten nicht mehr heiß.

 

Die DIVe Schätzungen von Factset finde ich sehr motivierend. - guck

Noxx
Legende
7.713 Beiträge

Seit 15 Jahren beschäftige ich mich mit Fisch und esse ihn für mein Leben gern. Ohne Fischzucht gäbe es schon lange keine Bestände in den Weltmeeren von attraktiven Fischarten wie Lachse, Doraden, Wolfsbarsche, etc.

 

Marine Harvest der Klassiker aus Norwegen hat sich inzwischen unbenannt in Mowi, schaut Euch mal den Chart an, die Resourcensteuer

Noxx
Legende
7.713 Beiträge

in Norwegen hat de Kurs halbiert, trotzdem gehört ein Fischzüchter (Mowi/Salmar/Leroy/Grieg/Bakkafrost) in jedes divers aufgestellte Depot.

Stellvertretend für einen Nahrungsmittelanteil in einem Depot

 

Noxx

Glücksdrache
Legende
4.230 Beiträge

Hallo @Noxx, hallo Community,

 

und Lachs ist wirklich lecker und die perfekte Belohnung nach einem sauberen Trade. 😉 Wusstet Ihr eigentlich wie viel unterschiedlichen Lachs es bei einem Edeka gibt, der Tausende Quadratmeter Fläche hat? 

 

@c_laus, @Community: Vor dem Essen noch eine Packung Sauerstoff, laufen gehen, und es ist richtig gesund.

 

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache

Kio
Mentor
898 Beiträge

Also, ich kann nur jedem empfehlen, die Finger davon zu lassen.

 

Gesundheitliche Aspekte:

In einer einzigen Zuchtfarm schwimmen bis zu 200.000 Fische, aufgeteilt in wenige einzelne Netze im Kreis herum. Das ist übelste industrielle Tierhaltung, die bei Landtieren schon vor Jahrzehnten verboten worden wäre. Dabei schieben sie die ganze Zeit den eigenen Kot durch ihre Kiemen. Natürlich werden sie dabei krank und benötigen Pestizide und Medikamente, welche letztlich mitgegessen werden.

Inzwischen werden die Fische mit Soja gefüttert, zumindest zu 80%. Dadurch reichern sich aber nur geringe Mengen Omega 3 Fettsäuren im Fisch an. Da kann man genauso gut auch Forellen essen.

 

Umweltaspekte:

Der oben genannte Kot fällt, nachdem er ein paar Mal von den Fischen geatmet wurde, auf den Grund des Meeres. Bei sechsstelligen Fischbeständen täglich mehrere Tonnen. Da der Grund häufig weit über 500 Meter tief ist und es dort so gut wie keine Strömung gibt, werden da unten gewaltige Umweltschäden in Kauf genommen. Nicht nur legt sich der Kot überall drüber, er wird auch von Mikroorganismen zersetzt, die dadurch den wenigen Sauerstoff aufbrauchen, welcher durch die geringe Strömung nicht adäquat nachgefördert wird. Das gefährdet andere Meeresbewohner, die auf der roten Liste stehen.

Ausgebüxte Hochleistungslachse, die in der Natur nichts verloren haben und dort durch ihren Körperbau in der Natur nicht dauerhaft überlebensfähig sind, vermischen ihre Gene mit den wilden Lachsen, die dadurch in ihrem Bestand gefährdet werden.

 

Inzwischen wird zwar zu 80% mit Soja gefüttert, für dieses wird aber Regenwald abgeholzt. 20% wird immer noch mit tierischem Protein gefüttert, was bedeutet, dass bei einer Größe der Zuchtfarm von 200.000 Fischen das Futter für gut 40.000 Tiere immer noch aus dem Meer geholt wird. Das dieses Protein oft Beifang ist, tröstet nur wenig, weil dieser auch nur entsteht, da veraltete Fischereimethoden eingesetzt werden.

 

Kulinarik:

Gezüchteter Lachs hat nichts mit Wildlachs zu tun. Das Fleisch ist viel zu weich, weil er keine vernünftigen Muskeln aufbauen konnte. Auch scheint das Soja seine geschmacksneutralisierende Wirkung zu entfalten. Wer einmal frisch gefangenen und geräucherten Wildlachs gegessen hat, akzeptiert nur widerwillig dieses Zuchtzeug.

Kleiner Tipp am Rande: Es gibt ein paar wenige Sorten geräucherte Lachsforelle (muss man ein wenig rumprobieren), die wirklich gut sind. Die können geschmacklich locker mit Zuchtlachs mithalten und sind manchmal sogar besser. Ist aber auch Massentierhaltung.

 

Tierschutz:

Ganz davon abgesehen, dass hier Raubtiere pflanzlich ernährt werden, was grundsätzlich fragwürdig ist, scheint das Gesamtpaket aus völliger Überbelegung, pflanzlichen Futter und hochgezüchteten Fischen dafür zu sorgen, dass die Tiere mit Krankheiten und Parasiten zu kämpfen haben. Dem wird mit Pestiziden und Antibiotika begegnet. Demnächst soll es auch noch Impfungen geben.

Und sobald die Öffentlichkeit nicht so genau hinsieht, was ja bei Tieren, die weit draußen im Meer unter Wasser herumschwimmen recht einfach ist, sieht es so aus:

 

Kio_0-1752762108394.png

 

Guten Appetit.

 

Mag jeder selber recherchieren. Stichwort Zombilachse. 

 Ich denke, das reicht, viel ekeliger kann es nicht werden. Das ist übrigens kein toter Fisch! Sondern einer von tausenden in einer isländischen Fischzucht. Ähnliches wurde auch in Schottland beobachtet. Vielleicht habt ihr sie ja gegessen. Auf jeden Fall habt ihr jetzt immer etwas, an das ihr denken könnt, wenn ihr euren leckeren orange-roten Lachs auf dem Brötchen habt. 😁

 

Gruß kio

Phantasie ist etwas, was sich die meisten Leute gar nicht vorstellen können. (Gabriel Laub)

Noxx
Legende
7.713 Beiträge

Tja, vieles davon ist richtig beschrieben, es gibt nur ein Dilemma, die Welt will auch durch Proteine ernährt werden und ohne Zuchtlachse

essen die Japaner jeden Wal, jeden Delphin und jeden Thun und jeden Wildfisch auf, bis es sie nicht mehr gibt.

 

Ohne Massentierhaltung bräuchten wir in Deutschland z.B. 10% mehr Landfläche für Pflanzen, die könnten nur aus der Natur kommen und soviel

Natur haben wir nicht mehr.

 

Übrigens ausgebrochene Zuchtlachse können in der Regel nicht die Wildlachse genetisch beeinträchtigen, denn Wildlachse sind Flussspezifisch,

müssen über Stromschnellen, über die die fetten Zuchtlachse nicht kommen und Wildlachse paaren sich erst im Bachbett der Berge. Genau die sollte man schonen und Zuchtlachse essen

 

Ich bevorzuge selbstmariniertern graved Zuchtlachs mit viel Dill gegenüber den Wildlachsen aus Natur-Erhaltungsgründen.

 

Noxx

Kio
Mentor
898 Beiträge

@Noxx  schrieb:

Tja, vieles davon ist richtig beschrieben, es gibt nur ein Dilemma, die Welt will auch durch Proteine ernährt werden und ohne Zuchtlachse

essen die Japaner jeden Wal, jeden Delphin und jeden Thun und jeden Wildfisch auf, bis es sie nicht mehr gibt.

 


Also zuerst einmal sind es nicht nur die Japaner, die dafür sorgen, dass die Meere leergefischt werden, wir haben da auch keine Probleme mit. Dann hat, soviel ich weiß, die Überfischung der Weltmeere nicht aufgehört, sondern hat trotz der Lachszucht zugenommen. 

 


@Noxx  schrieb:
...

Ohne Massentierhaltung bräuchten wir in Deutschland z.B. 10% mehr Landfläche für Pflanzen, die könnten nur aus der Natur kommen und soviel Natur haben wir nicht mehr.

 


Ich habe nichts gegen Massentierhaltung an sich geschrieben. Wenn aber Massentierhaltung in Tierquälerei ausartet, gibt es dafür einfach keine Rechtfertigung.

Wir bräuchten natürlich auch nur dann mehr Landfläche, wenn sich unser Ernährungsverhalten nicht ändert. Da uns die erwartbare Zukunft aber bestimmte Wahlmöglichkeiten nimmt, werden wir in 20 Jahren vermutlich nicht mehr täglich tierisches Protein auf dem Teller haben. Das wird wohl eher eine angemessene Position als Edelnahrung bekommen, so wie es früher üblich war. Die Welt wird nicht alle Menschen mit den Mengen Fleisch versorgen können, die wir in Europa oder den USA gewohnt sind. Die Lust auf Fisch und Fleisch wächst weltweit, immer mehr Tierhaltung für dessen Ernährung immer mehr Regenwald abgeholzt wird, ist sicher nicht die korrekte Antwort einer intelligenten Spezies darauf. Obgleich ich fürchte, dass es genauso kommen wird.

 


@Noxx  schrieb:

...

Übrigens ausgebrochene Zuchtlachse können in der Regel nicht die Wildlachse genetisch beeinträchtigen, denn Wildlachse sind Flussspezifisch,

müssen über Stromschnellen, über die die fetten Zuchtlachse nicht kommen und Wildlachse paaren sich erst im Bachbett der Berge. Genau die sollte man schonen und Zuchtlachse essen


Die Wissenschaft ist sich da nicht so sicher. Es wird sogar überlegt, die Fische so zu verändern, dass sie sich nicht mehr vermehren können und somit keine Gefahr mehr für die Wildbestände wären. Ein Standartverfahren, welches auch bei Forellen eingesetzt wird. Nur wehren sich die Zuchtbetriebe, weil sie Einbußen befürchten. Schließlich könnte es sein, das dann die Lachse nicht mehr ganz so Fett werden und die Kosten... All das würden die sicher nicht überlegen, wenn keine Gefahr bestände.

 

Über allem steht, dass die Betriebe überall wo es sie gibt, unter Druck geraten. Kanada hat beschlossen sie komplett zu verbieten. 

 

Rein betriebswirtschaftlich ist das natürlich total genial. Frisches Wasser wird kostenlos geliefert. Der Kot verschwindet ohne Entsorgungskosten in der Tiefe, ebenso wie Medikamentenreste und Pestizide. Tierschutz muss auch nicht so genau eingehalten werden, sieht ja keiner. Dadurch ist der Lachs in unseren Supermarktregalen spotbillig.

Immer mehr Länder überlegen, wie sie das in den Griff bekommen könnten. Norwegen will trotzdem seine zweitgrößte Einnahmequelle vermehrfachen, wie das gehen soll, ohne die Fjorde zu stark zu belasten, bleibt ein Rätsel und treibt so langsam die Bevölkerung um. Ob die sich gefallen lassen, dass einige Großbetriebe die Lebensgrundlage von zigtausend Norwegern bedrohen, bleibt auch mal abzuwarten.

 

Es ist natürlich, ganz objektiv betrachtet, ohne Wissenschaft oder so heranzuziehen, totaler Quatsch, dass die Bevölkerung nur mit Massentierhaltung ernährt werden kann. Das hieße ja, dass wir ohne unser tägliches Fleisch nicht überleben könnten. Ohne Massentierhaltung würde sich einfach ein anderes Gleichgewicht im Selbstverständnis der Ernährungsgewohnheiten einstellen. Was ich mir nicht täglich leisten kann, esse ich nicht täglich. Keine Wahlmöglichkeit macht es einfacher. Ich finde es immer etwas befremdlich, mit welcher Vehemenz an dem vermeintlichen Recht auf freie Essenswahl festgehalten wird. Es werden unglaublich große Probleme akzeptiert, um die Ware Fleisch günstig zu halten. Als wenn die Welt gerecht wäre, weil jeder täglich Fleisch bekommt. Das hat, wenn man darüber nachdenkt, sehr linke Züge.

 

Gruß kio

Phantasie ist etwas, was sich die meisten Leute gar nicht vorstellen können. (Gabriel Laub)

Noxx
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7.713 Beiträge

Na ja ...ich sorge mich um Die Weltmeere und die darin lebenden Fischpopulationen, die möchte ich erhalten, und da das alte Brecht-Zitat: Erst kommt das Fressen und dann die Moral nach wie vor gilt, denke ich ist Fischzucht dafür eine Hilfe, zumal Fische die beste Umsetzungsquote Von Futter in Körpergewicht (aus der Erinnerung: 1 zu 1,3).

 

Wie auch immer, für mich gilt: Naturschutz ist das wichtigste und by the way: Der Mensch ist ein Raubtier!

Wer das bestreitet sollte sich mal die Menschheitsgeschichte seit Jahrtausenden ansehen oder Nachrichten aus Gaza/Ukraine und früher Jugoslawien, um nur jüngste Beispiele zu nennen

 

Noxx

Kio
Mentor
898 Beiträge

Hm, bist du dir sicher, dass du dein Dilemma aufgelöst hast? Du kannst keinen aktiven Meeresschutz betreiben, wenn du gleichzeitig akzeptierst, dass es an anderer Stelle zerstört wird. Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Meeresschutz würdest du betreiben, wenn du ganz auf Meeresfisch verzichten würdest, oder zumindest den Verbrauch stark einschränken würdest. Dadurch, dass du billigen Lachs kaufst, den du, weil er so günstig ist, auch noch in größeren Mengen verzehrst, als du es dir bei doppelt oder dreifach höheren Preisen von Wildfang womöglich leisten würdest, erreichst du das Gegenteil.

Man betreibt auch keinen Wald- und Wildschutz, wenn man nur Fleisch von der allerschlimmsten Schweinemastanlage kauft. Da macht man sich nur was vor.

 

Es gibt übrigens in Deutschland ein paar pfiffige Landwirte, die, anstatt zu jammern, sich überlegt haben, dass der Seefisch inzwischen so teuer ist, dass es sich lohnt, Doraden, Wolfsbarsch und Co. an Land in großen Becken zu züchten. Preislich liegen sie unter Wildfang und qualitativ darüber, weil sie unter anderem viel weniger mit Schadstoffen belastet sind. Wenn du z.B. auf diese Fische ausweichen würdest, kannst du aktiven Meeresschutz betreiben.

 

Oder, wenn die die Ozeane so wichtig sind, könntest du dich dafür einsetzen, dass es keinen Tiefseebergbau geben wird. Zuchtlachs anstatt Wildfang zu kaufen ist ein Feigenblatt.

 

Gruß kio

Phantasie ist etwas, was sich die meisten Leute gar nicht vorstellen können. (Gabriel Laub)

Noxx
Legende
7.713 Beiträge

Forscher meinen festgestellt zu haben, dass die Westeuropäische Homo sapiens population nur auf knapp 7000 überlebende der gravierendsten Eiszeit zurück zu führen sei und die haben mit Sicherheit keine Sojabohnen angebaut. Wir sind genetisch Fleischesser und Jäger. 

Dazu gibt es ein sehr interessantes lesbar geschriebenes Sachbuch (Die Reise der Gene). Vegetarie und Veganie ist langfristig nur mit Nahrungsergänzungsmittel der Pharmaindustrie möglich und ich kenne unendlich viele aus dieser Gruppe, die Hunde und Katzen halten und trotzdem das hohe Lied des Fleisch-/Fischverzichtes beten.

Undurchdachtes grünes Gedankengut hat anstelle der Klimaneutralen Atomkraft (man muss sie ja nicht in Tsunamiregionen bauen) die bundesdeutsche Agrarlandschaft mit Maisfeldern zu gepflastert, um Energie zu gewinnen - völlig daneben.  Die Insekten und die Wiesenvögel sind verschwunden, würden wir natürliche Landwirtschaft einführen bräuchten wir 10% mehr Ackerfläche. Pro Tag kommt eine Großstadt (220000) an Erdbevölkerung dazu. Ohne Massentierhaltung, intensive Landwirtschaft, Fischfarmen, Algenfarmen haben wir keine Chance, es sei denn wir stellen jeden Lebensmittelexport in wachstumsstarke (meist afrikanische) Länder ein und gewöhnen uns an verhungernde Menschen. Eine Frau im Niger gebiert ca 8 Kinder, wer soll die ernähren in einem Wüstenstaat.

 

Ein schwieriges Thema, aber ich denke, keiner braucht ein schlechtes Gewissen haben, wenn er in Fischfarmen investiert.

 

Noxx

 

Schützt unser Naturerbe!!!