am 20.04.2020 18:07
Hallo Community,
ich weiß wie Leerverkäufe funktionieren, habe das noch nie gemacht und werde das auch nie machen. Im Fall von Wirecard ist das ein großes Thema. Ich frage mich welche Leute Aktien von den Leerverkäufern kaufen? Das ist doch sehr riskant für mich als Käufer, wenn die Aktien fallen muss ich mehr als am Markt bezahlen. Natürlich auch für die Leerverkäufer wenn zum Endtermin die Aktien teurer sind als dem Kunden versprochen. Doch die Leerverkäufer sind meist Unternehmen mit viel Geld. Bei den Käufern denke ich ist das nicht so.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 20.04.2020 18:36
@HWilli schrieb:Hallo Community,
ich weiß wie Leerverkäufe funktionieren, habe das noch nie gemacht und werde das auch nie machen. Im Fall von Wirecard ist das ein großes Thema. Ich frage mich welche Leute Aktien von den Leerverkäufern kaufen? Das ist doch sehr riskant für mich als Käufer, wenn die Aktien fallen muss ich mehr als am Markt bezahlen. Natürlich auch für die Leerverkäufer wenn zum Endtermin die Aktien teurer sind als dem Kunden versprochen. Doch die Leerverkäufer sind meist Unternehmen mit viel Geld. Bei den Käufern denke ich ist das nicht so.
Warum soll der Käufer ein Problem damit haben? Mir persönlich ist es grundsätzlich mal egal, ob ein Verkäufer die Sachen hat oder nicht. Sofern ich mit ihm einen Kaufvertrag eingehe, erwarte ich die entsprechende Lieferung der gekauften Sache. Das Problem hat somit der Leerverkäufer. Daher ist das Spiel ja auch für die riskant. Die Verkaufen Aktien zum Kurs X und hoffen, dass zum Lieferzeitpunkt der Kurs Y < X ist und sie somit beim eigenen Einkauf einen Gewinn von Y - X machen. Ist der Kurs höher, zahlen sie halt drauf.
Ist der Leerverkäufer nicht in der Lage die entsprechenden Sachen zu liefern, macht er sich erst mal Schadenersatzpflichtig. Kritisch wird es für den Käufer erst dann, wenn der Verkäufer in die Insolvenz geht.
20.04.2020 18:55 - bearbeitet 20.04.2020 19:00
@HWilli schrieb:Hallo Community,
ich weiß wie Leerverkäufe funktionieren, habe das noch nie gemacht und werde das auch nie machen. Im Fall von Wirecard ist das ein großes Thema. Ich frage mich welche Leute Aktien von den Leerverkäufern kaufen? Das ist doch sehr riskant für mich als Käufer, wenn die Aktien fallen muss ich mehr als am Markt bezahlen. Natürlich auch für die Leerverkäufer wenn zum Endtermin die Aktien teurer sind als dem Kunden versprochen. Doch die Leerverkäufer sind meist Unternehmen mit viel Geld. Bei den Käufern denke ich ist das nicht so.
Wenn wir mal bei deinem Beispiel bleiben - woher weißt du, von wem du deine Aktien gekauft hast und ob er sie hat oder nicht?!
Übrigens hat der Käufer keinerlei Risiko, er bekommt seine Anteile, da ungedeckte Leerverkäufe in der EU verboten sind (vgl. EU-LeerverkaufsVO; https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32012R0236&from=DE).
am 20.04.2020 19:02
@Dr. Snuggles schrieb:
Ist der Leerverkäufer nicht in der Lage die entsprechenden Sachen zu liefern, macht er sich erst mal Schadenersatzpflichtig. Kritisch wird es für den Käufer erst dann, wenn der Verkäufer in die Insolvenz geht.
Da in der EU ungedeckte Leerverkäufe verboten sind, wird es nicht zum Fall kommen, nicht liefern zu können.
am 20.04.2020 19:40
Hallo,
meine Antwort an alle, die bisher geschrieben haben. Eventuell habe ich das Prozedere der Leerverkäufe nicht richtig verstanden. Wenn ich Aktien kaufen will gebe ich an, wie lange mein Kaufangebot gilt, heute, ultimo oder länger, eventuell noch ein limit. Wenn ich ultimo oder länger angebe, kann ich den Auftrag doch am nächsten Tag stornieren. Wenn der Kauf zustande kommt, habe ich die Aktien sofort im Depot.
Die Leerverkäufer gehen heute einen Vertrag ein, den sie erst in Zukunft erfüllen müssen. Ich wüsste nicht, wie ich solche Verträge mit Lieferung in der Zukunft (mit festem Datum) als Käufer an der Börse abschliessen kann. Wer also schliesst solche Verträge als Käufer ab? Da man immer wieder im Beispiel von Wirecard die Drohung mit der Aufstockung der Leerverkaufspositionen sieht, frage ich mich wer als Käufer solch ein dubioses Risiko eingeht, dass der Kurs durch gezielte Meldungen (ob falsch oder aufgebauscht) in zwei Wochen in den Keller geht?
am 20.04.2020 19:48
Ich habe den Beitrag von Dr. Snuggels kurz nach meiner letzten Antwort nochmal gelesen. Ich glaube ich habe es jetzt verstanden. Der Leerverkäufer hat die Aktien und kann sie mir am Tag verkaufen, wenn ich z.B. gültig heute angebe. Dann habe ich sie im Depot. Der Verkäufer hat dann das Problem die Aktien bis zum Ende der Leihfrist möglichst mit Gewinn einzukaufen und dem Verleiher zurückzugeben. Dann stellt sich die Frage was mit den Verleihern ist? Die können doch die Aktien bei Kurshoch nicht verkaufen und bekommen sie eventuell zurück, wenn der Kurs im Keller ist, oder wenn er hoch ist, können sie die teuer weiterverkaufen. Also ist das Risiko zwischen Verleiher und Leerverkäufter aufgeteilt.
am 20.04.2020 19:53
ich bins nochmal ![]()
ich hatte das Problem mit dem Termin des Leerverkäufers. Das habe ich auf den Käufer übertragen. Der Leerverkäufer hat das Problem mit dem Termin, da er die geliehenen Aktien am Termin wieder zurückgeben muss. Das war aber eine schnelle Aufklärung. Vielen Dank an alle die geantwortet haben.