am 09.06.2020 10:54
Wie hoch sind eigentlich die tatsächlichen Kosten eines Dachfonds? Angenommen ein Dachfonds weist eine TER von 2,5 % aus (was in der Höhe bei einem Dachfond nicht gerade ungewöhnlich ist). Das Fondsvermögen besteht aus Aktien- und Mischfonds, die zum wesentlichen Teil zur eigenen Gesellschaft gehören, zu geringeren Teil aber auch anderen Fondsgesellschaften zugehören. Alle Fonds, die von dem Dachfond gehalten werden, weisen regelmäßig Ausgabeaufschläge auf und selbstverständlich eigene Verwaltungsgebühren.
Werden von der über den Dachfond ausgewiesenen TER alle anfallenden Gebühren im wesentlichen erfasst oder muss ich damit rechnen, dass aich als Anleger neben der TER noch zusätzliche Verwaltungskosten (und andere Kosten) der vom Dachfonds gehaltenen Fonds zahle?
Für Eure Antworten danke ich im voraus! Ich bin gespannt...
VG, Euer willywupps
09.06.2020 11:12 - bearbeitet 09.06.2020 11:13
@willywupps : Finger weg von Dachfonds. Das Zeug ist völlig überteuert und überflüssig, es ist eine Gelddruckmaschine für die Anbieter. Die ausgewiesene TER greift zu kurz, weitere Gebühren auf Fonds-Ebene fallen an und werden verschleiert:
https://www.derassetmanager.de/auf-einen-blick-die-wichtigsten-fondskosten/
Du kannst Dir deinen "Dachfonds" günstig selbst basteln mit einzelnen ETF oder dem ARERO (DWS0R4).
Gruß,
swolpoll
am 09.06.2020 11:18
@willywupps schrieb:
Werden von der über den Dachfond ausgewiesenen TER alle anfallenden Gebühren im wesentlichen erfasst oder muss ich damit rechnen, dass aich als Anleger neben der TER noch zusätzliche Verwaltungskosten (und andere Kosten) der vom Dachfonds gehaltenen Fonds zahle?
Das müsste eigentlich im Fondsprospekt des Dachfonds stehen.
Ansonsten: Gebühren sind eher unwichtig, auf jeden Fall unwichtiger als die Performance. Für einen Fonds, der regelmässig 20% pro Jahr unter geringen Schwankungen zulegt, zahle ich gerne 4% p.a. Gebühr. Für einen Fonds, der nur 3% p.a. erwirtschaftet, sind selbst 0,5% TER zuviel.
am 09.06.2020 11:42
@dg2210: Besten Dank für Deine Antwort, es geht mir hier jedoch nicht um einen konkreten Fall, sondern um das Grundsätzliche. Ich frage, da ich zuletzt mit einem Bekannten darüber diskutiert habe und wir beide keine Anwort gefunden haben. Gibt es in Dachfonds, wie sie vor allem von Banken, Versicherungen und Finanzberatern gerne verkauft werden, versteckte Kosten?
Natürlich kommt es letzten Endes auf die Relation der Renditen an. Es gab vermutlich Zeiten, in denen Dachfonds tatsächlich mal ein sinnvolles Finanzinstrument waren, um auch bei der Anlage von kleinsten Beträgen z.B. in Wertpapiersparplänen maximale Diversifikation zu erreichen, aber ich denke, diese Zeiten sind vorbei...
PS: Nach dem Fond der regelmässig 20% pro Jahr unter geringen Schwankungen zulegt, suche ich noch immer vergebens. Für Hinweise und Tipps bin ich dankbar...
am 09.06.2020 11:49
@swolpollAuch Dir danke ich für Deine Antwort! Keine Bange, ich hab' nicht vor in einen Dachfonds zu investieren!
Genau dieser Satz aus dem von Dir verlinkten Artikel ist es, den ich hinterfrage: "Es gibt noch weitere Gebühren, die Anleger bezahlen müssen, die aber bei der Berechnung der TER außen vor bleiben. Zum Beispiel der Ausgabeaufschlag, Transaktionskosten, performanceabhängige Gebühren sowie Gebühren für Zielfonds, wie sie in Dachfonds anfallen. Ein TER-Vergleich verschiedener Fonds ist daher sicher hilfreich und ein guter erster Indikator, greift aber insgesamt zu kurz."
09.06.2020 12:10 - bearbeitet 09.06.2020 12:22
09.06.2020 12:10 - bearbeitet 09.06.2020 12:22
@willywupps schrieb:@dg2210: Besten Dank für Deine Antwort, es geht mir hier jedoch nicht um einen konkreten Fall, sondern um das Grundsätzliche
OK, grundsätzlich gibt es bei Dachfonds keine verstecken Kosten. Alle Gebühren müssen im Prospekt stehen, der jedem Anleger vor dem Kauf zugänglich gemacht werden muß.
Der TER-Wert ist nützlich beim Vergleich ansonsten identischer Fonds (z.B. zweier DAX-ETFs).
09.06.2020 12:13 - bearbeitet 09.06.2020 12:15
09.06.2020 12:13 - bearbeitet 09.06.2020 12:15
Ich habe über ein Jahrzehnt, über den Finanzcrash hinweg, mit eher kleineren Beträgen (VL) einen Dachfonds mit der WKN 532633 bespart. War dann schon ok von der Rendite her aber halt kein Vergleich zu einem ETF auf den MSCI World.
Er hat eine TER von 2,34% (Schnappatmung) und war zum Glück für mich ohne Ausgabenaufschlag besparbar. Sonst wäre die Performance unterirdisch gewesen.
Ich denke die Kosten der gehaltenen Fonds sind in den 2,34% drin?
Der Dachfonds war für mich ein In House Produkt, dieser wurde im Firmen-Intranet vorgestellt (beworben) und der 100% Aktienanteil haben mich dann gereizt.
im Dezember 2019 fiel er dann dem A1JX52 zum Opfer
meinen ersten Fonds mit dem ich 2002 gestartet bin, gibt es auch noch: WKN 978056