Geldbetrag aufs Mal anlegen oder über die Zeit gestreckt?
- Als neu kennzeichnen
- Lesezeichen
- Abonnieren
- Stummschalten
- RSS-Feed abonnieren
- Kennzeichnen
- Anstößigen Inhalt melden
am 25.04.2021 13:49
Hallo allerseits,
ein Freund von mir möchte einen nennenswerten Betrag in Aktien-ETFs anlegen (passives Investment, keine Market-Timing oder Stock-Picking-Strategie). Ich überlege mir, ob man den Betrag auf einen Schlag anlegen sollte (Alternative 1), oder verteilt über einen bestimmten Zeitraum (Alternative 2).
Wenn man davon ausgeht, dass die ETFs eine erwartete jährliche Rendite von ca. 7% haben und die Alternative wo das Geld andernfalls geparkt ist (Tagesgeld) rund 0% bringt, dann hat Alternative 1 eine höhere erwartete Rendite als Alt. 2. Allerdings ist sie auch risikoreicher, denn wenn die Börse nach der Einmalanlage einbricht, trifft ihn das voll (wenn man z.B. im Jahr 2000 kurz vor dem Crash in den DAX eingestiegen ist, hat es rund sieben Jahre gedauert, bis man wieder 0% Rendite erreicht hatte, hätte man über einen Zeitraum verteilt gekauft, wäre es besser gelaufen).
Kennt jemand hierzu (begründete) Meinungen und/oder Quellen?
Danke und Grüße
Merkttimer
- Als neu kennzeichnen
- Lesezeichen
- Abonnieren
- Stummschalten
- RSS-Feed abonnieren
- Kennzeichnen
- Anstößigen Inhalt melden
am 25.04.2021 14:24
Hallo @Markettimer
zu diesem Thema gibt es in diesem Forum gefühlt hunderte Beiträge.
Die Unterschiede sind marginal, hat sich jedoch herauskristallisiert: Time in the market beats timing the market.
Und mit dem stückweise anlegen machst du nichts anderes als Markettiming.
Dazu wird oft der cost-average-Effekt angeführt, der für eine gestückelte Anlage spricht. Dieser Effekt trifft aber nur bei Seitwärtsbewegung zu, was sich schon aus der Logik erklärt:
Wenn ein Kurs stetig steigt, und nur kleinere Rücksetzer hat, dann muss dieser Rücksetzer genau zum Zeitpunkt erfolgen wenn du deine Order auslöst. Und selbst dann sind diese Rücksetzer in der Regel immer noch teurer als dein Preis zum Einsteigszeitpunkt.
Dementsprechend werden oft die Opportunitätskosten nicht betrachtet, also Kosten, die entstehen, weil du eben eine Möglichkeit nicht wahrgenommen hast.
Das heißt du steigst jetzt nur gestückelt ein, die Märkte gehen hoch und du kannst nur teurer immer dazu kaufen. Jeder Kauf etwas teurer. Der entgangene Gewinn sind deine Opportunitätskosten.
Aus diesem Grunde ist es eine rein psychologische Sache: Kannst du damit umgehen, dass du voll investierst und der Markt einen kleinen Rücksetzer macht? Oder fühlst du dich wohler beständig in einen steigenden Markt einzusteigen, weil es sein KÖNNTE, dass dieser einen größeren Rücksetzer macht?
Oder eben dein Freund in diesem Fall.
Wichtig ist eben: Wir wissen nicht wie die Kurse in den nächsten Monaten sind. Dass der Markt einen Rücksetzer groß genug macht, dass du noch mal günstiger als gerade jetzt einkaufen kannst, kann passieren - muss aber nicht. Es kann auch sein, dass du monatlich anlegst und immer teurer einkaufst.
Beziehungsweise dein Freund.
Für mehr Informationen gibt's hier genügend Beiträge dazu. Einfach mal "Einmalanlage" suchen und du bekommst eine Flut an Threads, in denen exakt diese Frage erörtert wurde
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

am 25.04.2021 14:27
- Als neu kennzeichnen
- Lesezeichen
- Abonnieren
- Stummschalten
- RSS-Feed abonnieren
- Kennzeichnen
- Anstößigen Inhalt melden
am 25.04.2021 14:27
- Als neu kennzeichnen
- Lesezeichen
- Abonnieren
- Stummschalten
- RSS-Feed abonnieren
- Kennzeichnen
- Anstößigen Inhalt melden
am 25.04.2021 14:35
Der Kolja - wie der damals aussah, oh Gott 😄 😉
Hier auch ein Beitrag dazu von Weltsparen
Extra-ETF hat dazu auch einen Beitrag
Und Just-ETF hat das in einer Serie behandelt, zum Beispiel hier
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD
- Als neu kennzeichnen
- Lesezeichen
- Abonnieren
- Stummschalten
- RSS-Feed abonnieren
- Kennzeichnen
- Anstößigen Inhalt melden
am 25.04.2021 15:26
In der Theorie ist Variante 1 besser. Für den ruhigen Schlaf, vor allem je nach bisheriger Börsenerfahrung, ist Variante 2 besser.

25.04.2021 17:54 - bearbeitet 25.04.2021 18:12
- Als neu kennzeichnen
- Lesezeichen
- Abonnieren
- Stummschalten
- RSS-Feed abonnieren
- Kennzeichnen
- Anstößigen Inhalt melden
25.04.2021 17:54 - bearbeitet 25.04.2021 18:12
@HaBe schrieb:In der Theorie ist Variante 1 besser.
Sehr richtig.
Dazu kommt die spezielle Situation heute. Sieh dir mal den S&P500 in logarithmischer Darstellung über die letzten 50 Jahre an:
Wenn du mich fragst, sind wir immer noch in der günstigen Hälfte, und der Spaß fängt gerade erst an - dem exzessiven Gelddrucken sei Dank.
