ETFs - thesaurierend/ausschüttend vs. Kursentwicklung
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03.12.2022 11:47 - bearbeitet 03.12.2022 14:20
Hallo zusammen,
ich habe mal eine Verständnisfrage bezüglich thesaurierenden bzw. ausschüttenden ETFs und ihr Verhältnis zur Kursentwicklung.
Verstanden haben ich, dass thesaurierende ETFs die jährlichen Dividenden direkt wieder anlegen. Das führt dazu, dass die Anzahl meiner ETF-Anteile im Depot zwar gleichbleibt, ich aber durch eine bessere Kursentwicklung profitieren kann.
Bei ausschüttenden ETFs ist es umgekehrt: Durch die Ausschüttung der Dividende sinkt der Kurswert tendenziell, ich kann aber die Ausschüttung direkt wieder reinvestieren und mir dadurch mehr Anteile ins Depot holen.
Im Ergebnis bleibt die Rendite bei beiden Varianten gleich (vorausgesetzt es werden 100% der Auszahlung direkt wieder reinvestiert). Das zeigen auch die Performance-Charts bei Vergleichen zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETF-Varianten. Die Performance ist bei beiden Varianten gleich, denn die prozentuale Wertentwicklung ausschüttender ETFs wird dort immer inkl. der Ausschüttungen angezeigt.
Jetzt meine Verständnisfrage: Bei der Betrachtung der absoluten Kurswerte (also nicht der prozentualen Wertentwicklung) müsste sich demnach doch ein anderes Bild ergeben. Die Kurswerte von Ausschüttern müssten sich im Verhältnis zu den Kurswerten von Thesaurierern schlechter entwickeln (weil ja das „Aufholen“ bis zur selben Renditehöhe in meinem Depot nicht durch einen gleichen Kurswert erreicht wird, sondern durch eine höhere Anzahl von Anteilen im Depot). Und diese Differenz zwischen den Kurswerten müsste doch immer größer werden, je länger die Laufzeiten der ETFs sind. Ist das korrekt?
Wenn ja, dann müsste das doch auch heißen, dass thesaurierende ETFs die Reinvestierung der Dividenden nutzen (müssen), um überhaupt die Wertentwicklung gemäß dem jeweiligen Index abbilden zu können - das Thesaurieren ist also eine Voraussetzung zur Erreichung des Index und zur Minimierung der Tracking Differenz, oder?
Für ausschüttende ETFs gilt dann, dass der Index mit einer niedrigen TD nur unter Berücksichtigung der Reinvestierung der Dividenden erzielt werden kann. Würde ich nur die Kursentwicklung betrachten (die Dividenden also anderweitig verwenden oder Steuern davon abziehen), dann müsste die Performance doch weitaus schlechter ausfallen als der Index – oder als die Performance des Thesaurierers.
Habe ich das alles richtig verstanden?
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am 03.12.2022 15:05
@Koki78 schrieb:Wenn ja, dann müsste das doch auch heißen, dass thesaurierende ETFs die Reinvestierung der Dividenden nutzen (müssen), um überhaupt die Wertentwicklung gemäß dem jeweiligen Index abbilden zu können - das Thesaurieren ist also eine Voraussetzung zur Erreichung des Index und zur Minimierung der Tracking Differenz, oder?
Bitte bedenke, dass auch jeder Index in verschiedenen Varianten berechnet wird, wovon aber immer nur eine im Fokus steht.
Beispielsweise ist der MSCI World ein Kursindex. Um diesen abzubilden muss folglich eigentlich nichts thesauriert werden. Übliche ETFs bilden dagegen meistens die Net Return- oder Total Return-Variante des Index ab, bei denen die Wiederanlage der Ausschüttungen ganz bzw. der Nettobeträge (nach Abzug von Quellensteuer) unterstellt wird.
So gesehen gibt es also nicht den Index sondern immer verschiedene Varianten davon.
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am 04.12.2022 12:20
@GetBetter: Danke für den Hinweis!
Ich habe gerade mal versucht herauszufinden auf welche Variante sich der Vanguard FTSE All-World bezieht. Auf der Homepage von Vanguard habe ich dazu keine Informationen gefunden. Dort heißt es nur, dass der „FTSE All-World Index“ nachgebildet wird.
Im Factsheet zum Index vom Anbieter FTSE Russell werden die Performance-Charts und -Tabellen immer mit „Total Return“ überschrieben. Im Text steht aber noch zusätzlich:
Ist der Index jetzt eine Mischung aus PR- und TR-Berechnungen?

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