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ETF / Steuereinfach / Bundesanzeiger

M_Maas
Autor
2 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich bespare seit Monaten den thesaurierenden ETF (Shares Core MSCI World UCITS ETF - IE00B4L5Y983), allerdings ist dieser steuerhässlich (wusste ich bis dato leider nicht). Um Aufwand bezüglich bei der Steuererklärung zu minimieren (eigentlich zu vermeiden) werde ich diese Anteile verkaufen und mich nach einem steuereinfachen umschauen - dabei ergeben sich bei mir folgende Fragen/Hoffnungen.

 

1)

Primär suche ich eigentlich erneut einen thesaurierenden ETF der steuereinfach ist.

Ich hab schon viel gelesen und bin auf Grund der Randbedingungen (Thesaurierend+Swap+Info auf Bundesanzeiger=ausschüttungsgleichen=0,0) auf diesen hier gestoßen:

(Xtrackers MSCI World Index Swap UCITS ETF 1C - LU027420869)

Angenommen ich würde diesen besparen und in 20j verkaufen. Bin ich verpflichtet jährlich irgendwas in die Steuererklärung zu vermerken, bzw muss ich etwas Rückfordern bezüglich einer Vorabpauschale oder sonstigen Beträgen? 

Ich möchte (vermutlich konnte man das schon raushören), keinen gesonderten jährlichen Aufwand bezüglich der ETFs haben.

Einzahlen/Auszahlen - Keep it simple..

 

2)

Sofern Punkt1 nicht möglich ohne Aufwand machbar wäre, hab ich mich bereits bei den ausschüttenden ETFs umgeschaut.

 

Ich bin auf diesen ETF gestoßen (HSBC MSCI WORLD UCITS ETF ISIN DE000A1C9KL8) der laut Bundesanzeiger ausschüttungsgleichen Erträge  von 0,05 aufzeigt. D.h. dieser ist ausschüttend und dennoch mit jährlichen Aufwand verbunden? Das ist mir leider bei einigen aufgefallen, die in meine engere Auswahl kamen. Ist dies sehr weit verbreitet?

 

Sorry für die vermutlich schon 10x durchgekauten Fragen.

Dennoch danke fürs Verständnis und die Antworten.

 

MfG

MM

 

 

 

 

 

 

5 ANTWORTEN

Weinlese
Mentor ★
1.456 Beiträge

Hallo und willkommen in der Community!

 

Die Unterscheidung zwischen steuereinfachen und steuerhässlichen Fonds gibt es bereits seit Änderung des Investmentsteuergesetzes Anfang 2018 nicht mehr. Alle Fonds, egal ob mit inländischem oder ausländischem Domizil, werden nun steuertechnisch weitestgehend gleich behandelt (Unterschiede gibt es beispielsweise bei der Höhe der Steuern je nach Zusammensetzung des Fonds). Durch die Einführung der Vorabpauschale ist auch die Angabe in der Steuererklärung überflüssig geworden.

 

Die wichtigsten Infos findest Du in diesem Artikel. Detailfragen wurden auch hier in der Community bereits diskutiert.

 

Viele Grüße

Weinlese

paba
Mentor
962 Beiträge

Hallo @M_Maas,

 

@Weinlese hat recht, seit dem 01.01.2018 gibt es keine Unterschiebe mehr bei der steuerlichen Behandlung von Fonds. Alle Fonds werden prinzipiell gleich behandelt. Nur die Höhe der Steuer hängt von der Art des Fonds ab. Und das Beste: Die Bank erledigt alles für dich. Du solltest nur bei der Bank einen Freistellungsauftrag einreichen, damit die eventuell fällige Steuer auf die jährliche Vorabpauschale vom Freistellungsauftrag abgezogen werden kann (sonst bucht die Bank einfach die fällige Steuer von deinem Konto ab).

 

In deinem Fall heißt das, dass die Bank für dich Anfang nächsten Jahres bei dem vom BZSt für 2019 festgelegten Basiszins von 0,52%* eine Vorabpauschale von höchstens** 3,64€ je 1000€ Fondsvermögen versteuern wird. Da es sich bei IE00B4L5Y983 um einen Aktienfonds in Sinne von $2 Abs. 6 InvStG handelt, bekommst du drauf noch eine Teilfreistellung in Höhe von 30%. Die Bank versteuert für dich also nur 2,55€ und zieht damit maximal 0,67€ je 1000€ Fondsvermögen von deinem Freistellungsauftrag ab.

 

Beim Verkauf läuft’s ähnlich: Die Bank macht alles für dich, wobei du wieder nur 70% der Kursgewinne versteuern musst, weil es sich um einen Aktienfonds handelt. Die zuvor bereits versteuerten Vorabpauschalen werden dabei angerechnet und nicht noch einmal versteuert.

 

*   Dieser Wert wird zu Beginn eines jeden Steuerjahres vom BZSt neu festgelegt.

** Die Höhe Vorabpauschale ist zusätzlich auf den Kursgewinn gedeckelt. Ist der Fonds im betreffenden Jahr im Minus fällt gar keine Steuer an.

 

Gruß paba

GetBetter
Legende
8.088 Beiträge

Hallo @M_Maas  und willkommen in der Community.

 

Deine Sorge einen steuerhässlichen ETF erwischt zu haben hat sich ja nun als unbegründet herausgestellt.

Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen Dich nochmal auf ein anderes mehrfach in der Community besprochenes Thema hinzuweisen: Bei ausgeschöpftem Steuerfreibetrag ist ein thesaurierender ETF vorteilhaft, bei nicht ausgeschöpftem dagegen ein ausschüttender (siehe z.B. FAQ).

 

Aufgrund Deiner Schilderung gehe ich davon aus, dass dieser Aspekt bei Deiner Auswahl keine Rolle gespielt hat.

 

Der steuerliche Aufwand ist in beiden Varianten identisch, nur das Ergebnis nach Steuern unterscheidet sich.

M_Maas
Autor
2 Beiträge

Danke für die ausführlichen Rückmeldungen!

 

Mir war das nicht bewusst, das die Depot-Bank das alles übernimmt.

Zusätzlich erlöst mich mein Freistellungsauftrag von dem Aufwand, da ich die 801€ nicht überschreite.

 

Eine Frage hab ich dennoch.

 

 Ich stehe vor der Entscheidung zwiscken dem :

HSBC MSCI WORLD UCITS ETF ISIN DE000A1C9KL8, WKN A1C9KL bzw.

Lyxor MSCI World UCITS ETF D-EUR ISIN FR0010315770, WKN LYX0AG

 

Gibt es eine für und gegen einer dieser ETFs ?

 

Was mit beim HSBC aufgefallen ist, obwohl dieser ein "ausschütter" ist, ist im Bundesanzeiger die Auflistung von "ausschüttungsgleichen Erträgen". Wie kann das sein?

Zusätzlich ist mir aufgefallen das die Ausschüttungen beim HSBC laut justetf.com bei nur ~0.4€/Jahr liegen. Der Lyxor liegt bei ~4€/Jahr. Woher kammt dieser Unterschied. Sind die Beträge auf eine andere Referenz bezogen (100€ bzw. 1000€) ?

EDIT: Google konnte mir bereits helfen Rendite=Ausschützung/ETF-Preis*100

🙂

Tendenziell tendiere ich sonst für den HSBC, da dieser nach dem TER günstiger ist und Physish repliziert.

 

Danke euch schon mal im voraus.

paba
Mentor
962 Beiträge

Hallo @M_Maas,

 

zwischen den beiden Fonds besteht kaum ein Unterschied: Beide sind ausschüttend und bilden denselben Index ab, sie laufe damit fast völlig synchron. Allerdings ist der HSBC physisch replizierend, während der Lyxor synthetisch repliziert (Swap-basiert). Manche Anleger ziehen eine physische Replikation vor, weil sie vermeintlich sicherer sein soll. Ich würde aber trotzdem den Lyxor wählen, weil er zurzeit Top-Preis ETF ist und damit kostenfrei angespart werden kann. Das Risiko durch die Swap-basierte Nachbildung ist nach den UCITS-Regeln auf höchsten 10% begrenzt, in Wirklichkeit ist es aber noch sehr viel geringer (meist unter 5%).    

 

Für Erträge nach dem 01.01.2018 weißt kein Fond mehr Erträge im Bundesanzeiger aus (wegen der Änderung der Fondsbesteuerung ist das nicht mehr nötig). Der letzte Ausweis von Erträgen wird sicher zu Beginn 2018 gewesen sein, für die Erträge, die in 2017 erzielt wurden und die ja noch nach den alten Steuerregeln auszuweisen und zu versteuern waren.

 

Gruß paba