am 30.10.2019 17:21
Liebe Community,
zunächst einmal herzlichen Dank für die zahlreichen Inputs, welche ich seit nun gut mehr als einem Jahr täglich lese! Einige Dinge konnte ich bereits aufnehmen und umsetzen.
Kurz ein paar Eckdaten zu mir und anschließend meine drei Fragen:
-24 Jahre alt (Anlagehorizont demnach +40 Jahre)
-Monatliche Sparsumme 1500€, Depotgröße knapp <10k
-> aktuell wie folgt aufgeteilt:
Risikoarmes Sparen für Immobilie:
60% (=900€) auf Tagesgeld: Wunsch einer Immobilie (ETW) in ca. 2-3 Jahren
Passive Anlagestrategie für die Altersvorsorge:
40% (=600€) klassisch 70/30 in die beiden Vanguards Developed World & Emerging Markets (beide ausschüttend, da Freibetrag noch nicht erreicht).
Zusätzlich Notgroschen (3 Nettogehälter) zu 4/5 auf einem zusätzlichen TG-Konto sowie 1/5 bei Bondora Go&Grow für ein bisschen Ertrag.
1) Kann man bei einer monatlichen Anlagesumme von 600€ noch einen weiteren ETF besparen (z.B. zu 10%), wenn ja, was wäre eure Wahl? (Aktien-ETFs)
2) Macht es Sinn, jetzt schon eine weitere Asset-Allocation hinzuzunehmen? (z.B. einen Immobilien REITs) Oder erst ab Depotgröße 50k aufwärts?
3) Da bis zur Rente noch ein bisschen Zeit ist und ich bei Erreichung des Freibetrags auf thesaurierende ETFs umsteige. Macht es dann Sinn, einen Dividenden-ETF zu besparen um etwas Cash Flow zu generieren?
Vielen Dank schonmal für eure Zeit!
Beste Grüße
Bero
am 30.10.2019 20:26
Hallo @Bero1295,
ein herzliches Willkommen in unserer Community!
An deiner Stelle würde ich mir gar keine Gedanken machen, deine Verteilung noch weiter zu diversifizieren.
Dies fußt auf deiner eigenen Aussage, dass du in wenigen Jahren (< 3) eine Wohnung kaufen willst. Hierzu ist es meines Erachtes nötig, dass du genügend ungebundenes Kapital hast. Ich denke da noch nicht einmal so sehr an den Kaufpreis selber, bei deiner Sparrate (1500 EUR freier Cashflow jeden Monat) findet sich ganz sicher eine Bank. Vielleicht willst du die Wohnung aber verschönern oder musst sie - günstig erworben - renovieren oder neue Möbel kaufen. All dies würde ich nicht aus Krediten finanzieren.
Zu deinen Fragen im Einzelnen:
1) Nein
2) Nein
3) Nein. Ist der Freibetrag ausgeschöpft, willst du einen "Thesaurierer". Deine bislang angesparte Kombination aus ausschüttendem Industrie- und Schwellenländer-ETF würde ich einfach beibehalten. Dividenden-ETFs bringen i.d.R. weniger Rendite (= Performance, Kursanstieg).
Vergiss nicht: Die Zeit läuft für dich. Zinseszinseffekt.
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod
am 30.10.2019 20:27
@Bero1295 schrieb:1) Kann man bei einer monatlichen Anlagesumme von 600€ noch einen weiteren ETF besparen (z.B. zu 10%), wenn ja, was wäre eure Wahl? (Aktien-ETFs)
Klar, kann man machen. Die Frage ist: Warum möchtest Du das? Was versprichst Du Dir davon? Welche Stategie findest Du langfristig ertragreicher als die jetzige?
@Bero1295 schrieb:2) Macht es Sinn, jetzt schon eine weitere Asset-Allocation hinzuzunehmen? (z.B. einen Immobilien REITs) Oder erst ab Depotgröße 50k aufwärts?
Auch hier spricht grundsätzlich nichts dagegen. Immobilienaktien hast Du ja schon durch Deine jetzigen ETFs im Depot. Anleihen sind zur Zeit leider nicht allzu interessant. Welche Assetklassen möchtest Du zusätzlich ins Depot aufnehmen?
@Bero1295 schrieb:3) Da bis zur Rente noch ein bisschen Zeit ist und ich bei Erreichung des Freibetrags auf thesaurierende ETFs umsteige. Macht es dann Sinn, einen Dividenden-ETF zu besparen um etwas Cash Flow zu generieren?
Langfristig ist für Dich ja nur die Gesamtperformance ausschlaggebend. Wieso erhoffst Du Dir von einem Dividenden-ETF eine bessere Performance als in der jetzigen Anlage? Wieso willst Du jetzt schnell viele Ausschüttungen, wenn Du ohnehin bald auf Anlagen völlig ohne Ausschüttungen setzen möchtest?
Versteh mich nicht falsch, ich will Dir nichts Böses, aber durch die Fragen gern verstehen, welche Gedanken hinter Deinen drei Punkten stecken. Für eine sehr langfristige Anlage würde ich persönlich einfach bei World+EM bleiben. Für alle Abweichungen bin ich offen, aber eben dann, wenn der Anleger es gut begründen kann - denn jede Abweichung bedeutet ja schlussendlich "Ich glaube, dass ich den Markt der Zukunft besser einschätzen kann, als die Masse der privaten und professionellen Anleger".
am 30.10.2019 20:28
Herzlich willkommen in der Community @Bero1295
Wenn ich ehrlich sein soll: Deine Randparameter sind derart rosarot, ich wüßte keinen realistischen Weg wie Du entscheidendes falsch machen könntest.
@Bero1295 schrieb:1) Kann man bei einer monatlichen Anlagesumme von 600€ noch einen weiteren ETF besparen (z.B. zu 10%), wenn ja, was wäre eure Wahl? (Aktien-ETFs)
2) Macht es Sinn, jetzt schon eine weitere Asset-Allocation hinzuzunehmen? (z.B. einen Immobilien REITs) Oder erst ab Depotgröße 50k aufwärts?
3) Da bis zur Rente noch ein bisschen Zeit ist und ich bei Erreichung des Freibetrags auf thesaurierende ETFs umsteige. Macht es dann Sinn, einen Dividenden-ETF zu besparen um etwas Cash Flow zu generieren?
Kannst Du alles machen. Wenn es bei 1) ein Aktien-ETF sein soll (und da ich kein Freund von Branchenwetten bin) kannst Du ja beispielsweise dafür einen Dividenden-ETF nehmen und hast Punkt 3) direkt miterledigt.
Oder Du gehst doch in eine Branche. Ist halt etwas mehr Risiko, bei der Sparrate aber absolut verkraftbar. Wenn ich persönlich eine Branchen wähle müsste, dann wäre es wahrscheinlich Information Technology o.ä.
Der einzige Punkt der mir so halb missfällt ist der:
@Bero1295 schrieb:Zusätzlich Notgroschen (3 Nettogehälter) zu 4/5 auf einem zusätzlichen TG-Konto sowie 1/5 bei Bondora Go&Grow für ein bisschen Ertrag.
Was immer Du bei Bondora, jede andere P2P-Plattform oder auch in Aktien, Aktien-ETFs etc. investierst, ist sicher nicht mehr als Teil des Notgroschens zu betrachten.
am 30.10.2019 20:48
Ihr seid ja vielleicht zwei Spaßbremsen heute Abend. Ist am Ende einer von Euch Wolfsburg-Fan?
Ganz klar: Wenn's um das seriöse Investieren und den Versuch, auch das letzte Viertel-Prozent rauzuholen geht, dann haben die beiden schon Recht.
Allerdings ist das bei Leuten mit einer Sparrate von 100 € entscheidender als bei Deinen Werten. Insofern hätte ich auch bei einer etwas offensiveren Gangart keine Bedenken.
Getreu dem Motto des FInanwesir ("es geht nicht darum reich zu werden sondern nicht arm zu sterben") bist Du so oder so auf einem guten Weg.
am 30.10.2019 22:30
@GetBetter schrieb:Getreu dem Motto des FInanwesir ("es geht nicht darum reich zu werden sondern nicht arm zu sterben") bist Du so oder so auf einem guten Weg
Das unterschreibe ich sehr gern.
Wolfsburg-Fan bin ich allerdings nicht. Ich wohne zwar neuerdings in Niedersachsen, habe aber keine Affinität zum Sport.