am 01.12.2020 09:58
Hallo zusammen,
folgender Gedankengang: ich habe ein Depot bei der CoDi und mehrere ETF-Positionen, die verkauft werden wollen. Was hindert mich eigentlich daran, einzelne ETFs erst zu einem Billig-Broker zu übertragen und dann dort zu verkaufen? Statt 59,90 pro Position zahle ich dann z.B. nur 7,- bei Onvista. Und der Übertrag ist ja meines Wissens kostenlos.
Abgesehen davon, dass es etwas umständlich ist - habe ich da einen Denkfehler? Umgekehrt wäre der Vorgang ja auch denkbar.
Gruß
JK
am 01.12.2020 10:08
@Josefkpunkt schrieb:Abgesehen davon, dass es etwas umständlich ist - habe ich da einen Denkfehler?
Nein.
am 01.12.2020 10:31
@Josefkpunkt schrieb:Was hindert mich eigentlich daran, einzelne ETFs erst zu einem Billig-Broker zu übertragen und dann dort zu verkaufen? Statt 59,90 pro Position zahle ich dann z.B. nur 7,- bei Onvista. Und der Übertrag ist ja meines Wissens kostenlos.
Die 7 EUR zahlst du nur, falls der Billig-Broker nicht auf die Idee kommt, die Order in mehreren gebührenpflichtigen Teilausführungen abzurechnen...
Um in die comdirect-Ordergebührenbegrenzung (59,90 EUR) zu laufen, ist ein ordentliches Volumen nötig. Ich bin mir sicher, daß die normalen Tagesschwankungen den Betrag von 60 EUR übersteigen. Beim Depotübertrag ist die Position für einige Tage/Wochen blockiert und das Risiko, den Wert zu einem ungünstigen Kurs zu verkaufen, sehr hoch.
am 01.12.2020 11:28
@dg2210 schrieb:Ich bin mir sicher, daß die normalen Tagesschwankungen den Betrag von 60 EUR übersteigen.
Kannst Du das etwas näher erklären? Meinst Du den Spread?
01.12.2020 11:43 - bearbeitet 01.12.2020 13:02
01.12.2020 11:43 - bearbeitet 01.12.2020 13:02
@Josefkpunkt schrieb:@dg2210 schrieb:Ich bin mir sicher, daß die normalen Tagesschwankungen den Betrag von 60 EUR übersteigen.
Kannst Du das etwas näher erklären?
Gerne. Angenommen, du hast 1000 Stück des bekannten Vanguard All-World im Depot (WKN A1JX52). In den letzten 10 Tagen (das ist die durchschnittliche Dauer eines Depotübertrags) schwankte der Kurs zwischen 84,20 EUR und 86,51 EUR.
Der Depotwert hat sich demzufolge um 2310 EUR verändert. Dieser Betrag ist das Risiko, das du durch die Nicht-Handelbarkeit während des Übertrags trägst und die Ordergebühren sind demgegenüber vernachlässigbar.
am 01.12.2020 12:04
Alles klar, verstanden. Wobei man den Übertrag ja rechtzeitig anstoßen könnte. Bei Buy&Hold-Anlagen wäre die Nicht-Handelbarkeit in meinen Augen kein Problem. Den "richtigen" Ausstiegszeitpunkt kennt ja eh keiner.
Übrigens: will da nicht falsch verstanden werden. Ich bin generell hochzufrieden bei der CoDi und auch gerne bereit, dafür einen höheren Obulus zu entrichten. Dennoch kam mir die Frage in den Sinn, da man bei etwas höheren Volumina und mehren Positionen ja schnell über ein paar hundert Euro für den Verkauf spricht.
Beste Grüße
JK
am 01.12.2020 13:44
Geiz ist geil
Leben und Leben lassen, sag ich nur
Du musst entscheiden ober niedrigere Preis auch den gleichen Wert hat. Überleg mal wenn die Kunden deines Arbeitgebers genauso denken würden, was das für dich bedeuten würde.
01.12.2020 16:19 - bearbeitet 01.12.2020 16:21
01.12.2020 16:19 - bearbeitet 01.12.2020 16:21
@artdeco schrieb:Geiz ist geil
Leben und Leben lassen, sag ich nur
Du musst entscheiden ober niedrigere Preis auch den gleichen Wert hat. Überleg mal wenn die Kunden deines Arbeitgebers genauso denken würden, was das für dich bedeuten würde.
Ich bin da ganz bei Dir. Auf der anderen Seite wird hier gerne über Promille-Punkte in der TER diskutiert. Da ist der Gedanke an die Verkaufsgebühren nicht grundsätzlich abwegig. Bei einem monatlichen Sparplan über 1000 Euro sprechen wir da schnell mal über 5000,- Euro geringere Rendite in 15 Jahren. Nicht ganz so geil. 😉
am 01.12.2020 18:10
Deine Idee widerspricht aber Buy and Hold, warum also jetzt Gedanken über Gebühren machen die du in fünfzehn Jahren nicht mehr haben musst bzw so vorkommen müssen? Vielleicht kostet comdirect dann gar nichts mehr?
am 01.12.2020 18:30
@Zilch schrieb:Deine Idee widerspricht aber Buy and Hold, warum also jetzt Gedanken über Gebühren machen die du in fünfzehn Jahren nicht mehr haben musst bzw so vorkommen müssen? Vielleicht kostet comdirect dann gar nichts mehr?
Da hast Du nicht ganz unrecht. Der Vergleich mit dem Sparplan war auch etwas unfair, da dies ja einen permanten Einsatz des Billigheimers voraussetzen würde.