am 01.07.2018 12:41
Hallo liebe Community.
Ich bin vor drei Monaten neu ins Eft sparen eingestiegen.
Nun habe ich einen monatlichen Sparbetrag von 140 €.
Mein Portfolio weißt vier unterschiedliche Etf´s auf
Dax WKN: LYX0AC
Msci World WKN: A113FM
S&P 500 WKN: A113FP
Schwellenländer WKN: A1W9VB
Zu je 35 Euro.
Meine Anlagendauer würde ich gerne auf 20-30 Jahre beziehen.
Nun meine Fragen:
Macht es Sinn, so viele unterschiedliche Eft´s zu besparen?
Schliesslich hat der World Etf ja schon ca 1600 starke Unternehmen im Portfolio?
Ich weiß nicht genau, ob ich nur lieber zwei Etf´s besparen sollte.
Was meint ihr zu dem Thema?
Aktuell ist der MSCI WORLD der Stärkste und der DAX der Schwächste im Portfolio.
Bitte um Rat....
am 01.07.2018 13:07
Hallo Christopher,
Willkommen in der Community!
Mich würde interessieren, wie du die ETFs ausgewählt hast. Du nimmst einen World-ETF und einen Emerging Market ETF. So weit so gut, die Überschneidungsmenge ist hier praktisch Null. Dann willst du aber USA - im MSCI World eh schon hoch gewichtet - nochmal übergewichten und das gleiche auch mit Deutschland machen.
Ich halte es da wie der Finanzwesir - weniger ist mehr, vor allen Dingen bei dieser Sparratenhöhe. Ich würde dir für den Anfang den MSCI World und den MSCI Emerging Market empfehlen (alternativ die Indizes von FTSE, Vanguard hat die entsprechenden ETFs im Angebot), und das je nach persönlicher Einstellung im "klassischen" Verhältnis 70:30. DAX und S&P 500 würde ich weglassen.
Lies dich mal im Finanzwesir durch, er hat aus meiner Sicht keine verkehrte Einstellung. Keep it simple!
Viele Grüße,
Jörg
am 01.07.2018 14:54
Hallo @Christopher,
die Argumente von @Joerg78 sind sicher nicht falsch. Ich bin jedoch der Meinung, dass man sich bei "nur" vier Wertpapieren nicht verzetteln kann. Zumal man einen Sparplan ohnehin einfach jahrelang laufen läßt - ohne Handlungsbedarf. Wenn Du Dich also mit diesen vier ETF wohl fühlst, dann bitte weiter so.
Regelmäßig breite, internationale Aktien-ETF besparen ist das Beste, was man machen kann, wenn man nicht viel Zeit investieren will. Welche ETF genau die richtigen sind, weiß man ohnehin erst hinterher. Die genaue Aufteilung ist also ein Luxusproblem. Du bist auf dem richtigen Weg.
Viele Grüße aus einem sommerlichen München
nmh
01.07.2018 17:01 - bearbeitet 01.07.2018 17:04
01.07.2018 17:01 - bearbeitet 01.07.2018 17:04
Ich tue mich ab und an schwer in der Gewichtung der verschiedenen Märkte.
Warum 30% Emerging Markets und nicht 25 oder 40? Theoretisch müsste man dafür die Vola (wenn man denn glaubt sie sei ein Maß für "Risiko") mit der Performance betrachten und dann entscheiden wie was am Besten zu mir passt.
Problem 1: Ich weiß doch gar nicht auf 10% genau wieviel Verlust ich zu tragen bereit bin. Das hängt von den Gründen ab, warum ich Verlust erleide. Mal weniger und mal weniger. Und zudem von meiner sonstigen finanziellen Gesamtsituation.
Problem 2: Alle Kennzahlen belegen die Vergangenheit. Dann kommt Trump mit Steuerreform und Zöllen und die Karten sind zumindest potenziell neu gemischt.
Vor diesem Hintergrund überlege ich eventuell im Basisinvestment doch wieder mehr auf aktives Fondmanagement zu setzen. Besonders in so großen Märkten wie den Emerging Markets ist mir ein Index-ETF vielleicht doch zu viel Gießkanne. In Wachstumsmärkten muss man sich die Unternehmen und Volkswirtschaften vielleicht doch einmal genauer ansehen. Schroder BRIC (A1J8MN) schlägt meinen bisherigen iShares MSCI E.M. (A0HGWC) deutlich. Da würde ich dann auch gerne 1,6% mehr TER zahlen. Hinzu kommt, dass ich mir keine Gedanken muss ob ich nun Asien/Pazifik reduziere und mehr auf Russland setze um irgendwie auf eine Großwetterlage zu reagieren. Wenn es notwendig wird, wird der Fondsmanager es tun. Er/ Sie/ Es wird an der Performance gemessen.
Solange ich die Verteilung zwischen den Mäkrten (4 ETFs = 25% je ETF oder 30/40/15/15) aber gewürfelt habe ist die Diskussion innerhalb der ETFs nicht relevant 😉
Wenn ich mich mehr kümmern und einbringen will, dann mache ich das zusätzlich zum Basisinvestment. Und da dann vielleicht ein ETF in engen Märkten oder Stockpicking und mal ins fallende Messer greifen. Dann aber immer mit dem Bewusstsein, dass es "on top" ist. Hier hilft dann auch @nmh 's Moneymanagement. Wenn ich nicht bereit bin den vorher festgelegten Betrag X zu verlieren, dann muss ich ihn ins Basisinvestment stecken.
am 01.07.2018 21:04
Ich habe versucht einen sehr geringen TER, das Masse an Volumen, thesaurierend und möglichst großen Markt abzudecken/zu beachten (Basics für langes und lohnendes Anlegen) . Dies alles durch Informationen aus dem Netz! Das wichtigste ist für mich, wie bei allen, eine gewisse Sicherheit, geringe Kosten bei höchstmöglichen Gewinn. Ich bin auch bereit 400-500 Euro monatlich zu besparen. Im ersten Halbjahr wollte ich mir das Ergebnis vorerst anschauen und ggf weiter angreifen #zwinker#.
Für weitere Hilfen und Tipps für den Vermögensaufbau bin ich sehr dankbar.
Ich hoffe aber, ich liege mit der Auswahl an Etf's nicht allzu falsch.
Meine kompletten "Besparungen"
Wohnriester
Bausparvertrag
4* Unfall Prämien Rückgewähr Vers.
Lebensversicherung
Betrieb. Altersv. "Bargeldumwandlung"
Etf's.
Ps: Mit Kryptowährungen bin ich noch nicht warm geworden und an Aktien hab ich mir 2008 schon die Finger verbrannt...
am 01.07.2018 22:43
Hallo @Christopher,
ich würde bei 35 EUR Rate pro ETF den DAX und S&P 500 weglassen, der Einfachheit halber. 4 ETF sind zwar nicht zuviel, die 35 EUR erzeugen aber 4 Mini-Positionen. Ich bin da voll bei @Joerg78.
@nmhstimme ich bei dem Satz zu: "Wenn Du Dich also mit diesen vier ETF wohl fühlst, dann bitte weiter so." Das wichtigste ist, dass du in einer Krise nicht in Panik verfällst und alles verkaufst. Wenn du dich 2008 schon mal mit Aktien die Finger verbrannt hast, klingt das ein wenig danach.
Mit den anderen Sparformen kenne ich mich nicht so aus. Die sind mir zu ... nicht-renditeorientiert. Ich kenne jedoch deine Umstände nicht, die können ja dazu passen.
Grüße aus Dresden
Sonni
am 02.07.2018 12:32
Wenn ich pro Etf 100 Euro sparen würde, würdet ihr die 4 Etf's lassen?
02.07.2018 13:32 - bearbeitet 02.07.2018 13:41
@Christopher schrieb:Hallo liebe Community.
Ich bin vor drei Monaten neu ins Eft sparen eingestiegen.
Nun habe ich einen monatlichen Sparbetrag von 140 €.
Mein Portfolio weißt vier unterschiedliche Etf´s auf
Dax WKN: LYX0AC
Msci World WKN: A113FM
S&P 500 WKN: A113FP
Schwellenländer WKN: A1W9VB
Zu je 35 Euro.
Meine Anlagendauer würde ich gerne auf 20-30 Jahre beziehen.
Hallo @Christopher
darf ich Dich auf einen möglichen Fehler in Deiner Auswahl oben hinweisen?
Du hast als MSCI-World-ETF den ETF mit WKN A113FM angegeben.
Der ist aber kein ETF auf den MSCI-World-Index sondern auf den MSCI World Information Technology Total Return Net Index, also auf Tech-Werte.
Du suchst vermutlich einen ETF aus dieser Auswahl:
Den mit der WKN LYX0AG kannst Du bei comdirect derzeit gebührenfrei
besparen.
Gruß, Pramax
Noch was:
Der angebliche Schwellenländer-ETF mit der WKN A1W9VB
investiert in US-Dividenden-Aktien.
am 02.07.2018 13:49
Selbst wenn du die Sparrate zukünftig auf 400-500€ pro Monat anheben möchtest, würde ich nur einen MSCI World + Emerging Markets (EM) nehmen.
Überlege dir bloß wie hoch du den Anteil der Emerging Markets (volatiler als World) haben möchtest und passe dann demensprechend die Gewichtung an. In der Regel gewichtet man die EM mit ca. 10-30%. Ich habe mich bei meinem ETF-Portfolio persönlich für 25% entschieden.
Wenn du die EM gering gewichten möchtest, kannst du auch direkt einen MSCI ACWI oder FTSE ALL WORLD nehmen. Hier mal zwei WKNs, die für dich interessant sein könnten. Kannst die ja einfach mal ansehen:
1. A1W8SB
2. A1JX52
Grundsätzlich sollte man einen ausschüttenden ETF nehmen, wenn man den Sparerpauschbetrag noch nicht ausgenutzt hat, darüber hinaus lieber einen thesaurierenden.
Das wichtigste ist aber einfach anzufangen und den Sparplan durchzuziehen, auch wenn es mal wieder richtig krachen sollte an der Börse.
am 02.07.2018 13:50
Hallo @Christopher
wichtig ist, dass Du Dich mit Deiner Geldanlage gut fühlst und dass Du nachts gut schlafen kannst, wenn die Börsen mal gen Süden gehen.
Du scheinst von Deinem Versicherungsberater auch recht umfangreich versorgt zu sein.
Es weiß heute niemand was morgen am meisten Erfolg haben wird. Aber in einem sind wir uns hier ziemlich einig: Ganz auf Wertpapiere zu verzichten ist in Deinem Alter vermutlich der schlechteste aller Wege.
Du hast Dich a) für Wertpapiere und b) für breite ETFs entschieden. Damit liegst Du auf Kurs mit den meisten anderen Leuten hier.