am 08.08.2020 18:44
Wichtiger Hinweis für alle, die den Discount Put Plus WKN PX1366 halten. Das Papier ist bereits am 24.09.2020 fällig. Sieht nach einer fürstlichen Rendite für uns aus. Um zu verhindern, dass comdirect bei Fälligkeit 10 Euro Gebühren von Euch verlangt, verkauft Ihr bitte manuell im "Livetrading mit Limit". Ich schlage eine OCO-Order (siehe hier) vor:
- Stop Loss 31,40 Euro (oder nach eigenem Ermessen)
- Verkaufslimit 39,85 Euro (mehr als 40 Euro sind nicht drin)
- gültig bis 17.09.2020 (letzter Handelstag)
Entsprechendes gilt für die übrigen Papiere, die ich empfohlen habe (z.B. PX6QPJ, fällig Ende Oktober). Sechs Wochen vor Fälligkeit bekommt Ihr übrigens von comdirect eine "Warnung" in die Postbox gestellt.
Wer auch weiterhin darauf setzen will, dass der DAX jetzt erst mal nicht durch die Decke geht: Papiere wie PX137X oder PX137Z sind auch weiterhin ein klarer Kauf. Achtung, Totalverlustgefahr! Nicht für Einsteiger geeignet!
Wichtig: Nur Optionsscheine (Call, Put) sind bei Fälligkeit gebührenpflichtig (10 Euro pauschal). Zertifikate (z.B. Discount, Bonus) werden gebührenfrei eingelöst.
nmh
am 09.09.2020 17:08
@FakeAccount schrieb:Vielen Dank für Eure Fragen.
@Chris81 : Bitte die Stammdaten der Zertifikate ausschließlich auf den Websites der Emittenten prüfen, nicht auf schlecht gepflegten Fremdwebsites. Angaben im Informer bei comdirect o.ä. stimmen oft nicht. Bitte in den Beiträgen von nmh nachlesen.
Man könnte natürlich im Informer genau das machen, was die comdirect vorgesehen hat. Sich das Basisinformationsblatt runterladen und es lesen.
Täglich frisch vom Emittenten auf den Frühstückstisch sozusagen.![]()
am 19.09.2020 12:20
Ich habe eine Frage zur steuerlichen Behandlung Discoutzertifikaten. Soweit ich es sehe hat man im Wesentlichen 3 Fälle zu betrachten (inklusive meiner Vermutungen zur steuerlichen Behandlung):
1) Man verkauft das Discountzertifikat vor Fälligkeit. In diesem Falle kann man eventuelle Verluste im "allgemeinen Verlusttopf" steuerlich geltend machen.
2) Man wartet bis zur Fälligkeit und lässt sich die Aktien ggf. einbuchen. In diesem Falle gelten die Aktien zum CAP eingebucht. Eventuelle Kursverluste beim späteren Verkauf können im Verlusttopf "Aktien" steuerlich geltend gemacht werden.
3) Wie 2) aber das Discountzertifikat hat nicht physische Lieferung sondern Barausgleich. In diesem Falle können Verluste im "allgemeinen Verlusttopf" steuerlich geltend gemacht werden.
Ist die beschriebene steuerliche Behandlung hier korrekt. Insbesondere bei Punkt 3 bin ich mir nicht sicher, da Barausgleich bei Stillhaltergeschäften (zumindest früher) steuerlich nicht geltend gemacht werden können/konnten (wie die aktuelle Regelung ist weiß ich nicht).
Viele Grüsse,
morphyencore
am 19.09.2020 15:26
Frage 1: korrekt
Frage 2: nein, die Aktien "erben" die Anschaffungskosten des Zertifikates, nicht den Cap (der Cap ist für die Steuer irrelevant)
Frage 3: Bareinlösung bei Fälligkeit wird steuerlich wie ein Verkauf (Frage 1) behandelt
Beispiel:
Ich kaufe heute ein Discount-Zertifikat zu 90 Euro. Der Cap liegt bei 100 Euro.
Fall 1: Wenn ich das Zertifikat morgen zu 92 Euro verkaufe, habe ich 2 Euro Gewinn im allgemeinen Verrechnungstopf.
Fall 2: Wenn ich das Zertifikat morgen zu 85 Euro verkaufe, habe ich 5 Euro Verlust im allgemeinen Verrechnungstopf.
Fall 3: Das Zertifikat wird bei Fälligkeit zum Cap (100 Euro in bar) eingelöst. Das ist wie Fall 1: Ich habe 10 Euro Gewinn im allgemeinen Verrechnungstopf.
Fall 4: Das Zertifikat wird bei Fälligkeit in Aktien umgetauscht. Die Aktien verkaufe ich später für 94 Euro. Jetzt habe ich 4 Euro Gewinn im Verrechnungstopf für Aktien.
Fall 5: Das Zertifikat wird bei Fälligkeit in Aktien umgetauscht. Die Aktien verkaufe ich später für 80 Euro. Jetzt habe ich 10 Euro Verlust im Verrechnungstopf für Aktien.
Hilft Dir das?
nmh
am 20.09.2020 10:46
@nmh:
Danke für die Antwort (hat meine Fragen geklärt).
Die Steuerbehandlung scheint für Discountzertifikate einfach und transparent zu sein. Hoffe dass dies auch 2021 so bleibt (Verlustbegrenzung bei Termingeschäften ab 2021). Nach neuesten Infos sollen aber Zertifikate (und möglicherweise auch Stillhaltergeschäfte) nicht unter die neue Steuerregelung fallen.
Ich hatte mich ursprünglich für Stillhaltergeschäfte (covered Calls und cash secured Puts) interessiert, finde aber Discountzertifikate (ist ja Covered Call) einfacher in der Handhabung. Ich frage mich daher, warum Covered Calls wenn es mit Discountzertifikaten einfacher geht (OK, man hat bei Discountzertifikaten ein Emittentenrisiko).
Die versteckten Kosten bei Discountzertifikaten kann man ja leicht überprüfen, indem man den Discount (bei Discountzertifikat) mit der Prämie des entsprechenden Calls vergleicht.
Ich habe für verschiedene Aktien eine entprechende Prüfung durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Kosten (Unterschied Prämie zu Discount) selten mehr als 5% ist.
Das ist eigentlich ganz OK. Was mich aber wundert: Ich habe den Eindruck, dass Dividenten nicht voll in den Discount eingepreist sind.
Beispiel BASF (Kurs 20.09.2020: 54.19 Euro, Dividende(2020e): 3,30Euro):
Ich nehme Laufzeit bis Juni 2021 (in diesem Zeitraum dürften Dividenden gezahlt werden) und Strike(CAP) 56 Euro.
1)Discountzertifikat DE000SB0LJU2 (Juni 2021, CAP 56 Euro):
Discount: 4,70 Euro (Comdirect, Zertifikatefinder)
2)Call BASF (Juni 2021, Strike 56 Euro)
Prämie: 3,72 Euro (Eurex)
Der Unterschied (Discount-Prämie) wäre also 0,98 Euro.
Die Dividende ist aber mit 3,30 Euro angegeben (comdirect).
Die Dividende wäre also nur zu ca 30% eingepreist.
Wo kommt dieser große Unterschied her? Kann es sein, dass hier eine Dividendenkürzung eingepreist wird?
Viele Grüße,
morphyencore
am 21.09.2020 15:52
@morphyencore schrieb:
1)Discountzertifikat DE000SB0LJU2 (Juni 2021, CAP 56 Euro):
Discount: 4,70 Euro (Comdirect, Zertifikatefinder)
2)Call BASF (Juni 2021, Strike 56 Euro)
Prämie: 3,72 Euro (Eurex)(...)
Wo kommt dieser große Unterschied her?
Bist du sicher, daß sich die Kursdaten auf denselben Zeitpunkt beziehen?
am 21.09.2020 20:33
"Bist du sicher, daß sich die Kursdaten auf denselben Zeitpunkt beziehen?"
Ich habe jeweils die Prämie bzw. den Discount vom Wochenende genommen. Die Laufzeit ist in beiden Fällen Juni 2021. Der Discount der Discountzertifikats kommt ja durch die Prämie der Option (Covered Call) zustande. Eine evenentuelle Dividende sollte eigentlich in einem größeren Discount berücksichtigt werden. Der Inhaber der Aktie (Covered Call) wird wohl die Dividende in der Laufzeut erhalten (wahrscheinlich Mai 2021).
Das gute an Discountzertifikaten ist deren Transparenz: Man kann den fairen Discount gut durch den Vergleich mit den Optionsmärkten überprüfen. Sind keine Dividenden im Spiel scheinen mir die versteckten Produktkosten bei Discountzertifikaten nicht sonderlich groß zu sein. Abweichungen finde ich eigentlich nur, wenn größere Dividenden (wie z.B. bei BASF) gezahlt werden.
am 21.09.2020 20:40
Noch ein Nachtrag: Strikepreis und CAP wurde in dem Beispiel gleich gewählt. Damit müssten Discountzertifikat und Covered Call vergleichbar sein (ist der Aktienkurs am Ende der Laufzeit unter dem Strike bzw. CAP so hat man die Aktien).
am 21.09.2020 21:51
@morphyencore schrieb:
"Bist du sicher, daß sich die Kursdaten auf denselben Zeitpunkt beziehen?"
Ich habe jeweils die Prämie bzw. den Discount vom Wochenende genommen.
"Wochenende" ist schon eine ziemlich grosse Zeitspanne...hast du einen Umsatz beim Discounter und einen Handel beim Optionsschein gefunden, der innerhalb derselben Minute stattfand? Am besten wäre es noch, wenn du einen Umsatz bei dem entsprechenden Put hättest...
am 22.09.2020 00:15
@dg2211
Es handelt sich jewils um den Schlusskurs. Im Zertifikatefinder wurde dergleiche Kurs für den Basiswert angegeben wie an der Eurex für die betreffende Option. Bei niedrigen Dividenden stimmen Discount und Prämie auch gut überein. Bei höheren Dividenden werde ich aber künftig vorsichtig sein.