13.04.2019 11:20 - bearbeitet 13.04.2019 11:29
Liebe Mit-Aktienbesitzer/Comdirect-Kunden,
ich habe seit Anfang des Jahres massive Probleme mit teils wirren Steuerbuchungen von Seiten der comdirect. So werden bspw. Steuerkorrekturen von E.ON oder von Salzgitter (allein bei dieser Aktie 6 Buchungen und Korrekturen im April 2019!) vorgenommen. Darüber hinaus gibt es irgendwelche Probleme mit der korrekten Anwendung meines (seit Jahren bestehenden) Freibetrages. Auch diverse Anrufe im Kundencenter sowie der Reklamationsabteilung brachte keine Lösung. Hier lagen nicht einmal die mir zugesandten Unterlagen in der mir vorliegenden Form vor, sodass mir ad-hoc geholfen werden konnte.
Mittlerweile bin ich echt verzweifelt, da ich - nach Korrekturen - diese ganzen Buchungen ja auch nachvollziehen muss (das Vertrauen in die korrekten Verrechnungen ist bei mir im Moment nicht sehr stark ausgeprägt)...und das gestaltet sich extrem schwierig.
Daher meine Frage an Euch: Bin ich allein mit diesem Fiasko oder trifft es andere Mit-Foristen auch (habe bis dato noch keine gehäuften Anfragen hier im Forum gefunden).
Herzlichen Dank und Gruß
EDIT: Bei Salzgitter sind es sogar 8! Buchungen an einem Tag, immer im Plus und im Minus und insgesamt waren es am 05.04.2019 300! Buchungen aus dem Jahr 2017!
am 13.04.2019 11:54
Hallo @Der_Andi ,
ich habe solche Buchungen nur bei einer Aktie: Realty Income (US7561091049), ein US-REIT. Wenn ich alle Stornos und Korrekturen sowie Korrekturen der Korrekturen zusammenrechne, beläuft sich deren Anzahl auf nicht weniger als 24! Bemerkenswert ist dabei, dass sich die Korrekturen allesamt auf bereits versteuerte Dividendenzahlungen aus 2018 beziehen. Diese Tatsache kann man aber nicht aus den Steuermitteilungen selber ersehen, sondern man kann es nur anhand der stornierten und korrigierten Zahlenwerte mit den alten Dividendenzahlungen aus 2018 in Verbindung bringen.
Als Hintergrund der Korrekturen kann ich nur vermuten, dass Realty Income einen Teil seiner Dividendenzahlung als Kapitalrückzahlung gewährt. Daher habe ich in 2018 offensichtlich zu viel Steuern abgezogen bekommen. Diese in 2018 zu viel gezahlte Steuer wurde mit auf den Freibetrag für 2019 gutgeschrieben.
Vielleicht gibt’s bei dir ja ähnliche Gründe.
Gruß paba
13.04.2019 12:30 - bearbeitet 13.04.2019 12:30
Hallo @paba: Ja O (Realty Income ist auch dabei) - bei solchen "Konstrukten" würde ich ja nachgelagerte Buchungen verstehen. Bei mir ist es auch wie bei Dir - dass keine neuen Abrechnungen erfolgen, sondern (ohne Benachrichtigung!) einfach wild hin- und hergebucht wird...Man stößt nur durch Zufall auf solche Aktionen.
Aber die von mir angesprochenen Buchungen betreffen zum Teil auch dt. (DAX) Werte, z.B. VW, E.ON, Uniper, Salzgitter etc.
am 13.04.2019 12:43
Hallo @Der_Andi,
nur zum Verständnis: Unterscheiden sich die Plus-/Minusbewegungen? Oder sind sie identisch?
Wenn letzteres, würde ich diese als technisches Detail einordnen (ich hab da auch einige) -- ein Nachteil der Offenheit vom CoDi, die einzelnen Buchungen anzuzeigen.
13.04.2019 12:53 - bearbeitet 13.04.2019 12:54
Hallo @Necoro: Darin liegt ja das Problem. Teils sind diese identisch (erst alles ins Minus - dann alles ins Plus - und vielleicht noch einmal das ganze Spiel).
Selbst wenn sie gleich sind, wird mir in einer neuen Jahressteuererklärung für 2017 für Salzgitter ein Bruttoertrag von 1,50 € ausgewiesen, für E.ON 12,60 etc.
Das verstehe wer will 😞
am 13.04.2019 13:08
Hallo @Der_Andi,
ich kenne die Implementierung der CoDi nicht. Aber generell kann es bei Steuerabrechnungen aufeinanderbauende Datensätze geben. Dadurch muss man, will man einen Satz im Januar 2017 korrigieren, u.U. _alle_ folgenden Sätze noch einmal neuberechnen (und wenn man Pech hat, kommt die Korrektur für Februar 2017 einen Tag nachdem alles durch ist...). Vielleicht liegt so etwas in der Art bei dir vor (eigentlich sollte dir der Kundendienst so etwas aber auch sagen können).
Aber noch eine zweite Frage: Um welche Beträge dreht sich das insgesamt? Wenn es insgesamt Kleckerbeträge sind, solltest du das Thema wohl einfach geistig abhaken (wegen 1.50 EUR wird auch kein Finanzamt sich bewegen). Steuerberechnung (gerade vor 2018) ist alles andere als einfach und nachvollziehbar, hier würde ich persönlich im Zweifel der Bank zugestehen, dass sie das korrekt hinbekommt.
Evtl kann unser Großinvestor @nmh noch einige beruhigende Worte sagen ;), er schwört ja immer auf den CoDi/CoBa-Rechenkern.
Gruß,
Necoro
am 13.04.2019 14:46
Also, 300 Buchungen an nur einem Tag ist wirklich heftig und lästig. Ich kann sehr gut verstehen, dass @Der_Andi sich ärgert.
Leider kann ich nichts Erhellendes beitragen, weil ich nicht weiß, welche Art von Buchungen er meint und wo diese Buchungen für den Kunden sichtbar sind (Konto? Steuermitteilung in der Postbox? Liste in der Steuerübersicht? Welche Wertpapiere? Welcher Geschäftsvorgang?). Aber meiner Erfahrung nach hat comdirect eine hervorragende Steuerabteilung, die bei solchen Fragen im Detail helfen kann.
Auch sind meiner Erfahrung nach die Steuerbuchungen in aller Regel korrekt. Dass man als Kunde ein Interesse daran hat, alles zu verstehen, ist aber auch selbstverständlich. Das ist Aufgabe der Kundenbetreuung, nach Rücksprache mit der Steuerabteilung bei comdirect.
nmh
am 13.04.2019 14:46
Ich kenne diese "Buchungsfluten" eigentlich nur kurz vor der Einlösung fälliger Anleihen bzw. Zertifikate und zuletzt von der Google/Alphabet-Aktienumstellung vor ein paar Jahren. Die Buchungen sind zwar online nachzusehen, erscheinen aber nicht im Finanzreport.
Gruß, Pramax
13.04.2019 16:00 - bearbeitet 13.04.2019 17:01
@paba schrieb:Hallo @Der_Andi ,
ich habe solche Buchungen nur bei einer Aktie: Realty Income (US7561091049), ein US-REIT. Wenn ich alle Stornos und Korrekturen sowie Korrekturen der Korrekturen zusammenrechne, beläuft sich deren Anzahl auf nicht weniger als 24!
Als Hintergrund der Korrekturen kann ich nur vermuten, dass Realty Income einen Teil seiner Dividendenzahlung als Kapitalrückzahlung gewährt.
Ja, so ist es. Der REIT zahlt monatliche Dividenden (quasi als Vorschuss auf den Jahresgewinn), kann aber die die US-Steuersituation erst nach Vorlage des Jahresabschlusses bestimmen. Daher veröffentlichen solche Unternehmen einmal jährlich ein Dokument mit den Steuerdaten des letztes Geschäftsjahres. (Beispiel).
Sobald die deutschen Banken diese Information erhalten, werden die Steuerabrechnungen (hier: 12 Stück) storniert und neue Bescheinigungen (hier: 12 Stück) erstellt.
am 13.04.2019 16:28
Hallo @Necoro ,
das wäre eine (mir auch von Seiten CoDi zu erläuternde) Erklärung. Und da ich ja nicht weiß, um welche Beträge es sich (aufgrund der Flut der Buchungen) handelt - habe ich einfach ein ungutes Gefühl. Klar bei Peanuts wäre mir meine Zeit zu schade, andernfalls muss ich davon ausgehen, dass alles richtig läuft.
Aber da ich bei der CoDi noch ein offenen Vorgang von 08/18 habe, in der offensichtlich falsch abgerechnet wurde und bis heute noch keine Lösung verfügbar ist, bin ich extrem misstrauisch geworden. Und da über das Jahr kumuliert fast 200 Ausschüttungen in meinem Depot gibt mit entsprechenden Summen kann es sein, dass die Peanuts nichts so klein sind 😉