am 26.07.2020 19:14
Ein paar Fragen zu euren interessanten Ausführungen an SLis Beispiel von SchmidtsKatze AG:
Frage 1: Wenn man im 1. Fall einfach den Wert zwischen gewünschtem Stopkurs (102 Euro) und „gedachtem“ Nachziehkurs (136 Euro) durch 2 teilt, kommt man doch auf das gleiche Ergebnis wie bei Fall 2. Der Abstand zwischen Stop und Nachziehkurs beträgt = 34 Euro : 2 = 17 Euro. Das wäre dann mein Trailing-Abstand zum derzeitigen Kurs. Wenn man dann als Trailing-Abstand beim Trailing Stop Loss diesen Wert verwendet, kommt das doch auf das gleiche Ergebnis, oder hab ich gerade einen Denkfehler? Der Hub ist doch dann der Trailingabstand, sobald der Einstiegskurs sich nach oben entwickelt und der Stopkurs entsprechend nachgezogen wird.
Frage 2: Derzeit sind die Werte ja häufig sehr weit weg von der 200 Tagelinie, so dass ein Stop unterhalb dieser ein relativ großer Verlust wäre.
Wäre es dann nicht trotzdem hilfreich, zur Sicherheit ein Trailing Stop Loss zu setzen (damit man den Ausstieg bei einem Absturz nicht verpasst), welcher aber dennoch oberhalb der Linie liegen darf?
Frage 3: Und @nmh habe ich dich richtig verstanden, dass dir beim Trailing Stop Loss die Möglichkeit des „Verhinders“ der Ausführung fehlt oder gibt es aus deiner Sicht noch andere Nachteile?
Liebe Grüße
am 26.07.2020 19:25
@Mon2520 :
Deine Fragen 1 und 2 betreffen die Frage "wie setze ich Stopkurse". Mein Nachbar nmh hat hier in der community schon sehr oft erwähnt, dass das im wesentlichen Erfahrungssache ist. nmh behauptet ja immer, er könnte ohne weitere mehrere Bücher zum Thema "Stopkurse" schreiben, der alte Angeber. Aber ich kann mich nur anschließen. Bitte beachte, dass die 200-Tage-Linie nur eines von mehrere Kriterien zum Setzen von Stopkursen ist!
Zu Deiner Frage 3: nmh experimentiert erst seit ungefähr zwei Jahren mit trailing-Stops, weil seine altmodische IT (ich sag's Dir!) das bisher nicht richtig konnte (jetzt aber schon). Aber nmh hat bisher die Beobachtung gemacht, dass trailing Stops vor allem bei Aktien sinnvoll sind, die unterhalb der 200-Tage-Linie notieren. Bei Aktien, die drüber notieren, setzt er meistens normale Stops ohne Trailing. Wichtig ist auch, den trailing-Abstand nicht zu eng und vor allem immer im Prozent, nicht in Euro zu setzen. Das hat nmh nach einigen blutigen Unfällen selbst leidvoll festgestellt.
Ganz wichtig auch: Ein großes Risiko bei trailing Stop liegt darin, dass der Stopkurs still und leise über die 200-Tage-Linie wandert. Das wäre aber eine Todsünde, denn Stopkurse dürfen niemals leicht über der 200-Tage-Linie liegen. Warum? Weil Aktien gerne mal auf die 200-Tage-Linie aufsetzen und dort wieder nach oben drehen. Bei so einem Manöver will man nicht ausgestoppt werden.
Daher muss man alle aktiven trailing Stops regelmäßig beobachten, ob sie in gefährliches Terrain gewandert sind. nmh benutzt dafür eine relativ neue Spezialsoftware in seinem altertümlichen Rechenzentrum. Du kannst Dir nicht vorstellen, mit was für altmodischer Technik mein Nachbar arbeitet. Genauso schlimm wie sein Auto. Er ist halt ein Geizkragen.
Aber wie gesagt: beim Thema trailing ist nmh selbst noch in einer Lernphase, er nutzt das erst seit etwa zwei Jahren. Woher ich das weiß? nmh flucht oft sehr laut, und ich notiere mir immer, was er dabei brüllt. Kann man unheimlich viel von lernen.
Beste Grüße
der Nachbar von nmh
am 26.07.2020 19:37
Ja, geht's noch? Jetzt ist mein Nachbar nmh schon so frech, in meinem Namen zu posten. Na sowas.
Selbstgespräche sind der erste Schritt. Der zweite Schritt ist, wenn man eine Antwort bekommt.
Viele Grüße,
jemand der seinen Namen vergessen hat
am 26.07.2020 22:51
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Hab mich schon gewundert, dass nmh sein eigener Nachbar ist 😊
am 27.07.2020 08:21
Lieber nmh oder fakeaccount, wer auch immer nun wirklich geantwortet hat 😊, vielen Dank für die Erklärung. War meine Überlegung meiner Frage 1 zum Beitrag von SLi
am 03.04.2020 13:39 korrekt?
Sonnige Grüße
07.08.2020 09:32 - bearbeitet 07.08.2020 09:34
Hallo nmh, welches ist z. B. ein zuverlässiges Presseorgan, auf welches du hier: am 15.11.2019 10:57 verweist?
LG
am 07.08.2020 14:30
@Mon2520 schrieb:
Hallo nmh, welches ist z. B. ein zuverlässiges Presseorgan, auf welches du hier: am 15.11.2019 10:57 verweist?
LG
Einer oder mehrere oder alle seiner 20 Börsenbriefe würde ich meinen 😉
am 11.10.2020 02:23
@nmh (und natürlich alle anderen hier!)
Für das Setzen von Stopkursen finden sich in Deinen Beiträgen ja immer wieder gute Anhaltspunkte und v.a. zahlreiche Beispiele.
Aber wie lege ich gute Nachziehkurse fest, woran kann ich mich orientieren? Für manche Aktien gibt es ja "Kursziele" auf den einschlägigen Finanzseiten im Internet (Finanztreff & Co.), aber z.B. bei Sartorius Vz. und Bechtle sind diese Kursziele schon weit übertroffen. Was schlägst Du in einem solchen Fall vor?
Oder was machen die anderen hier? Zieht Ihr Stopkurse auch nach oben, wenn Nachziehkurse erreicht sind? Oder z.B. einmal im Monat?
Und noch eine andere Frage zum Thema Stopkurse: Was macht Ihr bei Hebelzertifikaten (Hebel um 2-3) auf Sterneaktien, die zum längeren Halten gedacht sind? Stopkurse für die Basiswerte suchen und dann über den Basispreis und das Bezugsverhältnis auf einen Kurs für das Zertifikat umrechnen?
Vielen Dank schonmal für Eure Anregungen!
am 11.10.2020 09:27
Hallo,
in meiner Welt hängt der Stoppkurs sehr stark von der 200-Tage Linie ab (nicht nur aber dominant). Zeigt jetzt die Aktie einen positiven Trend über einen gewissen Zeitraum, so ziehe ich meinen Stoppkurs automatisch mit nach oben. Einen separaten Nachziehkurs habe ich in diesem Sinne nicht.
11.10.2020 11:23 - bearbeitet 11.10.2020 11:26
@hmg :
Initial, wenn ich eine Aktie kaufe, setze ich den Nachziehkurs oberhalb der letzten markanten Hochpunkte. Wenn diese Hochpunkte deutlich überschritten werden, dann zieht mein Hub-System die ICO-Stopkurse nach.
Dabei ist aber zu beachten, dass es ICO-Stopkurse sind, also "in computer only". Sie sind nicht immer auch zum gleichen Kurs an der Börse scharf geschaltet. Das Hub-System liefert mir nur Anregungen, um welche Aktien ich mich besonders kümmern muss, und wo ich vielleicht einen Stopkurs an der Börse platzieren sollte. Diese "echten" Stopkurse werden dann nach charttechnischen Erwägungen gesetzt.
Ergänzung: Ich lese 15 bis 20 Börsenbriefe/-zeitschriften regelmäßig und pflege die jeweiligen Kursziele in eine riesige Datenbank ein. Wenn solche Kursziele überschritten werden, kann mein System ebenfalls ICO-Stopkurse nachziehen, obwohl der Nachziehkurs (der dann ebenfalls erhöht wird) noch nicht erreicht ist.
Für Hebelzertifikate kann man sich entweder am Chart des Zertifikates orientieren, oder man rechnet mit der bekannten Formel den Stopkurs der Aktie in einen Stopkurs für das Zertifikat um. Beides sollte ungefähr zum gleichen Ergebnis führen. Die Formel lautet für Long-Zertifikate:
Kurs_Zertifikat = (Kurs_Basiswert minus Basispreis) x Devisenkurs x Bezugsverhältnis
Schönen Sonntag an alle, die das hier lesen
aus einem herbstlichen München
nmh