am 27.03.2020 19:12
Hallo allerseits, bin ganz neu hier und das ist mein erster Beitrag 🙂
Es geht um die unterschiedlichen Öffnungszeiten der Börsenplätze XETRA, Tradegate, etc. etc. Ich glaube da habe ich noch einige Verständnisprobleme und hoffe ihr könnt mir helfen.
z.B. die Öffnungszeiten von Xetra 9 - 17:30 Uhr oder Stuttgart 8 - 22 Uhr.
Angenomme ich habe eine Aktie mit einem Kurs von 100 Euro um 17:00 Uhr und setze ein SL bei 80 Euro über die Börse Xetra.
Um 17:30 ist der Xetra Kurs bei 81 Euro. Dann ist ja Handelsschluss bei Xetra.
SL wurde nicht ausgelöst, weil der Kurs noch 1 Euro über SL ist.
Um 17:32 ist der Kurs bei 79 Euro.
Dann sinkt der Kurs von 17:30 bis 8:59 Uhr auf 30 Euro. Bei ca. 30 Euro bleibt der Kurs dann.
Um 9 macht Xetra wieder auf und die Aktivierungsschwelle von meinem SL 80 Euro ist unterschritten. Xetra verkauft die Aktie zum nächsterreichbaren Kurs. Müsste dann so im 30 Euro Bereich sein. Richtig ?!
Hätte ich jetzt die Börse Stuttgart für mein SL gewählt, dann wäre z.b. um 17:31 die Aktivierungsschwelle von 80 Euro erreicht und die Verkaufsorder wäre zum nächsterreichbaren Kurs durchgegangen. Vielleicht im 80 Euro Bereich.
Ist das so richtig? Oder habe ich einen Denkfehler?
Freue mich auf Rückmeldungen. Danke!
am 27.03.2020 20:51
Genau richtig.
Herzlich willkommen übrigens ![]()
am 27.03.2020 21:28
Damit muss man echt aufpassen. SL kannst du i.d.R. auch über LiveTrading setzen und ist zu empfehlen.
02.04.2020 10:31 - bearbeitet 02.04.2020 10:32
02.04.2020 10:31 - bearbeitet 02.04.2020 10:32
@Zilch schrieb:Damit muss man echt aufpassen. SL kannst du i.d.R. auch über LiveTrading setzen und ist zu empfehlen.
Würde ich so nicht 100 % unterschreiben.
Vor allem LT L&S hat in außerbörslichen Zeiten bisweilen solche miesen Kurse, dass Stop Loss Orders auslösen, die an anderen Börsenplätzen die Nacht oder das Wochenende "überlebt" hätten.
02.04.2020 12:13 - bearbeitet 02.04.2020 12:24
02.04.2020 12:13 - bearbeitet 02.04.2020 12:24
"In der Regel" ist ein ganz wichtiger Zusatz der da steht denn es bedeutet es gibt auch Ausnahmen auf die ich nun nicht jede einzeln eingehen wollte 😄 Und gibt nicht nur L&S oder? 😉
Dazu gibt's glaube ich sogar nen umfangreichen Thread, unter Anderem bezüglich möglicher Mistrades. Aber sowas war auch schon mit Baader so. Wird's wohl immer geben.
Ansonsten hast du recht man muss immer vorsichtig sein, aber du zahlst bei Börsenorder halt auch Börsengebühren. Von daher bleibt LiveTrading, und ich wiederhole "in der Regel", die beste Wahl. Meiner Meinung nach.
Sicher ist nie etwas. Man kann auch ne Excel führen und selber entscheiden, kann aber den Verlust vergrößern wenn der Kurs krass einbricht. Wenn der Kurs aber sowieso schon so scharf am SL ist dass der Spread der außerbörslichen Zeiten diesen auslöst so kann es genauso vorkommen dass der Kurs sich dem außerbörslichen anpasst und dann halt nach dem Wochenende oder am Morgen auslöst. Hatte ich auch schon, Nacht überlebt am Morgen schwupps weg.
Man kann nicht jede Situation beachten, und vor allem in diesen äußerst volatilen Zeiten ist es eine Frage für sich ob man überhaupt noch Stops setzt. Deswegen das "in der Regel" 😉
am 02.04.2020 14:34
Wonach richten sich denn die Kurse bei L&S beim außerbörslichen Handel, wenn Xetra geschlossen hat?
Theoretisch könnten die einen doch ausstoppen bei einem beliebigen Kurs.
am 02.04.2020 15:43
@crispin schrieb:Wonach richten sich denn die Kurse bei L&S beim außerbörslichen Handel, wenn Xetra geschlossen hat?
Theoretisch könnten die einen doch ausstoppen bei einem beliebigen Kurs.
Xetra ist nicht der einzige Handelsplatz. Du hast ja auch noch NYSE, LSE, Frankfurt, Stuttgart, Wien - theroetisch ist jederzeit auf der ganzen Welt irgendeine Börse gerade geöffnet.
"Außerbörslicher" Handel ist ja eigentlich nichts anderes als Direkthandel.
Ich möchte hierzu gerne einfach mal zwei Sachen zitieren die das eigentlich schön erklären:
"Außerbörslicher Handel bzw. Direkthandel wird oft auch OTC-Handel genannt, nach dem englischen „Over The Counter“ oder „über dem Tresen“. Was ist außerbörslicher Handel und wie läuft er ab? Während beim Börsenhandel die Transaktionen immer über eine Börse ablaufen und damit auch der Absicherung durch Börsenaufsicht und Regulierung unterliegen, ist außerbörslicher Handel jede Kauf- und Verkaufsvereinbarung, die zwei Parteien direkt miteinander tätigen.
Eine staatliche Aufsicht gibt es – abgesehen von Ausnahmen – nicht, die gesetzlichen Vorgaben für den Wertpapierhandel bleiben jedoch bestehen. [...]
Dem Kauf- oder Verkaufsgesuch des Traders wird ein entsprechendes Angebot gegenübergestellt, bei Zustimmung beider Parteien findet die Transaktion statt. Außerbörslicher Direkthandel bringt oft günstigere Kurse mit sich, überdies gibt es Finanzprodukte, die nicht börsengehandelt werden und ausschließlich im OTC-Handel verfügbar sind.
[...]
Die Liquidität ist deutlich geringer, die Kurse richten sich also nach einer gedrosselten Nachfrage. Hinzugezogen werden Trends globaler Handelsplätze und Nachrichten. Die Umsätze sind eher gering, daher können Trader Kursentwicklungen nicht zuverlässig erkennen. Hintergrundinformationen zum gewünschten Finanzprodukt und den Märkten sind im außerbörslichen Handel noch wichtiger als beim Börsenhandel, damit während der Randzeiten lohnende Transaktionen zustande kommen.
[...]
Nicht nur börsentäglich, sondern auch am Wochenende traden zu können – wenn viele Trader überhaupt erst Zeit und Muße haben, sich dem Wertpapierhandel zu widmen – ist definitiv ein Vorteil. Dass außerbörslicher Handel am Wochenende möglich ist, zumindest auf manchen Plattformen, ist natürlich ein großes Plus. Insbesondere, wenn Finanzprodukte gehandelt werden, die nicht börsennotiert sind, unterliegt die Preisbildung in geringerem Umfang der breiten Marktmeinung, wie sie etwa im Fall des Aktienhandels während der Geschäftszeiten der XETRA ausgedrückt wird."
Quelle: Nextmarket Glossar
am 03.04.2020 16:26
@crispin: Ja, gerade bei Lang & Schwarz (die mit den längsten Öffnungszeiten und Handel am Wochenende) werden, wie schon oben angemerkt, teilweise vogelwilde Kurse gestellt und der Spread v.a. bei wenig gehandelten Werten kann enorm sein.
Daher habe ich aufgehört, Stop-Loss-Orders bei LT L&S zu platzieren.
03.04.2020 17:01 - bearbeitet 03.04.2020 17:02
03.04.2020 17:01 - bearbeitet 03.04.2020 17:02
@Thorsten_ schrieb:@crispin: Ja, gerade bei Lang & Schwarz (die mit den längsten Öffnungszeiten und Handel am Wochenende) werden, wie schon oben angemerkt, teilweise vogelwilde Kurse gestellt und der Spread v.a. bei wenig gehandelten Werten kann enorm sein.
Daher habe ich aufgehört, Stop-Loss-Orders bei LT L&S zu platzieren.
Aber dennoch noch über LIveTrading oder zahlst du wirklich Börsenplatzentgelte?*
Siehe hierzu folgenden Link in dem unser Meister/Guru/abgöttisch verehrter/ lieber @nmh (seines Zeichens Vollblutbörsianer) was zu der Thematik geschrieben hat, brandaktuell sozusagen. L&S hat noch diverse andere Fehler. Aber wie bereits oben gesagt: Es gibt nicht nur L&S für LiveTrading
*wenn doch LT dann widersprichst du dir ja eigentlich selber 😉
03.04.2020 17:04 - bearbeitet 03.04.2020 17:06
03.04.2020 17:04 - bearbeitet 03.04.2020 17:06
@Zilch schrieb:
@Thorsten_ schrieb:Daher habe ich aufgehört, Stop-Loss-Orders bei LT L&S zu platzieren.
Aber dennoch noch über LIveTrading oder zahlst du wirklich Börsenplatzentgelte?*
*wenn doch LT dann widersprichst du dir ja eigentlich selber 😉
Ich bevorzuge LT Commerzbank (seit neuestem LT Société Générale), deren Öffnungszeiten sind "normaler".