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Aussteigen, und später wieder günstiger einsteigen? Ganz große Falle wegen Abgeltungssteuer!

22 ANTWORTEN

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Lieber als neuer Beitrag damit es nicht übersehen wird, denn eigentlich ist es recht wichtig:

 

Was man nicht vergessen darf ist, dass wir von Gewinnen reden. Also bleibt das eingesetzte Kapital unberührt und es geht einzig und alleine darum ein paar Euro mehr rauszuholen.

 

Wir wissen nie wie sich der Markt in der Zukunft verhält und müssen immer dran denken, dass wir das gewonnene Kapital ja auch wieder woanders investieren können. So zum Beispiel bei Derivaten- wenn ich mit Gewinn ausgestoppt werde investiere ich es in einen neuen Schein und blicke nicht zurück.

 

Stopkurse sind gut um Liquidität zu schaffen und relative Schwäche auszusortieren und das frische Kapital in etwas besseres zu investieren, nicht um den einzelnen Gewinn zu optimieren. Sondern des ganzen Depots langfristig betrachtet.

Schließlich muss der Wert bei dem wir ausgestoppt werden auch erstmal wieder steigen. Wenn wir investiert bleiben und er NICHT steigt so verlieren wir nämlich auch jede Menge Geld. Und zwar mehr als wir durch eventuelle Steuern verloren hätten (ein weiser und erfahrener Mann sagte mir mal ich solle mich über Steuern freuen, denn nur wer Gewinne macht zahlt Steuern - es ist also alles eine Sache der Perspektive ;)).

 

Ein Titel mit Abwärtstrend, bei dem wir ausgestoppt werden, wird diesen Abwärtstrend in der Regel auch eine Weile behalten. Lieber lasse ich mich da ausstoppen und nehme Gewinne bei einer anderen Aktie mit als in die Falle zu tappen zu denken "die steigt schon wieder" und das auszusitzen.

Natürlich kann es im Crash vorkommen dass 20% Verlust da ist und wir ausgestoppt werden, und der Kurs dann wieder dreht und steigt. Dann ist das eben so, dann steig ich wieder ein. Passiert aber ja eigentlich nicht all zu häufig.

Hierzu hat @nmh auch schon jede Menge Beiträge verfasst die genau diese Problematik behandeln.

Es ist also nicht die Frage ob eine kleine technische Korrektur uns ausstoppt, dann war der Stopkurs eh zu eng, sondern eher die Frage ob wir investiert bleiben wenn ein deutlicher Abwärtstrend uns ausstoppt und wir davon ausgehen, dass die Aktie wieder steigt.

 

Schönes Wochenende! 🙂

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@ChiRho  schrieb:

"Break Even" bei Gewinnmitnahme / Stop-Loss"Break Even" bei Gewinnmitnahme / Stop-Loss


Diese Grafik könnte man so interpretieren, dass wenn man bereits 500% im Plus ist, dass es sich dann nicht rentiert zu versuchen, einen 20%-Rücksetzer zu traden. Das ist aber pauschal die falsche Schlussfolgerung. Diese Schlussfolgerung gilt nämlich nur, wenn man sein Investment nach dem Rücksetzer noch lange weiterlaufen lassen will, also mit hohen, weiteren Kursgewinnen rechnet. Will man sein Investment aber sowieso nicht mehr lange halten, wäre es extrem vorteilhaft, einen 20%-Rücksetzer zu traden. Grund ist die Abgeltungssteuer. Im letzeren Fall stört es nämlich nicht, dass diese bereits früher abgeführt wird (nämlich beim Rücksetzer) - weil man sie ja sowieso kurze Zeit später hätte entrichten müssen, also ungefähr in der gleichen Höhe. Dementsprechend berücksichtigt mein Excel-Tool auch noch die zukünftig erwarteten Kurssteigerungen, und empfiehlt im Fall der Erwartung geringer, weiterer Kurssteigerungen:

 

table.JPG

 

...und für den Fall der Erwartung hoher, weiterer Kurssteigerungen:

tabel2.JPG

 

 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Wenn wir also sagen wir haben frisches Kapital und füllen wieder auf weil gerade ein Kursrücksetzer kommt?


Für einen fairen Vergleich darf kein frisches Kapital nachgeschossen werden. (Sonst sind sämtliche Betrachtungen eh witzlos.)

 

Bezüglich einer weiteren Frage/Aussage von dir: Ja, richtig, alles was wir hier besprechen gilt nicht mehr (oder nur noch bedingt), sofern du alternative Investmentchancen siehst, zu denen du sowieso umschichten wolltest. 

haxo
Mentor ★★★
3.475 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Gegeben sei folgender Kursverlauf:

Unbenannt.jpg

Man sollte meinen, dass wenn man ein Trading-Genie ist, und es schafft, den 20%-Rücksetzer exakt zu timen (also Verkauf bei 10 Euro und Wiedereinstieg bei 8 Euro), dass man dann am Ende des Investments (Verkauf bei 100 Euro) besser da steht, als jemand, der den Rücksetzer nicht getradet hat, sondern von 1 Euro bis 100 Euro durchgehend gehalten hat. Is aber nicht so. Ist genau anders rum. Weil beim Verkauf bei 10 Euro die Abgeltungssteuer sofort fällig wird, und man deshalb beim Wiedereinstieg bei 8 Euro nur weniger Aktien kaufen kann, als man bei 10 Euro verkauft hat. Und durch die geringere Anzahl an Aktien entgehen einem dann beim Anstieg auf 100 Euro heftige Gewinne.

 

Fazit: Rücksetzer-Trading kann unterm Strich nachteilhaft sein, selbst wenn man ein Genie ist und einen satten 20%-Rücksetzer perfekt erwischt. 

 

 


Milchmädchen(m,w,d)rechnung.

 

Um die Aktie die man zu 10€ verkauft hat nicht in gleicher Menge zu 8€ wiederkaufen zu können, müsste man über 2€ Abgeltungssteuer gezahlt haben.

Bei 25% wären das 8€ Gewinn, also nur dann, wenn man die Aktie unter 2€ gekauft hätte.

 

Und wer seine Aktie mal eben so verfünffachen lässt und dann den gesamten Posten für 20% Trickey-Mickey-Verbilligung verkauft, hat ganz andere Probleme als die steuerlicher Art.

 

hx.

><p><em><font face= "comic sans ms,sans-serif" size= "5">Signatur</font ></em> </p>

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@haxo  schrieb:

 

Milchmädchen(m,w,d)rechnung.

Ja, ich habe bereits eingeräumt, dass meine Betrachtung für viele Fälle nicht allzu relevant ist. Aber extrem relevant für den Fall des Langfrist-Investors, der sich überlegt bei Peaks vorrübergehend auszusteigen, um dann wieder günstiger einzusteigen. Und der Fall ist alles andere als an den Haaren herbeigezogen.

haxo
Mentor ★★★
3.475 Beiträge

Dieses Steuerargument gegen Rückschlagskäufe wabert seit Jahrzehnten durch die Presse.

Je wirtschaftsferner das Medium, desto wilder die Wortwahl und geringer die Berechnungen.

 

Solange mir niemand die Break-Even-Werte sagen kann, und das sollte bei einer linearen Gleichung mit den Parametern Steuer, Rückschlag, Kaufkurs nicht so besonders schwer sein, ist das Pille-Palle.

><p><em><font face= "comic sans ms,sans-serif" size= "5">Signatur</font ></em> </p>

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@haxo  schrieb:

Solange mir niemand die Break-Even-Werte sagen kann


Du hast den Thread anscheinend nicht gelesen. @ChiRho hat hübsche Break-Even-Diagramme geplottet.

ChiRho
Experte ★
164 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Was deine Grafik nun zeigt ist der notwendige Kursrückgang NACH Ausstieg um wieder gleichwertig einkaufen zu können. Habe ich das richtig verstanden?


Genau richtig!

 


@Zilch  schrieb:

In meinem zweiten Beispiel war der notwendige Rückgang nach Ausstieg, also bei 80€ raus und wie viel muss von dort noch mal fallen um wieder einkaufen zu können ohne Geld in die Hand zu nehmen, ca. 23,09%. Das heißt von 80€ an muss der Kurs noch mal 23,09% fallen um wieder einkaufen zu können.

Wenn deine Grafik bis 1000% anzeigt (X-Achse) und du bei 700% Gewinn reinzoomen würdest wäre die Grafik auch irgendwo bei 23,XX%, korrekt?

Ebenfalls korrekt, bei 700% Gewinn landet man bei 23,08%.

 


@Zilch  schrieb:

Aber wie sieht es aus wenn man dann wieder neues Geld in die Hand nimmt anstatt nur mit dem zu arbeiten was man zurück bekommen hat? 

 

Wenn wir also sagen wir haben frisches Kapital und füllen wieder auf weil gerade ein Kursrücksetzer kommt? Dann können wir eventuell mehr Anteile kaufen als wir vorher hatten und das mit weniger frischem Kapital als wenn wir einfach so investiert hätten.

 


Dann wird's richtig kompliziert. Da stellt sich nämlich die Frage, ob es nicht vielleicht besser wäre, nur mit dem "frischen Geld" nachzukaufen, statt erst zu verkaufen. Da spielt dann mit rein, wievele Stück man nachkauft usw.

 

Wie Du weiter unten schon schreibst, ist das ja auch alles nur relevant, wenn der Kurs nach dem Rücksetzer wieder steigt.

Stop-Loss, um Verluste zu begrenzen ist ja nach wie vor Vorteilhaft.

Wenn der Stop-Loss im Bereich oder gar niedriger als Einstandskurs ist, dann sowieso (da kaum oder keine Steuern anfallen).

 

Und meist ist das Szenario ja, dass man gar nicht mehr in dem selben Wert einsteigt, sondern einen anderen. Da entscheidet sich das dann an der Entwicklung des "neuen" Wertes.

 

Das ist hier alles außen vor.

Was auch nicht berücksichtigt ist, ist natürlich, dass man irgendwann in vielen Jahren, wenn das Paket verkauft wird, durch das zwischenzeitliche verkaufen einen höheren Einstandskurs hat, d.h. wiederum weniger Steuern.

 

 

Aber - ganz konkret -  wer z.B. günstig im März eingekauft hat und jetzt einen Kursverdoppler zu verzeichnen hat, mit einer Aktie, die er prinzipiell langfristig halten und auch nachkaufen will, der sollte sich überlegen, ob er jetzt (oder mit SL) rausgeht, weil er im Herbst einen 2. Crash erwartet.

 

P.S.:

Meine Grafik geht nicht bis 900%, in solchen Sphären wie bei @ehemaliger Nutzer schwebt mein Depot nicht Smiley (überglücklich)

Aber auch im unteren 3-stelligen %-Bereich ist das nach meinen Berechnungen gestern bereits ein relevanter Effekt.

 

ChiRho
Experte ★
164 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Was man nicht vergessen darf ist, dass wir von Gewinnen reden. Also bleibt das eingesetzte Kapital unberührt und es geht einzig und alleine darum ein paar Euro mehr rauszuholen.

Das stimmt natürlich!

Aber wie sagt man so schön: Verluste sind nicht so schlimm, schlimmer sind nicht realisierte Gewinne!

isi1969
Experte ★★
324 Beiträge

Hallo,

Ich finde diese Diskussion mega interessant, aber muss gestehen, ich verstehe es nicht wirklich... 🤔😥😂

LG

Isi

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"Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld. Die Nächste (Einstiegsgelegenheit) kommt mit Sicherheit!“ -Kostolany-