Absicherung eines ETF-Portfolios
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am 22.10.2018 16:12
Hallo,
bei vielen automatischen ETF-Generatoren wird ja gerne 70% Aktien / 30% Anleihen (Bonds) als Absicherung vorgeschlagen.
Mein Verständnis von Absicherung ist ein anders (nämlich den Ausfall der Aktien durch ein Gegengeschäft zu kompensieren) aber sei es drum, akzeptieren wir diese Diversifikation als Absicherung...
Anleihen sind aber, wenn ich alles was ich die letzten Tage hier gelesen habe, nicht wirklich gut momentan: Bei steigenden Zinsen sinkt der Ertrag, und steigende Zinsen sind doch seit ein paar Monaten die Tendenz und werden sich längerfristig auch durchsetzen. Denke ich.
Ok, also würde ich einen anderen, weniger riskanten Investionsweg suchen. Ich bin auf Folgendes gestoßen:
A2DN90 ISHARES EDGE MSCI WORLD MINIMUM VOLATILITY UCITS ETF USD - EUR ACC H
A1J783 ISHARES EDGE MSCI EUROPE MINIMUM VOLATILITY UCITS ETF EUR - ACC
A2AUE8 ISHARES EDGE S&P 500 MINIMUM VOLATILITY UCITS ETF USD - EUR ACC H
Es gibt noch einen 4. für Emerging Markets, aber belassen wir es mal bei den dreien.
Was haltet ihr davon, einen Teil des Portfolios mit diesen Papieren zu bestücken? Die hatten ein ganz nettes Wachstum, die müssten währungs-hedged sein, und es gibt sogar noch jeweils einen ausschüttenden Zwilling, meine ich.
In der momentanen Situation würde ich sogar noch fragen wollen, ob der, der jetzt einsteigen möchte, vielleicht erst mal einige Monate in diese ETFs rein geht. So ist man schon dabei, aber in der Unsicherheit noch nicht mit seinen riskanten Investitionen.
Wie seht ihr das?
Was würdet ihr nehmen? Nur World? World+Euro+US? Nur Euro+US?
Viele Grüße
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22.10.2018 16:26 - bearbeitet 22.10.2018 16:27
Du verwechselst meiner Meinung nach zwei Aspekte von "Absicherung":
- Die "Absicherung" über Anleihen ist "kostenlos", da sich Anleihen in aller Regel anders entwickeln als Aktienmärkte, d.h. nicht perfekt korreliert sind. Daher wird die Beimischung von Anleihen empfohlen (und auch von Rohstoffen und Immobilien). Diversifizierung über verschiedene Anlageklassen ist der berühmte "free lunch" für Investoren, d.h. Senkung des Risikos bei gleichbleibender Rendite (Finanzmarkttheorie, dafür gabs einen Nobelpreis für Merton Miller).
- Die von Dir vorgeschlagenen ETFs sichern Währungsrisiken ab und wählen Aktien aus, die weniger volatil sind als andere. Beides lassen sich die ETF-Anbieter aber bezahlen. Du bist immer noch in der gleichen Anlageklasse "Aktien". Ich gehe davon aus, dass die von Dir ausgewählten ETFs schlechter abschneiden als die reinen Varianten ohne Währungs- oder Volatilitätsabsicherung. Kannst ja mal die Charts gegeneinander stellen.
Hoffe, diese Gedanken helfen ein wenig.
Gruß,
swolpoll
22.10.2018 20:38 - bearbeitet 22.10.2018 20:40
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22.10.2018 20:38 - bearbeitet 22.10.2018 20:40
Was @swolpoll sagt ist so.
Auch meiner Ansicht nach sind währungsgesicherte Aktien-ETFs nicht sinnvoll. Das Instrumentenrisiko (wie stark sich der Kurs in Landeswährung verändert) ist bei Aktien wesentlich höher als das Währungsrisiko. Das wesentliche Risiko kann man also durch die Währungsabsicherung nicht abmildern.
Das zum einen. Diese speziellen "low volatility" ETFs versuchen nun auch noch, das Instrumentenrisiko einzugrenzen, indem stärker schwankende Aktien ausgeschlossen werden. "Stärker schwankend" heißt aber gerade nicht zwingend "langfristig schlechter". Das ist eine Wette, die aufgehen kann, aber nicht muss. Ich habe mir die Performance angesehen, in manchen Jahren lagen die "low volatility" sogar tatsächlich vorne, in anderen dagegen weit hinten. Im Schnitt wird diese Selektion auf längere Sicht eher nicht helfen.
Die Währungsabsicherung und die Aktienselektion nach Volatilität lässt sich der Emittent mit einer erhöhten TER bezahlen. Im Ergebnis wird dieser ETF langfristig daher mit einer hohen Wahrscheinlichkeit schlechter abschneiden als ein ganz normaler World-ETF.
baha
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am 08.04.2020 15:24
Hallo Zusammen, ich würde gerne meine ETF absichern und wäre für ein Paar hilfreiche Tipps von Euch sehr dankbar sein. Welche Möglichkeiten der Absicherung ist die Beste? Ich will diese ETFs langfristig halten, dennoch benötige ich eine Absicherung?
iShares Core S&P 500 UCITS ETF USD - ACC ETF mit WKN A0YEDG
Lyxor Core STOXX Europe 600 (DR) UCITS ETF Acc mit WKN LYX0Q0
iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF - USD ACC ETF mit WKN A111X9
iShares Core MSCI Pacific ex Japan UCITS ETF (Acc) mit WKN A0YEDR
Xtrackers DAX UCITS ETF 1C mit WKN DBX1DA
iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) mit WKN A0RPWH
Muss ich als Absicherung auch Anleihen dazukaufen?
Vielen Dank
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am 08.04.2020 17:42
Hallo @ISSAREZ75 ,
es kommt darauf an, was du unter "absichern" verstehst. Die offensichtliche Antwort ist, daß du nichts dazukaufst, sondern etwas verkaufst und deinen Cash-Anteil erhöhst.
Grundsätzlich gilt:
Bei 0% Absicherung bekommst die die Rendite des dem ETF zugrundeliegenden Indexes; bei 100% Absicherung erreichst du höchstens die Rendite erstklassiger Staatsanleihen (zur Zeit ca. 0,0%).
Die Preise für "Absicherungsprodukte" werden an den Terminmärkten gemacht und an diesen beobachtet man seit einigen Jahren, daß -- entgegen der Theorie -- Puts deutlich teuerer sind als die entsprechenden Calls, d.h. daß die Käufer von Absicherungsprodukten zu viel Geld dafür zahlen. Dies wiederum bedeutet, daß die Rendite zu schlecht ist.
Aktuell ist Bargeldhaltung (zumindest bis zur Einlagensicherungsgrenze von 100 TEUR) billiger als ein Staatsanleihen-ETF.
Ein bisschen Hintergrund dazu: Strub, Issam. (2013). Tail Hedging Strategies. SSRN Electronic Journal. 10.2139/ssrn.2261831.
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am 08.04.2020 17:59
@dg2210 schrieb:Aktuell ist Bargeldhaltung (zumindest bis zur Einlagensicherungsgrenze von 100 TEUR) billiger als ein Staatsanleihen-ETF.
Könntest Du das näher ausführen? Der ETF mit der WKN A1J40N beispielsweise führt Anleihen erstklassiger Qualität und hat eine Performanace die > 0 ist.
Viele Grüße
Stefan
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am 08.04.2020 18:15
@DieMacht schrieb:
@dg2210 schrieb:Aktuell ist Bargeldhaltung (zumindest bis zur Einlagensicherungsgrenze von 100 TEUR) billiger als ein Staatsanleihen-ETF.
Könntest Du das näher ausführen? Der ETF mit der WKN A1J40N beispielsweise führt Anleihen erstklassiger Qualität und hat eine Performanace die > 0 ist.
Gerne! Der genannte ETF legt global an, u.a. 20 % in US-Dollar, 10% in englischen Pfund und ca 15% in australischen/kanadischen Dollars. Damit hat der Fonds ein Währungsrisiko, das ein EURO-Anleger auch wieder absichern müsste. Damit wäre die Performance weg.
Aktuell haben deutsche Staatsanleihen eine Rendite von ca -0,4% p.a. (Quelle:
https://www.boerse.de/historische-kurse/Umlaufrendite-Anleihen-Deutschland/XY0000253194 ); ein Staatsanleihen-ETF kann damit eine Rendite von ca -0,45 % p.a. erreichen; im Gegensatz dazu bringt Geld auf dem comdirect-Tagesgeldkonto statte 0,0 % p.a., also fast ein halbes Prozent mehr.
In der Vergangenheit sind mit dem Sinken der Umlaufrenditen die Kurse der Anleihen gestiegen, darum haben auch einige Staatsanleihen-Fonds gute Ergebnisse abgeliefert. Das wird aber in Zukunft nicht so weitergehen, da es eine natürliche Grenze für Negativzinsen gibt.
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am 08.04.2020 18:23
@dg2210 schrieb:In der Vergangenheit sind mit dem Sinken der Umlaufrenditen die Kurse der Anleihen gestiegen, darum haben auch einige Staatsanleihen-Fonds gute Ergebnisse abgeliefert. Das wird aber in Zukunft nicht so weitergehen, da es eine natürliche Grenze für Negativzinsen gibt.
Danke! 🙂
Aber wenn man meint/glaubt, dass die Zinsen nicht weiter sinken, aber auch so bald nicht wieder steigen, sind Staatsanleihen mit der Qualität auch nicht unbedingt schädlich, oder?
Aber klar, bis 100.000 EUR ist das Tagesgeld die risikolosere Alternative.
Viele Grüße
Stefan
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am 08.04.2020 18:45
@DieMacht schrieb:Aber wenn man meint/glaubt, dass die Zinsen nicht weiter sinken, aber auch so bald nicht wieder steigen, sind Staatsanleihen mit der Qualität auch nicht unbedingt schädlich, oder?
Schädlich nicht, aber sinnlos.
Kurze Überschlagsrechung: 1 Mio Cash -> ca 4000 EUR Strafzinsen pro Jahr.
Für dieses Geld bekomme ich einen ordentlichen Tresor, in dem ich mein Bargeld sicher lagern kann, mit viel mehr Flexibilität und ohne weitere Kosten.
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am 08.04.2020 18:46
@dg2210 schrieb:Kurze Überschlagsrechung: 1 Mio Cash -> ca 4000 EUR Strafzinsen pro Jahr. Für dieses Geld bekomme ich einen ordentlichen Tresor, in dem ich mein Bargeld sicher lagern kann, mit viel mehr Flexibilität und ohne weitere Kosten.
Deine Sichtweise gefällt mir 🙂
Viele Grüße
Stefan

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