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3M - Abspaltung der Lebensmittelabteilung

dg2210
Legende
6.211 Beiträge

Wie die 3M-Aktionöre schon lange wissen, wird sich der Konzern Anfang September von seiner Lebensmittelabteilung trennen (Übernahme durch Neogen). Die gewählte Abspaltungsmethode (ich nenne sie: "umgekehrter Morris-Merger mit halben FlicFlac ") ist aber so ungewöhnlich, daß es auch für andere Anleger interessant sein kann.

 

Langfassung: http://www.3mneogenexchange.com/

 

Was ist bereits passiert?

3M hat seine Lebensmittelabteilung in eine eigenständige Aktiengesellschaft "Garden SpinCo" ausgegliedert. Neogen hat die "Nova RMT Sub" gegründet.

 

Was wird passieren?

Ende August (voraussichtlich 25.08-29.08) werden die 3M-Aktionäre die Möglichkeit haben, ihre 3M-Aktien in Aktien der Garden SpinCo zu tauschen.

 

Unmittelbar nach dem Ende der Umtauschfrist werden die Garden SpinCo und die Nova RMT Sub verschmolzen, mit der Nova als überlebender Firma. Die frisch umgetauschten Garden SpinCo Aktien werden gleich wieder eingezogen, durch Neogen-Aktien ersetzt und an die ehemaligen 3M-Aktionäre verteilt.

 

Umtauschverhältnis

Berechnet sich nach den komplexen Regeln (siehe Webseite). Im besten Fall erhält man für je 100 USD Kurswert an 3M-Aktien 107,53 USD Wert an Neogen-Aktien, es können aber auch deutlich weniger werden.Zitat: "...YOU COULD RECEIVE MUCH LESS."

 

Der Live-Tracker des Umtauschverhältnisses findet sich auch auf der Webseite. 

 

Folgen für verbleibende 3M-Aktionäre

Nach dieser Transaktion wird 3M weniger wert sein, aber der kleinere Unternehmenswert verteilt sich auf eine entsprechend kleinere Anzahl von Aktien.  Der Kurs dürfte sich daher nicht stark bewegen.

 

Steuerfolgen für die neuen Neogen-Aktionäre

Unbekannt. In den USA fallen keine Steuern an, aber ich bezweifle, ob die deutschen Finanzbehörden das genauso sehen.

 

 

48 ANTWORTEN

Shane 1
Mentor ★★
1.920 Beiträge

Beitrag gelöscht

DieMacht
Experte ★★
470 Beiträge

Schade.

 

Ich fand den Beitrag gut.

 

Viele Grüße

Stefan 

Shane 1
Mentor ★★
1.920 Beiträge

@DieMacht 

danke, mein Beitrag war aber eigentlich nichts, was sich direkt aufs Thema Split bezogen hätte, Insider werden sicher wissen, das bei 3M derzeit eine giftige Brühe im Kessel kocht.  Falls du involviert bist, hast du ja noch Zeit, darüber nachzudenken.

Noch liegt das Kind nicht im Brunnen!

Grüße - Shane

DieMacht
Experte ★★
470 Beiträge

Eben.

 

Es hat mich zum Nachdenken angeregt und das fand ich sehr hilfreich, auch wenn es etwas off topic war. 😊

 

Ich glaube ich werde den morgigen Sonntag nutzen, um etwas aufzuräumen.

 

Viele Grüße

Stefan 

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@DieMacht  schrieb:

Ich fand den Beitrag gut.

Dem schließe ich mich an.

 

Die comdirect schikt mir ja freundlicherweise eine E-Mail für jeden neuen Beiträge in meinen abonnierten Themen. Die allermeisten lösche ich sofort. Wenn der Beitrag aber grundlegende oder unternehmensspezifische Informationen enthält, die zukünftig nochmal interessant für mich werden könnten, dann wandert die Mail ins Archiv und erlaubt mir so einen schnellern Zugriff.

 

Der von Dir, @Shane 1, leider zwischenzeitlich gelöschte Beitrag war ein solcher. Der schlummert im Archiv und wird von mir nochmal hervorgeholt, falls ich dereinst mit 3M liebäugeln sollte.

Shane 1
Mentor ★★
1.920 Beiträge

Einige persönliche Betrachtungen meinerseits zu 3M:

vielen Dank für die Rückmeldungen, wenn abseits des erwähnten Splits Interesse vorhanden ist, kann ich meinen Beitrag ja noch einmal hier sinngemäß einstellen. Wollte lediglich mit DG2210 nicht eine neue Diskusion entfachen, da es mit seinem Thread nicht direkt etwas zu tun hat.

 

Bei 3 M schießen die Nachrichten derzeit schneller aus dem Unterholz, wie ein Aktionär in der Lage ist, diese vernünftig ein zu ordnen.

Seit 2018 habe ich nun selbst dieses Papier im Depot. Zu dieser Zeit notierte die Aktie noch bei fast 250 Dollar, am 27. Juni 2022 gingen die Anteilscheine für schlappe 128 Euro über den Tresen.

 

Im Jahr 1902 hatten fünf Geschäftsleute eine Idee: Sie wollten mit ihrer Mine Korund (das nach dem Diamant zweithärteste Mineral der Welt) abbauen, um damit Schleifpapier herzustellen, erwirtschafteten jedoch kaum die Ausgaben. Statt Korund lieferte ihre Mine nur wertloses Gestein.

Ich habe die Aktie (Minnesota Mining and Manufacturing = 3M) erworben, da seit 1916 ununterbrochen eine Dividende fliest, und diese auch Jahr für Jahr ohne Ausnahme erhöht wird. DieDividendenrendite liegt bei schönen rund vier Prozent und ist auch nicht nur aus Dividendensicht für Langfristanleger eine gute Idee, zumal die Aktie auch nicht teuer bewertet ist. Zudem kennt wohl jeder ihre bekannteste Erfindung, die selbstklebenden gelben Post-it Zettel.

 

Seit obigem Datum kennt 3 M nur eine Richtung und ging gestern 12.08.22) erstmal seit langem mit 148,45 Euro (Brief) aus dem Rennen. Jetzt kann ich mir wenigstens die Ursache erklären (danke  @dg2210 , hätte nicht mehr gedacht, dass ich nach deinem Beitrag beim Thread Marktnotizen aus steuerlicher Seite mal komplett mit dir einer Ansicht).

 

Leider ist genau seit meinem Kauf der Wurm in diesem Konzern. Begonnen hat es 2018 mit einer Vergleichszahlung über 850 Millionen Euro an den Bundesstaat Minnesota (Minnesota hatte fünf Milliarden Dollar verlangt, weil 3M jahrelang bei der Produktion des Fleckenschutzes Scotchgard Boden und Gewässer verunreinigt hat) und derzeit ziehen ja wieder riesige Gewitterwolken am Himmel  über 3 M auf. An diesen Altlasten knabbert der Konzern heute noch, und die von den Medien teilweise ausgegebenen Kursziele (185 Euro) erscheinen mir - obwohl der Konzern wirtschaftlich arbeitet und im Kern gesund ist - utopisch! Auch aktuell wird 3M noch als risikoloses Papier (niedrigste Stufe 1 -von 5) angepriesen, jedoch, mir schwindet nach über 4 Jahren nun langsam der Glaube.

 

Ein dauernder Stolperstein sind nämlich weiterhin die Chemiefabriken des US-Konzerns. So wurden nachweislich lange Zeit Substanzen freigesetzt, die Pflanzen, Tiere und Menschen belasten (Lacke für feuerfeste Beschichtungen), aber die Natur kann sie nur schwer bis gar nicht abbauen und wird dadurch lange verseucht. In Belgien macht derzeit ein Fall Schlagzeilen, bei der die Verseuchung schon 20 Jahre zurückliegt. Aber in dieser Suppe rühren ja ziemlich alle Chemiekonzerne. 

 

Ferner liegen Klagen (anscheinend Sammelklagen von 200.000 Soldaten wegen fehlerhafter Gehörstöpsel zur Entscheidung (Tinnitusprobleme). Sicher können diese Klagen nicht einzeln vor Gericht durchfochten werden, und ob diese im Kurs bereits eingepreist sind, kann wohl niemand beantworten. Leider ist die Liste damit noch nicht einmal vollzählig, im kommenden Jahr stehen schon die nächsten Veränderungen auf der Agenda des Konzerns.

 

Tatsache ist, hier werden Schadensersatzzahlungen erwartet, welche in die Milliarden gehen könnten. Für die zuständige Tochter Aero Technologies hat 3M jedenfalls nun einen Sonderfonds von 1,2 Milliarden Dollar gebildet. (der nebenbei bemerkt  bereits Insolvenz angemeldet und ein Gläubigerschutzverfahren eingeleitet hat , vermutlich Chapter 11 wie immer). 

Wer natürlich Jahre oder Jahrzehnte warten kann (siehe Bayer mit Round-Up), für den sind die derzeitigen Fragen schon von Bedeutung, allerdings sollte der Autor dieses Threads die wesentlich dringerenden oder aktuellen Probleme des Konzerns bewußt auch ansprechen.

 

Ach ja, Gewinn und Umsatz werden dieses Jahr laut Schätzungen wohl auch geringer ausfallen, aber im kommenden Jahr will man dann wieder Vollgas geben !!

 

Fazit:

Bleiben wir auf dem Teppich, fast jeder elfte Angestellte des Konzerns arbeitet in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung und zudem darf jeder der 96.100 Mitarbeiter 15 Prozent seiner Arbeitszeit für Tüfteleien an eigenen Ideen nutzen. Der Konzern mit seinen über 60.000 Produkten ist einer der innovativsten Mischkonzerne der Welt und verkauft diese in fast 200 Länder, denn sie finden in allen Lebensbereichen Verwendung (als beispielsweise  Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betreten hatte, hat ein Teil seiner Ausrüstung aus 3M-Produkten bestanden). 

 

Wie man nun darauf reagieren sollte, ist nicht eindeutig abwägbar, vermutlich kommt der Kurs eben gerade wegen dieser Brandherde nicht aus dem Quark, da diese Aussichten schon eingepreist sind. Einen Supergau kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen, die weitere Entwicklung jedoch genau im Auge zu behalten, dürfte bestimmt nicht der schlechteste Rat sein, mit dem ich mich jetzt verabschiede.  

 

Grüße - Shane

DieMacht
Experte ★★
470 Beiträge

Heute nochmal darüber nachgedacht und ich finde es gar nicht off-topic.

 

Dein Beitrag hilft mir zu entscheiden, ob ich tausche, bleibe oder komplett verkaufe.

 

Danke!

 

Viele Grüße

Stefan 

Shane 1
Mentor ★★
1.920 Beiträge

@DieMacht 

Gratuliere,dann hast du für dich ja eine schnelle Entscheidung getroffen.

Eigentlich gefällt mir ein seit 20 Jahren durchschnittliches jährliches Gewinnwachstum von 7 %, zuzüglich (sozusagen als Sahnehäubchen) einer stabile Dividendenrendite von 4% obendrauf, für eine relativ konservative Anlage bei einem Weltkonzern.

 

Nüchtern betrachtet sind wir ja nicht zu operativer Hektik gezwungen, und müssen sofort entscheiden, denn wir bekommen unsere Aktien ja täglich an den Mann. Während 2023 die Gesundheitssparte verkauft werden soll, geht es aktuell ja nur um die Abtrennung eines Randbereiches, der Lebens- und Tierfuttersparte, bzw. einem Zusammenschluß mit einem Konkurrenten in ein Gemeinschaftsunternehmen, wobei 3M dafür 1 Milliarde Dollar in die Geldschatulle fließen wird. 

 

Während ein Aktiensplit (Spin-off) wohl jedem ein Begriff ist, zuckt man jetzt etwas zusammen. Was zum Henker ist nun ein Split-off?

Bei einem Split-off gliedert ein Unternehmen einen Teil des Geschäfts aus und bringt ihn als eigenständige Gesellschaft an die Börse.


Der Unterschied von Spin-off und Split-off ist zunächst das Wahlrecht. Beim Spin-off können sich die Aktionäre gegen eine solche „Ausgründung“ nicht wehren. Ihnen wird der abgespaltene Teil einfach ins Depot gebucht. Sie behalten alle Aktien wie bisher und bekommen zusätzlich die Aktien der neuen Firma. Bei einem Split-off hingegen darf der Aktionär wählen, was hier anscheinend für Verwirrung sorgt.

 

Wer nun das Angebot annimmt, gibt Aktien der Muttergesellschaft ab und bekommt dafür Aktien der nun eigenständigen Tochter. Hier erhält er die neuen Papiere also nicht zusätzlich, sondern im Tausch. Lehnt er die Offerte ab, ändert sich nichts für ihn.


Aber bei beiden Varianten erzielt der Aktionär keine Vorteile (es scheint nur so), es ist ein Nullsummenspiel!

Bei einem Spin-off sinkt der Kurs der Mutteraktien, da die Tochter nicht mehr zum Konzern gehört und der Konzern damit an Wert verliert. Dieser Wertverlust wird im Depot ausgeglichen durch die neu erhaltenen Aktien.

 

Bei einem Split-off sinkt der Konzernwert der Mutter zwar auch, aber nicht der Kurs ihrer Aktien. Schließlich müssen die Anleger, die sich für einen Tausch entscheiden, ihre Aktien der Muttergesellschaft abgeben. Diese Aktien werden vernichtet. Also verteilt sich hier der geringere Konzernwert auf entsprechend weniger Aktien. Der Kurs bleibt somit gleich und der Aktionär, der nicht tauscht, hat keine Nachteile (alle anderen Faktoren außen vor gelassen).

 

Die von DG2210 angesprochenen Steuerproblematik
Während bei Split-offs man sich nie sicher ist, wie der deutsche Fiskus handelt, um seine steuerliche Einschätzung zu treffen, ist der Fall bei Spin-offs theoretisch klar:

Laut Steuergesetzgebung sollen Abspaltungen nicht zu einer Steuerbelastung des Aktionärs führen, sofern sie als Kapitalrückzahlung deklariert sind. Trotzdem erleben Anleger fast immer, dass ihnen Steuern abgezogen werden. Die Banken sehen sich bei ausländischen Firmen oft nicht in der Lage, zu überprüfen, ob die Abspaltung nach deutschem Steuerrecht so deklariert ist, dass Steuerfreiheit gilt. Also führen sie lieber Steuern ab, als etwas falsch zu machen. Um diese Problematik ganz simpel zu umgehen, verkaufe ich seit Jahren lieber vorher (habe ich irgendwo schon beim Thread BHP/Woodside bereits erklärt) und kaufe die Aktien anschließend wieder zurück. Die entstehenden Kosten fallen kaum ins Gewicht. Hier müssen wir nur beachten, dass dabei die Abgeltungssteuerfreiheit verloren geht, wenn man vor dem 01.01.2009, gekauft hat. Aber diesen Punkt müssen eigentlich nur ältere Börsianer oder besser Langfristanleger beachten, und davon haben wir hier im Bord sicher nicht so viele.

 

Seid mir nicht böse, solche aufwendigen Beiträge kosten viel Zeit und Vorbereitung und es ist m. E. die Aufgabe vom Threadersteller, diesen zu moderieren, zu begleiten und hilfreiche Ratschläge zu erteilen. Das ist jetzt nicht nur ein Seitenwink an DG, sondern auch an den Fachmann Hr. Liptow von der Comdirect, welcher sich auch ab und zu mal einbringt und sich auf (jedenfalls meine) Nachfragen in Schweigen hüllt.   

 

Grüßle - Shane

   

 

zwiebelstein
Experte
113 Beiträge

Vielen Dank @Shane 1 für die gute Erklärungen in deinem Beitrag.  Die Unterschiede zwischen Spin-off und Split-off waren mir in dieser Weise noch nicht präsent und ein Split-off hatte ich bislang noch nicht bei meinen Werten.

 

Aber es ist gibt leider auch andere Banken, die zwar die Maßnahme mitteilen, jedoch ohne dies mit den Folgen derart zu erklären wie du es gemacht hast. Lediglich den Hinweis zum Termin, falls man tauschen möchte. Auch wenn "tauschen" eigentlich selbsterklärend ist, überliest man/ich doch schnell vor lauter Spin-offs in letzter Zeit, dass man dann seine "bisherige" Aktie los ist. 

 

Super. Wieder was gelernt. Nochmals Danke!

 

Schöne Grüße von

zwiebelstein 

hvd
Mentor ★★★
2.049 Beiträge

Ich möchte noch mal auf den Eingangsthread zurück kommen. 

@dg2210

hat die Sachlage umfassend beschrieben. 

Wie ich auch aus der Meldung des Konzerns heraus gelesen habe , handelt es sich nicht um einen Spin off oder etwas Ähnlichem.

Als 3 M Aktionär hat man die Möglichkeit ,  einige, alle oder keine ihrer 3M Aktien gegen Stammaktien von Spin co. umzutauschen.

Um den Umtausch attraktiv zu machen , bekommt man für 100USD voraussichtlich 107,53 Usd. der neuen Firma Neogen.

Ich selbst habe noch keine Meldung über diesen Umtausch erhalten und werde keine Aktien umtauschen, weil die neue Firma sehr klein ist ,ich fast nichts über sie weiß, vor allem nicht weiß, ob sie in D gehandelt werden .

 

Die Überschrift ist auch irreführend. Die Tochtergesellschaft Spin co ist keine Lebensmittelabteilung. Sie untersucht vielmehr Lebensmittel und Tiernahrung auf "Reinheit". 

 

Viel bedeutsamer wird demnächst die Abspaltung der Gesundheitsbranche sein, die 25% des Gesamtumsatzes beträgt. 

 

In den letzten Jahren hat die  Aktie schlecht performt. Ich habe Anteile 2020 und 2022 zu Kursen von 132 und 121€ . 

Bei Kursen>160 werde ich ein paar Stücke verkaufen. 

Der Dividendenkönig 3M  steht bei vielen Vermögensverwaltern auf der Bestenliste. Die Dividendenrendite ist mit >4% erstklassig. 

Ich bin nicht so pessimistisch wie @Shane 1 🤗