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10-Jahres-Wette von Warren Buffet

mwinvest
Autor ★★
30 Beiträge

Hallo miteinander,

 

die meisten kennen sicherlich die 10-Jahres-Wette von Warren Buffet mit dem Hedgefonds-Manager Ted Seides.

 

Hier noch mal kurz die Eckdaten:

 

Wette
Buffett wettet, dass im Laufe eines Jahrzehnts ein passives Investment in einen S&P 500 ETF die Performance von aktiv gemanagten Hedgefonds schlagen würde. Angetreten ist er gegen 5 Fonds.

 

Ergebnis (p.a. in %)
Fond 1-5: 2,0 / 3,6 / 6,5 / 0,3 / 2,4
S&P 500: 8,5 !

Quelle: Berkshire Hathaway, Annual Report 2017.

 

-> wohl gemerkt, dies sind Bruttorenditen! Der ETF kostet 0,07 und ein Hedgefond zwischen 1,5 und 3?


Meine Frage ist nun, wenn es die angeblichen „Könige des Finanzmarktes“ nicht schaffen den Markt (in dem Fall den S&5 500) zu schlagen warum versuchen wir es dann noch als Privatinvestoren?

 

Finde die Zahlen schon extrem. Und die Erkenntnis daraus? 

 

Markt kaufen und in die Sonne legen bringt viel mehr als ≈14 Stunden am Tag Aktien zu analysieren?

 

Wie seht ihr das?

 

Grüße…

7 ANTWORTEN

dg2210
Legende
6.217 Beiträge

@mwinvest  schrieb:

 

Ergebnis (p.a. in %)
Fond 1-5: 2,0 / 3,6 / 6,5 / 0,3 / 2,4
S&P 500: 8,5 !

Quelle: Berkshire Hathaway, Annual Report 2017.

 

(...)

 

Finde die Zahlen schon extrem. Und die Erkenntnis daraus? 

 

 


Die Erkenntnis ist ganz einfach: jede Wette lässt sich gewinnen, wenn sie sorgfältig genug konstruiert wird.

 

Konkret: Die "Performance" eines Hedgefonds ist der risikoadjustierte Wertzuwachs. Das ist die Kenngröße, nach der diese gesteuert werden.

Der Grund ist klar: Wer sein Familienvermögen von (z.B. 100 Mio USD) einem Fondsmanager anvertraut, dem ist es ziemlich egal, ober dieser 5 oder 15 Millionen pro Jahr erwirtschaftet. Wichtig ist es, daß das Vermögen nicht plötzlich auf die Hälfte zusammenschrumpft (wie der S&P-500 in der Finanzkrise).

 

Dazu kommt, daß der Wettpartner nicht direkt in Fonds, sondern in teure "Dachfonds" investierte; das verschiebt auch die Chancen zugusten von Buffett.

mwinvest
Autor ★★
30 Beiträge

In der Wette ging es darum ob ein aktiv verwalteter Fond den Markt schlagen kann. Was hat das mit der Verwaltung von Familienvermögen zu tun? Es ging nicht darum wer es schafft den Max Drawdown unter 50% zu halten in den 10 Jahren. 

Konkret: Schafft man es mit Stock-Picking besser zu sein als der S&P? 

 

Nein. 

 

P.S Die Finanzkrise war sogar innerhalb dieser 10 Jahren. Zum Glück am Anfang. 

dg2210
Legende
6.217 Beiträge

@mwinvest  schrieb:

In der Wette ging es darum ob ein aktiv verwalteter Fond den Markt schlagen kann. (Hervorhebung von mir)


Bitte im Geschäftsbericht nachlesen. Es ging darum, ob 5 Dach-Hedgefonds einen höheren Wertzuwachs haben als der S&P 500.  

mwinvest
Autor ★★
30 Beiträge

Finde den Artikel von Gerd Kommer zu dem Thema hilfreich.

 

https://gerd-kommer.de/warren-buffetts-hedge-fonds-wette/

 

  • Kein einziger der fünf Dach-Hedge-Fonds konnte den S&P-500-Indexfonds über den Zehn-Jahres-Zeitraum schlagen. (Für die Wette war jedoch nur der Durchschnitt der fünf Dachfonds maßgeblich).
  • Der beste der fünf Dachfonds unterperformte den S&P 500 um 17%, der schlechteste um schockierende 54%.

Storm
Mentor ★★
1.522 Beiträge

@mwinvest  schrieb:

In der Wette ging es darum ob ein aktiv verwalteter Fond den Markt schlagen kann. 

 

….

Konkret: Schafft man es mit Stock-Picking besser zu sein als der S&P? 

 

Nein. 


Ao absolut stimmt Deine Aussage nicht, für die Wette man das zutreffen.

 

Peter Lynch

Im Jahr 1977 begann eine dreizehn jährige Odyssee des Erfolgs. In 11 von 13 Jahren konnte der von Lynch geführte Magellan Funds den S&P500 schlagen. Pro Jahr erwirtschaftete er für seine Investoren eine durchschnittliche Rendite von 29 Prozent.“

Peter Lynch 

 

Und Warren macht auch Stock-Picking, warum kauft er nicht einfach einen ETF auf S&P?

Er lehnt eigentlich ETFs und ihren Einfluß ab.

 

Ganz trivial ist es nicht alleine nur schon den „Markt“ zu schlagen, aber man kann natürlich auch anders agieren als große Hedge Fonds.

Die haben viel Restriktionen wie und wo sie investieren, zB. kleine Werte geht kaum da zu markteng, und es gibt viele anderen Gründe.

 

Es gibt auch keine allgemein gültige Investmentstrategie, die immer und überall richtig ist und zu jedem paßt.

Und wer mit ETFs auf breite Indizes glücklich ist, der soll dabei ruhig bleiben, dann paßt das doch gut.


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

mwinvest
Autor ★★
30 Beiträge

Das der  Markt schon geschlagen wurde, auch über einen langen Zeitraum stimmt. 

Warren Buffett, Peter Lynch oder auch  der Quant Investor Jim Simons* mit seinem Medallion Fund schafften das.  

 

* wem dieser Herr nichts sagt dem empfehle ich das folgende Buch. Ich fand es super.

https://www.hugendubel.de/de/buch_gebunden/gregory_zuckerman-der_meister_der_maerkte-39096150-produk...

 

Es stimmt ebenfalls das Buffett im Grunde kein Freund von ETFs ist denn lt. ihm "gibt es eben keine 1000 Coca Colas oder Apples."

Allerdings hat er seiner Frau empfohlen den größten Teil des Vermögens in den ETF auf den S&P500 zu investieren wenn der Gute nicht mehr ist.  

 

Nur sollten wir uns an solchen Ausnahmetalenten orientieren? Mir ging es um die Breite. Das mal übertragen zum Sport:

Wer in einem Verein nur Spieler sucht mit der Qualität von Lionel Messi, Tiger Woods oder Michael Jordan wird nur selten fündig werden. 

 

Zurück zu den Hedge Fonds, Herr Kommer Zwei andere Artikel die ich hier gerne einmal teile.

 

Ernüchternd.

https://gerd-kommer.de/ray-dalios-hedge-fonds/

https://gerd-kommer.de/der-beste-fonds-aller-zeiten/

 

mySenf.cd
Experte ★
158 Beiträge

@mwinvest  schrieb:

In der Wette ging es darum ob ein aktiv verwalteter Fond den Markt schlagen kann. Was hat das mit der Verwaltung von Familienvermögen zu tun? Es ging nicht darum wer es schafft den Max Drawdown unter 50% zu halten in den 10 Jahren. 

Konkret: Schafft man es mit Stock-Picking besser zu sein als der S&P? 

 

Nein. 

 


Doch, ich denke schon!

 

Der Einwand von @dg2210 ist berechtigt: Ein Fondsmanager kann nicht beliebig ins Risiko gehen. Ich mit meinem eigenen Geld aber schon!

 

Ich selbst bin ein paar Mal bewusst voll ins Risiko gegangen. Ungefähr die Hälfte dieser Wetten ist mit einem Verlust nahe oder bei 100% ausgegangen, aber die andere Hälfte hat eine Vervielfachung gebracht. Ich habe den S&P also sehr beeindruckend geschlagen.

 

Allerdings bin ich dabei das Risiko eingegangen, dass mein Geld eventuell futsch ist, da ich nur so viel riskiert habe, dass es für mich kein Drama darstellt. Wenn ich allerdings das Geld anderer Leute investieren müsste, würde ich das sicherlich nicht so machen. Ich merke das ja schon, wenn ich Familienmitgliedern Aktientipps geben soll: Plötzlich bin ich da extrem vorsichtig! Meine Risikowetten würde niemals jemand anders ernsthaft vorschlagen.

 

Ein Fondsmanager muss ja immer damit rechnen, dass er sich rechtfertigen muss. "Wie in drei Teufels Namen konnten Sie mein Geld in diese Aktie investieren?" ist vermutlich eher eine freundlichere der Fragen, die man beantworten können muss – natürlich nur wenn es schiefgegangen ist. Dann steckt man aber im Schlamassel, denn hinterher wissen natürlich eh alle, dass das nie was hätte werden konnte...