am 12.12.2024 19:18
Hängt letztendlich alles von der persönlichen steuerlichen Situation, Freibetrag, Günstigerprüfung, usw., ab, ob es Sinn macht Steuern von diesem Kalenderjahr auf das nächste oder noch weiter in die Zukunft zu verschieben.
Man kann übrigens auch mit dem Kauf von Wertpapieren Verluste erzeugen
12.12.2024 19:51 - bearbeitet 12.12.2024 19:51
12.12.2024 19:51 - bearbeitet 12.12.2024 19:51
Um die Sache zusammenzufassen:
1.) Die Steuerstragegie hängt von deiner persönlichen Situation ab
2.) Wenn du in diesem Jahr Verlustpositionen im Depot hast, dann hast du ein ganz anderes Problem als die Steuern
am 12.12.2024 20:32
@Jendevi schrieb:Hallo comdirect-community,
ich habe eine Frage bzgl. der Steuerverrechnung zum Jahresende.
Aktuell ist mein Verlustverrechnungstopf 0 (null) und ich habe in diesem Jahr ca. 1000€ an Steuern gezahlt.
Im meinem Portfolio befinden sich aktuell einige positive als auch negative Position.
Ergibt es aus Eurer Sicht Sinn die negativen Positionen im Depot zu verkaufen (und evtl. gleich wieder zum gleichen Wert zu kaufen), um die gezahlten Steuern für dieses Jahr auf 0 zu bringen. D.h. absichtlich einen Verlust zu generieren, um für dieses Jahr keine Steuern zu zahlen.
Zunächst mal sollte man keinen Verlust generieren sondern ihn realisieren. 🙂
Aber natürlich macht man das.
Die gezahlte Steuer ist weg und man hat noch Buchverluste in Depot.
Wenn man damit die Steuer zurück holt kann man die 1000€ weiter anlegen.
Die paar Gebühren sind da gut angelgt.
Bei einer modernen Bank geht das allerdings vollkommen kostenlos per Depotübertrag. 🙂
am 12.12.2024 21:26
@dg2210 schrieb:2.) Wenn du in diesem Jahr Verlustpositionen im Depot hast, dann hast du ein ganz anderes Problem als die Steuern
Sei doch nicht immer so direkt 😋
am 12.12.2024 22:56
„ Leicht eingenommenes Geld“ ist evtl. irreführend.
Die Steuer ist ja nicht weg.
Man zahlt eine Prämie ( die Transaktionskosten) für eine Steuerverschiebung in die Zukunft.
Aber ist das nicht immer so?
Steuervermeidung ist doch fast immer nur Steuerverschiebung in die Zukunft?
Irgendeine Position ist ja eigentlich immer im Minus, und wenn man sich relativ sicher ist, gleichzeitig auch jährlich eine Aktie mit Gewinn zu verkaufen, könnte man das Spielchen doch über 30 Jahre spielen und kann den steuergestundeten Betrag über diesen Zeitraum gewinnbringend anlegen.
Klar, die gesparte Steuer muss deutlich höher als die Gebühren sein.
13.12.2024 07:53 - bearbeitet 13.12.2024 08:22
13.12.2024 07:53 - bearbeitet 13.12.2024 08:22
@Blindes Huhn schrieb:
Klar, die gesparte Steuer muss deutlich höher als die Gebühren sein.
Nicht die Steuer sondern der Ertrag daraus.
Unter den vom TE beschriebenen Gegebenheiten und realistischen, vernünftigen Rahmenbedingungen halte ich das bei den Standardgebühren der Comdirect (4,90 + 0,25%, bzw. Cap bei 59,95) rechnerisch für nicht realisierbar.
konkretes Beispiel:
1000 Euro KAP Steuer lt. TE entsprechen 4000 Euro Verlust.
Der TE überlegt, die identische Position zu traden.
Ich setze deshalb vorraus, dass ein Neukauf der Position überhaupt Sinn macht.
Die Position ist maximal 10% im Verlust ( ansonsten hat das Verlustmanagement im Vorfeld versagt)
Die Position soll in einem Jahr den Verlust kompensiert haben, also ca. 11% Gewinn pro Jahr machen.
Die Position war also 40k gross, jetzt 36k
Tradingkosten nach Standardgebühren sind ca. 2x 60 Euro = 120 Euro., Spread soll Null sein.
Vorausgesetzt die „gesparten“ 1000 Euro Steuern werden kostenfrei mit angelegt mit 11,1% p.a. sind das nach einem Jahr 111 Euro Gewinn.
Mithin in Summe ein Verlustgeschäft.