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Vergleich Comdirect und DKB

JosefW
Autor ★★★
38 Beiträge

Ich war nun einige Jahre Girokonto-Kunde der DKB. Da sich leider dort die Benutzeroberfläche recht heftig und unvorteilhaft geändert hat und es nun außerdem diese hübsche 30-Jahre Prämie gibt, dachte ich mir, ich probiere das Comdirect-Girokonto mal aus.

Im folgenden möchte ich kurz darstellen, was mir bei der Comdirect besser gefällt und was schlechter.

 

Bei der Comdirect finde ich besser:

 

* Man wird im Online-Banking nicht geduzt und es gibt auch kein Gendering (bei der DKB z.B. "Empfänger*in" statt "Empfänger" - furchtbar!).

 

* Es gibt die Möglichkeit Überweisungsvorlagen anzulegen (die DKB hat das in ihrem neuen Banking abgeschafft. Man hat dafür nun die Möglichkeit, alte Überweisungen zu suchen und wiederzuverwenden. Ist im Grunde auch OK, aber ich finde es doch schöner, selber Vorlagen anlegen zu können)

 

* Bei Daueraufträgen und Terminüberweisungen gibt es sehr schöne vollständige Übersichts-Listen mit allen relevanten Daten (Verwendungszweck , Datum der nächsten Überweisung etc.). Bei der DKB wird dagagen bei den Daueraufträgen das nächste Ausführungsdatum nicht direkt in der Übersicht angezeigt, man muss dafür die Detailansicht des einzelnen Dauerauftrags öffnen - sehr unübersichtlich.

 

* Die Überweisungen sind bei der Comdirect schneller, selbst wenn man keine Sofortüberweisung nutzt. Z.B. bei Terminüberweisungen und Daueraufträgen ist das Geld am selben Tag beim Empfänger, an dem es vom Comdirect-Konto abgebucht wird. Bei der DKB vergeht dagegen immer eine Nacht bis das Geld beim Empfänger ist.

 

* Bei der Comdirect habe ich grundsätzlich die Möglichkeit eine Sofortüberweisung zu machen. Allerdings finde ich den Preis von 1€ pro Sofortüberweisung schon ein bisschen happig. 10 Cent wären angemessen, finde ich. Aber trotzdem ist das ein Vorteil gegenüber der DKB, wo es diese Möglichkeit gar nicht gibt.

 

* Die Comdirect hat mir unbürokratisch einen angemessenen Dispokredit bei der Kontoeröffnung eingeräumt. Bei der DKB war das ein ziemliches Theater um zum selben Ergebnis zu kommen.

 

OK, und nun was ich schlechter finde bei der Comdirect:

 

* Fällige Lastschriften werden nicht vorher angekündigt. Am Tag der Lastschrift wird das Geld einfach abgezogen. Bei der DKB dagegen, erfährt man 1-3 Tage vorher, dass eine Lastschrift fällig wird, von wem sie ist und den Betrag.

 

* Man erfährt bei eingehenden Überweisungen nicht, von welcher IBAN die Überweisung kam. Bei der DKB gibt es diese Information, die sehr nützlich ist, wenn man z.B. einen Fehlbetrag zurücküberweisen muss.

 

* Die Nutzung der Überweisungsvorlagen finde ich nicht ideal gelöst. Man muss immer eine Überweisung starten und kann dann erst die Vorlage auswählen. Schöner wäre es, wenn es direkt bei den Vorlagen die Funktion gäbe "Vorlage anwenden".

 

* Im Kontoauszug wird bei jeder Buchung angezeigt "End-to-End-Ref.: nicht angegeben". Das macht den Kontoauszug nur unübersichtlich. Wenn keine solche Referenz angegeben ist (was die Regel ist, zumindest bei mir) sollte da einfach gar kein Text stehen.

 

* Die Zinskonditionen sind etwas schlechter. Dispozins bei der Comdirect 9,9%, bei der DKB 8,68%. Standard-Tagesgeldzins bei der Comdirect 0,75%, bei der DKB 1,75%.

 

Und zu guter Letzt was ich sowohl bei der Comdirect als auch im neuen DKB Banking schwach finde:

 

* Es wird in der Umsatzliste im Online-Banking kein Verwendungszweck angezeigt (bzw. "Buchungstext", wie das bei der Comdirect heißt). Nur Datum, Empfänger/Sender und Betrag. Da ich einige Konten habe zwischen denen ich Geld hin und herschiebe (Kreditkarten, Depots, Tagesgelder...) steht dann bei eingehenden Beträgen immer nur mein Name - nicht sehr aussagekräftig! Daher wäre es wirklich super, wenn auch der Verwendungszweck hier angezeigt würde, gerne auch nur die ersten 20 oder 30 Zeichen, das würde mir vollkommen genügen. Ich weiß, dass ich diese Information finde, wenn ich die Einzelbuchung ausklappe, aber das hilft mir nur bedingt. Ich habe so keine gute Übersicht.

 

So, das waren alle meine Punkte. Wäre schön wenn vielleicht die eine oder andere Verbesserung entsprechend meinen Kritikpunkten/Wünschen umgesetzt würde.

 

 

 

 

 

14 ANTWORTEN

ComD
Autor ★★★
65 Beiträge

 

 

- ING ist schlecht für Fonds, weil die Rückgabe an die Fondsgesellschaft inzwischen mit der "normalen Orderprovision" der ING belegt ist, d.h. "4,90€ + 0,25% vom Kurswert, max. 69,90€" statt kostenlos wie bei Comdirect. Allerdings dort eventuell 2,90 € Clearstream-Gebühr. 


Habe gerade ins Preis Und Leistungsverzeichnis der ING geschaut. Ist wirklich schlecht aufgeführt “Fonds Verkauf an Fondsgesellschaft = Normale Orderprovison”.

 Habe jedoch im November 4 Fonds an unterschiedliche Fondsgesellschaften bei der ING verkauft. Und jeweils Nur 4,90 je Order abgerechnet bekommen. Die Beträge von +0,25% wären aufgefallen und sind auch auf der Abrechnung nicht aufgelistet.
Also Keine Aktionen die +0,25% kann ich nicht bestätigen. War mit Fonds bei der ING immer gut aufgehoben.
+ ETF und Fonds 

Negativ bei ING

-Keine Steuersimulation 

-Person mit Vollmacht bekommt kein Onlinebanking. Nur Karten bzw. Zugriff via Telefonbanking Authentifizieren mit mTan. 

gerne weitere Pro und Cons. Danke finde das Thema comdirect DKB und ING zu vergleichen prima. 

Gruß

 

WO75
Autor ★★
18 Beiträge

ING is die bessere Wahl, wenn es um Dividendentitel aus der Schweiz geht (Swiss Re, Swiss Life, Nestle, Roche, Novartis, ...). Die Höhe der Quellensteuer in der Schweiz liegt bei 35%, ein Teil davon (20%) kann man zurückholen. Dafür braucht man einen Tax-Voucher für jede Dividendenzahlung. Bei ING kriegt man den Tax-Voucher automatisch und umsonst. Bei Comdirect - für 14,9 € zzgl USt. pro Voucher. Bei DKB - für 11,9 €.    

Klever
Mentor ★★
1.906 Beiträge

@ComD  schrieb:

 

- ING ist schlecht für Fonds, weil die Rückgabe an die Fondsgesellschaft inzwischen mit der "normalen Orderprovision" der ING belegt ist, d.h. "4,90€ + 0,25% vom Kurswert, max. 69,90€" statt kostenlos wie bei Comdirect. Allerdings dort eventuell 2,90 € Clearstream-Gebühr. 


Habe gerade ins Preis Und Leistungsverzeichnis der ING geschaut. Ist wirklich schlecht aufgeführt “Fonds Verkauf an Fondsgesellschaft = Normale Orderprovison”.

 Habe jedoch im November 4 Fonds an unterschiedliche Fondsgesellschaften bei der ING verkauft. Und jeweils Nur 4,90 je Order abgerechnet bekommen. 


Hallo @ComD , 

 

mit dem Verkauf der Fonds im November hast Du Glück gehabt bzw. alles richtig gemacht, denn - und das ist des Rätsels Lösung 😀 - ING hat ab 1.12. die Preise erhöht, siehe z.B. hier: 

ING erhöht zum 1. Dezember 2024 Gebühren: Das sind die Alternativen 

Auch die "+ 0,25% vom Kurswert, max. 69,90€" gelten erst ab 1.12. 

Vorher stand im PLV "nur" (dicke Anführungszeichen) 4,90€, was m.E. auch schon teuer war für eine üblicherweise kostenlose Leistung (Rückgabe von Fonds). 

 

Ich bleibe dabei: Für Fonds ist ING nicht empfehlenswert. Da ist Comdirect besser. 

[DKB hingegen hat ein ganz anderes Preismodell, welches nur schlecht zu vergleichen ist.]

 

Grüße

Klever

 

PS @JosefW könntest Du vielleicht die Überschrift des Fadens um z.B. "(und ING)" erweitern?

JosefW
Autor ★★★
38 Beiträge

Hallo @Klever 

 

>> PS @JosefW könntest Du vielleicht die Überschrift des Fadens um z.B. "(und ING)" erweitern?

 

Nein, habe ich keine Lust zu. Ich habe das Gefühl, mein Thread, der eigentlich um einen einfachen Girokonto-Vergleich gehen sollte, wurde von dieser Diskussion ums ING-Depot quasi gekapert... Das will ich nicht auch noch unterstützen.

 

Die Diskussion bezüglich dem ING-Depot ist sicherlich auch interessant, aber dafür hätte man einen neuen Thread aufmachen sollen.

 

Josef

ComD
Autor ★★★
65 Beiträge

mit dem Verkauf der Fonds im November hast Du Glück gehabt bzw. alles richtig gemacht, denn - und das ist des Rätsels Lösung 😀 - ING hat ab 1.12. die Preise erhöht, siehe z.B. hier: 

ING erhöht zum 1. Dezember 2024 Gebühren: Das sind die Alternativen 

Auch die "+ 0,25% vom Kurswert, max. 69,90€" gelten erst ab 1.12. 

Danke für das Update.