am 29.04.2025 09:42
Hallo zusammen,
ich brauche mal euren Rat bzw. eure Erfahrungen.
Im März 2025 habe ich bei der comdirect die Nachlassangelegenheit meines verstorbenen Vaters gemeldet und alle erforderlichen Unterlagen (Sterbeurkunde und Eröffnungsprotokoll des Testaments) eingereicht. Telefonisch wurde mir bestätigt, dass alles vollständig ist – das war am 25.03.2025.
Seitdem warte ich allerdings vergeblich auf eine abschließende Bearbeitung oder überhaupt eine verbindliche Rückmeldung. Mehrfache Telefonate (zuletzt Ende April) brachten leider keine konkreten Informationen außer: "Es dauert noch."
Eine schriftliche Bestätigung oder ein klarer Zeitrahmen wurde mir bislang nicht genannt.
Inzwischen habe ich auch offiziell Beschwerde eingelegt und eine Frist gesetzt. Sollte sich nichts bewegen, werde ich rechtliche Schritte prüfen.
Trotzdem ist das Ganze gerade sehr belastend, vor allem in dieser ohnehin schwierigen Zeit.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie seid ihr damit umgegangen, wenn sich bei der Bearbeitung nichts tat?
Freue mich über Tipps oder einfach einen Austausch. Vielleicht liest ja auch ein Mod hier mit und kann intern helfen.
Danke euch im Voraus!
am 29.04.2025 11:26
@jamari16 schrieb:...
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie seid ihr damit umgegangen, wenn sich bei der Bearbeitung nichts tat?
Freue mich über Tipps oder einfach einen Austausch. Vielleicht liest ja auch ein Mod hier mit und kann intern helfen.Danke euch im Voraus!
Hi @jamari16 ,
ich habe glücklicherweise keine Nachlasserfahrungen mit der comdirect.
Das die Mühlen der comdirect sehr sehr langsam mahlen ist leider nichts Neues.
Was kann man machen ?
z.B.
- Einschreibebrief direkt an den Vorstand comdirect
- Einschalten des Ombudsmannes
- Einschalten der BAFIN
Mehr fällt mir erstmal auch nicht ein und sollte da nichts passieren dann bleibt nur der Weg zum Anwalt.
Erfahrungsgemäß dauert es Wochen/Monate bis die comdirect solche Prüfungen erledigt hat.
Alles Gute.
Gruß Morgenmond
am 29.04.2025 11:54
Hey Morgenmond,
Vielen Dank für deine Hilfe!
Ja ich habe hier auch schon so einige Horror-Storys was die Bearbeitungszeit der Comdirect (insbesondere bei Sterbefällen) gelesen.
Leider absolut Kundenunfreundliches Verhalten.
Ich war ein wenig Naiv, zu denken, dass weil die Erbberechtigung auf Grund des Testaments meines Vaters sehr eindeutig ist, und meine Schwester und ich Alleinerben sind, das ganze eigentlich schnell erledigt sein müsste. Aber wenn sich bis jetzt natürlich niemand überhaupt um die Sache gekümmert hat, kann das ja nur noch ewig dauern. Diese Zeit habe ich nicht.
Zwei Einschreiben mit Rückschein sind schon unterwegs:
- Eins an die normale Adresse - mit Fristsetzung von 14 Tagen und Androhung von Beschwerde bei Bafin
- Eins an die Beschwerde Adresse - mit Fristsetzung von 14 Tagen und Androhung des einschalten der Bafin, Ombudsmann und Anwalt.
Wo finde ich denn die Adresse des Vorstands?
Ich bin jedenfalls froh letztes Jahr eine Rechtschutzversicherung abgeschlossen zu haben und sollte das ganze nicht in 14 Tagen erledigt sein wird sich mein Anwalt darum kümmern.
Viele Grüße
am 29.04.2025 12:31
Mir wurde geraten, wenn nicht unbedingt nötig, die kontoführende Bank (es war nur 1) erst später über den Todesfall in Kenntnis zu setzen, wenn quasi alles erledigt ist. Ich hatte alle Vollmachten (auch bankeigen), war überdies testamentarischer Alleinerbe mit einer Pflichtteilsberechtigten und war auch so voll über die Verträge im Bilde. Das Nachlassgericht hat nach meiner persönl. Vorsprache innerhalb von ca. 10 Tagen das Testament eröffnet, womit auch zusätzlich schriftlich alle Beteiligten informiert waren.
Alle abzuwickelnden Verträge mit Erstattungen oder Restzahlungen liefen über das bestehende Konto (was logischerweise noch nicht zu einem Nachlasskonto wurde), ich konnte also immer auf das alte Konto verweisen. Die meiste und längste Rennerei gabs wegen der Krankenkasse und dem EV.
Alle anfallenden Kosten bzgl Bestattung und Vermieter beglich ich zunächst selbst auf meine Kosten (was möglich war) und vermied dadurch zusätzlichen finanziellen Stress.
Der Trauerfall war April, erst Ende Dezember informierte ich die Bank und löste die Konten (inkl Sparkonten) mit den Dokumenten wie StUrkunde und Testament auf. Die Bank-MA schauten verwundert im PC, weil da (noch) nix vermerkt war und rollten mit den Augen würde ich sagen. Ach, hatte ich wohl vergessen, zu melden.. who cares..
Es ging aber alles völlig problemlos und nett zu klären, möglicherweise aber auch deshalb, weil in den Monaten niemand mit Ansprüchen "dazwischenfunkte" und es auch um keine Immobilien ging. Auch der Vermieter bekam erst 5 Wochen vor gepl. Kündigung die persönl. Info. Auch wenn manch Schreiben anderes behauptete, alles Erbangelegenheiten waren mit dem vom NG eröffn. handschriftl. Testament zu klären und abzuschließen. Man darf sich da manchmal nicht verunsichern oder verrückt machen lassen.
Rückblickend war ich froh, alles so geregelt zu haben.
am 29.04.2025 12:43
Mahlzeit @jamari16
da stimme ich @Morgenmond zu.
Einzig die von Ihm erwähnten 3 Punkte würde ich nach nunmehr 5 Wochen überspringen,
und ein Finanzfachanwalt zurate ziehen.
Gerade wenn es um solche Dinge geht sollten sich die Instituten Mühe geben, dies zügig zu bearbeiten.
Ich/wir hatten vor nicht allzu langer Zeit auch einen Verlust zu beklagen.
2 Deutsche und 2 Italienische Häuser bewirkten die Abwicklung <Konten, Depots usw.>
innerhalb 8 Wochen !
OHNE Rechtsbeistand !
Als hilfe könnte ich Dir MTR empfehlen die in einigen deutschen Städten vertreten sind.
Viel Glück
Daniel
am 29.04.2025 15:03
@jamari16 schrieb:...
Wo finde ich denn die Adresse des Vorstands?
...
Ich würde da einfach die normale Adresse der comdirect nehmen und zusätzlich
z.Hd. Vorstand
einfügen.
Gruß Morgenmond
29.04.2025 16:22 - bearbeitet 29.04.2025 16:30
29.04.2025 16:22 - bearbeitet 29.04.2025 16:30
Ich kann Dir nur zustimmen, genau so habe ich es auch gemacht.
Die Konten, für die ich eine Vollmacht hatte, habe ich erst leergemacht und _danach_ die Bank informiert. Eigentlich sollte einen eine Vollmacht befähigen, auch nach der Bekanntmachung des Sterbefalls normal mit dem Konto zu agieren, aber warum sollte man es drauf ankommen lassen?
Auf einem Sparkassenkonto habe ich einen hohen Betrag stehen lassen; ich konnte aber auch Wochen nach der Meldung normal mit dem Konto arbeiten. Lediglich der Vor- und Zuname des verstorbenen Kontoinhabers wurde mit dem Zusatz "Nachlass" ergänzt.
Die Sparkasse hat sich hier also vorbildlich verhalten und meine Vollmacht respektiert.
Bei einer Volksbank hatte ich keine Vollmacht, dort musste ich meinen Anspruch mit einem vom Gericht eröffneten Testament nachweisen.
Danach war alles innerhalb einer Woche abgewickelt.